Mit zwei oder mehreren physischen Netzwerkkarten in einer Teaming-Gruppe steigern Sie die Netzwerkkapazität einer verteilten Portgruppe oder eines einzelnen Ports. Konfigurieren Sie die Failover-Reihenfolge, um festzulegen, wie der Netzwerkdatenverkehr beim Ausfall eines Adapters umgeleitet wird. Wählen Sie einen Lastausgleichsalgorithmus und bestimmen Sie, wie der verteilte Switch die Datenverkehrslast zwischen den physischen Netzwerkkarten in einer Teaming-Gruppe ausgleicht.

Berücksichtigen Sie bei der Konfiguration von NIC-Teaming, Failover und Lastausgleich die Netzwerkkonfiguration des physischen Switch und die Topologie des verteilten Switch. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Teaming- und Failover-Richtlinie und Verfügbare Lastausgleichsalgorithmen für virtuelle Switches.

Die Teaming- und Failover-Richtlinie, die Sie für eine verteilte Portgruppe konfigurieren, wird an alle Ports in der Portgruppe weitergegeben. Wenn Sie die Richtlinie für einen einzelnen verteilten Port festlegen, überschreibt diese die von der Portgruppe übernommene Richtlinie.
Hinweis: Das Festlegen einer Failback-Option wird in Verbindung mit der Teaming-Richtlinie Anhand der physischen Netzwerkkartenauslastung routen nicht unterstützt.

Voraussetzungen

Um eine Richtlinie auf der Ebene der verteilten Ports außer Kraft zu setzen, aktivieren Sie die Außerkraftsetzungen auf Portebene für diese Richtlinie. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Konfigurieren von überschreibenden Netzwerkrichtlinien auf Portebene.

Prozedur

  1. Navigieren Sie im vSphere Web Client zum Distributed Switch.
  2. Gehen Sie zur Teaming- und Failover-Richtlinie in der verteilten Portgruppe oder im Port.
    Option Aktion
    Verteilte Portgruppe
    1. Wählen Sie im Menü Aktionen die Option Verteilte Portgruppe > Verteilte Portgruppen verwalten aus.
    2. Wählen Sie Teaming und Failover aus.
    3. Wählen Sie die Portgruppe aus und klicken Sie auf Weiter.
    Verteilter Port
    1. Klicken Sie auf der Registerkarte Netzwerke auf Verteilte Portgruppen und doppelklicken Sie auf eine verteilte Portgruppe.
    2. Wählen Sie auf der Registerkarte Ports einen Port aus und klicken Sie auf Einstellungen des verteilten Ports bearbeiten.
    3. Wählen Sie Teaming und Failover aus.
    4. Wählen Sie neben den Eigenschaften, die überschrieben werden sollen, die Option Außer Kraft setzen.
  3. Legen Sie über das Dropdown-Menü Lastausgleich fest, wie der virtuelle Switch die Last des ausgehenden Datenverkehrs zwischen den physischen Netzwerkkarten in einer Gruppe ausgleicht.
    Option Beschreibung
    Anhand des ursprünglichen virtuellen Ports routen Wählen Sie einen Uplink basierend auf den virtuellen Port-IDs auf dem Switch aus. Nachdem der virtuelle Switch einen Uplink für eine virtuelle Maschine oder einen VMkernel-Adapter ausgewählt hat, leitet er den Datenverkehr immer durch denselben Uplink für diese virtuelle Maschine bzw. den VMkernel-Adapter weiter.
    Anhand des IP-Hashs routen

    Wählen Sie einen Uplink anhand eines Hashs der Quell- und Ziel-IP-Adresse jedes Pakets aus. Bei Paketen ohne IP verwendet der Switch die Daten in diesen Feldern zur Berechnung des Hashs.

    Für eine IP-basierte Gruppierung ist es erforderlich, dass der physische Switch mit „EtherChannel“ konfiguriert ist.

    Anhand des Quell-MAC-Hashs routen Wählen Sie einen Uplink anhand eines Hashs des Quell-Ethernets aus.
    Anhand der physischen Netzwerkkartenauslastung routen Verfügbar für verteilte Portgruppen oder verteilte Ports. Wählen Sie auf der Basis der aktuellen Last der an die Portgruppe oder den Port angeschlossenen physischen Netzwerkadapter einen Uplink aus. Wenn ein Uplink 30 Sekunden zu mindestens 75 % ausgelastet ist, verschiebt der Host-Proxy-Switch einen Teil des Datenverkehrs der virtuellen Maschine zu einem physischen Adapter mit freier Kapazität.
    Hinweis: Die Auswahl von Anhand der physischen Netzwerkkartenauslastung routen hindert Sie daran, eine Failback-Option für eine verteilte Portgruppe festzulegen.
    Ausdrückliche Failover-Reihenfolge verwenden Es wird immer der Uplink ausgewählt, der an erster Stelle der Liste der aktiven Adapter steht und die Failover-Ermittlungskriterien erfüllt. Bei dieser Option wird kein effektiver Lastausgleich durchgeführt.
  4. Wählen Sie über das Dropdown-Menü Netzwerkausfallerkennung die Methode aus, die der virtuelle Switch für die Failover-Ermittlung verwendet.
    Option Beschreibung
    Nur Verbindungsstatus

    Als Grundlage dient ausschließlich der vom Netzwerkadapter angegebene Verbindungsstatus. Über diese Option werden Fehler wie nicht angeschlossene Kabel oder Betriebsausfälle des physischen Switches ermittelt.

    Signalprüfung

    Sendet Signale, wartet auf Signalprüfpakete auf allen Netzwerkkarten in der Gruppe und verwendet diese Informationen zusätzlich zum Verbindungsstatus, um einen Verbindungsausfall zu ermitteln.ESXi sendet jede Sekunde Signalpakete.

    Die Netzwerkkarten müssen eine Aktiv/Aktiv- oder Aktiv/Standby-Konfiguration aufweisen, da Netzwerkkarten mit dem Status „Nicht verwendet“ nicht an der Signalprüfung beteiligt sind.

  5. Wählen Sie aus dem Dropdown-Menü Switches benachrichtigen aus, ob der physische Switch im Falle eines Failovers vom Standard-Switch oder Distributed Switch benachrichtigt wird.
    Hinweis: Legen Sie diese Option auf Nein fest, wenn eine verbundene virtuelle Maschine den Netzwerklastausgleich (NLB) von Microsoft im Unicast-Modus verwendet. Im Multicast-Modus von NLB treten keine Probleme auf.
  6. Wählen Sie über das Dropdown-Menü Failback aus, ob ein physischer Adapter nach einem Ausfall wieder in den Status „Aktiv“ geschaltet wird.

    Wenn die Option auf Ja (die Standardauswahl) gesetzt wurde, wird der Adapter sofort nach der Wiederherstellung seiner Funktionsfähigkeit aktiviert. Er ersetzt in diesem Fall den ggf. vorhandenen Ersatzadapter, der seinen Platz eingenommen hatte.

    Wenn das Failback für einen verteilten Port auf Nein gesetzt wurde, bleibt ein ausgefallener Adapter nach der Wiederherstellung nur dann inaktiv, wenn die zugeordnete virtuelle Maschine ausgeführt wird. Wenn die Option Failback auf Nein festgelegt ist und eine virtuelle Maschine ausgeschaltet wird, geschieht Folgendes: Wenn alle aktiven physischen Adapter ausfallen wird und dann einer der Adapter wiederhergestellt wird, dann wird nach Einschalten der virtuellen Maschine die virtuelle Netzwerkkarte mit dem wiederhergestellten Adapter und nicht mit einem Standby-Adapter verbunden. Wenn eine virtuelle Maschine aus- und wieder eingeschaltet wird, führt dies dazu, dass die virtuelle Netzwerkkarte wieder mit einem verteilten Port verbunden wird. Der Distributed Switch betrachtet den Port als neu hinzugefügt und weist ihm den standardmäßigen Uplink-Port zu, also den aktiven Uplink-Adapter.

  7. Legen Sie fest, wie die Uplinks in einem Team im Falle eines Failovers verwendet werden, indem Sie die Liste für die Failover-Reihenfolge konfigurieren.
    Wenn Sie bestimmte Uplinks verwenden und andere für Notfälle, z. B. bei einem Ausfall der verwendeten Uplinks, reservieren möchten, verschieben Sie Uplinks mithilfe der Pfeiltasten in unterschiedliche Gruppen.
    Option Beschreibung
    Aktive Adapter Dieser Uplink wird weiter verwendet, wenn die Verbindung zum Netzwerkadapter hergestellt und aktiv ist.
    Standby-Adapter Dieser Uplink wird verwendet, wenn einer der aktiven physischen Adapter nicht verfügbar ist.
    Nicht verwendete Adapter Verwenden Sie diesen Uplink nicht.
  8. Prüfen Sie die Einstellungen und übernehmen Sie die Konfiguration.