VMware Site Recovery verwendet vSphere Replication, um einzelne virtuelle Maschinen und ihre virtuellen Festplatten zu schützen, indem sie zwischen vCenter Server-Instanzen repliziert werden. Mit diesem Verfahren können Sie die virtuellen Maschinen Schutzgruppen und Wiederherstellungsplänen hinzufügen.

Beim Konfigurieren der Replizierung legen Sie einen RPO-Wert (Recovery Point Objective) fest, um den maximal tolerierbaren Datenverlust zu bestimmen. Ein RPO von 1 Stunde soll z. B. sicherstellen, dass eine virtuelle Maschine während der Wiederherstellung nicht mehr als eine Stunde an Daten verliert. Bei kleineren RPO-Werten gehen weniger Daten bei einer Wiederherstellung verloren, jedoch wird mehr Netzwerkbandbreite belegt, um das Replikat aktuell zu halten. Der RPO-Wert beeinflusst die Replizierungsplanung, aber vSphere Replication hält sich nicht an einen strengen Replizierungsplan.

Jedes Mal, wenn eine virtuelle Maschine ihr RPO-Ziel erreicht, protokolliert vSphere Replication etwa 3800 Bytes an Daten in der Datenbank für vCenter Server-Ereignisse. Wenn Sie einen kurzen RPO-Zeitraum festlegen, kann dies schnell zu einem hohen Datenvolumen in der Datenbank führen. Um den Datenumfang zu reduzieren, der in der vCenter Server-Ereignisdatenbank gespeichert wird, begrenzen Sie die Anzahl der Tage für die Speicherung von Ereignisdaten durch vCenter Server. Weitere Informationen finden Sie unter „Konfigurieren einer Datenbankaufbewahrungsrichtlinie“ im Handbuch für vCenter Server und Hostverwaltung. Alternativ dazu können Sie einen höheren RPO-Wert festlegen.

vSphere Replication garantiert Absturzkonsistenz unter allen Festplatten, die zu einer virtuellen Maschine gehören. Wenn Sie die Stilllegung verwenden, können Sie möglicherweise eine höhere Konsistenzstufe erzielen. Die verfügbaren Stilllegungstypen hängen vom Betriebssystem der virtuellen Maschine ab.

Voraussetzungen

  • Überprüfen Sie, ob die vSphere Replication-Appliance auf der Quell- und Ziel-Site bereitgestellt ist.
  • Stellen Sie sicher, dass die vSphere Replication-Appliances gekoppelt sind.
  • Für die Aktivierung der Stilllegung von virtuellen Maschinen, auf denen ein Linux-Gastbetriebssystem ausgeführt wird, installieren Sie die neueste Version von VMware Tools auf jeder Linux-Maschine, die Sie replizieren möchten.

Prozedur

  1. Klicken Sie im vSphere Client auf Site Recovery > Site Recovery öffnen.
  2. Wählen Sie auf der Registerkarte „Home“ von Site Recovery ein Site-Paar aus und klicken Sie auf Details anzeigen.
  3. Klicken Sie auf die Registerkarte Replizierungen, Wählen Sie Ausgehend oder Eingehend aus und klicken Sie auf Neu, um eine Replizierung zu konfigurieren.
  4. Wählen Sie die virtuellen Maschinen aus, die Sie replizieren möchten, und klicken Sie auf Weiter.
  5. Akzeptieren Sie die automatische Zuweisung eines vSphere Replication-Servers oder wählen Sie einen bestimmten Server auf der Ziel-Site aus und klicken Sie auf Weiter.
    Hinweis: Zur Verwendung von VMware Site Recovery mit erweiterter Replizierung wählen Sie den Modus Horizontales Skalieren aus.
  6. Wählen Sie auf der Seite Virtuelle Maschinen des Assistenten Replizierung konfigurieren die virtuellen Maschinen aus, die Sie replizieren möchten, und klicken Sie auf Weiter.
  7. Wählen Sie auf der Seite Ziel-Datenspeicher einen Datenspeicher aus, auf den die Dateien repliziert werden sollen, und klicken Sie auf Weiter.
    Wenn Sie mehrere virtuelle Maschinen replizieren, können Sie einen anderen Zieldatenspeicher für jede virtuelle Maschine konfigurieren.
  8. (Optional) Aktivieren Sie das Kontrollkästchen Speicher auswählen.
    Replizierungsspeicher können während der anfänglichen vollständigen Synchronisierung den Netzwerkdatenverkehr verringern. Eine unbeabsichtigte Verwendung von Replizierungsspeichern kann jedoch zu Datenverlust führen.
  9. (Optional) Aktivieren oder deaktivieren Sie das Kontrollkästchen Neue Festplatten automatisch in Replizierung einschließen.
    Behalten Sie die Aktivierung des Kontrollkästchens bei, um automatisch neue Festplatten mit derselben Replizierungskonfiguration wie die Quell-VM in die Replizierung aufzunehmen. Das Festplattenformat für die automatisch aufgenommenen Festplatten wird wie folgt ermittelt: Wenn alle replizierten Festplatten das Format Wie Quelle verwenden, wird das Format Wie Quelle auf die automatisch aufgenommenen Festplatten angewendet. Wenn dies nicht der Fall ist, alle replizierten Festplatten jedoch dasselbe Format verwenden, wie z. B. Thin-Provision, wird dasselbe Format ( Thin-Provision) auf die automatisch aufgenommenen Festplatten angewendet. Wenn alle replizierten Festplatten unterschiedliche Formate verwenden, wird das Format Wie Quelle auf die automatisch aufgenommenen Festplatten angewendet.
  10. (Optional) Aktivieren bzw. deaktivieren Sie die Ansicht Datenspeicher pro Festplatte konfigurieren.
    Wenn Sie die Ansicht Datenspeicher pro Festplatte konfigurieren aktivieren, können Sie für jede Festplatte einen anderen Datenspeicher angeben. Sie können auch vorhandene Festplatten bei der Replizierung einbeziehen oder ausschließen und die automatische Replizierung neuer Festplatten aktivieren bzw. deaktivieren. Um eine neue oder vorhandene Festplatte bei der Replizierung ein- oder auszuschließen, aktivieren bzw. deaktivieren Sie die entsprechende Festplatte.
  11. Klicken Sie auf Weiter.
  12. (Optional) Überprüfen Sie auf der Seite Speicher auswählen die vorgeschlagenen Replizierungsspeicher und ändern Sie diese bei Bedarf.
    Sie können für jede Festplatte der virtuellen Maschine Speicherdateien auswählen und im Dropdown-Menü nach Replizierungsspeichern suchen, indem Sie auf Durchsuchen klicken.
    Die Replikatdateien für die Festplatte werden in den Speicherdateiordner geschrieben.
  13. Aktivieren Sie das Kontrollkästchen Die ausgewählten Datenspeicher sind korrekt und klicken Sie auf Weiter.
  14. Legen Sie auf der Seite Replizierungseinstellungen mit dem RPO-Schieberegler die akzeptable Zeitspanne fest, für die ein Datenverlust beim Ausfall einer Site toleriert wird.
    Der verfügbare RPO-Bereich liegt zwischen 5 Minuten und 24 Stunden.
  15. (Optional) Um mehrere Replizierungsinstanzen zu speichern, die während der Wiederherstellung in Snapshots der Quell-VM konvertiert werden können, wählen Sie Point-in-Time-Instanzen aktivieren aus und passen die Anzahl der beizubehaltenden Instanzen an.
    Hinweis: Sie können bis zu 24 Instanzen einer virtuellen Maschine beibehalten. Wenn Sie vSphere Replication beispielsweise so konfigurieren, dass 6 Replizierungsinstanzen pro Tag beibehalten werden, können Sie als maximale Anzahl von Tagen 4 Tage festlegen.

    Wie viele Replizierungsinstanzen vSphere Replication beibehält, hängt von der konfigurierten Aufbewahrungsrichtlinie ab, setzt aber auch voraus, dass die RPO-Zeitspanne kurz genug für die Erstellung dieser Instanzen ist. vSphere Replication überprüft nicht, ob mit den RPO-Einstellungen genügend Instanzen erstellt werden, und zeigt keine Warnmeldung an, falls die Instanzen nicht ausreichen. Deshalb müssen Sie vSphere Replication unbedingt so einstellen, dass die gewünschte Anzahl von Instanzen erstellt wird. Wenn Sie vSphere Replication beispielsweise anweisen, 6 Replizierungsinstanzen pro Tag beizubehalten, darf der RPO-Zeitraum 4 Stunden nicht überschreiten, damit vSphere Replication 6 Instanzen in 24 Stunden erstellen kann.

  16. (Optional) Wählen Sie die Stilllegungsmethode für das Gastbetriebssystem der virtuellen Quellmaschine aus.
    Hinweis: Stilllegungsoptionen sind nur für virtuelle Maschinen verfügbar, die eine Stilllegung unterstützen. vSphere Replication unterstützt die Stilllegung mit VSS nicht für virtuelle Volumes.
  17. (Optional) Wählen Sie Netzwerk-Komprimierung für VR-Daten aktivieren aus.
    Durch das Komprimieren der Replizierungsdaten, die über das Netzwerk übertragen werden, wird Bandbreite eingespart und gegebenenfalls die vom vSphere Replication-Server benötigte Menge an Pufferspeicher reduziert. Für das Komprimieren und Dekomprimieren der Daten sind aber zusätzliche CPU-Ressourcen sowohl auf der Quell-Site als auch auf dem Server nötig, der den Zieldatenspeicher verwaltet.
  18. (Optional) Aktivieren Sie die Netzwerkverschlüsselung des Replizierungsdatenverkehrs.
    Wenn Sie eine Replizierung einer verschlüsselten VM konfigurieren, wird diese Option automatisch aktiviert und kann nicht deaktiviert werden.
  19. (Optional) Auf der Seite Schutzgruppe können Sie die virtuelle Maschine optional zu einer Schutzgruppe hinzufügen.
    Option Beschreibung
    Vorhandener Schutzgruppe hinzufügen Fügt die virtuelle Maschine einer vorhandenen Schutzgruppe hinzu.
    Neuer Schutzgruppe hinzufügen Fügt die virtuelle Maschine einer neuen Schutzgruppe hinzu. Wenn Sie diese Option auswählen, müssen Sie den Namen der Schutzgruppe eingeben.
    Jetzt nicht einer Schutzgruppe hinzufügen Wählen Sie diese Option aus, wenn Sie die virtuelle Maschine nicht zu einer Schutzgruppe hinzufügen möchten.
  20. (Optional) Auf der Seite Wiederherstellungsplan können Sie die Schutzgruppe optional einem Wiederherstellungsplan hinzufügen.
    Option Beschreibung
    Vorhandenem Wiederherstellungsplan hinzufügen Fügt die Schutzgruppe einem vorhandenen Wiederherstellungsplan hinzu.
    Neuem Wiederherstellungsplan hinzufügen Fügt die Schutzgruppe einem neuen Wiederherstellungsplan hinzu. Wenn Sie diese Option auswählen, müssen Sie den Namen des Wiederherstellungsplans eingeben.
    Jetzt nicht einem Wiederherstellungsplan hinzufügen Wählen Sie diese Option aus, wenn Sie die Schutzgruppe nicht einem Wiederherstellungsplan hinzufügen möchten.
  21. Überprüfen Sie auf der Seite Bereit zum Abschließen Ihre Einstellungen und klicken Sie auf Beenden.