Ein Ressourcenpool ist eine logische Abstraktion für eine flexible Verwaltung von Ressourcen. Ressourcenpools können in Hierarchien angeordnet und zur hierarchischen Partitionierung verfügbarer CPU- und Arbeitsspeicherressourcen verwendet werden.
Jeder eigenständige Host und jeder DRS-Cluster verfügt über einen (nicht sichtbaren) Root-Ressourcenpool, der die Ressourcen des Hosts oder Clusters gruppiert. Der Root-Ressourcenpool erscheint deshalb nicht, weil er stets mit den Ressourcen des Hosts (oder Clusters) identisch ist.
Der Benutzer hat die Möglichkeit, auf Basis des Root-Ressourcenpools oder anderer, durch Benutzer erstellter, untergeordneter Ressourcenpools weitere untergeordnete Ressourcenpools zu erstellen. Jeder untergeordnete Ressourcenpool besitzt einen gewissen Anteil der übergeordneten Ressourcen und kann seinerseits selbst über eine Hierarchie untergeordneter Ressourcenpools verfügen, um immer kleinere Einheiten der Rechenfähigkeit abzubilden.
In einem Ressourcenpool können untergeordnete Ressourcenpools, virtuelle Maschinen oder beides enthalten sein. So entsteht eine hierarchische Ordnung gemeinsam genutzter Ressourcen. Die Ressourcenpools einer höheren Ebene werden als übergeordnete Ressourcenpools bezeichnet. Ressourcenpools und virtuelle Maschinen derselben Ebene werden als hierarchisch gleichwertig bezeichnet. Der Cluster selbst stellt den Root-Ressourcenpool dar. Falls Sie keine untergeordneten Ressourcenpools erstellen, gibt es lediglich die Root-Ressourcenpools.
Im folgenden Beispiel ist RP-QA der übergeordnete Ressourcenpool für RP-QA-UI. RP-Marketing und RP-QA sind hierarchisch gleichwertige Ressourcenpools. Die drei virtuelle Maschinen direkt unter RP-Marketing sind ebenfalls hierarchisch gleichwertig.

Für jeden Ressourcenpool können Werte für Reservierung, Grenze und Anteile festgelegt und bestimmt werden, ob die Reservierung erweiterbar sein soll. Die Ressourcen des Ressourcenpools sind anschließend für untergeordnete Ressourcenpools und virtuelle Maschinen verfügbar.
Gründe für die Verwendung von Ressourcenpools
Ressourcenpools ermöglichen das Delegieren der Kontrolle über Ressourcen eines Hosts (oder Clusters). Die Vorteile von Ressourcenpools werden jedoch besonders deutlich, wenn Sie Ressourcenpools zum Aufteilen aller Ressourcen in einem Cluster verwenden. Sie können mehrere Ressourcenpools als direkte untergeordnete Objekte eines Hosts oder Clusters erstellen und entsprechend konfigurieren. Anschließend können Sie deren Steuerung an andere Personen oder Organisationen delegieren.
Die Verwendung von Ressourcenpools kann die folgenden Vorteile bieten.
- Flexible hierarchische Organisation – Sie können Ressourcenpools je nach Bedarf hinzufügen, entfernen oder neu anordnen bzw. Ressourcenzuteilungen ändern.
- Isolierung zwischen den Pools, gemeinsame Verwendung innerhalb der Pools – Administratoren der obersten Ebene können einem Administrator auf Abteilungsebene einen Ressourcenpool zur Verfügung stellen. Zuweisungsänderungen innerhalb eines abteilungsbezogenen Ressourcenpools wirken sich nicht unerlaubterweise auf andere unabhängige Ressourcenpools aus.
- Zugangssteuerung und Delegation – Wenn ein Administrator der obersten Ebene einem Administrator auf Abteilungsebene einen Ressourcenpool zur Verfügung stellt, kann dieser sämtliche Erstellungs- und Verwaltungsvorgänge für virtuelle Maschinen durchführen, solange er sich hierbei in dem Ressourcenrahmen bewegt, zu dem der Ressourcenpool aufgrund der aktuellen festgelegten Anteile, Reservierung und Grenzwerte berechtigt ist. Die Delegierung erfolgt in der Regel in Verbindung mit Berechtigungseinstellungen.
- Trennung zwischen Ressourcen und Hardware – Wenn Sie für DRS aktivierte Cluster verwenden, werden die Ressourcen aller Hosts stets dem Cluster zugewiesen. Dies bedeutet, dass Administratoren die Ressourcenverwaltung unabhängig von den Hosts durchführen können, die tatsächlich zu den Ressourcen beitragen. Wenn Sie drei Hosts mit je 2 GB durch zwei Hosts mit je 3 GB ersetzen, müssen Sie keine Änderungen an der Ressourcenzuteilung vornehmen.
Durch diese Trennung können sich Administratoren Computing-Kapazitäten zusammenfassen und müssen sich weniger mit einzelnen Hosts befassen.
- Verwaltung von virtuellen Maschinensätzen, die einen Multi-Tier-Dienst ausführen – Fassen Sie virtuelle Maschinen für einen Multi-Tier-Dienst in einem Ressourcenpool zusammen. Sie müssen die Ressourcen nicht auf jeder virtuellen Maschine einzeln einrichten. Stattdessen können Sie die Zuteilung der gemeinsamen Ressourcen zu den virtuellen Maschinen steuern, indem Sie die Einstellungen des Ressourcenpools ändern, dem diese virtuellen Maschinen zugewiesen sind.
Angenommen, ein Host verfügt über eine bestimmte Anzahl virtueller Maschinen. Drei der virtuellen Maschinen werden von der Marketingabteilung und zwei von der Abteilung für Qualitätssicherung verwendet. Da in der Qualitätssicherung größere CPU- und Arbeitsspeichermengen benötigt werden, erstellt der Administrator für jede Gruppe einen Ressourcenpool. und setzt beim Pool der Qualitätssicherung den Wert CPU-Anteile auf Hoch und beim Pool der Marketingabteilung auf Normal, damit die Benutzer der Abteilung Qualitätssicherung automatisierte Tests durchführen können. Der zweite Ressourcenpool mit den geringeren CPU- und Arbeitsspeicherressourcen ist für die geringere Arbeitslast der Marketingmitarbeiter dennoch ausreichend. Immer wenn die Qualitätssicherungsabteilung ihre Zuteilung nicht vollständig nutzt, können die verfügbaren Ressourcen von der Marketingabteilung verwendet werden.
Die Zahlen der folgenden Abbildung stellen die effektiven Ressourcenpoolzuweisungen dar.

Erstellen eines Ressourcenpools
Sie können einen untergeordneten Ressourcenpool eines beliebigen ESXi-Hosts, Ressourcenpools oder DRS-Clusters erstellen.
Voraussetzungen
Der vSphere Client ist mit dem vCenter Server-System verbunden.
Prozedur
Ergebnisse
Beispiel: Erstellen von Ressourcenpools
Angenommen, Sie haben einen Host, der 6 GHz an CPU und 3 GB an Arbeitsspeicher liefert und von Ihrer Marketing- und Ihrer QA-Abteilung gemeinsam verwendet werden muss. Sie möchten die Ressourcen außerdem ungleichmäßig verteilen und der einen Abteilung (QA) eine höhere Priorität einräumen. Dies lässt sich erreichen, indem man einen Ressourcenpool für jede Abteilung erstellt und das Attribut Anteile verwendet, um die Ressourcenzuteilung zu priorisieren.
In dem Beispiel wird gezeigt, wie Sie mit dem ESXi-Host als übergeordneter Ressource einen Ressourcenpool erstellen.
- Geben Sie im Dialogfeld Neuer Ressourcenpool einen Namen für den Ressourcenpool der QA-Abteilung ein (z. B. RP-QA).
- Legen Sie für die Anteile (Shares) die Option Hoch (High) fest, und zwar sowohl für die CPU- als auch die Arbeitsspeicherressourcen von RP-QS.
- Erstellen Sie einen zweiten Ressourcenpool namens „RP-Marketing“.
Übernehmen Sie die Anteilseinstellung Normal für CPU- und Arbeitsspeicherressourcen.
- Klicken Sie auf OK.
Wenn Ressourcenkonflikte auftreten, erhält „RP-QA“ 4GHz an Taktfrequenz und 2GB an Arbeitsspeicher und „RP-Marketing“ 2GHz und 1GB. Anderenfalls können sie mehr als diesen Anteil erhalten. Diese Ressourcen sind anschließend für die virtuellen Maschinen im jeweiligen Ressourcenpool verfügbar.
Bearbeiten eines Ressourcenpools
Nachdem Sie den Ressourcenpool erstellt haben, können Sie seine Einstellungen für die Speicherressourcen und die CPU bearbeiten.
Prozedur
- Navigieren Sie im vSphere Client zum Ressourcenpool.
- Wählen Sie im Dropdown-Menü Aktionen die Option Ressourceneinstellungen bearbeiten aus.
- (Optional) Sie können alle Attribute des ausgewählten Ressourcenpools entsprechend der Beschreibung in Erstellen eines Ressourcenpools ändern.
- Markieren Sie das Kontrollkästchen, wenn Sie skalierbare Freigaben aktivieren möchten.
Hinweis: Freigaben werden auf der übergeordneten Ebene skaliert. Alle abgeleiteten Ressourcenpools, die aus einem übergeordneten Element mit skalierbaren Freigaben erstellt wurden, verfügen standardmäßig über skalierbare Freigaben.
- Wählen Sie unter CPU die CPU-Ressourceneinstellungen aus.
- Wählen Sie unter Arbeitsspeicher die Ressourceneinstellungen für den Arbeitsspeicher aus.
- Markieren Sie das Kontrollkästchen, wenn Sie skalierbare Freigaben aktivieren möchten.
- Klicken Sie auf OK, um Ihre Änderungen zu speichern.
Hinzufügen einer virtuellen Maschine zu einem Ressourcenpool
Wenn Sie eine virtuelle Maschine erstellen, können Sie einen Speicherort für den Ressourcenpool als Teil des Erstellungsvorgangs angeben. Darüber hinaus können Sie eine vorhandene virtuelle Maschine zu einem Ressourcenpool hinzufügen.
- Reservierung und Grenzwert der virtuellen Maschine ändern sich nicht.
- Wenn die Anteile der virtuellen Maschine hoch, mittel oder gering sind, gibt % Anteile (%Shares) die Gesamtzahl der im neuen Ressourcenpool genutzten Anteile wieder.
- Wurden der virtuellen Maschine benutzerdefinierte Anteile zugewiesen, bleibt der Anteilswert unverändert.
Hinweis: Da sich Anteilszuordnungen stets auf einen Ressourcenpool beziehen, müssen Sie die Anteile einer virtuellen Maschine möglicherweise beim Verschieben in einen Ressourcenpool manuell ändern, damit diese mit den relativen Werten im neuen Ressourcenpool konsistent sind. Es wird eine Meldung angezeigt, falls eine virtuelle Maschine einen sehr hohen (oder sehr geringen) Prozentsatz der gesamten Anteile erhalten würde.
- Die unter Überwachen auf der Registerkarte Ressourcenreservierung angezeigten Informationen zu reservierten und nicht reservierten CPU- und Arbeitsspeicherressourcen des Ressourcenpools ändern sich, um ggf. die mit der virtuellen Maschine verknüpften Reservierungen wiederzugeben.
Hinweis: Falls die virtuelle Maschine ausgeschaltet oder angehalten wurde, kann sie zwar verschoben werden, die insgesamt verfügbaren Ressourcen (wie reservierte und nicht reservierte CPU- und Arbeitsspeicheranteile) des Ressourcenpools werden dadurch jedoch nicht beeinträchtigt.
Prozedur
- WechselnNavigieren Sie zur virtuellen Maschine im vSphere Client.
- Wählen Sie zum Suchen einer virtuellen Maschine ein Datencenter, einen Ordner, einen Cluster, einen Ressourcenpool oder einen Host aus.
- Klicken Sie auf die Registerkarte VMs.
- Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die virtuelle Maschine und klicken Sie auf Migrieren.
- Sie können die virtuelle Maschine auf einen anderen Host verschieben.
- Sie können den Speicher der virtuellen Maschine in einen anderen Datenspeicher verschieben.
- Sie können die virtuelle Maschine auf einen anderen Host und ihren Speicher in einen anderen Datenspeicher verschieben.
- Wählen Sie einen Ressourcenpool aus, in dem die virtuelle Maschine ausgeführt wird.
- Überprüfen Sie Ihre Auswahl und klicken Sie auf Beenden.
Ergebnisse
Wenn eine virtuelle Maschine eingeschaltet ist und der Zielressourcenpool nicht über ausreichende CPU- oder Arbeitsspeicheranteile verfügt, um die Reservierung der virtuellen Maschine zu garantieren, wird die Verschiebung durch die Zugangssteuerung unterbunden. In einem Fehlerdialogfeld werden die verfügbaren und angeforderten Ressourcen angezeigt, sodass Sie abwägen können, ob das Problem durch eine entsprechende Anpassung behoben werden könnte.
Entfernen einer virtuellen Maschine aus einem Ressourcenpool
Sie können eine virtuelle Maschine aus einem Ressourcenpool entfernen, indem Sie die virtuelle Maschine entweder in einen anderen Ressourcenpool verschieben oder löschen.
Wenn Sie eine virtuelle Maschine aus einem Ressourcenpool entfernen, sinkt die Gesamtzahl der mit dem Ressourcenpool verknüpften Anteile, sodass jeder verbleibende Anteil nun mehr Ressourcen darstellt. Angenommen, Sie verfügen über einen Pool mit einer Berechtigung von 6 GHz, in dem drei virtuelle Maschinen enthalten sind, für deren Anteile die Einstellung auf Normal gesetzt wurde. Nehmen wir weiter an, die virtuellen Maschinen sind CPU-gebunden und verfügen über eine gleiche Zuteilung von je 2 GHz. Falls nun eine der drei Maschinen in einen anderen Ressourcenpool verschoben wird, erhalten die beiden verbleibenden virtuellen Maschinen eine gleiche Zuteilung von je 3 GHz.
Prozedur
- Navigieren Sie im vSphere Client zum Ressourcenpool.
- Wählen Sie eine der folgenden Methoden zum Entfernen der virtuellen Maschine aus dem Ressourcenpool aus.
- Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die virtuelle Maschine und wählen Sie Verschieben nach... aus, um die virtuelle Maschine in einen anderen Ressourcenpool zu verschieben.
Die virtuelle Maschine muss nicht ausgeschaltet werden, wenn Sie sie verschieben möchten.
- Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die virtuelle Maschine und wählen Sie die Option Von Festplatte löschen aus.
Die virtuelle Maschine muss ausgeschaltet sein, damit sie vollständig entfernt werden kann.
- Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die virtuelle Maschine und wählen Sie Verschieben nach... aus, um die virtuelle Maschine in einen anderen Ressourcenpool zu verschieben.
Entfernen eines Ressourcenpools
Sie können einen Ressourcenpool aus der Bestandsliste entfernen.
Prozedur
Ressourcenpool-Zugangssteuerung
Wenn Sie eine virtuelle Maschine in einem Ressourcenpool einschalten oder versuchen, einen untergeordneten Ressourcenpool zu erstellen, führt das System eine zusätzliche Zugangssteuerung durch, um sicherzustellen, dass die für den Ressourcenpool geltenden Einschränkungen nicht verletzt werden.
Vergewissern Sie sich vor dem Einschalten einer virtuellen Maschine oder dem Erstellen eines Ressourcenpools, dass auf der Registerkarte Ressourcenreservierung im vSphere Client ausreichend Ressourcen verfügbar sind. Der Wert Reservierung verfügbar für CPU und Arbeitsspeicher zeigt Ressourcen an, die nicht reserviert sind.
Wie die verfügbaren CPU- und Arbeitsspeicherressourcen berechnet werden und ob Aktionen ausgeführt werden, hängt vom Typ der Reservierung ab.
Typ der Reservierung | Beschreibung |
---|---|
Korrigiert | Das System prüft, ob der ausgewählte Ressourcenpool über eine ausreichende Menge an nicht reservierten Ressourcen verfügt. Ist dies der Fall, kann die Aktion durchgeführt werden. Ist dies nicht der Fall, wird eine Meldung angezeigt und die Aktion kann nicht durchgeführt werden. |
Erweiterbar (Standard) |
Das System betrachtet die Ressourcen als im ausgewählten Ressourcenpool und dem ihm unmittelbar übergeordneten Ressourcenpool verfügbar. Ist für den übergeordneten Ressourcenpool ebenfalls die Option Erweiterbare Reservierung aktiviert, kann dieser Ressourcen aus dem übergeordneten Ressourcenpool leihen. Das Leihen von Ressourcen geschieht rekursiv von den höher übergeordneten Ressourcenpools des aktuellen Ressourcenpools, wenn die Option Erweiterbare Reservierung aktiviert ist. Eine dauerhafte Aktivierung dieser Option bietet zwar eine höhere Flexibilität, jedoch auch weniger Schutz. Der Besitzer eines untergeordneten Ressourcenpools reserviert möglicherweise mehr Ressourcen, als Sie vorsehen. |
Das System unterbindet die Verletzung der vorkonfigurierten Einstellungen Reservierung bzw. Grenzwert. Bei jeder Neukonfiguration eines Ressourcenpools bzw. bei jedem Einschalten einer virtuellen Maschine validiert das System sämtliche Parameter, damit allen Service-Level-Garantien zu jeder Zeit entsprochen werden kann.
Erweiterbare Reservierung, Beispiel 1
In diesem Beispiel wird dargestellt, wie ein Ressourcenpool mit erweiterbaren Reservierungen funktioniert.
Angenommen, ein Administrator verwaltet den Pool P und definiert zwei untergeordnete Ressourcenpools, S1 und S2, für zwei unterschiedliche Benutzer (oder Gruppen).
Dem Administrator ist zwar bekannt, dass die Benutzer virtuelle Maschinen mit gewissen Reservierungen einschalten möchten, er weiß jedoch nicht, wie viele Ressourcen die beiden Benutzer jeweils reservieren müssen. Wenn die Reservierungen für S1 und S2 als erweiterbar festlegt sind, verfügt der Administrator über mehr Flexibilität, was das Teilen und Übernehmen der gemeinsamen Reservierung für Pool P betrifft.
Ohne erweiterbare Reservierungen müsste der Administrator S1 und S2 eine bestimmte Menge explizit zuteilen. Solch spezifische Zuteilungen können sich, insbesondere in Ressourcenpoolhierarchien mit vielen Ebenen, als unflexibel erweisen und das Festlegen von Reservierungen in der Ressourcenpoolhierarchie komplizieren.
Erweiterbare Reservierungen führen zu einem Verlust der strengen Isolierung. S1 könnte die gesamte Reservierung für P für sich nutzen, sodass für S2 keine Arbeitsspeicher- oder CPU-Anteile direkt verfügbar wären.
Erweiterbare Reservierung, Beispiel 2
In diesem Beispiel wird dargestellt, wie ein Ressourcenpool mit erweiterbaren Reservierungen funktioniert.
Stellen Sie sich das folgende Szenario vor, wie in der Abbildung dargestellt.
- Der übergeordnete Pool RP-MAMA verfügt über eine Reservierung von of 6 GHz und eine ausgeführte virtuelle Maschine VM-M1 mit einer Reservierung von 1 GHz.
- Sie erstellen einen untergeordneten Ressourcenpool RP-KIND mit einer Reservierung von 2 GHz und der festgelegten Option Erweiterbare Reservierung (Expandable Reservation).
- Sie fügen zwei virtuelle Maschinen, nämlich VM-K1 und VM-K2, mit einer Reservierung von je 2 GHz zum untergeordneten Ressourcenpool hinzu und versuchen, sie einzuschalten.
- VM-K1 kann direkt von RP-KIND (mit 2 GHz) Ressourcen reservieren.
- Für VM-K2 sind lokal keine Ressourcen verfügbar, weshalb diese virtuelle Maschine Ressourcen des übergeordneten Ressourcenpools RP-MAMA entleiht. RP-MAMA verfügt über 6 GHz minus 1 GHz (reserviert durch die virtuelle Maschine), minus 2 GHz (reserviert durch RP-KIND), sodass nicht reservierte Ressourcen von 3 GHz übrig bleiben. Mit den verfügbaren 3 GHz kann die virtuelle 2 GHz-Maschine eingeschaltet werden.
Abbildung 3. Zugangssteuerung bei erweiterbaren Ressourcenpools: Einschalten erfolgreich
Betrachten wir nun ein anderes Szenario mit VM-M1 und VM-M2.
- Sie schalten in RP-MAMA zwei virtuelle Maschinen mit einer Gesamtreservierung von 3 GHz ein.
- Sie können auch VM-K1 in RP-KIND einschalten, da lokal 2 GHz verfügbar sind.
- Wenn Sie versuchen, VM-K2 einzuschalten, weist RP-KIND keine nicht reservierte CPU-Kapazität auf und muss den übergeordneten Ressourcenpool prüfen. RP-MAMA weist lediglich 1 GHz nicht reservierte Kapazität auf (5 GHz von RP-MAMA sind bereits in Verwendung: 3 GHz werden durch die lokalen virtuellen Maschinen reserviert, 2 GHz werden von RP-KIND reserviert). Als Ergebnis kann VM-K2 nicht eingeschaltet werden, da eine Reservierung von 2 GHz nicht möglich ist.
Abbildung 4. Zugangssteuerung bei erweiterbaren Ressourcenpools: Einschalten verhindert