Sie können Network I/O Control so konfigurieren, dass eine bestimmte Bandbreitenkapazität für Datenverkehr zugeteilt wird, der von vSphere Fault Tolerance, vSphere vMotion usw. generiert wird.

Mithilfe von Network I/O Control können Sie auf einem Distributed Switch die Bandbreitenzuteilung für den Datenverkehr in Zusammenhang mit den Hauptfunktionen in vSphere konfigurieren:

  • Verwaltung
  • Fault Tolerance
  • NFS
  • vSAN
  • vMotion
  • vSphere Replication
  • vSphere Data Protection-Sicherung
  • Virtuelle Maschine
  • NVMe over TCP

vCenter Server gibt die Zuteilung vom Distributed Switch an jeden physischen Adapter auf den mit dem Switch verbundenen Hosts weiter.

Bandbreitenzuteilungsparameter für Systemdatenverkehr

Anhand von mehreren Konfigurationsparametern teilt Network I/O Control Bandbreite zu Datenverkehr von grundlegenden vSphere-Systemfunktionen zu.

Tabelle 1. Zuteilungsparameter für Systemdatenverkehr
Bandbreitenzuteilungsparameter Beschreibung
Anteile

Anteile von 1 bis 100 geben die relative Priorität eines Systemdatenverkehrstyps im Vergleich zu anderen Systemdatenverkehrstypen an, die auf dem gleichen physischen Adapter aktiv sind.

Die Menge der für den Systemdatenverkehrstyp verfügbaren Bandbreite wird durch die relativen Anteile und die Menge der Daten, die durch andere Systemfunktionen übertragen werden, bestimmt.

Reservierung

Die Mindestbandbreite in MBit/s, die auf einem einzelnen physischen Adapter garantiert sein muss. Die Gesamtbandbreite, die für alle Systemdatenverkehrstypen reserviert wird, darf 75 Prozent der Bandbreite des physischen Netzwerkadapters mit der geringsten Kapazität nicht überschreiten.

Reservierte Bandbreite, die nicht verwendet wird, wird für andere Systemdatenverkehrstypen verfügbar. Network I/O Control verteilt jedoch die Kapazität, die nicht von Systemdatenverkehr verwendet wird, nicht an die Platzierung virtueller Maschinen weiter.

Grenzwert Die maximale Bandbreite in MBit/s oder GBit/s, die ein Systemdatenverkehrstyp für einen einzelnen physischen Adapter nutzen kann.

Beispiel einer Bandbreitenreservierung für Systemdatenverkehr

Die Kapazität der physischen Adapter bestimmt die von Ihnen garantierte Bandbreite. Entsprechend dieser Kapazität können Sie einer Systemfunktion eine Mindestbandbreite garantieren, damit sie optimal funktionieren kann.

Beispielsweise können Sie auf einem Distributed Switch, der mit ESXi-Hosts mit 10-GbE-Netzwerkadaptern verbunden ist, eine Reservierung konfigurieren, mit der 1 GBit/s für die Verwaltung über vCenter Server, 1 GBit/s für vSphere Fault Tolerance, 1 GBit/s für vSphere vMotion-Datenverkehr und 0,5 GBit/s für Datenverkehr der virtuellen Maschinen reserviert wird. Network I/O Control teilt die angeforderte Bandbreite jedem physischen Netzwerkadapter zu. Sie können nicht mehr als 75 Prozent der Bandbreite eines physischen Netzwerkadapters reservieren, d.h. nicht mehr als 7,5 GBit/s.

Sie können weitere nicht reservierte Kapazität zurückhalten, damit der Host Bandbreite dynamisch je nach Anteilen, Grenzwerten und Verwendung zuteilen kann, und nur genügend Bandbreite für den Betrieb einer Systemfunktion reservieren.

Vorgehensweise zum Zuteilen von Bandbreite für Systemdatenverkehr

Weisen Sie Bandbreite für Hostverwaltung, virtuelle Maschinen, NFS-Speicher, vSphere vMotion, vSphere Fault Tolerance, vSAN und vSphere Replication auf den physischen Adaptern zu, die mit einem vSphere Distributed Switch verbunden sind.

Konfigurieren Sie den Systemdatenverkehr auf virtuellen Maschinen, um die Bandbreitenzuteilung für virtuelle Maschinen mithilfe von Network I/O Control zu ermöglichen. Die Bandbreitenreservierung für Datenverkehr über virtuelle Maschinen wird auch bei der Zugangssteuerung verwendet. Wenn Sie eine virtuelle Maschine einschalten, überprüft die Zugangssteuerung, ob ausreichend Bandbreite verfügbar ist.

Voraussetzungen

Prozedur

  1. Klicken Sie auf der Startseite des vSphere Client auf Netzwerk und navigieren Sie zum Distributed Switch.
  2. Erweitern Sie auf der Registerkarte Konfigurieren Ressourcenzuteilung.
  3. Klicken Sie auf Systemdatenverkehr.
    Die Bandbreitenzuteilung für die Systemdatenverkehrstypen wird angezeigt.
  4. Wählen Sie den Datenverkehrstyp gemäß der vSphere-Funktion aus, die Sie bereitstellen möchten, und klicken Sie auf Bearbeiten.
    Die Netzwerkressourceneinstellungen für den Datenverkehrstyp werden angezeigt.
  5. Bearbeiten Sie im Dropdown-Menü Anteile den Anteil des Datenverkehrs am Gesamtdatenverkehr über einen physischen Adapter.

    Network I/O Control wendet die konfigurierten Anteile an, wenn ein physischer Adapter ausgelastet ist.

    Sie können eine Option auswählen, um einen vordefinierten Wert festzulegen. Sie können aber auch Benutzerdefiniert auswählen und eine Zahl zwischen 1 und 100 eingeben, um einen anderen Anteil festzulegen.

  6. Geben Sie im Textfeld Reservierung einen Wert für die Mindestbandbreite ein, die für den Datenverkehrstyp verfügbar sein muss.
    Die Gesamtreservierung für Systemdatenverkehr darf 75 % der Bandbreite, die vom physischen Adapter mit der geringsten Kapazität unter allen mit dem Distributed Switch verbundenen Adaptern unterstützt wird, nicht überschreiten.
  7. Legen Sie im Textfeld Grenzwert die maximale Bandbreite für Systemdatenverkehr des ausgewählten Typs fest.
  8. Klicken Sie auf OK, um die Zuteilungseinstellungen anzuwenden.

Ergebnisse

vCenter Server gibt die Zuteilung vom Distributed Switch an die mit dem Switch verbundenen physischen Hostadapter weiter.