Horizon 7-Bereitstellungen können VMware HA-Cluster (High Availability) als Schutz gegen Ausfälle physischer Server nutzen. In Abhängigkeit von Ihrer Konfiguration können Cluster bis zu 32 Knoten enthalten.
vSphere und vCenter Server bieten zahlreiche Funktionen zum Verwalten von Clustern mit Servern, die Desktops auf virtuellen Maschinen hosten. Die Cluster-Konfiguration ist auch von Bedeutung, da jeder Desktop-Pool auf virtuellen Maschinen einem vCenter Server-Ressourcenpool zugeordnet sein muss. Deshalb hängt die maximale Anzahl der Desktops pro Pool von der Anzahl der Server und virtuellen Maschinen ab, die Sie pro Cluster ausführen möchten.
Bei sehr großen Horizon 7-Bereitstellungen kann die Leistung und Reaktionsfähigkeit von vCenter Server durch das Beschränken auf ein einziges Cluster-Objekt pro Rechenzentrumsobjekt verbessert werden, was nicht die Standardeinstellung ist. Standardmäßig erzeugt vCenter Server neue Cluster innerhalb desselben Rechenzentrumsobjekts.
Unter den folgenden Bedingungen können vSphere-Cluster bis zu 32 ESXi-Hosts oder Knoten enthalten:
- vSphere 5.1 und höher, mit View Composer-Linked-Clone-Pools und Speicherreplikatfestplatten auf NFS-Datenspeichern oder VMFS5 oder neueren Datenspeichern
- vSphere 6.0 und höher und Speicher-Pools auf VVOL-Datenspeichern
Wenn Sie vSphere 5.5 Update 1 und höher verwenden und Pools in vSAN-Datenspeichern speichern, können die vSphere-Cluster bis zu 20 ESXi-Hosts enthalten.
Wenn Sie View Composer-Replikate in einer früheren VMFS-Version als VMFS5 speichern, kann ein Cluster über maximal acht Hosts verfügen. Betriebssystemfestplatten und persistente Festplatten können in NFS- oder VMFS-Datenspeichern gespeichert werden.
Weitere Informationen finden Sie im Kapitel zur Erstellung von Desktop-Pools im Dokument Einrichten von virtuellen Desktops in Horizon 7. Die Netzwerkanforderungen hängen vom Servertyp, von der Anzahl der Netzwerkadapter und von der vMotion-Konfiguration ab.
Bestimmen der Hochverfügbarkeitsanforderungen
vSphere ermöglicht dank seiner effizienten Ressourcenverwaltung eine optimale Anzahl virtueller Maschinen pro Server. Doch eine höhere Dichte virtueller Maschinen pro Server bedeutet, dass bei einem Serverausfall mehr Benutzer betroffen sind.
Je nach Zweck des Desktop-Pools können sich die Hochverfügbarkeitsanforderungen wesentlich unterscheiden. Beispielsweise kann der Pool eines zustandslosen Desktop-Images (dynamische Zuweisung) andere RPO-Anforderungen (Recovery Point Objective) aufweisen als der Pool eines zustandsbehafteten Desktop-Images (feste Zuweisung). Bei einem Pool mit dynamischer Zuweisung kann eine akzeptable Lösung darin bestehen, dass sich die Benutzer an einem anderen Desktop anmelden, sobald der Desktop, den sie ansonsten nutzen, nicht verfügbar ist.
Sofern die Verfügbarkeitsanforderungen hoch sind, ist eine ordnungsgemäße Konfiguration von VMware HA wesentlich. Wenn Sie VMware HA einsetzen und eine feste Anzahl an Desktops pro Server einplanen, müssen Sie jeden Server mit reduzierter Kapazität ausführen. Sollte ein Server ausfallen, wird die Kapazität von Desktops pro Server nicht überschritten, wenn die Desktops auf einem anderen Host neu gestartet werden.
Beispiel: Wenn für ein Cluster mit acht Hosts, in dem jeder Host 128 Desktops unterstützen kann, das Ziel die Tolerierung des Ausfalls eines einzelnen Servers ist, sorgen Sie dafür, dass nicht mehr als 128 x (8-1) = 896 Desktops in diesem Cluster ausgeführt werden. Sie können auch mit VMware DRS (Distributed Resource Scheduler) arbeiten, um die Desktops gleichmäßig auf alle acht Hosts zu verteilen. Sie können die zusätzliche Serverkapazität vollständig nutzen, ohne dass in Reserve gehaltene Ressourcen ungenutzt bleiben. Darüber hinaus unterstützt DRS die Neuverteilung im Cluster, nachdem ein ausgefallener Server wieder den Betrieb aufgenommen hat.
Sie müssen außerdem sicherstellen, dass die Datenspeicherung ordnungsgemäß konfiguriert ist, um die E/A-Last zu unterstützen, die sich aus dem gleichzeitigen Neustart vieler virtueller Maschinen als Reaktion auf einen Serverausfall ergibt. Die Anzahl der E/A-Vorgänge pro Sekunden (IOPS) des Speichersystems hat den größten Einfluss darauf, wie schnell Desktops nach einem Serverausfall wiederhergestellt werden.
Beispiele für die Cluster-Konfiguration
Die in den folgenden Tabellen aufgeführten Einstellungen sind Horizon 7-spezifisch. Informationen zu den Grenzwerten von HA-Clustern in vSphere finden Sie im Dokument Maximalwerte für die Konfiguration von VMware vSphere.
Element | Beispiel |
---|---|
Virtuelle Maschinen | vCenter Server-Instanzen, Active Directory, SQL-Datenbankserver, View Composer, Verbindungsserver-Instanzen, Sicherheitsserver, übergeordnete virtuelle Maschinen zur Verwendung als Quellen für Desktop-Pools |
Knoten (ESXi-Hosts) | 6 Dell PowerEdge R720-Server (16 Kerne x 2 GHz sowie 192 GB RAM auf jedem Host) |
SSD-Speicher | Virtuelle Maschinen für vCenter Server, View Composer, SQL-Datenbankserver und übergeordnete virtuelle Maschinen |
Nicht-SSD-Speicher | Virtuelle Maschinen für Active Directory, Verbindungsserver und Sicherheitsserver |
Cluster-Typ | DRS (Distributed Resource Scheduler)/HA |
Element | Beispiel |
---|---|
Anzahl der Cluster | 5 |
Anzahl der Desktops und Pools pro Cluster | 1 Pool mit 2.000 Desktops (virtuellen Maschinen) pro Cluster |
Knoten (ESXi-Hosts) | Im Folgenden sind Beispiele für Server aufgeführt, die für die jeweiligen Cluster verwendet werden könnten:
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SSD-Speicher | Virtuelle Replikatmaschinen |
Nicht-SSD-Speicher | 32 Nicht-SSD-Datenspeicher für Klone (450 GB pro Datenspeicher) |
Cluster-Typ | DRS (Distributed Resource Scheduler)/HA |