Network I/O Control teilt Bandbreite zu virtuellen Maschinen anhand von zwei Modellen zu: Zuteilung über den gesamten vSphere Distributed Switch hinweg anhand von Netzwerkressourcenpools und Zuteilung an den physischen Adapter, der den Datenverkehr einer virtuellen Maschine überträgt.

Netzwerkressourcenpools

Ein Netzwerkressourcenpool stellt einen Teil der aggregierten Bandbreite dar, die für den Systemdatenverkehr der virtuellen Maschine auf allen physischen Adaptern, die mit dem Distributed Switch verbunden sind, reseriviert ist.

Wenn zum Beispiel für den Systemdatenverkehr der virtuellen Maschine 0,5 GBit/s auf jedem 10 GbE-Uplink auf einem Distributed Switch mit 10 Uplinks reserviert sind, dann beträgt die gesamte aggregierte Bandbreite, die für die VM-Reservierung auf diesem Switch zur Verfügung steht, 5 GBit/s. Jeder Netzwerkressourcenpool kann ein Kontingent dieser Kapazität von 5 GBit/s reservieren.

Das Bandbreitenkontingent, das für einen Netzwerkressourcenpool reserviert ist, wird unter den verteilten Portgruppen dieses Pools verteilt. Eine virtuelle Maschine erhält Bandbreite aus dem Pool über die verteilte Portgruppe, mit der die VM verbunden ist.

Standardmäßig sind verteilte Portgruppen auf dem Switch einem Netzwerkressourcenpool mit den Namen „default“ zugewiesen, dessen Kontingent nicht konfiguriert ist.

Abbildung 1. Bandbreitenaggregation für Netzwerkressourcenpools für alle Uplinks eines vSphere Distributed Switch

Network I/O Control Version 3 unterstützt Pools mit Bandbreitenkontingent, von dem Teile für virtuelle Maschinen reserviert werden können.

Definieren der Bandbreitenanforderungen für eine virtuelle Maschine

Sie können Bandbreite zu einer einzelnen virtuellen Maschine ähnlich wie CPU und Arbeitsspeicherressourcen zuteilen. Network I/O Control Version 3 stellt Bandbreite an eine virtuellen Maschine entsprechend den Anteilen, der Reservierung und den Grenzwerten bereit, die für einen Netzwerkadapter in den VM-Hardwareeinstellungen definiert sind. Die Reservierung garantiert, dass der Datenverkehr der virtuellen Maschine mindestens die angegebene Bandbreite verbrauchen kann. Wenn ein physischer Adapter über mehr Kapazität verfügt, kann die virtuelle Maschine zusätzliche Bandbreite entsprechend den angegebenen Anteilen und dem Grenzwert verbrauchen.

Bandbreitenbereitstellung an eine virtuelle Maschine auf dem Host

Um die Bandbreite zu garantieren, implementiert Network I/O Control eine Engine für die Datenverkehrplatzierung, die aktiv wird, wenn für eine virtuelle Maschine eine Bandbreitenreservierung konfiguriert wird. Der Distributed Switch versucht, den Datenverkehr eines VM-Netzwerkadapters auf dem physischen Adapter zu platzieren, der die erforderliche Bandbreite liefern kann und sich im Bereich der aktiven Teaming-Richtlinie befindet.

Die gesamte Bandbreitenreservierung der virtuellen Maschinen eines Hosts darf die reservierte Bandbreite, die für den Systemdatenverkehr der virtuellen Maschine konfiguriert ist, nicht überschreiten.

Der aktuelle Grenzwert und die Reservierung hängen auch von der Traffic-Shaping-Richtlinie für die verteilte Portgruppe ab, mit der der Adapter verbunden ist. Wenn z. B. ein VM-Netzwerkadapter ein Limit von 200 MBit/s benötigt und die durchschnittliche in der Traffic-Shaping-Richtlinie konfigurierte Bandbreite 100 MBit/s beträgt, dann ist 100 MBit/s der effektive Grenzwert.

Abbildung 2. Konfiguration der Bandbreitenzuteilung für einzelne virtuelle Maschinen.

Die Reservierung der Bandbreite für eine virtuelle Maschine in Network I/O Control wird durch die Reservierung des Systemdatenverkehrs für die virtuelle Maschine auf dem physischen Adapter garantiert, der den Datenverkehr der VM sendet.