vSAN generiert System-Baselines und Baseline-Gruppen, die Sie mit vSphere Lifecycle Manager verwenden können. vSphere Lifecycle Manager umfasst in vSphere 7.0 die System-Baselines, die Update Manager in früheren vSphere-Versionen zur Verfügung gestellt hat. Darüber hinaus sind neue Funktionalitäten für die Image-Verwaltung für Hosts enthalten, auf denen ESXi 7.0 und höher ausgeführt wird.

vSAN 6.6.1 und höher generiert automatisierte Build-Empfehlungen für vSAN-Cluster. vSAN kombiniert Informationen im VMware-Kompatibilitätshandbuch und im vSAN-Versionskatalog mit Informationen zu den installierten ESXi-Versionen. Diese empfohlenen Updates stellen die beste verfügbare Version bereit, um die Hardware in einem unterstützten Status zu halten.

System-Baselines für vSAN 6.7.1 bis vSAN 7.0 können auch Gerätetreiber und Firmware-Updates umfassen. Diese Updates unterstützen die für Ihren Cluster empfohlene ESXi-Software.

In vSAN 6.7.3 und höher können Sie auswählen, ob Build-Empfehlungen ausschließlich für die aktuelle ESXi-Version oder für die aktuellste unterstützte ESXi-Version bereitgestellt werden. Eine Build-Empfehlung für die aktuelle Version enthält alle Patches und Treiber-Updates für diese Version.

In vSAN 7.0 und höher enthalten vSAN-Build-Empfehlungen Updates für Patches und verwendete Treiber. Um die Firmware auf vSAN 7.0-Clustern zu aktualisieren, müssen Sie über vSphere Lifecycle Manager ein Image verwenden.

vSAN-System-Baselines

vSAN-Build-Empfehlungen werden über vSAN-System-Baselines für vSphere Lifecycle Manager bereitgestellt. Diese System-Baselines werden von vSANverwaltet. Sie sind schreibgeschützt und können nicht angepasst werden.

vSAN generiert eine Baseline-Gruppe für jeden vSAN-Cluster. vSAN-System-Baselines werden im Bereich Baselines der Registerkarte „Baselines und Gruppen“ aufgelistet. Sie können weiterhin Ihre eigenen Baselines erstellen und standardisieren.

vSAN-System-Baselines können von zertifizierten Anbietern bereitgestellte benutzerdefinierte ISO-Images umfassen. Wenn Hosts in Ihrem vSAN-Cluster OEM-spezifische benutzerdefinierte ISO-Dateien aufweisen, können von vSAN empfohlene System-Baselines benutzerdefinierte ISO-Dateien vom selben Anbieter umfassen. vSphere Lifecycle Manager kann keine Empfehlung für benutzerdefinierte ISO-Dateien generieren, die nicht von vSAN unterstützt werden. Wenn Sie ein angepasstes Software-Image ausführen, das den Anbieternamen im Image-Profil des Hosts überschreibt, kann vSphere Lifecycle Manager keine System-Baseline empfehlen.

vSphere Lifecycle Manager prüft automatisch jeden vSAN-Cluster, um die Übereinstimmung anhand der Baseline-Gruppe zu überprüfen. Um ein Upgrade Ihres Clusters durchzuführen, müssen Sie die System-Baseline manuell über vSphere Lifecycle Manager standardisieren. Sie können die vSAN-System-Baseline auf einem einzelnen Host oder auf dem gesamten Cluster standardisieren.

vSAN-Versionskatalog

Der vSAN-Versionskatalog verwaltet Informationen zu verfügbaren Versionen, zur bevorzugten Reihenfolge der Versionen und zu kritischen Patches, die für die jeweilige Version erforderlich sind. Der vSAN-Versionskatalog wird in der VMware Cloud gehostet.

vSAN benötigt für den Zugriff auf den Versionskatalog eine Internetverbindung. Sie müssen nicht beim Programm zur Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit (CEIP) für vSAN registriert sein, um Zugriff auf den Versionskatalog zu erhalten.

Wenn Sie nicht über eine Internetverbindung verfügen, können Sie den vSAN-Versionskatalog direkt auf den vCenter Server hochladen. Klicken Sie im vSphere Client auf Konfigurieren > vSAN > Aktualisieren und klicken Sie im Abschnitt „Versionskatalog“ auf Aus Datei hochladen. Sie können den neuesten vSAN-Versionskatalog herunterladen.

Mit vSphere Lifecycle Manager können Sie für Ihren vSAN-Cluster empfohlene Speicher-Controller-Treiber importieren. Anbieter von Speicher-Controllern stellen ein Software-Verwaltungstool zur Verfügung, das vSAN zum Aktualisieren von Controller-Treibern nutzen kann. Falls das Verwaltungstool auf ESXi-Hosts nicht zur Verfügung steht, können Sie es herunterladen.

Arbeiten mit vSAN-Build-Empfehlungen

vSphere Lifecycle Manager überprüft die installierten ESXi-Versionen anhand der Informationen in der Hardwarekompatibilitätsliste (HCL) im VMware-Kompatibilitätshandbuch. Er bestimmt den richtigen Upgrade-Pfad für jeden vSAN-Cluster basierend auf dem aktuellen vSAN-Versionskatalog. vSAN enthält auch die erforderlichen Treiber und Patch-Updates für die empfohlene Version in der System-Baseline.

vSAN-Build-Empfehlungen stellen sicher, dass für jeden vSAN-Cluster der aktuelle Hardwarekompatibilitätsstatus erhalten bleibt oder verbessert wird. Wenn Hardware im vSAN-Cluster nicht in der HCL enthalten ist, kann vSAN ein Upgrade auf die neueste Version empfehlen, da sie nicht schlechter als der aktuelle Status ist.

Hinweis: vSphere Lifecycle Manager verwendet den vSAN-Integritätsdienst beim Durchführen der Standardisierungs-Vorabprüfung für Hosts in einem vSAN-Cluster. Der vSAN-Integritätsdienst ist nicht verfügbar auf Hosts, auf denen ESXi 6. 0 Update 1 oder früher ausgeführt wird. Wenn vSphere Lifecycle Manager ein Upgrade von Hosts durchführt, auf denen ESXi 6.0 Update 1 oder eine frühere Version ausgeführt wird, schlägt das Upgrade des letzten Hosts im vSAN-Cluster möglicherweise fehl. Wenn die Standardisierung aufgrund von vSAN-Integritätsproblemen fehlgeschlagen ist, können Sie das Upgrade trotzdem abschließen. Verwenden Sie den vSAN-Integritätsdienst zum Beheben von Integritätsproblemen auf dem Host und deaktivieren Sie anschließend den Wartungsmodus für den Host, um den Upgrade-Workflow abzuschließen.

Die folgenden Beispiele beschreiben die Logik der vSAN-Build-Empfehlungen.

Beispiel 1
Ein vSAN-Cluster führt Version 6.0 Update 2 aus, und die Hardware ist in der HCL für 6.0 Update 2 enthalten. Die HCL gibt an, dass die Hardware bis zu Version 6.0 Update 3, aber nicht für 6.5 und höher unterstützt wird. vSAN empfiehlt ein Upgrade auf Version 6.0 Update 3, einschließlich der erforderlichen kritischen Patches für die Version.
Beispiel 2
Ein vSAN-Cluster führt Version 6.7 Update 2 aus, und die Hardware ist in der HCL für 6.7 Update 2 enthalten. Die Hardware wird auch in der HCL für Version 7.0 Update 3 unterstützt. vSAN empfiehlt ein Upgrade auf Version 7.0 Update 3.
Beispiel 3
Ein vSAN-Cluster führt Version 6.7 Update 2 aus, und die Hardware ist nicht in der HCL für diese Version enthalten. vSAN empfiehlt ein Upgrade auf Version 7.0 Update 3, obwohl die Hardware nicht in der HCL für 7.0 Update 3 enthalten ist. vSAN empfiehlt das Upgrade, da der neue Status nicht schlechter als der aktuelle Status ist.
Beispiel 4
Ein vSAN-Cluster führt Version 6.7 Update 2 aus, und die Hardware ist in der HCL für 6.7 Update 2 enthalten. Die Hardware wird auch in der HCL für Version 7.0 Update 3 unterstützt, wobei die ausgewählte Baseline-Einstellung nur für Patches gilt. vSAN empfiehlt ein Upgrade auf Version 7.0 Update 3, einschließlich der erforderlichen kritischen Patches für die Version.

Die Engine für die Empfehlungen wird in regelmäßigen Abständen (einmal täglich) oder bei Eintreten der folgenden Ereignisse ausgeführt.

  • Änderungen an Cluster-Mitgliedschaften. Beispiele hierfür sind das Hinzufügen oder Entfernen eines Hosts.
  • Der vSAN Management Service wird neu gestartet.
  • Ein Benutzer meldet sich über einen Webbrowser oder RVC bei VMware Customer Connect an.
  • Das VMware-Kompatibilitätshandbuch oder der vSAN-Versionskatalog wird aktualisiert.

Die Systemdiagnose für die vSAN-Build-Empfehlung zeigt den aktuellen Build an, der für den vSAN-Cluster empfohlen wird. Sie kann Sie auch bezüglich etwaiger Probleme mit der Funktion warnen.

Systemanforderungen

vSphere Lifecycle Manager ist ein Erweiterungsdienst in vCenter Server 7.0 und höher.

vSAN erfordert Internetzugriff für die Aktualisierung von Versionsmetadaten, die Überprüfung des VMware-Kompatibilitätshandbuchs und zum Herunterladen von ISO-Images aus VMware Customer Connect.

vSAN erfordert gültige Anmeldedaten zum Herunterladen von ISO-Images für Upgrades aus VMware Customer Connect. Für Hosts, auf denen Version 6.0 Update 1 und früher ausgeführt wird, müssen Sie für die Eingabe der VMware Customer Connect-Anmeldedaten RVC verwenden. Für Hosts, auf denen eine höhere Version der Software ausgeführt wird, können Sie sich über die Systemdiagnose für die ESX-Build-Empfehlung anmelden.

Um die Anmeldedaten von VMware Customer Connect über RVC einzugeben, führen Sie den folgenden Befehl aus: vsan.login_iso_depot -u <username> -p <password>