Netzwerkspeicher bestehen aus externen Speichersystemen, die Ihr ESXi-Host zur Remotespeicherung von Dateien der virtuellen Maschinen verwendet. In der Regel greift der Host über ein Hochgeschwindigkeitsnetzwerk auf diese Systeme zu.

Netzwerkspeichergeräte werden gemeinsam genutzt. Auf Datenspeicher auf Netzwerkspeichergeräten können mehrere Hosts gleichzeitig zugreifen. ESXi unterstützt mehrere Netzwerkspeichertechnologien.

Zusätzlich zu dem in diesem Thema behandelten traditionellen Netzwerkspeicher unterstützt VMware virtualisierten gemeinsam genutzten Speicher, wie beispielsweise vSAN. vSAN wandelt die internen Speicherressourcen Ihrer ESXi-Hosts in gemeinsam genutzten Speicher um, der Funktionen wie High Availability und vMotion für virtuelle Maschinen bereitstellt. Weitere Informationen finden Sie in der Dokumentation Verwalten von VMware vSAN.

Hinweis: Dieselbe LUN kann einem ESXi-Host oder mehreren Hosts nicht von verschiedenen Speicherprotokollen präsentiert werden. Um auf die LUN zuzugreifen, müssen Hosts immer ein einziges Protokoll, z. B. entweder nur Fibre-Channel oder nur iSCSI verwenden.

Fibre-Channel (FC)

Speichert Dateien virtueller Maschinen extern in einem FC-Speichernetzwerk (Storage Area Network, SAN). Ein FC-SAN ist ein spezielles Hochgeschwindigkeitsnetzwerk, das Ihre Hosts mit Hochleistungsspeichergeräten verbindet. Das Netzwerk nutzt das Fibre-Channel-Protokoll zur Übertragung von SCSI-Datenverkehr virtueller Maschinen an FC-SAN-Geräte.

Für den Anschluss an das FC-SAN muss der Host mit Fibre-Channel-HBAs (Hostbusadaptern) ausgestattet sein. Sofern Sie nicht mit Fibre-Channel-Direktverbindungsspeicher arbeiten, benötigen Sie Fibre-Channel-Switches für die Weiterleitung der zu speichernden Daten. Wenn der Host FCoE-Adapter (Fibre Channel-over-Ethernet-Adapter) enthält, können Sie mithilfe eines Ethernet-Netzwerks eine Verbindung zu Ihren gemeinsam genutzten Fibre-Channel-Geräten herstellen.

Hinweis: Ab vSphere 7.0 bietet VMware keine weitere Unterstützung für Software-FCoE-Adapter in Produktionsumgebungen.

Fibre-Channel-Speicher zeigt virtuelle Maschinen, die einen Fibre-Channel-Speicher verwenden.

Abbildung 1. Fibre-Channel-Speicher
Ein Host stellt mithilfe des Fibre-Channel-Adapters eine Verbindung zu SAN-Fabric her.

Bei dieser Konfiguration ist der Host mithilfe eines Fibre-Channel-Adapters mit einem SAN-Fabric verbunden, das aus Fibre-Channel-Switches und Speicher-Arrays besteht. LUNs eines Speicherarrays können vom Host verwendet werden. Sie können auf die LUNs zugreifen und Datenspeicher für Ihre Speicheranforderungen erstellen. Die Datenspeicher verwenden das VMFS-Format.

Weitere Informationen über das Einrichten des Fibre-Channel-SANs finden Sie unter Verwenden von ESXi mit Fibre-Channel-SAN.

Internet-SCSI (iSCSI)

Speichert Dateien virtueller Maschinen auf Remote-iSCSI-Speichergeräten. iSCSI packt SCSI-Speicherdatenverkehr in das TCP/IP-Protokoll, sodass dieser über standardmäßige TCP/IP-Netzwerke anstatt über ein spezielles Fibre-Channel-Netzwerk übertragen werden kann. Bei einer iSCSI-Verbindung dient der Host als Initiator, der mit einem Ziel kommuniziert, das sich in externen iSCSI-Speichersystemen befindet.

ESXi unterstützt die folgenden iSCSI-Verbindungstypen:

Hardware-iSCSI
Der Host stellt eine Verbindung mit dem Speicher über einen Drittanbieter-Adapter her, der zur Auslagerung der iSCSI- und Netzwerkverarbeitung geeignet ist. Hardwareadapter können sowohl abhängig als auch unabhängig sein.
Software-iSCSI
Ihr Host verwendet einen auf Software basierenden iSCSI-Initiator im VMkernel für die Verbindung mit dem Speicher. Bei diesem iSCSI-Verbindungstyp benötigt der Host nur einen Standardnetzwerkadapter zum Herstellen der Netzwerkverbindung.

Sie müssen iSCSI-Initiatoren konfigurieren, damit der Host auf iSCSI-Speichergeräte zugreifen und diese anzeigen kann.

iSCSI-Speicher stellt verschiedene Typen von iSCSI-Initiatoren dar.

Abbildung 2. iSCSI-Speicher
Die Abbildung stellt zwei Arten von iSCSI-Verbindungen dar, eine mit einem Software-Initiator, die andere mit einem Hardware-Initiator.

Im linken Beispiel verwendet der Host einen Hardware-iSCSI-Adapter für die Verbindung zum iSCSI-Speichersystem.

Im rechten Beispiel verwendet der Host zum Verbinden mit dem iSCSI-Speicher einen Software-iSCSI-Adapter und eine Ethernet-Netzwerkkarte.

Die iSCSI-Speichergeräte des Speichersystems stehen dem Host nun zur Verfügung. Sie können auf die Speichergeräte zugreifen und VMFS-Datenspeicher erstellen, die Sie zur Speicherung benötigen.

Weitere Informationen über das Einrichten des iSCSI-SANs finden Sie unter Verwenden von ESXi mit iSCSI-SAN.

Network-Attached Storage (NAS)

Speichert Dateien von virtuellen Maschinen auf Remotedateiservern, auf die über ein standardmäßiges TCP/IP-Netzwerk zugegriffen wird. Der in ESXi integrierte NFS-Client verwendet das NFS (Network File System)-Protokoll, Version 3 oder 4.1, um mit den NAS-/NFS-Servern zu kommunizieren. Für die Netzwerkverbindung benötigt der Host einen Standardnetzwerkadapter.

Sie können ein NFS-Volume direkt auf dem ESXi-Host mounten. Sie können dann mit dem NFS-Datenspeicher virtuelle Maschinen ebenso wie mithilfe von VMFS-Datenspeichern speichern und verwalten.

NFS-Speicher zeigt eine virtuelle Maschine, die einen NFS-Datenspeicher zur Speicherung ihrer Dateien verwendet. In dieser Konfiguration stellt der Host über einen regulären Netzwerkadapter eine Verbindung zu dem NAS-Server her, auf dem die virtuellen Festplattendateien gespeichert sind.

Abbildung 3. NFS-Speicher
Der Host stellt über einen regulären Netzwerkadapter eine Verbindung zu dem NFS-Server her, auf dem die virtuellen Festplattendateien gespeichert sind.

Weitere Informationen über das Einrichten eines NFS-Speichers finden Sie unter Informationen zu NFS-Datenspeichern.

Gemeinsam genutztes Serial Attached SCSI (SAS)

Speichert virtuelle Maschinen auf direkt angeschlossenen SAS-Speichersystemen, die gemeinsamen Zugriff auf mehrere Hosts bieten. Diese Art des Zugriffs ermöglicht mehreren Hosts, auf denselben VMFS-Dateispeicher auf eine LUN zuzugreifen.

NVMe over Fabrics-Speicher

VMware NVMe over Fabrics (NVMe-oF) stellt Konnektivität über Entfernungen zwischen einem Host und einem Zielspeichergerät auf einem freigegebenen Speicher-Array bereit. VMware unterstützt NVMe over RDMA (mit RoCE v2-Technologie), NVMe over Fibre-Channel-Transporte (FC-NVMe) und die NVMe over TCP/IP-Technologie. Weitere Informationen finden Sie unter NVMe-Speicher von VMware.