Die wichtigste Frage lautet, ob ein bestimmter Benutzertyp einen persistenten Desktop oder einen nicht persistenten Desktop benötigt. Ob Sie persistente oder nicht persistente Desktops erstellen, hängt vom jeweiligen Benutzertyp ab.

Persistenter Desktop

Persistente Desktops besitzen Daten, die sich im Image des Betriebssystems befinden und beibehalten, gewartet und gesichert werden müssen. So benötigen beispielsweise Benutzer, die eigene Anwendungen installieren oder Daten verwenden müssen, die nicht außerhalb der virtuellen Maschine, also auf einem Dateiserver oder in einer Anwendungsdatenbank, gespeichert werden können, einen persistenten Desktop.

Es gibt mehrere Möglichkeiten zum Erstellen von persistenten Desktops in VMware Horizon 8:

  • Sie können Pools mit vollständigen Klonen erstellen (auch als vollständige virtuelle Maschinen bezeichnet).
  • Wenn Sie bereits virtuelle Desktops oder physische Desktops erstellt haben (vCenter Server-VMs, Nicht-vCenter Server-VMs oder physische Maschinen), können Sie diese als persistente Desktops in Horizon 8 importieren, indem Sie den manuellen Desktop Pool mit dedizierter Zuweisung verwenden.

Persistente Desktops bieten den Anwendern ein Höchstmaß an Flexibilität und Kontrolle über ihre eigenen Desktops. Persistente Desktops verbrauchen jedoch mehr Computing-Ressourcen und benötigen deshalb einen höheren Verwaltungsaufwand durch die IT-Abteilung. Für diese Desktops sind eventuell herkömmliche Methoden zur Image-Verwaltung erforderlich.

Persistente Desktops können in Verbindung mit bestimmten Speichersystemtechnologien geringe Speicherkosten verursachen. Da alle persistenten Desktops eindeutig sind und beibehalten werden müssen, spielen Sicherungs- und Wiederherstellungstechnologien bei der Beurteilung von Strategien für die Geschäftskontinuität eine wichtige Rolle.

Nicht persistenter Desktop

Nicht persistente Desktops sind statusfreie Images, die miteinander identisch sind. Sie werden in erster Linie von Benutzern verwendet, die keine eigenen Anwendungen installieren oder beibehalten müssen.

Nicht persistente Desktops bieten viele Vorteile: Sie lassen sich z. B. leichter unterstützen und verursachen geringere Speicherkosten. Außerdem müssen virtuelle Maschinen nur begrenzt gesichert werden und die Disaster Recovery- und Business Continuity-Optionen sind weniger komplex und kostengünstiger. Die virtuellen Desktops selbst müssen nicht geschützt werden, da keine eindeutigen Benutzerdaten gespeichert sind.

Für den Fall, dass die virtuellen Desktops beschädigt werden, können Sie diese einfach aus dem Golden Image neu erstellen. Für das Speichern von Benutzerprofil- und Benutzerdaten können optional die Ordnerumleitung und verschiedene Profiltechnologien verwendet werden. In Horizon 8 können Sie nicht persistente Desktops erstellen, indem Sie Instant Clones nutzen.

Sie können auch angeben, wie Desktops in einem Pool Benutzern zugewiesen werden.

Pools mit fester Zuweisung Jedem Benutzer wird ein bestimmter virtueller Desktop zugewiesen, zu dem er bei jeder Anmeldung zurückkehrt. Dedizierte Zuweisungspools erfordern ein Verhältnis von 1:1 zwischen Desktops und Benutzern. Beispielsweise wird für eine Gruppe von 100 Benutzern ein Pool von 100 Desktops benötigt.
Pools mit dynamischer Zuweisung Pools mit dynamischer Zuordnung ermöglichen auch das Erstellen eines Pools mit Desktops, die von Benutzern in Schichten genutzt werden können. Ein Pool mit 100 Desktops kann beispielsweise von 300 Benutzern verwendet werden, wenn diese in drei Schichten mit je 100 Benutzern arbeiten. Der Remotedesktop wird nach jeder Verwendung optional gelöscht und erneut erstellt, wodurch eine hohe Kontrolle der Umgebung möglich ist.

Pools für Sachbearbeiter

Da Sachbearbeiter sich wiederholende Aufgaben in einer kleinen Gruppe von Anwendungen durchführen, können sie nicht persistente Desktops nutzen, was die Kosten für Speicher und Computing senkt und die Desktopverwaltung vereinfacht.

Verwenden Sie die folgenden Pooleinstellungen für Instant-Clone-Desktop-Pools:

  • Verwenden Sie die dynamische Zuweisung für den Instant-Clone-Desktop-Pool, damit Benutzer bei einem beliebigen verfügbaren Desktop angemeldet werden. Durch diese Einstellung wird die Anzahl erforderlicher Desktops reduziert, wenn nicht alle gleichzeitig angemeldet sein müssen.
  • Konfigurieren Sie die Option so, dass nach der Trennung eine automatische Abmeldung erfolgt. Dadurch wird der Instant Clone gelöscht, sobald sich ein Benutzer abmeldet. Da immer ein neuer Instant Clone erstellt wird und für den nächsten Benutzer zum Anmelden zur Verfügung steht, wird der Desktop praktisch bei jeder Abmeldung aktualisiert.
  • Um die Auslastung der Computing-Ressourcen zu optimieren, nutzen Sie die Funktion für die dynamische Poolbereitstellung von Instant-Clone-Desktop-Pools, um den Desktop-Pool bedarfsgesteuert zu vergrößern oder zu verkleinern. Stellen Sie sicher, dass ausreichend Ersatz-Desktops zur Abdeckung der Anmelderate festgelegt sind.
  • Ziehen Sie die Speicherung von Instant-Clone-Desktops auf lokalen ESXi-Datenspeichern in Betracht. Diese Strategie kann Vorteile bieten, z. B. die Verwendung von preiswerter Hardware und eine schnellere Bereitstellung virtueller Maschinen. Eine Liste der Beschränkungen für die Speicherung von Instant Clones in lokalen Datenspeichern finden Sie unter Reduzieren der Speicheranforderungen mit Instant Clones.
    Hinweis: Informationen zu anderen Arten von Speicheroptionen finden Sie unter Verwalten des Speichers für virtuelle Desktops.
  • Verwenden Sie Profilverwaltungstools wie VMware Dynamic Environment Manager oder Microsoft FSLogix, damit Benutzer mit Benutzerprofilen immer über ihre bevorzugten Desktopdarstellung und Anwendungseinstellungen verfügen.

Pools für Büroanwender und Hauptbenutzer

Büroanwender müssen in der Regel komplexe Dokumente erstellen und aufbewahren. Hauptbenutzer müssen häufig eigene Anwendungen dauerhaft installieren. Je nach Art und Umfang der persönlichen Daten, die aufbewahrt werden müssen, benötigen sie entweder einen nicht persistenten Desktop oder einen persistenten Desktop.

Verwenden Sie die folgenden Einstellungen für nicht persistente Desktops für Büroanwender, die keine eigenen Anwendungen installieren müssen:

  • Erstellen Sie Desktop-Pools mit dedizierter Zuweisung, damit jeder Benutzer jederzeit einen virtuellen Desktop verwenden kann, sobald er sich anmeldet.
  • Implementieren Sie die Ordnerumleitung, das Roaming-Profil oder eine andere Profilverwaltungslösung, um das Benutzerprofil und die Benutzerdaten zu speichern und aufzubewahren.

Für Büroanwender, die ihre eigenen Anwendungen installieren müssen, wodurch Daten zur Betriebssystemfestplatte hinzugefügt werden, besteht die beste Option darin, Full-Clone-VM-Desktops zu erstellen.

Pools für Kioskbenutzer

Zu Kioskbenutzern gehören zum Beispiel Kunden an Checkin-Schaltern von Fluggesellschaften, Schüler in Klassenräumen oder Bibliotheken, medizinisches Personal an Eingabestationen für medizinische Daten oder Kunden an öffentlichen Zugangspunkten. Konten, die nicht mit Benutzern, sondern mit Clientgeräten verknüpft sind, können diese Desktop-Pools verwenden, da Benutzer sich nicht anmelden müssen, um das Clientgerät oder den Remote-Desktop zu nutzen. Dennoch müssen Benutzer für manche Anwendungen Anmeldeinformationen zur Authentifizierung bereitstellen.

Desktops auf virtuellen Maschinen, die für die Ausführung im Kioskmodus eingestellt sind, verwenden nicht persistente Desktops, weil Benutzerdaten nicht auf der Betriebssystemfestplatte gespeichert werden müssen. Desktops im Kioskmodus werden mit Thin Client-Geräten oder gesperrten PCs mit eingeschränkten Funktionen verwendet. Sie müssen sicherstellen, dass die Desktop-Anwendung den Authentifizierungsmechanismus für sichere Transaktionen implementiert, dass das physische Netzwerk vor Sabotage und Überwachung geschützt ist und dass alle mit dem Netzwerk verbundenen Geräte vertrauenswürdig sind.

Es hat sich bewährt, dedizierte Horizon Connection Server-Instanzen für die Verwaltung von Clients im Kioskmodus einzusetzen und dedizierte Organisationseinheiten und Gruppen in Active Directory für die Konten dieser Clients zu erstellen. Bei dieser Vorgehensweise werden die Systeme nicht nur partitioniert und gegen unberechtigten Zugriff geschützt, sondern gleichzeitig wird die Konfiguration und Verwaltung der Clients vereinfacht.

Zum Einrichten des Kioskmodus müssen Sie die Befehlszeilenschnittstelle vdadmin verwenden und mehrere Verfahren durchführen, die unter den Themen zum Kioskmodus im Dokument Horizon 8-Verwaltung beschrieben werden.

Im Zuge dieser Einrichtung können Sie die im Folgenden aufgeführten Instant-Clone-Desktop-Pool-Einstellungen verwenden.

  • Verwenden Sie die dynamische Zuweisung für den Instant-Clone-Desktop-Pool, damit Benutzer bei einem beliebigen verfügbaren Desktop angemeldet werden. Durch diese Einstellung wird die Anzahl erforderlicher Desktops reduziert, wenn nicht alle gleichzeitig angemeldet sein müssen.
  • Konfigurieren Sie die Option so, dass nach der Trennung eine automatische Abmeldung erfolgt. Dadurch wird der Instant Clone gelöscht, sobald sich ein Benutzer abmeldet. Da immer ein neuer Instant Clone erstellt wird und für den nächsten Benutzer zum Anmelden zur Verfügung steht, wird der Desktop praktisch bei jeder Abmeldung aktualisiert.
  • Ziehen Sie die Speicherung von Instant-Clone-Desktops auf lokalen ESXi-Datenspeichern in Betracht. Diese Strategie kann Vorteile bieten, z. B. die Verwendung von preiswerter Hardware und eine schnellere Bereitstellung virtueller Maschinen. Eine Liste der Beschränkungen für die Speicherung von Instant Clones in lokalen Datenspeichern finden Sie unter Reduzieren der Speicheranforderungen mit Instant Clones.
    Hinweis: Informationen zu anderen Arten von Speicheroptionen finden Sie unter Verwalten des Speichers für virtuelle Desktops.
  • Verwenden Sie für Windows-Desktop-Pools ein Active Directory-GPO (Gruppenrichtlinienobjekt) zum Konfigurieren der standortbasierten Druckfunktion, damit der Desktop den nächstgelegenen Drucker verwendet. Eine vollständige Liste und eine Beschreibung der Einstellungen, die über die administrativen Vorlagen für Gruppenrichtlinien (ADMX-Dateien) verfügbar sind, finden Sie im Dokument Horizon-Remote-Desktopfunktionen und GPOs.
  • Legen Sie mit einem Gruppenrichtlinienobjekt oder mit Intelligente Richtlinien fest, ob lokale USB-Geräte mit dem Desktop verbunden werden, wenn der Desktop gestartet wird oder wenn das jeweilige USB-Gerät an den Clientcomputer angeschlossen wird.