Beim Einschalten einer virtuellen Maschine wird ihr durch ESXi ein Stammknoten zugewiesen. Eine virtuelle Maschine wird nur auf Prozessoren innerhalb ihres Stammknotens ausgeführt; neu zugeteilter Arbeitsspeicher stammt ebenfalls aus diesem Stammknoten.
Die virtuelle Maschine nutzt deshalb – sofern sich der Stammknoten nicht ändert – ausschließlich lokalen Arbeitsspeicher, um so Leistungsbeeinträchtigungen durch Remotezugriffe auf Arbeitsspeicher anderer NUMA-Knoten zu vermeiden.
Beim Einschalten einer virtuellen Maschine wird ihr ein anfänglicher Stammknoten zugewiesen, damit die gesamte CPU- und Arbeitsspeicherlast unter den NUMA-Knoten ausgeglichen bleibt. Da in einem großen NUMA-System die Latenzzeiten zwischen Knoten stark variieren können, stellt ESXi beim Booten diese Latenzzeiten zwischen Knoten fest und verwendet diese Informationen beim anfänglichen Platzieren von virtuellen Maschinen, die breiter als ein einzelner NUMA-Knoten sind. Diese breiten virtuellen Maschinen werden auf NUMA-Knoten platziert, die nah aneinander liegen, um die niedrigste Arbeitsspeicherlatenz zu erzielen.
Der Ansatz der anfänglichen Platzierung reicht in der Regel für Systeme aus, auf denen nur eine Arbeitslast ausgeführt wird, wie z. B. eine Benchmark-Konfiguration, die, solange das System läuft, unverändert bleibt. Allerdings kann dieser Ansatz keine zufriedenstellende Leistung und Verteilung für ein System der Datencenterklasse garantieren, das wechselnde Arbeitslasten unterstützt. Folglich nimmt ESXi 5.0 zusätzlich zur anfänglichen Platzierung eine dynamisch Migration der virtuellen CPUs und des Arbeitsspeichers zwischen NUMA-Knoten vor, um die CPU-Verteilung zu verbessern und die Menge des lokalen Arbeitsspeichers zu erhöhen.