Sie können die Standardwerte für Zeitüberschreitungen ändern, die eintreten, wenn Sie einen Wiederherstellungsplan testen oder ausführen. Dies können Sie tun, wenn Aufgaben aufgrund von Zeitüberschreitungen nicht abgeschlossen wurden.

Es können mehrere Arten von Zeitüberschreitungen eintreten, während die Schritte eines Wiederherstellungsplans ausgeführt werden. Diese Zeitüberschreitungen führen zu einer Unterbrechung des Plans für ein festgelegtes Zeitintervall, um den Abschluss eines Schrittes abzuwarten.

Site Recovery Manager wendet einige erweiterte Einstellungen auf eine virtuelle Maschine an, wenn Sie den Schutz auf dieser virtuellen Maschine konfigurieren:

  • recovery.autoDeployGuestAlias
  • recovery.defaultPriority
  • recovery.powerOnTimeout
  • recovery.powerOnDelay
  • recovery.customizationShutdownTimeout
  • recovery.customizationTimeout
  • recovery.skipGuestShutdown
  • recovery.powerOffTimeout

Site Recovery Manager speichert eine Kopie der Wiederherstellungseinstellungen der virtuellen Maschine auf jeder Site Recovery Manager-Site. Wenn sich die erweiterten Wiederherstellungseinstellungen auf der Schutz- und der Wiederherstellungs-Site unterscheiden, initialisiert Site Recovery Manager die Wiederherstellungseinstellungen einer virtuellen Maschine auf jeder Site mit unterschiedlichen Werten. Wenn Site Recovery Manager dann die virtuelle Maschine von Site A auf Site B wiederherstellt, übernimmt er die lokalen Wiederherstellungseinstellungen für Site B. Bei einer Wiederherstellung von Site B auf Site A übernimmt Site Recovery Manager die lokalen Wiederherstellungseinstellungen für Site A. Dieser Zustand besteht so lange, bis Sie die Wiederherstellungseinstellungen der einzelnen virtuellen Maschinen auf der Registerkarte „Virtuelle Maschinen“ des Wiederherstellungsplans explizit bearbeiten und speichern. Die Wiederherstellungseinstellungen der betroffenen virtuellen Maschinen werden synchronisiert und auf beiden Site Recovery Manager-Sites identisch.

Prozedur

  1. Klicken Sie im vSphere Client auf Site Recovery > Site Recovery öffnen.
  2. Wählen Sie auf der Registerkarte „Home“ von Site-Wiederherstellung ein Site-Paar aus und klicken Sie auf Details anzeigen.
  3. Klicken Sie im linken Bereich auf Konfigurieren > Erweiterte Einstellungen > Wiederherstellen.
  4. Wählen Sie eine Site aus und klicken Sie auf Bearbeiten, um die Einstellungen der Wiederherstellungs-Site zu ändern.
    Option Aktion

    Aktivieren oder Deaktivieren der automatischen Konfiguration von Gastbenutzerzuordnungen. Diese Option ist nur für VMs verfügbar, die eine kompatible Version von VMware Tools verwenden. Der Standardwert lautet „true“.

    Informationen zu kompatiblen Versionen von VMware Tools finden Sie unter Kompatibilitätstabellen für Site Recovery Manager 8.7.

    Wählen Sie den Wert recovery.autoDeployGuestAlias aus, um die automatische Konfiguration der Gastbenutzerzuordnungen zu aktivieren oder zu deaktivieren.

    Wenn der Wert „true“ lautet, erstellt Site Recovery Manager während der Wiederherstellung Gastbenutzerzuordnungen im Gastbetriebssystem und entfernt sie, wenn die Wiederherstellung beendet ist. Um diese Option zu verwenden, müssen Sie eine kompatible Version von VMware Tools installieren und die IP-Anpassung oder die Gastbetriebssystem-Callout-Vorgänge auf den VMs konfigurieren, die Sie wiederherstellen möchten. Bevor Sie die Wiederherstellung ausführen, müssen Sie die Uhrzeitsynchronisierung zwischen den ESXi-Hosts und dem vCenter Single Sign On-Server auf der Wiederherstellungs-Site durchführen.

    Wenn der Wert „false“ lautet, müssen Sie das lokale Site Recovery Manager-Dienstkonto auf der Wiederherstellungs-Site manuell einem Gastbenutzerkonto auf der geschützten VM zuordnen. Das lokale Dienstkonto lautet SRM-<srm-server-uuid>. Der Benutzer des Gastbetriebssystems muss über die Berechtigungen zum Ausführen von Befehlen und zum Zugriff auf Dateien im Gastbetriebssystem verfügen. Wenn Sie eine IP-Anpassung oder Gastbetriebssystem-Callout-Vorgänge konfigurieren, müssen Sie die Uhrzeit zwischen dem Gastbetriebssystem der geschützten VM und den vCenter Single Sign On-Servern auf der Wiederherstellungs-Site synchronisieren.

    Wenn sich Ihre Site Recovery Manager-Sites im erweiterten verknüpften Modus befinden, können Sie mit vSphere Client die Gastbenutzerzuordnungen konfigurieren.

    Informationen zum Konfigurieren der Gastbenutzerzuordnungen finden Sie im Kapitel Konfigurieren von Benutzerzuordnungen auf Gastbetriebssystemen in der Dokumentation zu VMware vSphere ESXi und vCenter Server.

    Falls sich Ihre Site Recovery Manager-Sites nicht im erweiterten verknüpften Modus befinden, müssen Sie anhand der vSphere API die Gastbenutzerzuordnungen konfigurieren und sicherstellen, dass das Aliaszertifikat zugeordnet ist. Der beste Weg besteht darin, die Signaturzertifikate des vCenter Single Sign On-Servers zu verwenden. Informationen zur vSphere API finden Sie in der VMware vSphere API-Referenzdokumentation.

    Ändern der Zeitüberschreitung für das Ausschalten der virtuellen Maschine in der IP-Anpassung. Die Standardeinstellung beträgt 300 Sekunden. Geben Sie einen neuen Wert im Textfeld recovery.customizationShutdownTimeout ein. Dieser Wert ist der minimale Zeitüberschreitungswert in Sekunden für das Ausschalten der virtuellen Maschine und wird nur in IP-Anpassungs-Workflows verwendet. Wenn Sie die Zeitüberschreitung für das Ausschalten in Wiederherstellungseinstellungen für virtuelle Maschinen angeben, hat der größere der beiden Werte Vorrang.
    Ändern der Zeitüberschreitung für die IP-Anpassung. Die Standardeinstellung beträgt 600 Sekunden. Geben Sie einen neuen Wert im Textfeld recovery.customizationTimeout ein. Dieser Wert ist die Zeitüberschreitung, die bei der Vorbereitung von IP-Anpassungsskripts auf dem Site Recovery Manager Server verwendet wird. Diese Einstellung muss nur selten geändert werden.
    Ändern des standardmäßigen Basisverzeichnisses, in dem Site Recovery Manager beim Anpassen von Linux-VMs ein temporäres Unterverzeichnis erstellt Geben Sie einen neuen Wert im Textfeld recovery.defaultLinuxCustomizationBaseDir ein. Wenn kein Wert vorhanden ist, bedeutet dies, dass das standardmäßige temporäre Verzeichnis entsprechend der VMware Tools-Konfiguration unter dem Ziel-Gastbetriebssystems verwendet wird. Wenn ein Wert vorhanden ist, stellen Sie sicher, dass der Gastbetriebssystembenutzer, in dessen Namen Site Recovery Manager Gastbetriebssystemvorgänge ausführt, über Lese-, Schreib- und Ausführungsberechtigungen für das bereits vorhandene Ziel-Basisverzeichnis verfügt.
    Ändern der Standardpriorität für das Wiederherstellen einer virtuellen Maschine. Der Standardwert ist 3. Geben Sie einen neuen Wert im Textfeld recovery.defaultPriority ein.
    Aktivieren oder Deaktivieren der erzwungenen Wiederherstellung. Der Standardwert lautet „false“. Bewegen Sie den Schieberegler, um den Wert von recovery.forceRecovery zu ändern. Aktivieren Sie die erzwungene Wiederherstellung in Fällen, in denen RTO durch eine mangelhafte Konnektivität zur Schutz-Site erheblich beeinträchtigt wird. Diese Einstellung entfernt nur die Einschränkung der Auswahl der erzwungenen Wiederherstellung beim Ausführen eines Wiederherstellungsplans. Um die erzwungene Wiederherstellung tatsächlich zu aktivieren, wählen Sie sie beim Ausführen eines Plans aus.
    Ändern der Zeitüberschreitung für das Einschalten von Hosts in einem Cluster. Die Standardeinstellung beträgt 1200 Sekunden. Geben Sie einen neuen Wert im Textfeld recovery.hostPowerOnTimeout ein.
    Ändern Sie den Standardwert für Zeitüberschreitungen für das Warten auf das Herunterfahren des Gastbetriebssystems, bevor VMs ausgeschaltet werden. Die Standardeinstellung beträgt 300 Sekunden. Geben Sie einen neuen Wert im Textfeld recovery.powerOffTimeout ein. Dieser Wert legt die Zeitüberschreitung des Gastbetriebssystems fest, bevor das Ausschalten als letzte Maßnahme zum Herunterfahren der virtuellen Maschinen verwendet wird.
    Hinweis: Die virtuellen Maschinen werden nach Ablauf der Zeitüberschreitung ausgeschaltet. Wenn das Betriebssystem der virtuellen Maschine die Aufgaben für das Herunterfahren zum Zeitpunkt der Zeitüberschreitung nicht abgeschlossen hat, gehen möglicherweise Daten verloren. Stellen Sie für eine große virtuelle Maschine, die für das ordnungsgemäße Herunterfahren mehr Zeit beansprucht, die Zeitüberschreitung bis zum Ausschalten des Gastbetriebssystems individuell für diese virtuelle Maschine ein, wie in Konfigurieren der Optionen zum Starten und Herunterfahren von virtuellen Maschinen beschrieben.
    Ändern der Verzögerung beim Starten von abhängigen Aufgaben nach dem Einschalten einer virtuellen Maschine. Der Standardwert ist 0. Geben Sie einen neuen Wert im Textfeld recovery.powerOnDelay ein. Der neue Wert gilt für Aufgaben im Zusammenhang mit dem Einschalten der virtuellen Maschinen auf der Wiederherstellungs-Site.
    Ändern des Zeitlimits, das VMware Tools beim Einschalten von virtuellen Maschinen warten soll Die Standardeinstellung beträgt 300 Sekunden. Geben Sie einen neuen Wert im Textfeld recovery.powerOnTimeout ein. Der neue Wert gilt für Aufgaben im Zusammenhang mit dem Einschalten der virtuellen Maschinen auf der Wiederherstellungs-Site. Wenn auf geschützten virtuellen Maschinen VMware Tools installiert ist, setzen Sie diesen Wert auf „0“, um beim Einschalten dieser VMs das Warten auf VMware Tools zu überspringen und einen Zeitüberschreitungsfehler in SRM zu vermeiden.
    Aktivieren oder Deaktivieren des Überspringens des Herunterfahrens des Gastbetriebssystems. Der Standardwert lautet „false“. Bewegen Sie den Schieberegler, um den Wert von recovery.skipGuestShutdown zu ändern.

    Wenn skipGuestShutdown=true, versucht Site Recovery Manager nicht, das Gastbetriebssystem auf VMs auf Schutz-Sites herunterzufahren, sondern schaltet sie stattdessen direkt aus. In diesem Fall hat der für recovery.powerOffTimeout festgelegte Wert zusammen mit dieser Einstellung keine Auswirkungen. Wenn auf der virtuellen Maschine VMware Tools nicht installiert ist, aktivieren Sie diese Einstellung, um einen Fehler beim Herunterfahren des Gastbetriebssystems in Site Recovery Manager zu vermeiden.

    Sie können auch die Option zum direkten Ausschalten virtueller Maschinen ohne Zeitüberschreitung beim Herunterfahren aktivieren, wodurch das Gastbetriebssystem umgangen wird. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Konfigurieren der Optionen zum Starten und Herunterfahren von virtuellen Maschinen.

    Aktivieren oder Deaktivieren der automatischen VM-IP-Anpassung während der Wiederherstellung. Der Standardwert lautet „true“. Bewegen Sie den Schieberegler, um den Wert des Kontrollkästchens recovery.useIpMapperAutomatically zu ändern. Wenn Sie die Option true auswählen und IP-Zuordnungsregeln für virtuelle Netzwerke konfiguriert sind, wertet Site Recovery Manager diese Regeln während der Wiederherstellung zum Anpassen der VMs aus. Bei Auswahl der Option false werden die IP-Zuordnungsregeln während der Wiederherstellung nicht ausgewertet. Sie können die Option für jede VM in „VM-Wiederherstellungseinstellungen/IP-Anpassungsmodus“ überschreiben.
  5. Klicken Sie zum Speichern der Änderungen auf OK.

Nächste Maßnahme

Um die Änderungen auf zuvor geschützte virtuelle Maschinen anwenden zu können, müssen Sie diese virtuellen Maschinen neu konfigurieren. Wenn Sie z.˚B. die Einstellung defaultPriority neu konfigurieren, können Sie die Priorität der zuvor geschützten virtuellen Maschine manuell so neu konfigurieren, dass sie der neuen defaultPriority-Einstellung entspricht. Sie können Änderungen entweder von Wiederherstellungsplänen oder von Schutzgruppen übernehmen.

Siehe Anwenden von Wiederherstellungseinstellungen auf virtuelle Maschinen in einem Wiederherstellungsplan und Anwenden von Wiederherstellungseinstellungen auf virtuelle Maschinen in einer Schutz-Gruppe.