Für den Zugriff auf virtuelle Festplatten, CD-/DVD-ROM-Laufwerke und SCSI-Geräte verwenden virtuelle Maschinen Speicher-Controller, die bei der Erstellung der virtuellen Maschine standardmäßig hinzugefügt werden. Sie können nach der Erstellung der virtuellen Maschine oder während des Erstellungsassistenten Controller hinzufügen oder den Controller-Typ ändern.
Bevor Sie einen Controller ändern oder hinzufügen, sollten Sie sich über das Verhalten von Knoten, die Controller-Einschränkungen sowie die Kompatibilität der verschiedenen Controller-Typen informieren, um Startprobleme zu vermeiden.
Funktionsweise der Speicher-Controller-Technologie
Speicher-Controller werden auf einer virtuellen Maschine als unterschiedliche Typen von SCSI-Controllern angezeigt, wie zum Beispiel BusLogic Parallel, LSI Logic Parallel, LSI Logic SAS und VMware Paravirtual SCSI. Auch AHCI-, SATA- und NVMe (NVM Express)-Controller sind verfügbar.
NVMe ist ein standardisiertes Protokoll, das speziell für die Hochleistungskommunikation mit NVM-Geräten entwickelt wurde, wobei mehrere Warteschlangen unterstützt werden. ESXi unterstützt das NVMe-Protokoll für Verbindungen mit lokalen Geräten und Netzwerkspeichergeräten. Weitere Informationen finden Sie in der Dokumentation zu vSphere-Speicher.
Bei der Erstellung einer virtuellen Maschine ist der Standard-Controller für eine maximale Leistung optimiert. Der Controller-Typ richtet sich nach dem Gastbetriebssystem, dem Gerätetyp und in einigen Fällen nach der Kompatibilität der virtuellen Maschine. Wenn Sie beispielsweise virtuelle Maschinen mit dem Gastbetriebssystem Apple Mac OS X und einer Kompatibilität mit ESXi 5.5 und höher erstellen, ist SATA der standardmäßige Controller-Typ für die Festplatte und das CD/DVD-Laufwerk. Wenn Sie virtuelle Maschinen mit dem Gastbetriebssystem Windows Vista oder einer neueren Windows-Version erstellen, ist ein SCSI-Controller der standardmäßige Controller für die Festplatte und ein SATA-Controller der standardmäßige Controller für das CD/DVD-Laufwerk.
In Hochleistungsspeicherumgebungen profitieren Sie von der Verwendung der VMware Paravirtual SCSI-Controller. Der VMware Paravirtual SCSI-Controller sorgt für größeren Durchsatz und geringere CPU-Nutzung. Dadurch wird die Leistung im Vergleich zu den anderen SCSI-Controller-Optionen gesteigert. Hinweise dazu, auf welchen Plattformen paravirtuelle VMware SCSI-Controller unterstützt werden, finden Sie im VMware-Kompatibilitätshandbuch auf http://www.vmware.com/resources/compatibility.
Jede virtuelle Maschine kann maximal vier SCSI-Controller und vier SATA-Controller haben. Der standardmäßige SCSI- oder SATA-Controller ist 0. Wenn Sie eine virtuelle Maschine erstellen, wird die standardmäßige Festplatte dem standardmäßigen Controller 0 am Busknoten (0:0) zugewiesen.
Wenn Sie Speicher-Controller hinzufügen, werden diese sequenziell mit 1, 2 und 3 nummeriert. Wenn Sie nach dem Erstellen einer virtuellen Maschine eine Festplatte, ein SCSI- oder ein CD/DVD-ROM-Gerät hinzufügen, wird diese Festplatte bzw. dieses Gerät dem ersten verfügbaren Knoten des virtuellen Geräts auf dem standardmäßigen Controller hinzugefügt, beispielsweise (0:1).
Wenn Sie einen SCSI-Controller hinzufügen, können Sie diesem Controller eine bestehende oder eine neue Festplatte oder ein Gerät neu zuweisen. Sie können das Gerät beispielsweise zu (1:z) zuweisen, wobei 1 als SCSI-Controller 1 und z als Knoten des virtuellen Geräts von 0 bis 15 fungiert. Für SCSI-Controller darf z nicht auf 7 festgelegt werden. Standardmäßig wird der virtuelle SCSI-Controller dem Knoten des virtuellen Geräts (z:7) zugewiesen, sodass der Geräteknoten für Festplatten oder andere Geräte nicht verfügbar ist.
Wenn Sie einen SATA-Controller hinzufügen, können Sie diesem Controller eine bestehende oder eine neue Festplatte oder ein Gerät neu zuweisen. Beispielsweise können Sie das Gerät (1:z) zuweisen. Dabei ist 1 der SATA-Controller 1 und z ein Knoten des virtuellen Geräts von 0 bis 29. Bei SATA-Controllern können die Geräteknoten 0 bis 29 einschließlich 0:7 verwendet werden.
Alternativ kann jede virtuelle Maschine über eine Höchstanzahl von vier NVMe-Controllern verfügen. Sie können diesem Controller eine bestehende oder eine neue Festplatte oder ein Gerät neu zuweisen. Sie können beispielsweise (x:z) die Festplatte zuweisen, wobei x der NVMe-Controller und z ein virtueller Geräteknoten ist. x hat Werte von 0 bis 3 und z hat Werte von 0 bis 14.
Einschränkungen bei Speicher-Controllern
Für Speicher-Controller gelten die folgenden Anforderungen und Einschränkungen:
- LSI Logic SAS und VMware Paravirtual SCSI sind für virtuelle Maschinen verfügbar, die mit ESXi 4.x und höher kompatibel sind.
- AHCI SATA ist nur für virtuelle Maschinen verfügbar, die mit ESXi 5.5 und höher kompatibel sind.
- NVMe ist nur für virtuelle Maschinen verfügbar, die mit ESXi 6.5 und höher kompatibel sind.
- BusLogic Parallel-Controller unterstützen keine virtuellen Maschinen, deren Festplatten größer als 2 TB sind.
- Festplatten auf VMware Paravirtual SCSI-Controllern weisen möglicherweise keine optimalen Leistung auf, wenn sie über Snapshots verfügen oder wenn der Arbeitsspeicher des Hosts mehrfach vergeben wird.
Kompatibilität von Speicher-Controllern
- Die virtuelle Maschine wird über LSI Logic SAS oder VMware Paravirtual SCSI gestartet und Sie fügen eine Festplatte hinzu, die BusLogic-, LSI Logic- oder AHCI SATA-Controller verwendet.
- Die virtuelle Maschine wird über AHCI SATA gestartet und Sie fügen BusLogic Parallel- oder LSI Logic-Controller hinzu.
Wenn Sie zusätzliche Festplatten zu virtuellen Maschinen hinzufügen, die EFI-Firmware verwenden, werden dadurch keine Startprobleme verursacht.
Vorhandener Controller | Hinzugefügter Controller | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
BusLogic Parallel | LSI Logic | LSI Logic SAS | VMware Paravirtual SCSI | AHCI SATA | IDE | NVMe | |
BusLogic Parallel | Ja | Ja | Ja | Ja | Ja | Ja | Ja |
LSI Logic | Ja | Ja | Ja | Ja | Ja | Ja | Ja |
LSI Logic SAS | Erfordert BIOS-Setup | Erfordert BIOS-Setup | Funktioniert normalerweise | Funktioniert normalerweise | Erfordert BIOS-Setup | Ja | Funktioniert normalerweise |
VMware Paravirtual SCSI | Erfordert BIOS-Setup | Erfordert BIOS-Setup | Funktioniert normalerweise | Funktioniert normalerweise | Erfordert BIOS-Setup | Ja | Funktioniert normalerweise |
AHCI SATA | Erfordert BIOS-Setup | Erfordert BIOS-Setup | Ja | Ja | Ja | Ja | Ja |
IDE | Ja | Ja | Ja | Ja | Ja | N/A | Ja |
NVMe | Erfordert BIOS-Setup | Erfordert BIOS-Setup | Funktioniert normalerweise | Funktioniert normalerweise | Erfordert BIOS-Setup | Ja | Funktioniert normalerweise |
Hinzufügen eines SATA-Controllers
Wenn eine virtuelle Maschine mehrere Festplatten oder CD/DVD-ROM-Laufwerke besitzt, können Sie bis zu drei zusätzliche SATA-Controller hinzufügen, denen die Geräte zugewiesen werden sollen. Wenn Sie die Geräte auf mehrere Controller verteilen, können Sie die Leistung verbessern und eine Überlastung durch einen zu hohen Datenverkehr vermeiden. Sie können auch weitere Controller hinzufügen, wenn Sie die Begrenzung von 30 Geräten für einen einzelnen Controller überschreiten.
Sie können virtuelle Maschinen von SATA-Controllern starten und sie für virtuelle Festplatten mit hoher Kapazität verwenden.
Nicht alle Gastbetriebssysteme unterstützen AHCI-SATA-Controller. Wenn Sie typischerweise virtuelle Maschinen mit Kompatibilität zu ESXi 5.5 und höher und Mac OS X-Gastbetriebssystemen erstellen, wird ein SATA-Controller standardmäßig für die virtuellen Festplatten und CD/DVD-Laufwerke hinzugefügt. Die meisten Gastbetriebssysteme, einschließlich Windows Vista und höher, haben einen Standard-SATA-Controller für CD/DVD-ROM-Laufwerke. Informationen zur Unterstützung finden Sie in den VMware-Kompatibilitätshandbüchern auf http://www.vmware.com/resources/compatibility.
Voraussetzungen
- Stellen Sie sicher, dass die virtuelle Maschine mit ESXi 5.5 und höher kompatibel ist.
- Stellen Sie sicher, dass Sie mit dem Verhalten und den Einschränkungen von Speicher-Controllern vertraut sind.
- Stellen Sie sicher, dass Sie die Berechtigung auf der virtuellen Maschine besitzen.
Prozedur
Nächste Maßnahme
Sie können der virtuellen Maschine eine Festplatte oder ein CD/DVD-Laufwerk hinzufügen und sie bzw. es dem neuen Controller zuordnen.
Hinzufügen eines SCSI-Controllers zu einer virtuellen Maschine
Abhängig vom jeweiligen Gastbetriebssystem verfügen zahlreiche virtuelle Maschinen standardmäßig über einen SCSI-Controller. Wenn Sie über eine stark ausgelastete virtuelle Maschine mit mehreren Festplatten verfügen, können Sie bis zu drei zusätzliche SCSI-Controller verwenden, denen Sie die Festplatten zuweisen. Wenn Sie die Festplatten auf mehrere Controller verteilen, können Sie die Leistung verbessern und eine Überlastung durch einen zu hohen Datenverkehr vermeiden. Sie können ebenfalls weitere Controller hinzufügen, wenn Sie die Begrenzung von 15 Geräten für einen einzelnen Controller überschreiten.
Voraussetzungen
Stellen Sie sicher, dass Sie die Berechtigung
auf der virtuellen Maschine besitzen.Prozedur
Nächste Maßnahme
Sie können nun der virtuellen Maschine eine Festplatte oder ein anderes SCSI-Gerät hinzufügen und dem neuen SCSI-Controller zuordnen.
Vorgehensweise zum Aktivieren und Deaktivieren des automatischen Ersetzens des LSI SAS-Controllers
vSphere 8.0 kann den LSI SAS-Controller automatisch und sicher durch den nativen VMware PVSCSI-Controller für vorhandene virtuelle Maschinen ersetzen.
Ab vSphere 8.0 können Sie die automatische Ersetzung des LSI SAS-Controllers aktivieren und deaktivieren, indem Sie die Geräte-Hilfsprogramm-Richtlinie von VMware Tools konfigurieren, die standardmäßig unconfigured ist. Die standardmäßige nicht konfigurierte Richtlinieneinstellung deaktiviert den automatischen Austausch des LSI SAS-Controllers.
Sie können die Richtlinieneinstellungen von VMware Tools mithilfe des lokalen Gruppenrichtlinien-Editors (gpedit.msc) konfigurieren. Sie können die Richtliniendateien von VMware Tools auch auf einem Domänencontroller ablegen und die Richtlinie allen virtuellen Maschinen in der Domäne zuweisen.
Führen Sie die folgenden Schritte aus, um die Richtlinie von VMware Tools zu aktivieren und die Ersetzung des LSI SAS-Controllers durch den VMware PVSCSI-Controller zu aktivieren.
Voraussetzungen
- Stellen Sie sicher, dass das Gastbetriebssystem der virtuellen Maschinen Windows 10 und höher oder Windows Server 2016 und höher ist.
- Stellen Sie sicher, dass Sie über VMware Tools Version 12.1.0 oder höher verfügen.
- Die automatische Ersetzung ist für virtuelle Maschinen möglich, auf denen der VMware PVSCSI-Treiber (Paravirtual SCSI) mit VMware Tools installiert wurde.
- Stellen Sie sicher, dass die Geräte-Hilfsprogramm-Richtlinie von VMware Tools aktiviert ist.
Prozedur
Ergebnisse
Sie können die Änderungen in den Einstellungen der virtuellen Maschine oder in der virtuellen Windows- Maschine mithilfe des Geräte-Manager-Dienstprogramms anzeigen.
Nächste Maßnahme
Option | Aktion |
---|---|
Deaktivierung mithilfe des lokalen Gruppenrichtlinien-Editors | Setzen Sie in der virtuellen Windows-Maschine die Richtlinie von VMware Tools auf Disabled oder Not configured. |
Hinzufügen eines paravirtualisierten SCSI-Adapters
Sie können einen paravirtuellen VMware SCSI-Hochleistungs-Speicher-Controller hinzufügen, um einen verbesserten Durchsatz zu erzielen und die CPU-Auslastung zu verringern.
Paravirtuelle VMware SCSI-Controller eignen sich am besten für Umgebungen, insbesondere SAN-Umgebungen, in denen E/A-intensive Anwendungen ausgeführt werden.
Voraussetzungen
- Stellen Sie sicher, dass die virtuelle Maschine über ein Gastbetriebssystem mit installierten VMware Tools verfügt.
- Stellen Sie sicher, dass die virtuelle Maschine mit ESXi 4.x und höher kompatibel ist.
- Sie sollten sich mit dem paravirtuellen SCSI-Controller von VMware vertraut machen.
- Bevor Sie auf die an einen paravirtuellen VMware SCSI-Controller angeschlossenen Boot-Festplatten zugreifen können, stellen Sie sicher, dass die virtuelle Maschine über ein Windows 2003- oder Windows 2008-Gastbetriebssystem verfügt.
- Bevor Sie den Controllertyp ändern können, müssen Sie auf einigen Betriebssystemen zunächst eine virtuelle Maschine mit einem LSI Logic-Controller erstellen, anschließend VMware Tools installieren und in den paravirtuellen Modus wechseln.
Prozedur
Hinzufügen eines NVMe-Controllers
Wenn eine virtuelle Maschine über mehrere Festplatten verfügt, können Sie bis zu vier virtuelle NVMe-Controller hinzufügen, denen die virtuellen Festplatten zugewiesen werden können. Durch die Verwendung eines NVMe-Controllers wird der Software-Overhead für die E/A-Verarbeitung des Gastbetriebssystems im Vergleich zu AHCI SATA- oder SCSI-Controllern erheblich reduziert.
Die optimale Leistung von NVMe-Controllern wird mit virtuellen Festplatten in einem All-Flash-Festplatten-Array, einer lokalen NVMe-SSD und PMem-Speicher erzielt.
Voraussetzungen
- Stellen Sie sicher, dass die virtuelle Maschine über ein Gastbetriebssystem verfügt, das NVMe unterstützt.
- Stellen Sie sicher, dass die virtuelle Maschine mit ESXi 6.5 oder höher kompatibel ist.
- Stellen Sie sicher, dass Sie mit dem Verhalten und den Einschränkungen von Speicher-Controllern vertraut sind.
- Stellen Sie sicher, dass Sie die Berechtigung auf der virtuellen Maschine besitzen.
Prozedur
Nächste Maßnahme
Sie können der virtuellen Maschine eine Festplatte hinzufügen und sie dem neuen NVMe-Controller zuordnen.
Ändern der SCSI-Controller-Konfiguration
Sie können den Typ des SCSI-Controllers und den Typ der SCSI-Busfreigabe für eine virtuelle Maschine festlegen.
Die Auswahl des SCSI-Controllertyps hat keinen Einfluss darauf, ob Sie als virtuelle Festplatte eine IDE- oder eine SCSI-Festplatte verwenden. Der IDE-Adapter ist immer ATAPI. Der Standard für Ihr Gastbetriebssystem ist bereits ausgewählt.
Durch die Auswahl einer Option zur Freigabe des SCSI-Busses wird bestimmt, ob virtuelle Maschinen auf verschiedenen Hosts auf diese virtuelle Festplatte zugreifen können.
Voraussetzungen
- Machen Sie sich mit den Einschränkungen und Voraussetzungen für die Konfiguration von SCSI-Controllern vertraut.
- Stellen Sie sicher, dass Sie die Berechtigung auf der virtuellen Maschine besitzen.