Das Diagramm „Netzwerkrate“ zeigt die Netzwerkbandbreite auf einem Host an.

Das Diagramm mit den übertragenen/empfangenen Daten im Netzwerk für Hosts befindet sich in der Ansicht Home der Registerkarte Leistung des Hosts.

Tabelle 1. Datenindikatoren
Diagrammbezeichnung Beschreibung
Datenempfangsrate Die Rate, mit der Daten über die zehn wichtigsten physischen NIC-Instanzen auf dem Host empfangen werden. Diese Angabe entspricht der Netzwerkbandbreite. Im Diagramm wird auch die zusammenfassende Datenempfangsrate aller physischen Netzwerkkarten angezeigt.
  • Indikator: Empfangen
  • Statistiktyp: Rate
  • Einheit: Megabit pro Sekunde (MBit/s)
  • Rollup-Typ: Durchschnitt
  • Erfassungsebene: 3 (4)
Datenübertragungsrate Die Rate, mit der Daten über die zehn wichtigsten physischen NIC-Instanzen auf dem Host übertragen werden. Diese Angabe entspricht der Netzwerkbandbreite. Im Diagramm wird auch die zusammenfassende Datenübertragungsrate aller physischen Netzwerkkarten angezeigt.
  • Indikator: Übertragen
  • Statistiktyp: Rate
  • Einheit: Megabit pro Sekunde (MBit/s)
  • Rollup-Typ: Durchschnitt
  • Erfassungsebene: 3 (4)

Diagrammanalyse

Die Netzwerkleistung ist abhängig von der Arbeitslast der Anwendung und der Netzwerkkonfiguration. Verworfene Pakete im Netzwerk weisen auf einen Engpass im Netzwerk hin. Sie können mithilfe von esxtop ermitteln, ob Pakete verworfen werden, oder mithilfe der erweiterten Leistungsdiagramme die Werte droppedTx und droppedRx des Netzwerkindikators überprüfen.

Wenn Pakete verworfen werden, passen Sie die VM-Anteile an. Wenn keine Pakete verworfen werden, prüfen Sie die Größe der Pakete im Netzwerk sowie die Datenempfangs- und Datenübertragungsrate. Allgemein gilt: je größer die Pakete im Netzwerk, desto schneller ist die Netzwerkgeschwindigkeit. Wenn die Pakete groß sind, werden weniger Pakete übertragen, wodurch zur Verarbeitung der Daten eine geringere CPU-Menge benötigt wird. Bei kleinen Paketen im Netzwerk werden mehr Pakete übertragen, aber die Netzwerkgeschwindigkeit ist langsamer, weil zur Verarbeitung der Daten eine höhere CPU-Menge benötigt wird.

Hinweis: In einigen Instanzen verursachen möglicherweise große Pakete eine hohe Netzwerklatenz. Sie können die Netzwerklatenz mithilfe der VMware AppSpeed-Anwendung für die Leistungsüberwachung oder einer Anwendung eines Drittanbieters überprüfen.

Wenn keine Pakete verworfen werden und die Datenempfangsrate langsam ist, verfügt der Host wahrscheinlich nicht über die zum Verarbeiten der Last erforderlichen CPU-Ressourcen. Überprüfen Sie die Anzahl an virtuellen Maschinen, die jeder physischen NIC zugewiesen sind. Führen Sie ggf. einen Lastenausgleich durch, indem Sie die virtuellen Maschinen auf andere vSwitches verschieben oder dem Host mehr NICs zuweisen. Es besteht auch die Möglichkeit, virtuelle Maschinen auf einen anderen Host zu verschieben oder die Host-CPU oder die VM-CPU zu erhöhen.

Wenn Leistungsprobleme im Netzwerk auftreten, sollten Sie auch folgende Aktionen durchführen.

Tabelle 2. Ratschläge für die Optimierung der Netzwerkleistung
# Lösung
1 Stellen Sie sicher, dass VMware Tools auf allen virtuellen Maschinen installiert sind.
2 Verwenden Sie möglichst vmxnet3 NIC-Treiber, die mit VMware Tools verfügbar sind. Sie sind für eine hohe Leistung optimiert.
3 Wenn virtuelle Maschinen, die auf demselben Host ausgeführt werden, miteinander kommunizieren, schließen Sie sie an denselben vSwitch an. Dadurch müssen die Pakete nicht über das physische Netzwerk übertragen werden.
4 Weisen Sie jede physische NIC einer Portgruppe und einem vSwitch zu.
5 Verwenden Sie getrennte physische Netzwerkkarten, um die verschiedenen Datenverkehrsströme zu verarbeiten, beispielsweise Netzwerkpakete, die von virtuellen Maschinen, iSCSI-Protokollen oder vMotion-Aufgaben generiert werden.
6 Stellen Sie sicher, dass die physische NIC-Kapazität groß genug ist, um den Netzwerkverkehr auf dem entsprechenden vSwitch zu verarbeiten. Wenn die Kapazität nicht ausreicht, sollten Sie eine physische Netzwerkkarte mit hoher Bandbreite (10 Gbit/s) verwenden. Ziehen Sie alternativ in Betracht, einige virtuelle Maschinen auf einen vSwitch mit weniger Last oder auf einen neuen vSwitch zu verschieben.
7 Wenn Pakete am vSwitch-Port verworfen werden, erhöhen Sie ggf. die Ringpuffer für den Treiber des virtuellen Netzwerks.
8 Stellen Sie sicher, dass die angezeigten Geschwindigkeits- und Duplex-Einstellungen für die physische NIC den Hardware-Anforderungen entsprechen und dass die Hardware so konfiguriert ist, dass sie auf maximaler Leistung läuft. Beispiel: Stellen Sie sicher, dass NICs mit 1 GBit/s nicht auf 100 MBit/s zurückgesetzt werden, weil sie an einen älteren Switch angeschlossen sind.
9 Stellen Sie sicher, dass alle NICs im Vollduplexmodus ausgeführt werden. Hardware-Verbindungsprobleme führen möglicherweise dazu, dass eine Netzwerkkarte sich auf eine niedrigere Geschwindigkeit oder in den Halbduplexmodus zurücksetzt.
10 Verwenden Sie vNICs, die TSO (TCP-Segmentierungs-Offload)-fähig sind, und stellen Sie sicher, dass TSO-Jumbo-Frames aktiviert sind, sofern möglich.