ESXi 6.7 und höher unterstützt die neueste Technologie für den Arbeitsspeicher des Computers, die als nicht flüchtiger Arbeitsspeicher (Non-Volatile Memory, NVM) oder persistenter Arbeitsspeicher (PMem) bezeichnet wird.
Bei PMem wird die hohe Datenübertragungsrate des flüchtigen Arbeitsspeichers des Computers mit der Persistenz und Stabilität des herkömmlichen Speichers kombiniert. PMem-Geräte weisen eine niedrige Zugriffslatenz auf und können gespeicherte Daten über Neustarts oder Stromausfälle hinweg beibehalten.
Modi des Verbrauchs der persistenten Arbeitsspeicherressourcen des Hosts
Wenn Sie einem Host ein physisches PMem-Gerät hinzufügen, erkennt ESXi die PMem-Ressource und macht sie als hostlokalen PMem-Datenspeicher für die virtuellen Maschinen verfügbar, die auf dem Host ausgeführt werden. Je nach Gastbetriebssystem können virtuelle Maschinen direkt auf die PMem-Ressourcen zugreifen.
Jeder Host kann nur über einen lokalen PMem-Datenspeicher verfügen, der alle PMem-Ressourcen des Hosts zusammenlegt und darstellt.
Persistenter Arbeitsspeicher kombiniert die Eigenschaften von Arbeitsspeicher und Speicher. Daher können virtuelle Maschinen die PMem-Ressourcen des ESXi-Hosts als Arbeitsspeicher (über virtuelle NVDIMM-Geräte) oder als Speicher (über virtuelle PMem-Festplatten) verbrauchen.
Der hostlokale PMem-Datenspeicher speichert alle NVDIMM-Geräte mit direktem Zugriff und alle virtuellen PMem-Festplatten.
Virtueller PMem (vPMem)
Wenn das Gastbetriebssystem in diesem Modus PMem-fähig ist, kann die virtuelle Maschine direkten Zugriff auf die physischen PMem-Ressourcen des Hosts haben und diese als standardmäßigen byteaddressierbaren Arbeitsspeicher verwenden.
Virtuelle Maschinen verwenden NVDIMMs für den direkten Zugriff auf PMem. Das NVDIMM ist ein Arbeitsspeichergerät, das sich auf einem normalen Speicherkanal befindet, aber nicht flüchtigen Arbeitsspeicher enthält. In vSphere 6.7 handelt es sich bei virtuellem NVDIMM um einen neuen Gerätetyp, der die physischen PMem-Regionen des Hosts darstellt. Eine einzelne virtuelle Maschine kann über maximal 64 virtuelle NVDIMM-Geräte verfügen. Jedes NVDIMM-Gerät ist in einem hostlokalen PMem-Datenspeicher gespeichert.
Virtuelle PMem-Festplatten (vPMemDisk)
In diesem Modus verfügt die virtuelle Maschine nicht über direkten Zugriff auf die PMem-Ressourcen des Hosts.
Sie müssen der virtuellen Maschine eine virtuelle PMem-Festplatte hinzufügen. Eine virtuelle PMem-Festplatte ist eine herkömmliche SCSI-Festplatte, auf die die PMem-Speicherrichtlinie angewendet wird. Die Richtlinie platziert die Festplatte automatisch im hostlokalen PMem-Datenspeicher.
In diesem Nutzungsmodus sind keine Anforderungen für die Hardwareversion der virtuellen Maschine und des Gastbetriebssystems vorhanden.
Das folgende Diagramm veranschaulicht, wie die Komponenten des persistenten Arbeitsspeichers interagieren.
Weitere Informationen zum Konfigurieren und Verwalten von virtuellen Maschinen mit NVDIMMs oder virtuellen Festplatten für persistenten Arbeitsspeicher finden Sie in der Dokumentation Handbuch zur vSphere-Ressourcenverwaltung.
Struktur des PMem-Datenspeichers
Die VMware Host Client-Benutzerschnittstelle enthält Informationen über die komplexe Struktur des lokalen PMem-Datenspeichers auf dem Host. Um diese Informationen zu analysieren und zu Fehlerbehebungs- und Verwaltungszwecken zu nutzen, müssen Sie sich mit den Konzepten dieser komplexen Infrastruktur auskennen.
- Module
- Auf der VMware Host Client-Benutzeroberfläche stellen Module die physischen NVDIMMs dar, die mit der Hauptplatine des Hosts verbunden sind.
- Interleave-Sätze
-
Interleave-Sätze sind logische Gruppierungen eines oder mehrerer Module. Interleave-Sätze geben an, wie Informationen über die physischen DIMMs verteilt werden und wie
ESXi die Informationen aus den Modulen liest. Da
ESXi abwechselnd aus jedem Interleave-Satz liest, garantieren Interleave-Sätze einen höheren Speicherdurchsatz.
Besteht ein Interleave-Satz beispielsweise aus zwei Modulen, liest ESXi die Informationen gleichzeitig aus beiden physischen DIMMs und fährt dann mit dem nächsten Interleave-Satz fort.
Anzeigen von Informationen zu Modulen, Interleave-Sätzen und Namespaces im VMware Host Client
Im VMware Host Client können Sie Informationen zu den Modulen, Interleave-Sätzen und Namespaces des lokalen PMem-Datenspeichers des Hosts anzeigen. Folglich können Sie ein problembehaftetes Modul schnell erkennen und eine Fehlerbehebung durchführen.
Die meisten herkömmlichen Datenspeicherverwaltungsaufgaben können im PMem-Datenspeicher des lokalen Hosts nicht durchgeführt werden. Zu Fehlerbehebungszwecken können Sie die Informationen über Module, Interleave-Sätze und Namespaces jedoch verwenden.
Voraussetzungen
Stellen Sie sicher, dass der Host über mindestens ein physisches NVDIMM-Gerät verfügt.
Prozedur
- Klicken Sie im Fensterbereich Navigator auf Speicher.
- Zeigen Sie auf der Registerkarte Persistenter Speicher Informationen über den PMem-Datenspeicher des lokalen Hosts an.
- Klicken Sie auf Module, um Informationen zu den NVDIMMs anzuzeigen, aus denen sich der PMem-Datenspeicher zusammensetzt.
- Klicken Sie auf Namespaces, um Informationen zu Namespaces auf den NVDIMMs anzuzeigen.
- Klicken Sie auf Interleave-Sätze, um anzuzeigen, wie die Module oder physischen NVDIMMs in Interleave-Sätzen zusammengefasst werden.
Löschen eines Namespace im VMware Host Client
Im VMware Host Client können Sie Namespaces löschen, die nicht von ESXi, sondern von einem Betriebssystem erstellt wurden, das zuvor auf der Hostmaschine installiert war.
Voraussetzungen
- Versetzen Sie den Host in den Wartungsmodus.
- Sichern Sie den Inhalt des Namespace, wenn Sie diesen Inhalt zu einem späteren Zeitpunkt benötigen.