Sie können mehrere USB-Geräte zu einer virtuellen Maschine hinzufügen, wenn die physischen Geräte an einen ESXi-Host angeschlossen sind. Die USB-Passthrough-Technologie unterstützt das Hinzufügen von USB-Geräten, wie z. B. Sicherheits-Dongles und Massenspeichergeräten, zu virtuellen Maschinen, die sich auf dem Host befinden, mit dem die Geräte verbunden sind.

Funktionsweise von USB-Geräte-Passthroughs

Ein USB-Gerät, das Sie an einen physischen Host anschließen, steht nur den virtuellen Maschinen zur Verfügung, die sich auf diesem Host befinden. Das Gerät kann keine Verbindung zu virtuellen Maschinen herstellen, die sich auf einem anderen Host im Datencenter befinden.

Ein USB-Gerät kann nicht gleichzeitig von mehreren virtuellen Maschinen verwendet werden. Wenn ein Gerät mit einer eingeschalteten virtuellen Maschine verbinden, steht es nicht zum Verbinden mit anderen virtuellen Maschinen zur Verfügung, die auf dem Host ausgeführt werden. Wenn Sie die aktive Verbindung eines USB-Geräts von einer virtuellen Maschine entfernen, steht es anderen virtuellen Maschinen zur Verfügung, die auf dem Host ausgeführt werden.

Für die Verbindung eines USB-Passthrough-Geräts mit einer virtuellen Maschine, die auf dem ESXi-Host ausgeführt wird, an den das Gerät physisch angeschlossen ist, werden ein Arbitrator und ein Controller sowie ein physisches USB-Gerät oder ein Geräte-Hub benötigt.

USB-Arbitrator
Verwaltet die Verbindungsanforderungen und leitet den Datenverkehr für das USB-Gerät. Der Arbitrator ist standardmäßig auf ESXi-Hosts installiert und aktiviert. Er durchsucht den Host nach USB-Geräten und verwaltet die Geräteverbindung zu den virtuellen Maschinen auf dem Host. Er leitet den Gerätedatenverkehr an die richtige virtuelle Maschine und das entsprechende Gastbetriebssystem weiter. Der Arbitrator überwacht das USB-Gerät und verhindert, dass andere virtuelle Maschinen darauf zugreifen, bis Sie es wieder freigeben.
USB-Controller

USB-Hardware-Chip, mit dem den USB-Ports, die er verwaltet, USB-Funktionen bereitgestellt werden. Der virtuelle USB-Controller ist die Softwarevirtualisierung des USB-Hostcontrollers in der virtuellen Maschine.

USB-Controller-Hardware und -Module, die USB-Geräte unterstützen, wie z. B. USB 3.1 SuperSpeedPlus, USB 3.1 SuperSpeed, USB 2.0 und USB 1.1, müssen auf dem Host vorhanden sein. Ein Controller muss bereits vorhanden sein, bevor Sie ein USB-Gerät zur virtuellen Maschine hinzufügen können.

Der USB-Arbitrator kann bis zu 15 USB-Controller überwachen. Geräte, die mit Controllern mit der Nummer 16 oder höher verbunden sind, stehen der virtuellen Maschine nicht zur Verfügung.

USB-Geräte
Sie können einer virtuellen Maschine bis zu 20 USB-Geräte hinzufügen, wobei es sich um die maximale Anzahl von Geräten handelt, die für eine gleichzeitige Verbindung mit einer virtuellen Maschine unterstützt werden. Auf einem einzelnen ESXi-Host können ebenfalls maximal 20 USB-Geräte mit einer oder mehreren virtuellen Maschinen gleichzeitig verbunden werden. Weitere Informationen finden Sie unter Unterstützte USB-Gerätemodelle für Passthrough von einem ESX- oder ESXi-Host zu einer virtuellen Maschine.

Anforderungen für USB 3.1 SuperSpeed-Geräte

Ab vSphere 5.5 Patch 3 können USB 3.1 SuperSpeed-Geräte nicht nur von einem Clientcomputer zu einer virtuellen Maschine, sondern auch von einem ESXi-Host zu einer virtuellen Maschine für Passthrough verwendet werden. Für USB 3.1 SuperSpeed-Geräte gilt weiterhin die folgende Anforderung für die VM-Konfiguration:
  • Die virtuelle Maschine muss einen aktivierten xHCI-Controller, Windows 8 oder höher, Windows Server 2012 und höher oder ein Linux-Gastbetriebssystem mit einem 2.6.35-Kernel oder höher aktiviert haben.

Anforderungen für USB 3.1 SuperSpeedPlus-Geräte

Ab vSphere 7.0 stehen USB 3.1 SuperSpeedPlus-Geräte zum Passthrough bei maximaler Geschwindigkeit (SuperSpeedPlus) nicht nur von einem Clientcomputer zu einer virtuellen Maschine zur Verfügung, sondern auch von einem ESXi-Host zu einer virtuellen Maschine. Für den Betrieb bei maximaler Übertragungsgeschwindigkeit müssen USB 3.1 SuperSpeedPlus-Geräte in Bezug auf virtuelle Maschinen folgendermaßen konfiguriert sein:
  • Die virtuelle Maschine muss einen aktivierten xHCI-Controller, Windows 10 oder höher, Windows Server 2016 und höher oder ein Linux-Gastbetriebssystem mit einem 4.6-Kernel oder höher aktiviert haben.
  • Stellen Sie sicher, dass die virtuelle Maschine mindestens die Hardwareversion 17 hat.
  • Informationen zu den Anforderungen und Schritten zum Aktivieren von USB 3.1 SuperSpeedPlus finden Sie im VMware-Knowledgebase-Artikel https://kb.vmware.com/s/article/70748.