Sie legen das Verhalten des vSphere Auto Deploy-Servers mithilfe eines Regelsatzes fest. Die vSphere Auto Deploy-Regel-Engine prüft den Regelsatz auf übereinstimmende Hostmuster, um die Elemente (Image-Profil, Hostprofil, Speicherort von vCenter Server oder Skriptobjekt) festzulegen, mit denen jeder Host bereitgestellt werden soll.

Basierend auf den Attributen des Hosts ordnet die Regel-Engine den Hosts Software- und Konfigurationseinstellungen zu. Sie können beispielsweise Image-Profile oder Hostprofile auf zwei Clustern von Hosts bereitstellen, indem Sie zwei Regeln erstellen, die jeweils mit der Netzwerkadresse eines der Cluster übereinstimmen.

Im Falle von Hosts, die noch nicht zu einem vCenter Server-System hinzugefügt wurden, stimmt sich der vSphere Auto Deploy-Server mit der Regel-Engine ab, bevor Image-Profile, Hostprofile und Informationen zum Speicherort der Bestandsliste bereitgestellt werden. Bei von einem vCenter Server-System verwalteten Hosts werden das Image-Profil, das Hostprofil und der Speicherort der Bestandsliste verwendet, die vCenter Server im Hostobjekt gespeichert hat. Wenn Sie Änderungen an Regeln vornehmen, können Sie mit dem vSphere Client oder den vSphere Auto Deploy-Cmdlets die Regelübereinstimmung in einer PowerCLI-Sitzung testen und reparieren. Wenn Sie die Regelübereinstimmung für einen Host reparieren, werden das Image-Profil dieses Hosts und die Hostprofil-Zuweisungen aktualisiert.

Die Regel-Engine enthält Regeln und Regelsätze.

Regeln
Regeln können einer Gruppe von Hosts Image-Profile und Hostprofile zuweisen oder den Speicherort (Ordner oder Cluster) eines Hosts auf dem vCenter Server-Zielsystem festlegen. Eine Regel kann Zielhosts anhand der MAC-Startadresse, der SMBIOS-Informationen, der BIOS-UUID, des Anbieters, des Modells oder der festen DHCP-IP-Adresse identifizieren. In den meisten Fällen gelten die Regeln für mehrere Hosts. Sie erstellen Regeln mit dem vSphere Client oder den vSphere Auto Deploy-Cmdlets in einer PowerCLI-Sitzung. Nachdem Sie eine Regel erstellt haben, müssen Sie sie zu einem Regelsatz hinzufügen. Nur zwei Regelsätze, der aktive Regelsatz und der Arbeitsregelsatz, werden unterstützt. Eine Regel kann zu beiden Sätzen (Standardeinstellung) oder nur zum Arbeitsregelsatz gehören. Nachdem Sie eine Regel zum Regelsatz hinzugefügt haben, können Sie die Regel nicht mehr ändern. Kopieren Sie stattdessen die Regel und ersetzen Sie Teile oder Muster in der Kopie. Wenn Sie vSphere Auto Deploy mit dem vSphere Client verwalten, können Sie eine Regel bearbeiten, wenn sich diese im inaktiven Zustand befindet.
Sie können die folgenden Parameter in einer Regel angeben.
Parameter Beschreibung
Name Name der mit dem -Name-Parameter angegebenen Regel.
Element Mindestens ein mit dem Parameter -Item angegebenen Element. Bei einem Element kann es sich um ein Image-Profil, ein Host-Profil, ein vCenter Server-Bestandslistenspeicherort (Datencenter, Ordner, Cluster) für den Zielhost oder um ein benutzerdefiniertes Skript handeln. Sie können mehrere durch Komma getrennte Elemente angeben.
Muster

Das Muster gibt den Host oder die Hostgruppe an, auf den bzw. die die Regel angewendet wird.

Anbieter
Anbietername der Maschine.
Modell
Modellname der Maschine.
Seriennummer
Seriennummer der Maschine.
Hostname
Hostname der Maschine.
domain
Domänenname.
ipv4
IPv4-Adresse der Maschine.
ipv6
IPv6-Adresse der Maschine.

BIOS-Firmware kann nur über IPv4 mit PXE gestartet werden. UEFI-Firmware kann über IPv4 oder IPv6 mit PXE gestartet werden.

mac
MAC-Adresse der Start-Netzwerkkarte.
asset
Asset-Tag der Maschine.
oemstring
OEM-spezifische Zeichenfolgen im SMBIOS.

Sie können -AllHosts angeben, um das oder die Elemente für alle Hosts anzugeben.

Aktiver Regelsatz
Wenn ein neu gestarteter Host eine Anforderung für ein Image-Profil an den vSphere Auto Deploy-Server sendet, prüft der vSphere Auto Deploy-Server den aktiven Regelsatz auf übereinstimmende Regeln. Das Image-Profil, das Hostprofil, der Speicherort der vCenter Server-Bestandsliste und das Skriptobjekt, die durch übereinstimmende Regeln zugeordnet werden, werden dann zum Starten des Hosts verwendet. Wenn durch die Regeln mehrere Elemente des gleichen Typs zugeordnet wurden, verwendet der vSphere Auto Deploy-Server das Element, das als erstes im Regelsatz vorkommt.
Arbeitsregelsatz
Mithilfe des Arbeitsregelsatzes können Sie Änderungen an Regeln testen, bevor Sie die Änderungen aktivieren. Sie können beispielsweise die vSphere Auto Deploy-Cmdlets zum Prüfen der Übereinstimmung mit dem Arbeitsregelsatz verwenden. Der Test überprüft, ob die von einem vCenter Server-System verwalteten Hosts die Regeln des Arbeitsregelsatzes einhalten. Standardmäßig fügen cmdlets die Regel zum Arbeitsregelsatz hinzu und aktivieren die Regeln. Verwenden Sie den Parameter NoActivate, um eine Regel nur zum Arbeitsregelsatz hinzuzufügen.

Sie verwenden den folgenden Workflow mit Regeln und Regelsätzen.

  1. Nehmen Sie Änderungen am Arbeitsregelsatz vor.
  2. Testen Sie die Regeln des Arbeitsregelsatzes für einen Host, um sicherzustellen, dass alles ordnungsgemäß funktioniert.
  3. Definieren und testen Sie die Regeln im Arbeitsregelsatz neu.
  4. Aktivieren Sie die Regeln im Arbeitsregelsatz.

    Wenn Sie eine Regel in einer PowerCLI-Sitzung hinzufügen und den Parameter NoActivate nicht angeben, werden alle Regeln aktiviert, die sich zurzeit im Arbeitsregelsatz befinden. Sie können einzelne Regeln nicht aktivieren.

Weitere Informationen zur Verwendung von vSphere Auto Deploy mit PowerCLI-Cmdlets finden Sie in der PowerCLI-Befehlszeilen-Hilfe und unter Verwalten von vSphere Auto Deploy mit PowerCLI-cmdlets. Informationen zur Verwendung von vSphere Auto Deploy mit dem vSphere Client finden Sie unter Verwalten von vSphere Auto Deploy mit dem vSphere Client.