Mithilfe des Network I/O Control-Profils (NIOC-Profil) können Sie geschäftskritischen Anwendungen Netzwerkbandbreite zuteilen und Situationen beheben, in denen verschiedene Datenverkehrstypen die gleichen Ressourcen beanspruchen.

Mit dem NIOC-Profil wird ein Mechanismus eingeführt, mit dem Bandbreite für den Systemdatenverkehr basierend auf der Kapazität der physischen Adapter eines Hosts reserviert werden kann. Version 3 der Funktion Network I/O Control ermöglicht eine verbesserte Netzwerkressourcenreservierung und -zuteilung auf dem gesamten Switch.

Network I/O Control Version 3 für NSX-T Data Center unterstützt die Ressourcenverwaltung des Systemdatenverkehrs in Bezug auf virtuelle Maschinen und Infrastrukturdienste. Systemdatenverkehr ist strikt einem ESXi-Host zugeordnet.
Hinweis: NIOC-Profile können nicht auf NSX Edge-Transportknoten angewendet werden.

Bandbreitengarantie für Systemdatenverkehr

Network I/O Control Version 3 stellt Bandbreite für die Netzwerkadapter von virtuellen Maschinen bereit. Zu diesem Zweck werden Konstrukte aus Anteilen, Reservierung und Grenzwerten verwendet. Diese Konstrukte können über die NSX-T Data Center Manager-Benutzeroberfläche definiert werden. Die Bandbreitenreservierung für Datenverkehr über virtuelle Maschinen wird auch bei der Zugangssteuerung verwendet. Wenn Sie eine virtuelle Maschine einschalten, überprüft das Dienstprogramm für die Zugangssteuerung, ob genügend Bandbreite verfügbar ist, bevor eine VM auf einem Host platziert wird, der die Ressourcenkapazität zur Verfügung stellen kann.

Bandbreitenzuteilung für Systemdatenverkehr

Sie können Network I/O Control so konfigurieren, dass eine bestimmte Bandbreitenkapazität für Datenverkehr zugeteilt wird, der von vSphere vMotion, virtuellen Maschinen usw. generiert wird.
  • Verwaltungsdatenverkehr: Datenverkehr für die Hostverwaltung
  • NFS-Datenverkehr: Datenverkehr im Zusammenhang mit einer Dateiübertragung im Netzwerkdateisystem.
  • vSAN-Datenverkehr: Datenverkehr, der vom virtuellen Storage Area Network generiert wird.
  • vMotion-Datenverkehr: Datenverkehr für die Migration von Computing-Ressourcen.
  • vSphere Replication-Datenverkehr: Datenverkehr für die Replikation.
  • vSphere Data Protection-Sicherungsdatenverkehr: Datenverkehr, der durch die Sicherung von Daten generiert wird.
  • VM-Datenverkehr: Datenverkehr, der durch virtuelle Maschinen generiert wird.
  • iSCSI-Datenverkehr: Datenverkehr, für Internet Small Computer System Interface (iSCSI).

vCenter Server gibt die Zuteilung vom Distributed Switch an jeden physischen Adapter auf den mit dem Switch verbundenen Hosts weiter.

Bandbreitenzuteilungsparameter für Systemdatenverkehr

Anhand von mehreren Konfigurationsparametern teilt der Network I/O Control-Dienst dem Datenverkehr von grundlegenden vSphere-Systemfunktionen Bandbreite zu. Zuteilungsparameter für Systemdatenverkehr.

Zuteilungsparameter für Systemdatenverkehr

  • Anteile: Anteile von 1 bis 100 geben die relative Priorität eines Systemdatenverkehrstyps im Vergleich zu anderen Systemdatenverkehrstypen an, die auf dem gleichen physischen Adapter aktiv sind. Die relativen Anteile, die einem Systemdatenverkehrstyp zugewiesen werden, und die von anderen Systemfunktionen übermittelte Datenmenge bestimmen die verfügbare Bandbreite für den betreffenden Systemdatenverkehrstyp.
  • Reservierung: Der Prozentsatz der Uplink-Bandbreite, die auf einem einzelnen physischen Adapter garantiert sein muss. Die Gesamtbandbreite, die für alle Systemdatenverkehrstypen reserviert wird, darf 75 Prozent der Bandbreite des physischen Netzwerkadapters mit der geringsten Kapazität nicht überschreiten. Reservierte Bandbreite, die nicht verwendet wird, wird für andere Systemdatenverkehrstypen verfügbar. Network I/O Control verteilt jedoch die Kapazität, die nicht von Systemdatenverkehr verwendet wird, nicht an die Platzierung virtueller Maschinen weiter.
  • Grenzwert: Die maximale Bandbreite in MBit/s oder GBit/s, die ein Systemdatenverkehrstyp für einen einzelnen physischen Adapter nutzen kann.
Hinweis: Sie können höchstens 75 Prozent der Bandbreite eines physischen Netzwerkadapters reservieren.

Beispiel: Bei mit einem ESXi-Host verbundenen 10 GbE-Netzwerkadaptern können Sie den diversen Verkehrstypen maximal 7,5 GBit/s zuteilen. Sie können aber auch mehr Kapazität unreserviert lassen. Der Host kann die unreservierte Bandbreite dynamisch je nach den Anteilen, Grenzwerten und dem Gebrauch zuteilen. Der Host reserviert nur so viel Bandbreite, wie für den Betrieb einer Systemfunktion notwendig ist.