Die Instant-Clones-Funktion nutzt die vSphere vmFork-Technologie (verfügbar mit vSphere 6.0 U1 und höher) zur Stilllegung eines ausgeführten Basisimage oder einer übergeordneten VM und erstellt auf schnelle Weise einen Pool von virtuellen Desktops bzw. passt diesen an.
Instant Clones nutzen mit der übergeordneten VM zum Zeitpunkt der Erstellung nicht nur die virtuellen Festplatten gemeinsam, sondern auch deren Arbeitsspeicher. Jeder Instant Clone fungiert als unabhängiger Desktop (mit eindeutigem/r Hostnamen/IP-Adresse), allerdings benötigt der Instant Clone wesentlich weniger Speicherplatz. Instant Clones verringern die erforderliche Speicherkapazität um 50% bis 90%. Ebenso werden die gesamten Arbeitsspeicheranforderungen zum Zeitpunkt der Klonerstellung reduziert. Weitere Informationen zu Speicheranforderungen und Größenbeschränkungen finden Sie im VMware-Knowledgebase-Artikel https://kb.vmware.com/kb/2150348.
Ab Horizon 7 Version 7.8 unterstützen Instant Clones für vSAN-Datenspeicher die vSphere-Funktionen TRIM und UNMAP.
Replikat und Instant Clones auf dem gleichen Datenspeicher
Wenn Sie einen Instant-Clone-Desktop-Pool erstellen, wird von der virtuellen Golden Image-VM ein erster vollständiger Klon angelegt. Der vollständige Klon (bzw. das Replikat) und die Klone, die damit verknüpft sind, können im selben Datenspeicher bzw. derselben LUN (Logical Unit Number) abgelegt werden.
Replikate und Instant Clones auf verschiedenen Datenspeichern
Alternativ dazu können Sie Instant-Clone-Replikate und Instant Clones in separaten Datenspeichern mit unterschiedlichen Leistungsmerkmalen ablegen. Beispielsweise können Sie die virtuellen Replikatmaschinen auf einer SSD (Solid-State Disk) speichern. Solid-State-Laufwerke besitzen eine niedrige Speicherkapazität und eine hohe Leseleistung, indem sie in der Regel Zehntausende E/As pro Sekunde (IOPS) unterstützen.
Sie können Instant Clones auf herkömmlichen, auf drehenden Medien basierenden Datenspeichern speichern. Diese Datenträger bieten eine niedrigere Leistung, sind jedoch kostengünstig und stellen eine hohe Speicherkapazität bereit, wodurch sie zur Speicherung der zahlreichen Instant Clones in einem großen Pool geeignet sind. Konfigurationen des mehrstufigen Speichers können zur kostengünstigen Verarbeitung intensiver E/A-Szenarios verwendet werden. Hierzu gehört die gleichzeitige Ausführung geplanter Antivirenscans.
Bei Verwendung von vSAN-Datenspeichern ist es nicht möglich, manuell andere Datenspeicher für Replikate und Instant Clones auszuwählen. Da vSAN Objekte automatisch auf dem passenden Festplattentyp ablegt und alle E/A-Vorgänge zwischenspeichert, ist die Verwendung der mehrstufigen Replikatspeicherung für vSAN-Datenspeicher nicht erforderlich. Instant-Clone-Pools werden in Verbindung mit vSAN-Datenspeichern unterstützt.
Speichern von Instant Clones auf lokalen Datenspeichern
Virtuelle Instant-Clone-Maschinen können auf lokalen Datenspeichern gespeichert werden, die interne Ersatzfestplatten auf ESXi-Hosts darstellen. Dies kann verschiedene Vorteile bieten, so z.B. eine kostengünstige Hardware, eine schnelle Bereitstellung von virtuellen Maschinen, mehrere hochleistungsfähige Vorgänge zum Ändern des Betriebsstatus und eine vereinfachte Verwaltung. Bei Verwendung von lokalen Speichern werden jedoch die Ihnen zur Verfügung stehenden Optionen für die Konfiguration der vSphere-Infrastruktur beschränkt. Die Verwendung von lokalen Speichern bietet in bestimmten Horizon 7-Umgebungen Vorteile, ist jedoch nicht für alle Umgebungen geeignet.
Die Verwendung von lokalen Speichern funktioniert wahrscheinlich am besten, wenn die Horizon 7-Desktops in Ihrer Umgebung zustandsfrei sind. So könnten Sie etwa lokale Datenspeicher verwenden, wenn Sie zustandsfreie Kiosks oder Unterrichts- und Schulungsstationen bereitstellen.
Ziehen Sie die Verwendung von lokalen Datenspeichern in Betracht, wenn Ihre virtuellen Maschinen über dynamische Zuweisungen verfügen, nicht für einzelne Endbenutzer vorgesehen sind und in regelmäßigen Abständen, wie beispielsweise bei der Abmeldung von Benutzern, gelöscht oder aktualisiert werden. Mit diesem Ansatz können Sie die Festplattennutzung auf jedem lokalen Datenspeicher steuern, ohne die virtuellen Maschinen über Datenspeicher hinweg zu verschieben oder deren Last auszugleichen.
Sie müssen jedoch die Einschränkungen berücksichtigen, die die Verwendung von lokalen Datenspeichern in Ihrer Horizon 7-Desktop- oder Farmbereitstellung mit sich bringen:
- Sie können vMotion nicht zur Verwaltung von virtuellen Volumes verwenden.
- Sie können VMware High Availability nicht verwenden.
- Sie können den vSphere Distributed Resource Scheduler (DRS) nicht verwenden.
Wenn Sie Instant Clones auf einem einzelnen ESXi-Host mit einem lokalen Datenspeicher bereitstellen, müssen Sie einen Cluster mit diesem ESXi-Host konfigurieren. Wenn Sie über einen Cluster mit zwei oder mehr ESXi-Hosts mit lokalen Datenspeichern verfügen, müssen Sie den lokalen Datenspeicher jedes einzelnen Hosts im Cluster auswählen. Andernfalls kann der Instant Clone nicht erstellt werden. Dieses Verhalten unterscheidet sich vom Verhalten lokaler Datenspeicher mit Composer-Linked-Clones.
- Sie können ein Replikat und Instant Clones nicht in verschiedenen Datenspeichern speichern.
- Wenn Sie lokale herkömmliche Festplatten auswählen, kommt die Performance möglicherweise nicht an kommerziell erhältliche Speicher-Arrays heran. Lokale herkömmliche Laufwerke und ein Speicher-Array mögen vielleicht ähnliche Kapazitäten aufweisen, jedoch haben lokale herkömmliche Laufwerke nicht dieselben Durchsatzraten wie ein Speicher-Array. Der Durchsatz erhöht sich mit steigender Spindelzahl. Wenn Sie direkt angeschlossene SSDs (Solid-State-Drives) auswählen, übersteigt die Performance wahrscheinlich diejenige viele Speicher-Arrays.
- Wenn Sie die Vorteile des lokalen Speichers nutzen möchten, müssen Sie sorgfältig die Auswirkungen bedenken, wenn Ihnen vMotion, Hochverfügbarkeit, DRS und andere Funktionen nicht zur Verfügung stehen. Wenn Sie für die Nutzung lokaler Festplatten die Zahl der virtuellen Maschinen und deren Festplattenwachstum steuern, können Sie, wenn Sie dynamische Zuweisungen verwenden und regelmäßig Aktualisierungs- und Löschvorgänge ausführen, Instant Clones erfolgreich auf lokalen Datenspeichern bereitstellen.
- Lokale Datenspeicher werden für Instant Clones sowohl für virtuelle Desktops wie für veröffentlichte Desktops unterstützt.
Unterschiede zwischen Instant Clones und Composer-Linked-Clones
Da Instant Clones erheblich schneller erstellt werden können als Linked Clones, sind die nachfolgenden Linked-Clone-Funktionen bei der Bereitstellung eines Instant-Clone-Pools nicht mehr erforderlich:
- Instant Clone-Pools unterstützen keine Konfiguration einer separaten, temporären virtuellen Festplatte zum Speichern der Auslagerungs- und temporären Dateien des Gastbetriebssystems. Jedes Mal, wenn sich ein Benutzer von einem Instant Clone-Desktop abmeldet, löscht Horizon 7 den Clone automatisch, stellt dann auf der Grundlage des neuesten für den Pool verfügbaren Betriebssystem-Image einen anderen Instant Clone bereit und schaltet diesen ein. Alle Auslagerungs- und temporären Dateien des Gastbetriebssystems werden bei der Abmeldung automatisch gelöscht.
- Instant-Clone-Pools unterstützen nicht das Erstellen einer separaten persistenten virtuellen Festplatte für jeden virtuellen Desktop. Stattdessen können Sie die Windows-Profil- und -Anwendungsdaten des Endbenutzers auf benutzerbeschreibbaren Festplatten von App Volumes speichern. Wenn sich der Endbenutzer anmeldet, wird für ihn eine benutzerbeschreibbare Festplatte mit einem Instant-Clone-Desktop verknüpft. Darüber hinaus können benutzerbeschreibbare Festplatten zum Speichern benutzerinstallierter Anwendungen verwendet werden.
- Aufgrund des kurzlebigen Charakters von Instant Clone-Desktops wird das speichereffiziente Festplattenformat SE-Sparse mit seinem Bereinigungs- oder Verkleinerungsprozess von Instant Clones nicht unterstützt.
- Instant-Clone-Desktop-Pools sind mit Storage vMotion kompatibel. Linked-Clone-Desktop-Pools von Composer sind nicht mit Storage vMotion kompatibel.