Mithilfe von Dateisystemoptionen können Sie einen VMFS-Datenspeicher erstellen und verwalten. Diese Optionen gelten nicht für NFS. Sie können viele dieser Aufgaben auch über den vSphere Client ausführen.

Auflisten der Attribute eines VMFS-Datenspeichers

Verwenden Sie zum Auflisten der Attribute eines VMFS-Datenspeichers den Befehl vmkfstools.

-P|--queryfs
      -h|--humanreadable

Diese Option listet bei Anwendung auf eine Datei oder ein Verzeichnis auf einem VMFS-Datenspeicher die Attribute des angegebenen Datenspeichers auf. Zu den aufgelisteten Attributen zählen in der Regel die Dateisystembezeichnung, die Anzahl der Erweiterungen für den Datenspeicher, die UUID und eine Liste der Geräte, auf denen sich die einzelnen Erweiterungen befinden.

Hinweis: Wenn ein Gerät zur Sicherung des VMFS-Dateisystems offline geschaltet wird, ändert sich die Anzahl der Erweiterungen und des verfügbaren Speichers entsprechend.

Sie können die Unteroption -h|--humanreadable für die Option -P verwenden. In diesem Fall listet vmkfstools die Kapazität des Volumes in verständlicherer Form auf.

Beispiel für die Auflistung von VMFS-Attributen

~ vmkfstools -P -h /vmfs/volumes/my_vmfs
VMFS-5.81 (Raw Major Version: 14) file system spanning 1 partitions.
File system label (if any): my_vmfs
Mode: public
Capacity 99.8 GB, 97.5 GB available, file block size 1 MB, max supported file size 62.9 TB
UUID: 571fe2fb-ec4b8d6c-d375-XXXXXXXXXXXX
Partitions spanned (on "lvm"):
        eui.3863316131XXXXXX:1
Is Native Snapshot Capable: YES

Erstellen eines VMFS-Datenspeichers oder einer Scratch-Partition

Verwenden Sie den Befehl vmkfstools, um einen VMFS-Datenspeicher oder eine Scratch-Partition zu erstellen.

-C|--createfs [vmfs5|vmfs6|vfat]

Mit dieser Option wird ein VMFS-Datenspeicher auf der angegebenen SCSI- oder NVMe-Partition erstellt, z. B. disk_ID:P. Die Partition wird zur Head-Partition des Datenspeichers. Für VMFS5 und VMFS6 steht nur die Blockgröße 1 MB zur Verfügung.

Für die Option -C können Sie folgende Unteroptionen angeben.

  • -S|--setfsname – Definieren Sie die Volume-Bezeichnung des VMFS-Datenspeichers, den Sie erstellen. Verwenden Sie diese Unteroption nur mit der Option -C. Die Bezeichnung kann bis zu 128 Zeichen lang sein und darf keine Leerstellen am Anfang oder Ende enthalten.
    Hinweis: vCenter Server unterstützt die Längenbeschränkung von 80 Zeichen für alle Einträge. Wenn ein Datenspeichername diese Länge überschreitet, wird der Name beim Hinzufügen dieses Datenspeichers zu vCenter Server gekürzt.

    Nachdem Sie die Volume-Bezeichnung festgelegt haben, können Sie sie bei der Angabe des VMFS-Datenspeichers im Befehl vmkfstools verwenden. Die Volume-Bezeichnung erscheint auch in den Auflistungen, die mit dem Linux-Befehl ls -l generiert werden, und als symbolische Verknüpfung zum VMFS-Volume im Verzeichnis /vmfs/volumes.

    Verwenden Sie den Befehl ln -sf, wenn Sie die VMFS-Volume-Bezeichnung ändern möchten. Beispiel:
    ln -sf /vmfs/volumes/UUID /vmfs/volumes/datastore

    Datenspeicher ist die neue Volume-Bezeichnung, die für das VMFS mit der UUID zu verwenden ist.

    Hinweis: Wenn der Host bei vCenter Server registriert ist, werden alle Änderungen, die Sie an der VMFS-Volume-Bezeichnung vornehmen, von vCenter Server überschrieben. Dieser Vorgang stellt sicher, dass die VMFS-Bezeichnung über alle vCenter Server-Hosts hinweg einheitlich ist.
  • -Y|--unmapGranularity #[bBsSkKmMgGtT] – Diese Unteroption gilt nur für VMFS6. Definieren Sie die Granularität für den Vorgang zum Aufheben der Zuordnung. Die Standardgranularität ist 1 MB. Geben Sie wie bei der Blockgröße die Einheit ein.
  • -O|--unmapPriority <none|low|medium|high> – Diese Unteroption gilt nur für VMFS6. Definieren Sie die Priorität für den Vorgang zum Aufheben der Zuordnung.

Erstellen eines VMFS-Dateisystems – Beispiel

Dieses Beispiel veranschaulicht die Erstellung eines neuen VMFS6-Datenspeichers mit dem Namen „my_vmfs“ auf der Partition naa.ID:1.

 ~ vmkfstools -C vmfs6 -S my_vmfs /vmfs/devices/disks/naa.ID:1

Hinzufügen einer Erweiterung zu einem VMFS-Datenspeicher

Mit dem vmkfstools-Befehl können Sie dem VMFS-Datenspeicher eine Erweiterung hinzufügen.

Wenn Sie eine Erweiterung hinzufügen, erstreckt sich der VMFS-Datenspeicher von der Head-Partition bis zu der von span_partition angegebenen Partition.

-Z|--spanfs span_partition head_partition

Sie müssen den vollständigen Pfad für die Head- und Span-Partitionen angeben, zum Beispiel /vmfs/devices/disks/disk_ID:1. Bei jeder Verwendung dieser Option fügen Sie dem VMFS-Datenspeicher eine Erweiterung hinzu, sodass der Datenspeicher mehrere Partitionen umfasst.

Vorsicht: Bei Ausführung dieser Option werden alle Daten gelöscht, die zuvor auf dem in span_partition angegebenen SCSI- oder NVMe-Gerät vorhanden waren.

Beispiel für die Erweiterung eines VMFS-Datenspeichers

In diesem Beispiel erweitern Sie die vorhandene Head-Partition des VMFS-Datenspeichers über eine neue Partition.

~ vmkfstools -Z /vmfs/devices/disks/naa.disk_ID_2:1 /vmfs/devices/disks/naa.disk_ID_1:1

Der erweiterte Datenspeicher umfasst zwei Partitionen: naa.disk_ID_1:1 und naa.disk_ID_2:1. In diesem Beispiel ist naa.disk_ID_1:1 der Name der Head-Partition.

Erweitern eines VMFS-Datenspeichers

Anstatt einem VMFS-Datenspeicher eine Erweiterung hinzufügen, können Sie einen vorhandenen Datenspeicher vergrößern. Verwenden Sie den Befehl vmkfstools -G.

Sie können den Datenspeicher vergrößern, nachdem die Kapazität des zugrunde liegenden Speichers erhöht wurde.

Der Befehl verwendet die folgende Option:

-G|--growfs devicedevice
Mit dieser Option wird der VMFS-Datenspeicher oder seine spezielle Erweiterung erweitert. Beispiel:
vmkfstools --growfs /vmfs/devices/disks/disk_ID:1 /vmfs/devices/disks/disk_ID:1