Der Host teilt den einzelnen virtuellen Maschinen den Arbeitsspeicher gemäß der Festlegung im Grenzwert-Parameter zu, es sei denn, der Arbeitsspeicher ist überbelegt. ESXi teilt einer virtuellen Maschine nie mehr Arbeitsspeicher zu, als für ihre physische Arbeitsspeichergröße festgelegt wurde.
So kann eine virtuelle Maschine mit 1GB beispielsweise über den Standardgrenzwert (unbegrenzt) oder einen benutzerdefinierten Grenzwert (z. B. 2GB) verfügen. In beiden Fällen weist der ESXi-Host nie mehr als 1 GB zu und folgt damit der festgelegten physischen Arbeitsspeichergröße.
Bei einer Überbelegung des Arbeitsspeichers wird jeder virtuellen Maschine eine Arbeitsspeichermenge zugeteilt, die zwischen dem Wert für Reservierung und dem Wert für Grenzwert liegt. Die Arbeitsspeichermenge, die einer virtuellen Maschine oberhalb der für sie festgelegten Reservierung zugeteilt wird, ist normalerweise von der aktuellen Arbeitsspeicherlast abhängig.
Der Host bestimmt die Zuteilungen für die einzelnen virtuellen Maschinen basierend auf der Anzahl der ihnen zugeteilten Anteile und anhand einer Größenschätzung des aktuellen Working Sets.
- Anteile – ESXi-Hosts verwenden eine geänderte Richtlinie für die zum Anteil proportionale Arbeitsspeicherzuteilung. Arbeitsspeicheranteile berechtigen eine virtuelle Maschine zum Erhalt eines Bruchteils des verfügbaren physischen Arbeitsspeichers.
- Working Set-Größe – ESXi-Hosts schätzen das Working Set einer virtuellen Maschine, indem sie die Arbeitsspeicheraktivität während der Ausführungszeit über mehrere aufeinander folgende Zeiträume hinweg überwachen. Die Schätzungen werden über mehrere Zeiträume hinweg ausgeglichen, wobei Methoden angewandt werden, die schnell auf den Anstieg und etwas langsamer auf die Verringerung der Working Set-Größe reagieren.
Durch diesen Ansatz wird sichergestellt, dass eine virtuelle Maschine, aus der Arbeitsspeicheranteile im Leerlauf zurückgewonnen werden, schnell auf ihre volle anteilsbasierte Zuweisung aufstocken kann, sobald sie mehr Arbeitsspeicher benötigt.
Die Arbeitsspeicheraktivität wird zum Schätzen der Working Set-Größen für einen Standard-Zeitraum von 60 Sekunden überwacht. Sie können diesen Standardwert ändern, indem Sie die erweiterte Einstellung Mem.SamplePeriod anpassen. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Festlegen von erweiterten Hostattributen.