Um den Zugriff zwischen Ihren VMs und der Außenwelt zu ermöglichen, können Sie eine externe oder interne BGP-Verbindung (eBGP oder iBGP) zwischen einem Tier-0-Gateway und einem Router in Ihrer physischen Infrastruktur konfigurieren.

Wenn Sie BGP konfigurieren, müssen Sie eine lokale AS-Nummer des autonomen Systems für das Tier-0-Gateway konfigurieren. Sie müssen auch die Remote-AS-Nummer konfigurieren. EBGP-Nachbarn müssen direkt verbunden sein und sich im selben Subnetz wie der Tier-0-Uplink befinden. Wenn Sie sich nicht im selben Subnetz befinden, sollte BGP-Multi-Hop verwendet werden.

BGPv6 wird für Single-Hop und für Multihop unterstützt. Ein BGPv6-Nachbar unterstützt nur IPv6-Adressen. Redistribution, Präfix-Liste und Route Maps werden mit IPv6-Präfixen unterstützt.

Ein Tier-0-Gateway im Aktiv/Aktiv-Modus unterstützt Inter-SR-iBGP (Servicerouter). Wenn Gateway 1 nicht mit einem physischen Northbound-Router kommunizieren kann, wird der Datenverkehr zu Gateway 2 im Aktiv/Aktiv-Cluster umgeleitet. Wenn Gateway 2 mit dem physischen Router kommunizieren kann, wird der Datenverkehr zwischen Gateway 1 und dem physische Router nicht beeinflusst.

Die Implementierung von ECMP auf NSX Edge basiert auf dem 5-Tupel der Protokollnummer, der Quell- und Zieladresse sowie dem Quell- und Zielport.

Für diese iBGP-Funktion gelten folgende Möglichkeiten und Einschränkungen:
  • Umverteilung, Präfixlisten und Route Maps werden unterstützt.
  • Routenreflektoren werden nicht unterstützt.
  • BGP-Verbund wird nicht unterstützt.

Prozedur

  1. Melden Sie sich in Ihrem Browser mit Administratorrechten bei einem NSX Manager unter https://<nsx-manager-ip-address> an.
  2. Wählen Sie Netzwerk > Tier-0-Gateways aus.
  3. Um ein Tier-0-Gateway zu bearbeiten, klicken Sie auf das Menüsymbol (drei Punkte) und wählen Sie Bearbeiten.
  4. Klicken Sie auf BGP.
    1. Geben Sie die lokale AS-Nummer ein.
      Im Aktiv/Aktiv-Modus ist der Standard-ASN-Wert 65000 bereits eingetragen. Im Aktiv/Standby-Modus gibt es keinen ASN-Standardwert.
    2. Klicken Sie auf die BGP-Umschaltfläche, um BGP zu aktivieren oder zu deaktivieren.
      Im Aktiv/Aktiv-Modus ist BGP standardmäßig aktiviert. Im Aktiv/Standby-Modus ist BGP standardmäßig deaktiviert.
    3. Wenn dieses Gateway im Aktiv/Aktiv-Modus ist, klicken Sie auf die Umschaltfläche Inter-SR-iBGP, um Inter-SR-iBGP zu aktivieren oder zu deaktivieren. Standardmäßig ist die Option aktiviert.
      Wenn sich das Gateway im Aktiv/Standby-Modus befindet, ist diese Funktion nicht verfügbar.
    4. Klicken Sie auf die Umschaltfläche ECMP, um ECMP zu aktivieren oder zu deaktivieren.
    5. Klicken Sie auf die Umschaltfläche Multipath Relax, um Lastverteilung über mehrere Pfade hinweg zu aktivieren oder zu deaktivieren, die sich nur in den AS-Pfad-Attributwerten unterscheiden, aber dieselbe AS-Pfadlänge haben.
      Hinweis: ECMP muss aktiviert sein, damit Multipath Relax funktioniert.
    6. Wählen Sie im Feld Graceful Restart Deaktivieren, Nur Helfer oder Graceful Restart und Helfer aus.
      Optional können Sie den Graceful Restart-Timer und den Stale-Timer für Graceful Restart ändern.

      Standardmäßig ist der Modus „Graceful Restart“ auf Nur Helfer festgelegt. Der Hilfsmodus beseitigt und/oder reduziert Unterbrechungen des Datenverkehrs mit Routen eines Nachbars, der einen „Graceful Restart“ durchführen kann. Der Nachbar muss während eines Neustarts seine Weiterleitungstabelle beibehalten können.

      Für EVPN wird nur der Modus Nur Helfer unterstützt.

      Die Funktion „Graceful Restart“ sollte nicht auf den Tier-0-Gateways aktiviert werden, da die BGP-Peerings von allen Gateways immer aktiv sind. Bei einem Failover erhöht die Funktion „Graceful Restart“ die Dauer, während der ein Remote-Nachbar ein alternatives Tier-0-Gateway auswählt. Dadurch wird die BFD-basierte Konvergenz verzögert.

      Hinweis: Sofern die Tier-0-Konfiguration nicht von einer spezifischen Nachbarkonfiguration überschrieben wurde, gilt sie für alle BGP-Nachbarn.

  5. Konfigurieren Sie Routenaggregation durch Hinzufügen von IP-Adresspräfixen.
    1. Klicken Sie auf Präfix hinzufügen.
    2. Geben Sie ein IP-Adresspräfix im CIDR-Format ein.
    3. Wählen Sie für die Option Nur Zusammenfassung entweder Ja oder Nein.
  6. Klicken Sie auf Speichern.
    Sie müssen die globale BGP-Konfiguration speichern, bevor Sie BGP-Nachbarn konfigurieren können.
  7. Konfigurieren Sie BGP-Nachbarn.
    1. Geben Sie die IP-Adresse des Nachbarn ein.
    2. Aktivieren oder deaktivieren Sie BFD.
    3. Geben Sie einen Wert für die Remote-AS-Nummer ein.
      Geben Sie für iBGP die gleiche AS-Nummer wie in Schritt 4a ein. Geben Sie für eBGP die AS-Nummer des physischen Routers ein.
    4. Klicken Sie unter Routenfilter auf Festlegen, um einen oder mehrere Routenfilter hinzuzufügen.
      Für IP-Adressfamilie können Sie IPv4, IPv6 oder L2VPN-EVPN auswählen. Es können höchstens zwei Routenfilter festlegen, einen mit der Adressfamilie IPv4 und den anderen mit L2VPN-EVPN. Weitere Kombinationen ( IPv4 und IPv6, IPv6 und L2VPN-EVPN) sind unzulässig.

      Für Maximale Routen können Sie einen Wert zwischen 1 und 1.000.000 angeben. Hierbei handelt es sich um die maximale Anzahl BGP-Routen, die das Gateway vom BGP-Nachbarn akzeptiert.

      Hinweis: Wenn Sie einen BGP-Nachbarn mit einer Adressfamilie konfigurieren, z. B. mit L2VPN-EVPN, und später eine zweite Adressfamilie hinzufügen, wird die festgelegte BGP­Verbindung zurückgesetzt.

    5. Aktivieren oder deaktivieren Sie die Funktion Allowas-in.
      Diese ist standardmäßig deaktiviert. Wenn diese Funktion aktiviert ist, können BGP-Nachbarn Routen mit demselben AS empfangen, z. B. wenn Sie zwei Standorte haben, die über denselben Dienstanbieter miteinander verbunden sind. Diese Funktion gilt für alle Adressfamilien und kann nicht auf bestimmte Adressfamilien angewendet werden.
    6. Im Feld Quelladressen können Sie eine Quelladresse auswählen, um eine Peering-Sitzung mit einem Nachbarn unter Verwendung dieser bestimmten Quelladresse einzurichten. Wenn Sie keine auswählen, wird vom Gateway automatisch eine ausgewählt.
    7. Geben Sie einen Wert für den Max. Hop-Grenzwert ein.
    8. Optional können Sie im Feld Graceful Restart Deaktivieren, Nur Helfer oder Graceful Restart und Helfer auswählen.
      Option Beschreibung
      Keine ausgewählt Der „Graceful Restart“ für diesen Nachbarn folgt der BGP-Konfiguration des Tier-0-Gateways.
      Deaktivieren
      • Wenn das Tier-0-Gateway-BGP mit Deaktivieren konfiguriert ist, wird der „Graceful Restart“ für diesen Nachbarn deaktiviert.
      • Wenn das Tier-0-Gateway-BGP mit Nur Helfer konfiguriert ist, wird der „Graceful Restart“ für diesen Nachbarn deaktiviert.
      • Wenn das Tier-0-Gateway-BGP mit Graceful Restart und Helfer konfiguriert ist, wird der „Graceful Restart“ für diesen Nachbarn deaktiviert.
      Nur Helfer
      • Wenn das Tier-0-Gateway-BGP mit Deaktivieren konfiguriert ist, wird der „Graceful Restart“ für diesen Nachbarn als „Nur Helfer“ konfiguriert.
      • Wenn das Tier-0-Gateway-BGP mit Nur Helfer konfiguriert ist, wird der „Graceful Restart“ für diesen Nachbarn als „Nur Helfer“ konfiguriert.
      • Wenn das Tier-0-Gateway-BGP mit Graceful Restart und Helfer konfiguriert ist, wird der „Graceful Restart“ für diesen Nachbarn als „Nur Helfer“ konfiguriert.
      Graceful Restart und Helfer
      • Wenn das Tier-0-Gateway-BGP mit Deaktivieren konfiguriert ist, wird der „Graceful Restart“ für diesen Nachbarn als „Graceful Restart und Helfer“ konfiguriert.
      • Wenn das Tier-0-Gateway-BGP mit Nur Helfer konfiguriert ist, wird der „Graceful Restart“ für diesen Nachbarn als „Graceful Restart und Helfer“ konfiguriert.
      • Wenn das Tier-0-Gateway-BGP mit Graceful Restart und Helfer konfiguriert ist, wird der „Graceful Restart“ für diesen Nachbarn als „Graceful Restart und Helfer“ konfiguriert.

      Hinweis: Für EVPN wird nur der Modus Nur Helfer unterstützt.

    9. Klicken Sie auf Timer und Kennwort.
    10. Geben Sie einen Wert für BFD-Intervall ein.
      Die Einheit ist Millisekunden. Für einen Edge-Knoten, der auf einer VM ausgeführt wird, lautet der Minimalwert 500. Bei einem Bare-Metal-Edge-Knoten lautet der Minimalwert 50.
    11. Geben Sie einen Wert für BFD-Multiplikator ein.
    12. Geben Sie einen Wert (in Sekunden) für Hold Down-Zeit und Keep Alive-Zeit ein.
      Die Keep Alive-Zeit gibt an, wie häufig KEEPALIVE-Nachrichten gesendet werden. Der Wert kann zwischen 0 und 65535 liegen. Der Wert „Null“ bedeutet, dass keine KEEPALIVE-Nachrichten gesendet werden.

      Die Hold Down-Zeit gibt an, wie lange das Gateway auf eine KEEPALIVE-Meldung von einem Nachbarn wartet, bevor der Nachbar als ausgefallen betrachtet wird. Der Wert kann 0 sein oder zwischen 3 und 65535 liegen. Der Wert „Null“ bedeutet, dass keine KEEPALIVE-Meldungen zwischen den BGP-Nachbarn versendet werden, und der Nachbar wird nie als unerreichbar betrachtet.

      Der Wert für die Hold Down-Zeit muss mindestens dem Dreifachen des Werts für die Keep Alive-Zeit entsprechen.

    13. Geben Sie ein Kennwort ein.
      Dies ist erforderlich, wenn Sie die MD5-Authentifizierung unter BGP-Peers konfigurieren.
  8. Klicken Sie auf Speichern.