Sie verwenden eine VM-Host-Affinitätsregel, um eine Affinitätsbeziehung zwischen einer Gruppe virtueller Maschinen und einer Gruppe von Hosts anzugeben. Bei der Verwendung von VM-Host-Affinitätsregeln sollten Sie wissen, wann sie am nützlichsten sind, wie Konflikte zwischen Regeln gelöst werden und wie wichtig der sorgfältige Umgang beim Festlegen von erforderlichen Affinitätsregeln ist.

Wenn Sie mehr als eine VM-Host-Affinitätsregel erstellen, werden sie nicht gewichtet, sondern gleichermaßen angewendet. Seien Sie sich darüber im Klaren, dass sich dies auf die Interaktion der Regeln auswirkt. Eine virtuelle Maschine zum Beispiel, die zwei DRS-Gruppen angehört, bei denen jede Gruppe zu einer anderen erforderlichen Regel gehört, kann nur auf Hosts ausgeführt werden, die beiden Host-DRS-Gruppen angehören, die in den Regeln repräsentiert sind.

Wenn Sie eine VM-Host-Affinitätsregel erstellen, wird ihre Fähigkeit, im Zusammenspiel mit anderen Regeln zu funktionieren, nicht überprüft. Somit ist es möglich, eine Regel zu erstellen, die mit anderen angewendeten Regeln in Konflikt steht. Falls es zu einem Konflikt zwischen zwei VM-Host-Affinitätsregeln kommt, hat die ältere der beiden Regeln Vorrang. Die neuere Regel wird deaktiviert. DRS versucht, nur aktivierte Regeln einzuhalten. Deaktivierte Regeln werden ignoriert.

DRS, vSphere HA und vSphere DPM ergreifen keine Aktionen, die gegen erforderliche Affinitätsregeln verstoßen (d. h. Regeln, die besagen, dass die VM-DRS-Gruppe „auf“ oder „nicht auf“ der Host-DRS-Gruppe ausgeführt werden muss). Demzufolge sollten Sie bei der Verwendung dieses Regeltyps vorsichtig sein, denn sie kann sich potenziell negativ auf das Funktionieren des Clusters auswirken. Wenn erforderliche VM-Host-Affinitätsregeln nicht ordnungsgemäß verwendet werden, kann dies dazu führen, dass der Cluster fragmentiert und somit das ordnungsgemäße Funktionieren von DRS, vSphere HA und vSphere DPM beeinträchtigt wird.

Mehrere Clusterfunktionen werden nicht ausgeführt, wenn dies gegen eine erforderliche Affinitätsregel verstoßen würde.

  • DRS entfernt keine virtuellen Maschinen, wenn ein Host in den Wartungsmodus versetzt wird.
  • DRS platziert keine virtuellen Maschinen zum Einschalten noch führt DRS einen Lastausgleich von virtuellen Maschinen durch.
  • vSphere HA führt kein Failover durch.
  • vSphere DPM optimiert die Energieverwaltung nicht durch das Versetzen von Hosts in den Standby-Modus.

Um diese Situationen zu vermeiden, seien Sie beim Erstellen mehrerer erforderlichen Affinitätsregeln vorsichtig oder verwenden Sie nur bevorzugte VM-Host-Affinitätsregeln (d. h. Regeln, die besagen, dass die VM-DRS-Gruppe „auf“ oder „nicht auf“ der Host-DRS-Gruppe ausgeführt werden soll). Stellen Sie sicher, dass die Anzahl der Hosts im Cluster, dem jede virtuelle Maschine angegliedert ist, groß genug ist, sodass es im Falle eines Hostausfalls immer noch genug Hosts gibt, auf denen die virtuelle Maschine ausgeführt werden kann. Gegen bevorzugte Regeln kann verstoßen werden, um das ordnungsgemäße Funktionieren von DRS, vSphere HA und vSphere DPM zu ermöglichen.

Hinweis: Sie können einen ereignisbasierenden Alarm erstellen, der ausgelöst wird, wenn eine virtuelle Maschine gegen eine VM-Host-Affinitätsregel verstößt. Fügen Sie im vSphere Web Client einen neuen Alarm für die virtuelle Maschine hinzu und wählen Sie VM verstößt gegen eine VM-Host-Affinitätsregel als Auslöser. Weitere Informationen zum Erstellen und Bearbeiten von Alarmen finden Sie in der Dokumentation zur vSphere-Überwachung und -Leistung.