Sie können vSphere HA konfigurieren, die Zugangssteuerung durchzuführen, indem Sie einen bestimmten Prozentsatz der Cluster-CPU- und Arbeitsspeicherressourcen für das Wiederherstellen nach einem Hostausfall reservieren.
Mit diesem Zugangssteuerungstyp stellt vSphere HA sicher, dass ein bestimmter Prozentsatz der gesamten CPU- und Arbeitsspeicherressourcen für das Failover reserviert wird.
Mit der Option für den Prozentsatz der Clusterressourcen setzt vSphere HA die Zugangssteuerung folgendermaßen durch:
- Berechnet die gesamten Ressourcenanforderungen für alle eingeschalteten virtuellen Maschinen im Cluster.
- Berechnet die gesamten Hostressourcen, die den virtuellen Maschinen zur Verfügung stehen.
- Berechnet die aktuelle CPU-Failover-Kapazität und die aktuelle Arbeitsspeicher-Failover-Kapazität für den Cluster.
- Stellt fest, ob entweder die aktuelle CPU-Failover-Kapazität oder die aktuelle Arbeitsspeicher-Failover-Kapazität geringer als die entsprechende, (vom Benutzer angegebene) konfigurierte Failover-Kapazität ist.
Ist dies der Fall, wird der Vorgang von der Zugangssteuerung nicht zugelassen.
vSphere HA verwendet die tatsächlichen Reservierungen der virtuellen Maschinen. Verfügt eine virtuelle Maschine über keine Reservierungen, d. h., die Reservierung ist 0, werden standardmäßig 0 MB Arbeitsspeicher und 32 MHz CPU angesetzt.
Berechnen der aktuellen Failover-Kapazität
Die gesamten Ressourcenanforderungen für die eingeschalteten virtuellen Maschinen setzen sich aus zwei Komponenten zusammen: CPU und Arbeitsspeicher. vSphere HA berechnet diese Werte.
- Die CPU-Komponente durch Addieren der CPU-Reservierungen der eingeschalteten virtuellen Maschinen. Wenn Sie keine Angabe zur CPU-Reservierung für eine virtuelle Maschine gemacht haben, wird ihr ein Standardwert von 32 MHz zugewiesen (dieser Wert kann kann durch Zuweisung der erweiterten Option das.vmcpuminmhz geändert werden).
- Die Arbeitsspeicherkomponente durch Addieren der Arbeitsspeicherreservierung (zzgl. Arbeitsspeicher-Overhead) einer jeden eingeschalteten virtuellen Maschine.
Die gesamten, für virtuelle Maschinen zur Verfügung stehenden Hostressourcen werden durch Addieren der CPU- und Arbeitsspeicherressourcen des Hosts berechnet. Dies entspricht der Menge, die der Ressourcenpool des Hosts enthält, nicht den gesamten physischen Ressourcen des Hosts. Die für die Virtualisierung verwendeten Ressourcen sind nicht enthalten. Nur Hosts, die verbunden und nicht im Wartungsmodus sind sowie keine vSphere HA-Fehler aufweisen, werden berücksichtigt.
Die aktuelle CPU-Failover-Kapazität wird durch Subtrahieren der gesamten CPU-Ressourcenanforderungen von den gesamten Host-CPU-Ressourcen und Dividieren des Ergebnisses durch die gesamten Host-CPU-Ressourcen berechnet. Die aktuelle Arbeitsspeicher-Failover-Kapazität wird in gleicher Weise berechnet.
Zugangssteuerung mithilfe des Prozentsatzes der Clusterressourcen
Die Berechnung und Verwendung der aktuellen Failover-Kapazität durch diese Richtlinie für die Zugangssteuerung wird an einem Beispiel gezeigt. Nehmen Sie Folgendes für einen Cluster an:
- Der Cluster besteht aus drei Hosts, jeder mit einer anderen Menge an verfügbaren CPU- und Arbeitsspeicherressourcen. Der erste Host (H1) hat 9 GHz verfügbare CPU-Ressourcen und 9 GB verfügbaren Arbeitsspeicher, Host 2 (H2) verfügt über 9 GHz und 6 GB und Host 3 (H3) verfügt über 6 GHz und 6 GB.
- Es befinden sich fünf eingeschaltete virtuelle Maschinen im Cluster, mit unterschiedlichen CPU- und Arbeitsspeicheranforderungen. VM1 benötigt 2 GHz CPU-Ressourcen und 1 GB Arbeitsspeicher, VM2 benötigt 2 GHz und 1 GB, VM3 benötigt 1 GHz und 2 GB, VM4 benötigt 1 GHz und 1 GB und VM5 benötigt 1 GHz und 1 GB.
- Die konfigurierte Failover-Kapazität für CPU und Arbeitsspeicher ist auf 25 % festgelegt.
Die gesamten Ressourcenanforderungen für die eingeschalteten virtuellen Maschinen sind 7 GHz und 6 GB. Die gesamten Hostressourcen, die den virtuellen Maschinen zur Verfügung stehen, sind 24 GHz und 21 GB. Demzufolge beläuft sich die aktuelle CPU-Failover-Kapazität auf 70 % ((24 GHz - 7 GHz)/24 GHz). Auf die gleiche Weise beläuft sich die aktuelle Arbeitsspeicher-Failover-Kapazität auf 71 % ((21 GB - 6 GB)/21 GB).
Da die konfigurierte Failover-Kapazität des Clusters auf 25 % festgelegt ist, stehen für das Einschalten zusätzlicher virtuellen Maschinen noch 45 % der gesamten CPU-Ressourcen und 46 % der Arbeitsspeicherressourcen des Clusters zur Verfügung.