Anteile geben die relative Wichtigkeit einer virtuellen Maschine (oder eines Ressourcenpools) an. Wenn eine virtuelle Maschine über doppelt so viele Anteile einer Ressource wie eine andere virtuelle Maschine verfügt, dann ist sie berechtigt, auch doppelt so viele Ressourcen zu verbrauchen, wenn beide Maschinen einen Anspruch auf die Ressourcen erheben.

Anteile werden üblicherweise mit den Einstellungen Hoch (High), Normal oder Niedrig (Low), und diese Werte geben den Anteilswert mit einem Verhältnis von 4:2:1 an. Sie können auch Benutzerdefiniert auswählen, um jeder virtuellen Maschine eine bestimmte Anzahl an Anteilen zuzuweisen (und damit eine proportionale Gewichtung vorzunehmen).

Das Festlegen von Anteilen macht nur in Bezug auf hierarchisch gleichwertige virtuelle Maschinen oder Ressourcenpools Sinn, also bei virtuelle Maschinen oder Ressourcenpools, die innerhalb der Ressourcenpoolhierarchie über denselben übergeordneten Ressourcenpool verfügen. Hierarchisch gleichwertige Elemente teilen sich Ressourcen auf der Basis ihrer relativen Anteilswerte, die an die Reservierung und die Grenzwerte geknüpft sind. Wenn Sie einer virtuellen Maschine Anteile zuweisen, wird dadurch stets die relative Priorität dieser virtuellen Maschine im Vergleich zu anderen eingeschalteten virtuelle Maschinen festgelegt.

Die folgende Tabelle zeigt die normalen CPU- und Arbeitsspeicher-Anteilswerte für eine virtuelle Maschine. Für Ressourcenpools sind die normalen CPU- und Arbeitsspeicher-Anteilswerte gleich, müssen aber so multipliziert werden, als sei der Ressourcenpool eine virtuelle Maschine mit vier virtuelle CPUs und 16 GB Arbeitsspeicher.

Tabelle 1. Anteilswerte
Einstellung CPU-Anteilswerte Arbeitsspeicher-Anteilswerte
Hoch 2000 Anteile pro virtueller CPU 20 Anteile pro Megabyte konfiguriertem Arbeitsspeicher der virtuellen Maschine.
Normal 1000 Anteile pro virtueller CPU 10 Anteile pro Megabyte konfiguriertem Arbeitsspeicher der virtuellen Maschine.
Niedrig 500 Anteile pro virtueller CPU 5 Anteile pro Megabyte konfiguriertem Arbeitsspeicher der virtuellen Maschine.

So verfügt beispielsweise eine virtuelle SMP-Maschine mit zwei virtuellen CPUs und einem 1 GB RAM, deren CPU- und Speicheranteile auf Normal eingestellt sind, über 2 x 1000 = 2000 CPU-Anteile und 10 x 1024 = 10240 Arbeitsspeicheranteile.

Virtuelle Maschinen mit mehr als einer virtuellen CPU werden als virtuelle SMP-Maschinen bezeichnet (Symmetric Multiprocessing).

Die relative Priorität der einzelnen Anteile ändert sich, wenn eine neue virtuelle Maschine eingeschaltet wird. Dies betrifft alle virtuellen Maschinen im selben Ressourcenpool. Alle virtuellen Maschinen haben dieselbe Anzahl virtueller CPUs. Beachten Sie die folgenden Beispiele.

  • Zwei CPU-gebundene virtuelle Maschinen werden auf einem Host mit insgesamt 8 GHz CPU-Leistung ausgeführt. Die CPU-Anteile sind auf Normal eingestellt und erhalten jeweils 4 GHz.
  • Eine dritte CPU-gebundene virtuelle Maschine wird eingeschaltet. Der CPU-Anteilswert ist auf Hoch (High) eingestellt, was bedeutet, dass die virtuelle Maschine doppelt so viele Anteile erhalten sollte wie die Maschinen, deren Einstellung Normal lautet. Die neue virtuelle Maschine erhält demnach 4 GHz, die beiden anderen virtuelle Maschinen jeweils nur 2 GHz. Das gleiche Ergebnis wird erzielt, wenn der Benutzer einen benutzerdefinierten Anteilswert von 2000 für die dritte virtuelle Maschine festlegt.