Unter einer Cold-Migration versteht man die Migration von ausgeschalteten oder angehaltenen virtuellen Maschinen zwischen Hosts über Cluster, Datencenter und vCenter Server-Instanzen hinweg. Sie können mit einer Cold-Migration auch die verknüpften Festplatten von einem Datenspeicher auf einen anderen verschieben.

Bei einer Cold-Migration wird der Zielhost mit weniger Anforderungen als bei Verwendung von vMotion abgeglichen. Verwenden Sie die Cold-Migration, wenn eine virtuelle Maschine ein komplexes Anwendungs-Setup aufweist und die Kompatibilitätsprüfungen während der vMotion-Migration das Verschieben der virtuellen Maschine auf einen anderen Host verhindern könnten.

Sie müssen die virtuellen Maschinen ausschalten oder anhalten, bevor Sie die Cold-Migration starten. Die Migration einer angehaltenen virtuellen Maschine wird als Cold-Migration betrachtet, weil die virtuelle Maschine zwar eingeschaltet ist, aber nicht ausgeführt wird.

Sie können keine Cold-Migration zwischen verschiedenen Subnetzen implementieren.

CPU-Kompatibilitätsprüfung während einer Cold-Migration

Wenn Sie versuchen, eine ausgeschaltete virtuelle Maschine, die mit einem 64-Bit-Betriebssystem konfiguriert ist, auf einen Host zu migrieren, der 64-Bit-Betriebssysteme nicht unterstützt, generiert vCenter Server eine Warnung. Andernfalls werden beim Migrieren einer ausgeschalteten virtuellen Maschine mit einer Cold-Migration keine CPU-Kompatibilitätsprüfungen durchgeführt.

Für die Migration einer angehaltenen virtuellen Maschine müssen die CPU-Kompatibilitätsanforderungen auf dem neuen Host für die virtuelle Maschine erfüllt sein. Dies ermöglicht es der virtuellen Maschine, die Ausführung auf dem neuen Host fortzusetzen.

Vorgänge während einer Cold-Migration

Eine Cold-Migration umfasst die folgenden Vorgänge:

  1. Bei Auswahl der Option zur Verlagerung auf einen anderen Datenspeicher werden die Konfigurationsdateien mit der NVRAM-Datei (BIOS-Einstellungen), den Protokolldateien und der angehaltenen Datei vom Quellhost auf den Zielhost verschoben, der mit dem Speicherbereich verknüpft ist. Die Festplatten der virtuellen Maschine können ebenfalls verschoben werden.
  2. Die virtuelle Maschine wird auf dem neuen Host registriert.
  3. Nach Abschluss der Migration wird die frühere Version der virtuellen Maschine auf dem Quellhost und -datenspeicher entfernt, wenn die Option zur Verlagerung auf einen anderen Datenspeicher ausgewählt wurde.

Netzwerkdatenverkehr für eine Cold-Migration

Standardmäßig werden die Daten für die Cold-Migration und das Klonen sowie die Snapshots der VM über das Verwaltungsnetzwerk übertragen. Dieser Datenverkehr wird als Bereitstellungsdatenverkehr bezeichnet. Er wird nicht verschlüsselt, verwendet aber Lauflängenkodierung (Run-Length-Encoding) der Daten.

Auf einem Host können Sie einen separaten VMkernel-Netzwerkadapter für den Bereitstellungsdatenverkehr dedizieren, um diesen Datenverkehr beispielsweise in einem anderen VLAN zu isolieren. Auf einem Host können Sie maximal einen VMkernel-Adapter für den Bereitstellungsdatenverkehr zuweisen. Informationen zur Aktivierung von Bereitstellungsdatenverkehr auf einem separaten VMkernel-Adapter finden Sie in der vSphere-Netzwerk-Dokumentation.

Wenn Sie vorhaben, große Datenmengen einer virtuellen Maschine zu übertragen, die das Verwaltungsnetzwerk nicht aufnehmen kann, leiten Sie den Datenverkehr der Cold-Migration auf einem Host an den TCP/IP-Stapel weiter, der für die Cold-Migration und das Klonen von ausgeschalteten virtuellen Maschinen vorgesehen ist. Sie können eine Umleitung auch dann durchführen, wenn Sie den Datenverkehr der Cold-Migration in einem Subnetz umleiten möchten, das sich vom Verwaltungsnetzwerk unterscheidet, zum Beispiel für die Migration über eine große Entfernung. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Platzieren des Datenverkehrs für Cold-Migration, Klonen und Snapshots auf dem Bereitstellungs-TCP/IP-Stack.