Für die NIC-Gruppierung stehen mehrere Lastausgleichstechniken zur Verfügung und jede Technik verfügt über Vor- und Nachteile.

Anhand des ursprünglichen virtuellen Ports routen

Verwenden Sie in Aktiv/Aktiv- oder Aktiv/Passiv-Konfigurationen Anhand des ursprünglichen virtuellen Ports routen für die grundlegende NIC-Gruppierung. Wenn diese Richtlinie aktiv ist, wird pro VMkernel-Port nur eine physische Netzwerkkarte verwendet.

Vorteile

  • Dies ist die einfachste NIC-Gruppierungsmethode, die eine minimale Konfiguration des physischen Switches erfordert.

  • Diese Methode erfordert nur einen einzelnen Port für vSAN-Datenverkehr, was die Fehlerbehebung vereinfacht.

Nachteile

  • Eine einzelne VMkernel-Schnittstelle ist auf die Bandbreite einer einzelnen physischen Netzwerkkarte beschränkt. Da typische vSAN-Umgebungen einen VMkernel-Adapter verwenden, wird nur eine physische Netzwerkkarte in der Gruppe verwendet.

Anhand der physischen Netzwerkkartenauslastung routen

Anhand der physischen Netzwerkkartenauslastung routen basiert auf Anhand des ursprünglichen virtuellen Ports routen, wobei der virtuelle Switch die effektive Auslastung der Uplinks prüft und die entsprechenden Schritte zum Verringern der Last auf überlasteten Uplinks ausführt. Diese Lastausgleichsmethode ist nur für einen vSphere Distributed Switch und nicht für vSphere Standard-Switches verfügbar.

Der Distributed Switch berechnet Uplinks für jeden VMkernel-Port mithilfe der Port-ID und der Anzahl Uplinks in der Netzwerkkartengruppe. Der Distributed Switch testet die Uplinks aller 30 Sekunden. Wenn die Auslastung 75 Prozent übersteigt, wird die Port-ID des VMkernel-Ports mit der höchsten E/A zu einem anderen Uplink verschoben.

Vorteile

  • Es ist keine Konfiguration des physischen Switches erforderlich.

  • Obwohl vSAN über einen VMkernel-Port verfügt, können dieselben Uplinks von anderen VMkernel-Ports oder Netzwerkdiensten gemeinsam genutzt werden. vSAN können durch die Verwendung unterschiedlicher Uplinks von anderen konkurrierenden Diensten wie vMotion oder Management profitieren.

Nachteile

  • Da für vSAN in der Regel nur ein VMkernel-Port konfiguriert ist, ist die Effektivität begrenzt.

  • Der ESXi VMkernel wertet die Datenverkehrslast nach jedem Zeitintervall erneut aus, was zu einem Overhead bei der Verarbeitung führen kann.

Einstellungen: Netzwerkfehlererkennung

Verwenden Sie die Standardeinstellung: Nur Verbindungsstatus. Verwenden Sie keine Signalprüfung für die Erkennung von Verbindungsfehlern. Für die Signalprüfung sind mindestens drei physische Netzwerkkarten erforderlich, um Split-Brain-Szenarien zu vermeiden. Weitere Informationen finden Sie im VMware-Knowledgebase-Artikel 1005577.

Einstellungen: Switches benachrichtigen

Verwenden Sie die Standardeinstellung: Ja. Physische Switches verfügen über Weiterleitungstabellen für die MAC-Adressen, um jede MAC-Adresse einem physischen Switch-Port zuzuordnen. Wenn ein Frame eingeht, bestimmt der Switch die MAC-Zieladresse in der Tabelle und entscheidet über den korrekten physischen Port.

Wenn ein NIC-Failover auftritt, muss der ESXi-Host die Netzwerk-Switches darüber benachrichtigen, dass sich etwas geändert hat oder der physische Switch verwendet möglicherweise weiterhin die alten Informationen und sendet die Frames an den falschen Port.

Wenn Sie „Switches benachrichtigen“ auf Ja festlegen und für eine physische Netzwerkkarte ein Fehler auftritt und der Datenverkehr zu einer anderen physischen Netzwerkkarte in der Gruppe umgeleitet wird, sendet der virtuelle Switch Benachrichtigungen über das Netzwerk, um die Suchtabellen der physischen Switches zu aktualisieren.

Diese Einstellung erfasst keine VLAN-Fehlkonfigurationen oder Uplink-Verluste, die zuvor im Netzwerk auftreten. Die Integritätsprüfung der vSAN-Netzwerkpartitionen kann diese Probleme erkennen.

Einstellungen: Failback

Diese Option bestimmt, wie ein physischer Adapter nach einem Ausfall wieder in den aktiven Betrieb genommen wird. Ein Failover-Ereignis löst das Verschieben des Netzwerkdatenverkehrs von einer Netzwerkkarte zu einer anderen aus. Wenn auf der ursprünglichen Netzwerkkarte der Status Verbindung aktiv erkannt wird, wird der Datenverkehr automatisch auf den ursprünglichen Netzwerkadapter zurückgesetzt, sofern das Failback auf Ja festgelegt ist. Wenn das Failback auf Nein festgelegt ist, ist ein manuelles Failback erforderlich.

Die Failback-Festlegung auf Nein kann in einigen Situationen nützlich sein. Beispielsweise kann nach dem Wiederherstellen eines physischen Switch-Ports nach einem Fehler der Port aktiv sein, es kann aber einige Sekunden dauern, bis der Datenverkehr weitergeleitet wird. Das automatische Failback hat bekanntermaßen Probleme in bestimmten Umgebungen verursacht, die das Spanning Tree-Protokoll verwenden. Weitere Informationen zum Spanning Tree-Protocol (STP) finden Sie im VMware Knowledgebase-Artikel 1003804.

Festlegen der Failover-Reihenfolge

Die Failover-Reihenfolge legt fest, welche Links während des normalen Betriebs aktiv sind und welche Links im Falle eines Failovers aktiv sind. Für das vSAN-Netzwerk sind unterschiedliche unterstützte Konfigurationen möglich.

Aktiv/Standby-Uplinks: Wenn ein Fehler bei einer Aktiv/Standby-Einrichtung auftritt, benachrichtigt der NIC-Treiber vSphere über ein Link-Down-Ereignis für Uplink 1. Der Standby-Uplink 2 wird aktiv, und der Datenverkehr wird über Uplink 2 fortgesetzt.

Aktiv/Aktiv-Uplinks: Wenn Sie die Failover-Reihenfolge auf „Aktiv/Aktiv“ festlegen, kann der vom vSAN-Datenverkehr verwendete virtuelle Port nicht beide physischen Ports gleichzeitig verwenden.

Wenn Ihre NIC-Gruppierungskonfiguration für Uplink 1 und Uplink 2 aktiv ist, muss der Standby-Uplink nicht aktiv werden.

Hinweis: Stellen Sie bei Verwendung einer Aktiv/Aktiv-Konfiguration sicher, dass das Failback auf Nein festgelegt ist. Weitere Informationen finden Sie im VMware-Knowledgebase-Artikel  2072928.