Mithilfe von Optionen für virtuelle Festplatten können Sie in Ihren Datenspeichern gespeicherte virtuelle Festplatten einrichten, migrieren und verwalten. Sie können die meisten dieser Aufgaben auch über den vSphere Client ausführen.
Unterstützte Festplattenformate
Beim Erstellen oder Klonen einer virtuellen Festplatte können Sie mit der Unteroption -d|--diskformat
das Format der Festplatte festlegen.
Wählen Sie eines der folgenden Formate:
zeroedthick
(Standard) – Der Speicher, den die virtuelle Festplatte benötigt, wird während des Erstellvorgangs zugewiesen. Alle Daten, die auf dem physischen Gerät verbleiben, werden beim Erstellvorgang nicht gelöscht, sondern bei Bedarf beim ersten Schreiben von der virtuellen Maschine durch Nullbyte ersetzt. Die virtuelle Maschine liest keine veralteten Daten von der Festplatte.eagerzeroedthick
– Der Speicher, den die virtuelle Festplatte benötigt, wird beim Erstellen zugewiesen. Im Gegensatz zumzeroedthick
-Format werden die auf dem physischen Gerät verbleibenden Daten während des Erstellvorgangs durch Nullen ersetzt. Das Anlegen von Festplatten in diesem Format kann wesentlich länger dauern als das Anlegen anderer Festplattentypen.thin
– Per Thin Provisioning bereitgestellte virtuelle Festplatte. Anders als beimthick
-Format wird der für die virtuelle Festplatte benötigte Speicherplatz nicht während des Erstellvorgangs zugewiesen, sondern wird bei Bedarf durch Nullen ersetzt.rdm:
Gerät – Rohfestplattenzuordnung im virtuellen Kompatibilitätsmodus.rdmp:
Gerät – Rohfestplattenzuordnung im physischen Kompatibilitätsmodus (Passthrough).2gbsparse
– Eine Festplatte mit geringer Datendichte mit einer maximalen Erweiterung von 2 GB. Festplatten mit diesem Format können mit gehosteten VMware-Produkten wie VMware Fusion verwendet werden. Eine Festplatte mit geringer Datendichte kann auf einem ESXi-Host jedoch erst eingeschaltet werden, nachdem sie zunächst mit dem Befehlvmkfstools
in einem kompatiblen Format wiethick
oderthin
erneut importiert wurde.
Festplattenformate in NFS-Datenspeichern
Für NFS können ausschließlich die Festplattenformate thin
, thick
, zeroedthick
und 2gbsparse
verwendet werden.
Die Formate Thick
, zeroedthick
und thin
verhalten sich üblicherweise auf die gleiche Weise, da der NFS-Server und nicht der ESXi-Host die Zuteilungsrichtlinie bestimmt. Die standardmäßige Zuteilungsrichtlinie auf den meisten NFS-Servern ist thin
. Auf NFS-Servern, die Storage APIs - Array Integration unterstützen, können Sie jedoch virtuelle Festplatten im zeroedthick
-Format erstellen. Durch den Vorgang zur Reservierung von Speicherplatz erhalten NFS-Server die Möglichkeit, Speicherplatz zuzuteilen und zu garantieren.
Weitere Informationen zu APIs für die Array-Integration finden Sie unter Speicher-Hardwarebeschleunigung in vSphere.
Erstellen eines virtuellen Laufwerks
Verwenden Sie zum Erstellen einer virtuellen Festplatte den Befehl vmkfstools
.
-c|--createvirtualdisk size[bB|sS|kK|mM|gG] -d|--diskformat [thin|zeroedthick|eagerzeroedthick] -W|--objecttype [file|vsan|vvol] --policyFile fileName
Diese Option erstellt eine virtuelle Festplatte im angegebenen Pfad auf einem Datenspeicher. Legen Sie die Größe der virtuellen Festplatte fest. Wenn Sie einen Wert für die Größe angeben, können Sie die Einheit festlegen, indem Sie entweder das Suffix k
(Kilobyte), m
(Megabyte) oder g
(Gigabyte) angeben. Bei der Größeneinheit wird die Groß-/Kleinschreibung nicht berücksichtigt. vmkfstools
interpretiert sowohl k
als auch K
als Kilobyte. Wenn Sie keine Einheit angeben, ist die Standardeinstellung für vmkfstools
Byte.
Für die Option -c
können Sie folgende Unteroptionen angeben.
-d|--diskformat
bezeichnet die Festplattenformate.-W|--objecttype
gibt an, ob es sich bei der virtuellen Festplatte um eine Datei in einem VMFS- oder NFS-Datenspeicher oder um ein Objekt in einem vSAN- oder einem Virtual Volumes-Datenspeicher handelt.--policyFile fileName
gibt die VM-Speicherrichtlinie für die Festplatte an.
Beispiel für das Erstellen einer virtuellen Festplatte
Dieses Beispiel zeigt, wie eine virtuelle Festplattendatei mit 2 GB mit der Bezeichnung disk.vmdk erstellt wird. Sie erstellen die Festplatte im VMFS-Datenspeicher namens myVMFS
. Die Festplattendatei stellt eine leere virtuelle Festplatte dar, auf die virtuelle Maschinen zugreifen können.
vmkfstools -c 2048m /vmfs/volumes/myVMFS/disk.vmdk
Initialisieren einer virtuellen Festplatte
Mit dem vmkfstools
-Befehl können Sie eine virtuelle Festplatte initialisieren.
-w|--writezeros
Vergrößern virtueller Festplatten im Thin-Format
Mit dem vmkfstools
-Befehl können Sie eine virtuelle Festplatte im Thin-Format vergrößern.
-j|--inflatedisk
Mit dieser Option wird eine virtuelle Festplatte im thin
-Format unter Beibehaltung aller vorhandenen Daten in das eagerzeroedthick
-Format konvertiert. Durch die Option werden alle noch nicht zugeteilten Blöcke zugeteilt und durch Nullbyte ersetzt.
Konvertieren einer virtuellen Zeroedthick-Festplatte in eine Eagerzeroedthick-Festplatte
Mit dem Befehl vmkfstools
können Sie eine beliebige virtuelle Zeroedthick-Festplatte in eine Eagerzeroedthick-Festplatte konvertieren.
-k|--eagerzero
Während die Konvertierung durchgeführt wird, werden durch diese Option alle Daten auf der virtuellen Festplatte beibehalten.
Gehen Sie wie im folgenden Beispiel vor:
vmkfstools --eagerzero /vmfs/volumes/myVMFS/VMName/disk.vmdk
Entfernen von auf Null gesetzten Blöcken
Mit dem vmkfstools
-Befehl können Sie auf Null gesetzte Blöcke entfernen.
-K|--punchzero
Mit dieser Option wird die Zuteilung aller auf Null gesetzten Blöcke aufgehoben und es werden nur diejenigen Blöcke beibehalten, die zuvor zugeteilt wurden und gültige Daten enthalten. Die resultierende virtuelle Festplatte weist das Thin-Format auf.
Löschen einer virtuellen Festplatte
Mit dem vmkfstools-Befehl können Sie eine virtuelle Festplatte im angegebenen Pfad auf dem VMFS-Volume löschen.
Verwenden Sie die folgende Option:
-U|--deletevirtualdisk
Umbenennen einer virtuellen Festplatte
Mit dem vmkfstools-Befehl können Sie eine virtuelle Festplatte im angegebenen Pfad auf dem VMFS-Volume umbenennen.
Sie müssen den ursprünglichen Dateinamen oder Dateipfad oldName und den neuen Dateinamen oder Dateipfad newName angeben.
-E|--renamevirtualdisk oldNamenewName
Klonen oder Konvertieren einer virtuellen Festplatte oder einer RDM-Festplatte
Mit dem vmkfstools-Befehl können Sie eine Kopie einer von Ihnen angegebenen virtuellen Festplatte oder Rohfestplatte erstellen.
Ein Nicht-Root-Benutzer kann keine virtuelle Festplatte oder RDM klonen. Sie müssen den ursprünglichen Dateinamen oder Dateipfad oldName und den neuen Dateinamen oder Dateipfad newName angeben.
-i|--clonevirtualdisk oldName newName -d|--diskformat [thin|zeroedthick|eagerzeroedthick|rdm:device|rdmp:device|2gbsparse] -W|--objecttype [file|vsan|vvol] --policyFile fileName -N|--avoidnativeclone
Mit den folgenden Unteroptionen können Sie die entsprechenden Parameter für die von Ihnen erstellte Kopie ändern.
-d|--diskformat
bezeichnet die Festplattenformate.-W|--objecttype
gibt an, ob es sich bei der virtuellen Festplatte um eine Datei in einem VMFS- oder NFS-Datenspeicher oder um ein Objekt in einem vSAN- oder einem Virtual Volumes-Datenspeicher handelt.--policyFile fileName
gibt die VM-Speicherrichtlinie für die Festplatte an.
Standardmäßig verwendet ESXi die nativen Methoden zur Ausführung der Klonvorgänge. Wenn das Array die Klontechnologien unterstützt, können Sie die Vorgänge an das Array auslagern. Um natives Klonen von ESXi zu verhindern, geben Sie die Option -N|--avoidnativeclone
an.
Beispiel für das Klonen oder Konvertieren einer virtuellen Festplatte
In diesem Beispiel wird das Klonen der Inhalte einer virtuellen Master-Festplatte aus dem Repository templates
zu einer virtuellen Festplattendatei namens myOS.vmdk im Dateisystem myVMFS
veranschaulicht.
vmkfstools -i /vmfs/volumes/myVMFS/templates/gold-master.vmdk /vmfs/volumes/myVMFS/myOS.vmdk
Sie können eine virtuelle Maschine für die Verwendung dieser virtuellen Festplatte konfigurieren, indem Sie der Konfigurationsdatei der virtuellen Maschine Zeilen hinzufügen, wie im folgenden Beispiel gezeigt:
scsi0:0.present = TRUE scsi0:0.fileName = /vmfs/volumes/myVMFS/myOS.vmdk
Wenn Sie das Format der Festplatte konvertieren möchten, verwenden Sie hierfür die Unteroption -d|--diskformat
.
Diese Unteroption ist nützlich, wenn Sie virtuelle Festplatten in einem Format importieren möchten, das nicht mit ESXi kompatibel ist, wie beispielsweise das 2gbsparse-Format. Nachdem die Festplatte konvertiert wurde, können Sie diese Festplatte einer neuen virtuellen Maschine hinzufügen, die Sie in ESXi erstellen.
vmkfstools -i /vmfs/volumes/myVMFS/templates/gold-master.vmdk /vmfs/volumes/myVMFS/myOS.vmdk -d thin
Erweitern einer virtuellen Festplatte
Nachdem Sie eine virtuelle Maschine erstellt haben, können Sie mit dem vmkfstools-Befehl eine der virtuellen Maschine zugewiesene Festplatte vergrößern.
-X|--extendvirtualdisk newSize[bBsSkKmMgGtT]
Geben Sie den Parameter newSize
an und fügen Sie ein entsprechendes Suffix für die Einheit hinzu. Bei der Größeneinheit wird die Groß-/Kleinschreibung nicht berücksichtigt. vmkfstools
interpretiert sowohl k
als auch K
als Kilobyte. Wenn Sie keine Einheit angeben, ist die Standardeinstellung für vmkfstools
Kilobyte.
Der Parameter newSize
beschreibt die gesamte neue Größe und nicht nur die beabsichtigte Erweiterung der Festplatte.
Um beispielsweise eine virtuelle Festplatte mit 4 GB um 1 GB zu erweitern, geben Sie Folgendes ein: vmkfstools -X 5gdisk name.
Mithilfe der Option -d eagerzeroedthick können Sie die virtuelle Festplatte auf das Format „eagerzeroedthick“ erweitern.
Wenn Sie die Option -X
verwenden, ist Folgendes zu beachten:
- Erweitern Sie nicht die Basisfestplatte einer virtuellen Maschine, der Snapshots zugeordnet sind. Falls doch, können Sie den Snapshot nicht länger übergeben oder die Basisfestplatte auf ihre ursprüngliche Größe zurücksetzen.
- Nach der Erweiterung der Festplatte müssen Sie möglicherweise das Dateisystem auf der Festplatte aktualisieren. Dies führt dazu, dass das Gastbetriebssystem die neue Größe der Festplatte erkennt und diese nutzen kann.
Aktualisieren von virtuellen Festplatten
Mit dieser Option wird die angegebene virtuelle Festplattendatei von ESX Server 2-Formaten in das ESXi-Format konvertiert.
Verwenden Sie diese Option, um virtuelle Festplatten vom Typ LEGACYSPARSE, LEGACYPLAIN, LEGACYVMFS, LEGACYVMFS_SPARSE und LEGACYVMFS_RDM zu konvertieren.
-M|--migratevirtualdisk
Erstellen einer Raw-Gerätezuordnung (Raw Device Mapping, RDM) im virtuellen Kompatibilitätsmodus
Mit dem vmkfstools-Befehl können Sie eine RDM-Datei (Raw Device Mapping) auf einem VMFS-Volume erstellen und dieser Datei eine Roh-LUN zuordnen. Nachdem die Zuordnung eingerichtet wurde, können Sie auf die LUN genauso zugreifen wie auf eine normale virtuelle VMFS-Festplatte. Die Dateilänge der Zuordnung ist mit der Größe der Roh-LUN, auf die sie verweist, identisch.
-r|--createrdm device
Geben Sie den Parameter device in folgendem Format an:
/vmfs/devices/disks/disk_ID:P
Beispiel für das Erstellen einer RDM im Kompatibilitätsmodus
In diesem Beispiel erstellen Sie eine RDM-Datei mit der Bezeichnung my_rdm.vmdk und ordnen die Rohfestplatte disk_ID dieser Datei zu.
vmkfstools -r /vmfs/devices/disks/disk_ID my_rdm.vmdk
Sie können eine virtuelle Maschine für die Verwendung der Zuordnungsdatei my_rdm.vmdk
konfigurieren, indem Sie der Konfigurationsdatei der virtuellen Maschine die folgenden Zeilen hinzufügen:
scsi0:0.present = TRUE scsi0:0.fileName = /vmfs/volumes/myVMFS/my_rdm.vmdk
Erstellen einer Raw-Gerätezuordnung (Raw Device Mapping, RDM) im physischen Kompatibilitätsmodus
Mit dem vmkfstools-Befehl können Sie ein Passthrough-Raw-Gerät einer Datei auf einem VMFS-Volume zuordnen. Durch diese Zuordnung kann eine virtuelle Maschine die SCSI-Befehlsfilterung von ESXi beim Zugriff auf die virtuelle Festplatte umgehen. Dieser Zuordnungstyp ist nützlich, wenn die virtuelle Maschine proprietäre SCSI-Befehle senden muss, beispielsweise wenn SAN-fähige Software auf der virtuellen Maschine ausgeführt wird.
-z|--createrdmpassthru deviceexample.vmdk
Nachdem Sie diesen Zuordnungstyp eingerichtet haben, können Sie damit auf die Rohfestplatte genauso wie auf jede andere virtuelle VMFS-Festplatte zugreifen.
Geben Sie den Pfad für device in folgendem Format an:
/vmfs/devices/disks/device_ID
Verwenden Sie für den Namen der VMDK-Datei folgendes Format. Erstellen Sie den Datenspeicher unbedingt, bevor Sie diesen Befehl verwenden.
/vmfs/volumes/datastore_name/example.vmdk
vmkfstools -z /vmfs/devices/disks/naa.600a0000000000000... /vmfs/volumes/datastore1/mydisk.vmdk
Auflisten von RDM-Attributen
Mit dem vmkfstools-Befehl können die Attribute einer Rohfestplattenzuordnung aufgelistet werden. Anhand dieser Attribute können Sie das Speichergerät ermitteln, dem die RDM-Dateien zugeordnet sind.
-q|--queryrdm my_rdm.vmdk
Mit dieser Option wird der Name einer RDM-Rohfestplatte gedruckt. Darüber hinaus werden weitere Identifikationsdaten, beispielsweise die Festplatten-ID, für die Rohfestplatte gedruckt.
Beispiel für die Auflistung von RDM-Attributen
# vmkfstools -q /vmfs/volumes/VMFS/my_vm/my_rdm.vmdk Disk /vmfs/volumes/VMFS/my_vm/my_rdm.vmdk is a Passthrough Raw Device Mapping Maps to: vml.020000000060050768019002077000000000000005323134352020
Anzeigen der Geometrie der virtuellen Festplatte
Mit dem vmkfstools-Befehl können Sie Informationen über die Geometrie einer virtuellen Festplatte abrufen.
-g|--geometry
Die Ausgabe erfolgt im folgenden Format: Geometry information C/H/S
, wobei C
die Anzahl der Zylinder, H
die Anzahl der Köpfe und S
die Anzahl der Sektoren darstellt.
Überprüfen und Reparieren von virtuellen Festplatten
Mit dem vmkfstools-Befehl können Sie überprüfen, ob eine virtuelle Festplatte beschädigt ist, und diese reparieren.
-x|--fix [check|repair]
Beispiel:
vmkfstools -x check /vmfs/volumes/my_datastore/my_disk.vmdk
Überprüfen einer Festplattenkette auf Konsistenz
Mit dem vmkfstools-Befehl können Sie die gesamte Snapshot-Kette überprüfen. Sie können ermitteln, ob Links in der Kette beschädigt sind oder ob ungültige Beziehungen zwischen übergeordneten und untergeordneten Elementen bestehen.
-e|--chainConsistent