Sie können Windows-Gastbetriebssysteme für die virtuelle Maschine anpassen, wenn Sie eine neue virtuelle Maschine anhand einer Vorlage oder eines Klons einer bestehenden virtuellen Maschine bereitstellen. Durch die Gastanpassung können Sie verhindern, dass Konflikte auftreten, wenn virtuelle Maschinen mit identischen Einstellungen bereitgestellt werden, z. B. mit doppelten Computernamen.

Sie können verhindern, dass Windows neue virtuelle Maschinen oder Vorlagen mit derselben Sicherheits-ID (SID) wie die ursprüngliche virtuelle Maschine erzeugt. Mehrfach vergebene SIDs verursachen keine Probleme, wenn die Computer zu einer Domäne gehören und nur Domänenbenutzerkonten verwendet werden. Sind die Computer allerdings Teil einer Arbeitsgruppe oder werden lokale Benutzerkonten verwendet, können solche SIDs die Dateizugriffssteuerung beeinträchtigen. Weitere Informationen zur Konfiguration der Authentifizierung finden Sie in der Dokumentation zu Ihrem Microsoft Windows-Betriebssystem.

Wichtig: Das standardmäßige Administratorkennwort wird bei Windows Server 2008 nach der Anpassung nicht beibehalten. Während der Anpassung wird das Administratorkonto unter Windows Server 2008 vom Windows-Dienstprogramm Sysprep gelöscht und neu erstellt. Sie müssen das Administratorkennwort also zurücksetzen, wenn die virtuelle Maschine zum ersten Mal nach der Anpassung gestartet wird.

Voraussetzungen

Vergewissern Sie sich, dass alle für die Anpassung erforderlichen Anforderungen erfüllt werden. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Anforderungen für die Anpassung des Gastbetriebssystems.

Um diesen Vorgang durchzuführen, starten Sie den Assistenten Gastanpassung, wenn Sie eine virtuelle Maschine klonen oder eine von einer Vorlage bereitstellen.

Prozedur

  1. Wählen Sie auf der Seite „Klonoptionen auswählen“ des Assistenten Vorhandene virtuelle Maschine klonen die Option Betriebssystem anpassen aus und klicken Sie auf Weiter.
  2. Geben Sie den Besitzer der virtuellen Maschine und den Namen der Organisation ein und klicken Sie auf Weiter.
  3. Geben Sie auf der Seite Computername einen Computernamen für das Gastbetriebssystem und einen Domänennamen ein.
    Das Betriebssystem verwendet den Computernamen, um sich selbst im Netzwerk zu identifizieren. Auf Linux-Systemen wird er als der Hostname bezeichnet.
    Option Aktion
    Den Namen der virtuellen Maschine verwenden Wählen Sie diese Option aus, um den Namen der virtuellen Maschine zu verwenden. Der Computername, den vCenter Server erstellt, ist identisch mit dem Namen der virtuellen Maschine, in der das Gastbetriebssystem ausgeführt wird. Wenn der Name aus mehr als 63 Zeichen besteht, wird er abgeschnitten.
    Einen Namen im Assistenten für das Klonen/Bereitstellen eingeben Wählen Sie diese Option aus, um während des Klonens oder der Bereitstellung werden zur Eingabe eines Namens aufgefordert zu werden.
    Namen eingeben
    1. Geben Sie einen Namen ein.

      Der Name kann alphanumerische Zeichen und einen Bindestrich (-) enthalten. Er darf keinen Punkt (.), keine Leerzeichen oder Sonderzeichen sowie nicht ausschließlich Ziffern enthalten. Bei Namen wird die Groß- und Kleinschreibung nicht berücksichtigt.

    2. (Optional) Aktivieren Sie das Kontrollkästchen Einen numerischen Wert anfügen, um sicherzustellen, dass der Name eindeutig ist.

      Diese Aktion hängt einen Bindestrich, gefolgt von einer Zahl, an den Namen der virtuellen Maschine an. Der Name wird abgeschnitten, wenn er zusammen mit dem numerischen Wert 63 Zeichen überschreitet.

    Generieren Sie einen Namen mithilfe der mit vCenter Server konfigurierten benutzerdefinierten Anwendung. Optional: Geben Sie einen Parameter ein, der an die benutzerdefinierte Anwendung weitergegeben werden kann.
  4. Geben Sie die Lizenzierungsinformationen für das Windows-Betriebssystem ein und klicken Sie auf Weiter.
    Option Aktion
    Für Nicht-Server-Betriebssysteme Geben Sie den Windows-Produktschlüssel für das neue Gastbetriebssystem ein.
    Für Server-Betriebssysteme
    1. Geben Sie den Windows-Produktschlüssel für das neue Gastbetriebssystem ein.
    2. Wählen Sie Serverlizenzdaten verwenden aus.
    3. Wählen Sie entweder die Option Pro Arbeitsplatz oder Pro Server aus.
    4. Wenn Sie Pro Server auswählen, geben Sie die maximale Anzahl gleichzeitiger Verbindungen an, die der Server akzeptieren soll.
  5. Konfigurieren Sie auf der Seite Administratorkennwort festlegen das Kennwort des Administrators für die virtuelle Maschine und klicken Sie auf Weiter.
    1. Geben Sie ein Kennwort für das Administratorkonto ein und bestätigen Sie es durch erneute Eingabe.
      Hinweis: Sie können das Administratorkennwort nur ändern, wenn das Administratorkennwort auf der virtuellen Windows-Quellmaschine leer ist. Wenn die virtuelle Windows-Quellmaschine oder Vorlage bereits ein Kennwort hat, wird das Administratorkennwort nicht geändert.
    2. (Optional) Aktivieren Sie das Kontrollkästchen Automatisch als Administrator anmelden, um Benutzer auf dem Gastbetriebssystem als Administratoren anmelden, und wählen Sie die Anzahl an Wiederholungen, für die die Anmeldung automatisch erfolgen soll.
  6. Wählen Sie auf der Seite Zeitzone die Zeitzone für die virtuelle Maschine aus und klicken Sie auf Weiter.
  7. (Optional) Geben Sie auf der Seite Einmaliges Ausführen Befehle an, die beim erstmaligen Anmelden eines Benutzers beim Gastbetriebssystem ausgeführt werden sollen, und klicken Sie auf Weiter.
    Informationen zu den RunOnce-Befehlen finden Sie in der Microsoft-Dokumentation für Sysprep.
  8. Wählen Sie auf der Seite „Netzwerk“ die Netzwerkeinstellungen für das Gastbetriebssystem aus.
    Option Beschreibung
    Standardnetzwerkeinstellungen für das Gastbetriebssystem verwenden und DHCP an allen Netzwerkschnittstellen aktivieren

    vCenter Server konfiguriert alle Netzwerkschnittstellen von einem DHCP-Server aus und verwendet die Standardeinstellungen.

    Benutzerdefinierte Einstellungen manuell auswählen Sie können die IP-Adresse und andere Netzwerkeinstellungen für jede Netzwerkschnittstelle in der virtuellen Maschine angeben.
  9. Um bei Verwendung von IPv4 die Einstellungen anzugeben, klicken Sie auf IPv4 und geben die IP-Adresse und andere Netzwerkeinstellungen ein.
  10. Wählen Sie IPv6 zum Konfigurieren der virtuellen Maschine für die Verwendung eines IPv6-Netzwerks aus.
    Die virtuelle Maschine kann die vom Netzwerk zugewiesene IP-Adresse und die IPv6-Adressen beibehalten. Microsoft unterstützt IPv6 für Windows Server 2003, Windows XP mit Service Pack 1 (SP1) oder höher und Windows CE .NET 4.1 oder höher. Bei diesen Betriebssystemen ist allerdings die IPv6-Unterstützung für integrierte Anwendungen und Systemdienste beschränkt, deshalb werden sie nicht für eine IPv6-Bereitstellung empfohlen.
    1. Wählen Sie Den Benutzer zur Eingabe einer Adresse auffordern, wenn die Spezifikation verwendet wird. Bei Auswahl dieser Option werden Sie zur Eingabe einer IPv4- oder IPv6-Adresse aufgefordert.
    2. Wählen Sie Die folgenden IPv6-Adressen verwenden zum Auswählen einer IPv6-Adresse aus der Liste aus.
      • Klicken Sie auf das Stiftsymbol, um weitere IPv6-Adressen einzugeben. Sie können die vollständige Adresse oder eine Kurzform mit komprimierten oder weggelassenen Nullen angeben. Sie müssen mindestens eine IPv6-Adresse angeben. Sie können vorhandene Adressen bearbeiten, aber vorhandene IPv6-Adressen nicht doppelt verwenden.
      • Geben Sie das Präfix der Subnetzmaske ein. Die Länge des Präfixes muss zwischen 1 und 128 liegen, wobei 64 der Standardwert ist. Gateway ist standardmäßig aktiviert, außer bei Auswahl von IPv6 nicht verwenden.
  11. Wählen Sie DNS aus, geben Sie eine DNS-Server-Adresse an und klicken Sie auf OK.
  12. Wählen Sie WINS und geben Sie die Daten für primären und sekundären WINS ein.
  13. Wählen Sie auf der Seite Arbeitsgruppe oder Domäne festlegen, wie die virtuelle Maschine im Netzwerk teilnehmen soll, und klicken Sie auf Weiter.
    Option Aktion
    Arbeitsgruppe Geben Sie einen Namen für die Arbeitsgruppe ein. Beispielsweise MSHOME.
    Windows-Serverdomäne
    1. Geben Sie den Domänennamen ein.
    2. Um der angegebenen Domäne einen Computer hinzuzufügen, geben Sie den Benutzernamen und das Kennwort für ein Benutzerkonto mit entsprechender Berechtigung ein.
  14. Wählen Sie die Option „Neue Sicherheits-ID (SID) erzeugen“ aus und klicken Sie auf Weiter.
    Einige Windows-Betriebssysteme verwenden eine Sicherheits-ID (SID), um Systeme und Benutzer eindeutig identifizieren zu können Wenn sie diese Option nicht auswählen, erhält die neue virtuelle Maschine dieselbe SID wie die virtuelle Maschine oder die Vorlage, auf deren Grundlage sie geklont bzw. bereitgestellt wurde.
  15. Speichern Sie die benutzerdefinierten Optionen als .xml-Datei.
    1. Wählen Sie Diese Spezifikationen der benutzerspezifischen Anpassung zur späteren Verwendung speichern (Save this customization specification for later use) aus.
    2. Geben Sie den Dateinamen für die Spezifikation an, und klicken Sie auf Weiter.
  16. Klicken Sie auf Beenden, um Ihre Änderungen zu speichern.

Ergebnisse

Sie kehren zum Assistenten „Vorlage bereitstellen“ oder zum Assistenten Virtuelle Maschine klonen zurück. Die Anpassung wird beendet, nachdem Sie den Assistenten zum Bereitstellen von Vorlagen oder den Assistenten Virtuelle Maschine klonen abgeschlossen haben.

Wenn die neue virtuelle Maschine zum ersten Mal gestartet wird, führt das Gastbetriebssystem Finalisierungsskripts aus, um den Anpassungsvorgang abzuschließen. Die virtuelle Maschine kann während dieses Vorgangs mehrmals starten.

Wird das Gastbetriebssystem beim Starten der neuen virtuellen Maschine angehalten, müssen Sie möglicherweise Fehler korrigieren, z. B. einen falschen Produktschlüssel oder einen ungültigen Benutzernamen. Öffnen Sie die Konsole der virtuellen Maschine, um festzustellen, ob das System auf eine Eingabe von Informationen wartet.

Nächste Maßnahme

Nach dem Bereitstellen und Anpassen von Windows XP- oder Windows 2003-Versionen, für die keine Volumenlizenzen erworben wurden, müssen Sie das Betriebssystem auf der neuen virtuellen Maschine möglicherweise erneut aktivieren.

Wenn auf der neuen virtuellen Maschine beim Starten Anpassungsfehler festgestellt werden, werden diese in der Datei %WINDIR%\temp\vmware-imc protokolliert. Klicken Sie zum Anzeigen des Fehlerprotokolls auf die Windows-Schaltfläche Start, und wählen Sie Programme > Verwaltung > Ereignisanzeige aus.