Sie können einen vRealize Automation-Erweiterbarkeits-Proxy verwenden, um Datencenter über eine einzelne vRealize Automation-Instanz zu verwalten.

Verwenden Sie einen vRealize Automation-Erweiterbarkeits-Proxy, wenn sich vCenter Server in geografisch verteilten Datencentern oder in Datencentern befinden, die nicht miteinander verbunden sind. Sie können Datencenter über eine einzelne vRealize Automation-Instanz verwalten, anstatt eine dedizierte vRealize Automation-Instanz für jeden vCenter Server bereitzustellen. Der vRealize Automation-Erweiterbarkeits-Proxy wird auch als vREX-Proxy bezeichnet.

Sie können ein vCenter Cloud-Konto in vRealize Automation erstellen oder konvertieren, um beispielsweise auf den vSphere-Remoteagenten in separaten Datencentern zuzugreifen, die nicht direkt miteinander verbunden sind. Statt eine gesamte unabhängige vRealize Automation-Bereitstellung in einem Remote-Datencenter bereitzustellen, können Sie einen vSphere-Agenten innerhalb eines angegebenen vRealize Automation-Erweiterbarkeits-Proxys als vCenter Server-Proxy verwenden. Wenn Sie in diesem Szenario einen vRealize Automation-Erweiterbarkeits-Proxy verwenden, können Sie die Zuverlässigkeit des Netzwerks erhöhen und die vSphere-Bereitstellung und -Enumeration in Datencentern optimieren, die ansonsten nicht miteinander verbunden sind.

Beim vSphere-Remoteagenten handelt es sich um eine Softwarekomponente, die sich im vRealize Automation-Erweiterbarkeits-Proxy befindet. Der vRealize Automation-Erweiterbarkeits-Proxy ist die virtuelle Appliance, die Sie bereitstellen und konfigurieren. Der vSphere-Agent, der auf dem ordnungsgemäß konfigurierten vRealize Automation-Erweiterbarkeits-Proxy ausgeführt wird, fungiert als Kommunikationsvermittler zwischen vRealize Automation und vSphere. Wenn Sie die virtuelle Appliance des vRealize Automation-Erweiterbarkeits-Proxys bereitstellen, wird der vSphere-Agent automatisch konfiguriert.

Beachten Sie, dass der vRealize Automation-Erweiterbarkeits-Proxy über HTTPS eine Verbindung mit Port 443 der vRealize Automation-Remotemaschine herstellen können muss. Sie können diesen Zugriff aktivieren, indem Sie einen HTTP-Proxy konfigurieren und verwalten. Dieser Proxy muss HTTPS-Datenverkehr auf Port 443 zum und vom FQDN der vRealize Automation-Remotemaschine oder des entsprechenden Lastausgleichsdiensts im Falle einer HA-Einrichtung zulassen. Beim Arbeiten in einer Umgebung mit mehreren Mandanten muss der Datenverkehr zum und vom FQDN des Mandanten zugelassen werden, auf den die virtuelle Appliance des vRealize Automation-Erweiterbarkeits-Proxys zugreifen soll.

Führen Sie die folgenden Schritte aus, um den vRealize Automation-Erweiterbarkeits-Proxy einzurichten und zu verwenden.

  1. Stellen Sie einen vRealize Automation-Erweiterbarkeits-Proxy für einen oder mehrere vCenter Server in mindestens einem Datencenter bereit.
  2. Konfigurieren Sie vRealize Automation-Einstellungen, die vSphere-Remoteserver unterstützen, mithilfe eines vRealize Automation-Erweiterbarkeits-Proxys.
  3. Verbinden Sie den vRealize Automation-Erweiterbarkeits-Proxy mit der vRealize Automation-Remoteinstanz.
  4. Erstellen oder bearbeiten Sie ein vCenter Cloud-Konto in vRealize Automation und ordnen Sie es dem vRealize Automation-Erweiterbarkeits-Proxy im angegebenen Datencenter zu, um auf den vCenter Server der Remote-Site zuzugreifen.

Schritt 1: Bereitstellen eines vRealize Automation-Erweiterbarkeits-Proxys für einen oder mehrere vCenter Server in mindestens einem Datencenter.

Gehen Sie wie folgt vor, um die erforderliche OVA des vRealize Automation-Erweiterbarkeits-Proxys bereitzustellen.

  1. Öffnen Sie die Seite vRealize Automation Download-Produktseite in Customer Connect, suchen Sie nach der vRealize Automation-Produktversion und öffnen Sie dann die Downloadseite.
  2. Laden Sie die versionsspezifische OVA des vRealize Automation-Erweiterbarkeits-Proxys auf den vCenter-Zielserver im Remote-Datencenter herunter.

    Die OVA wird als virtuelle Appliance mit der VMware vRealize Extensibility-Version auf der Downloadseite angezeigt.

    Die OVA ist für vRealize Automation 8.8.1 und höher verfügbar.

  3. Wählen Sie zum Bereitstellen der OVA als vRealize Automation-Erweiterbarkeits-Proxy die Option vRA lokal erweitern aus.
  4. Konfigurieren Sie einen HTTP-Proxy zur Vereinfachung der Netzwerkisolierung zwischen vRealize Automation und dem Zieldatencenter.

    Mithilfe des HTTP-Proxys können im Remote-Datencenter ausgeführte Dienste Kontakt mit vRealize Automation aufnehmen. Dies spielt beispielsweise in Netzwerkisolierungsszenarien eine Rolle, in denen ein einzelner HTTP-Proxy als einzige Möglichkeit konfiguriert wurde, um Remotenetzwerkstandorte (wie z. B. die vRealize Automation-Instanz) vom Datencenter aus zu erreichen.

Schritt 2: Konfigurieren von vRealize Automation zur Unterstützung von vSphere-Remoteservern mithilfe eines vRealize Automation-Erweiterbarkeits-Proxys

Aktivieren Sie als Cloud-Admin-Benutzer den vSphere-Remoteagenten in vRealize Automation mithilfe der vracli-Befehlszeile.

Dieser Schritt umfasst das Öffnen des vCenter Servers, auf dem die vRealize Automation-Instanz bereitgestellt wird, und das Verwenden der vSphere Client-Benutzeroberfläche zum Herunterfahren aller Knoten des vRealize Automation-Clusters.

Sobald die Knoten ausgeschaltet sind, können Sie jeden Knoten im Cluster öffnen und weitere 6 GB Arbeitsspeicher hinzufügen. Der Standardarbeitsspeicher beträgt in der Regel 42 GB. Fügen Sie jedem Knoten mindestens 6 GB zusätzlichen Arbeitsspeicher hinzu, um die zusätzlichen Dienste zur Unterstützung des vSphere-Remoteagenten zu berücksichtigen.

Nachdem Sie jedem Knoten im Cluster den zusätzlichen Arbeitsspeicher hinzugefügt haben, verwenden Sie erneut die Benutzeroberfläche des vSphere Clients, um alle mit der vRealize Automation-Instanz verknüpften Knoten erneut einzuschalten.

Das vollständige Verfahren lautet wie folgt.
  1. Schalten Sie die Knoten aus. Öffnen Sie mithilfe von SSH die Hostumgebung und halten Sie die vRealize Automation-Dienste unter Verwendung des folgenden Befehls an:

    /opt/scripts/deploy.sh --shutdown

  2. Fügen Sie jedem vRealize Automation-Knoten auf dem vCenter Server mindestens 6 GB Arbeitsspeicher hinzu, indem Sie den vSphere Host Client verwenden.

    Informationen zur Verwendung des vSphere Clients zum Hinzufügen von Arbeitsspeicher zu einem Knoten finden Sie in Themen, wie z. B. Konfigurieren von virtuellem Arbeitsspeicher, in der vSphere-Produktdokumentation.

  3. Schalten Sie die Knoten ein.
  4. Warten Sie auf die Wiederherstellung der vRealize Automation-VA nach dem Neustart. Verwenden Sie den folgenden Befehl, um maximal 10 Minuten (600 Sekunden) auf die erfolgreiche Durchführung der Neustartprüfung zu warten:

    vracli status first-boot --wait 600

    Wenn der Befehl eine Meldung vom Typ First boot complete zurückgibt, können Sie mit dem Konfigurationsschritt fortfahren.

  5. Führen Sie in der Befehlszeile der Hostumgebung den folgenden vracli-Befehl aus, um die Unterstützung des Remoteagenten (Proxy) zu aktivieren:

    vracli capabilities remote-proxy --enable

    Diese Umschaltoption ist standardmäßig nicht aktiviert.

  6. Starten Sie die vRealize Automation-Dienste mit folgendem Befehl neu:

    /opt/scripts/deploy.sh

Schritt 3: Verbinden des vRealize Automation-Erweiterbarkeits-Proxys mit der vRealize Automation-Remoteinstanz

Konfigurieren Sie als Cloud-Admin-Benutzer den vRealize Automation-Erweiterbarkeits-Proxy auf dem zielseitigen vCenter Server im angegebenen Datencenter, indem Sie folgendes Verfahren verwenden.

  1. Öffnen Sie die Befehlszeile der Hostumgebung mithilfe von SSH und verwenden Sie einen vracli-Join-Befehl, um die vRealize Automation-Instanz mit einer bestimmten Organisation zu verbinden, d. h. der Organisation, für die der angegebene Cloud-Admin-Benutzer als Administrator fungiert.
    Hinweis: Hierbei handelt es sich um die Befehlszeile des vRealize Automation-Erweiterbarkeits-Proxys und nicht um die vRealize Automation-Befehlszeile, die in Schritt 1 verwendet wurde.

    Mit dieser Aktion wird der vRealize Automation-Erweiterbarkeits-Proxy (über den Sie den Befehl join ausführen) mit der vRealize Automation-Instanz verbunden. Der vRealize Automation-Erweiterbarkeits-Proxy ist folglich mit vRealize Automation verbunden und mit einer bestimmten vRealize Automation-Organisation verknüpft.

    Im Folgenden finden Sie ein Beispiel einer Befehlszeile für einen Standardmandanten und einen benannten Mandanten:

    • Standardmandant (Umgebung mit einem Mandanten)
      In diesem Beispiel wird der FQDN des vRealize Automation-Lastausgleichsdiensts übergeben, um den vRealize Automation-Erweiterbarkeits-Proxy mit dem vRealize Automation-Standardmandanten zu verknüpfen.
      vracli vra join vra.my-company.com -u admin_user@org_domain
    • Benannter Mandant (Umgebung mit mehreren Mandanten)
      In diesem Beispiel wird der FQDN eines bestimmten Mandanten (Organisation) übergeben, um den vRealize Automation-Erweiterbarkeits-Proxy mit der benannten Organisation zu verknüpfen.
      vracli vra join my-tenant.vra.my-company.com -u admin_user@org_domain

    Wenn Sie eine Umgebung mit mehreren Mandanten verwenden, müssen Sie eine Integration für jeden Mandanten erstellen. Daher müssen Sie einen separaten vRealize Automation-Erweiterbarkeits-Proxy für jeden Mandanten (Organisation) bereitstellen. Ein vRealize Automation-Erweiterbarkeits-Proxy kann jeweils nur mit einer vRealize Automation-Organisation verknüpft werden.

  2. Der obige Befehl join gibt ein Zertifikat für die vRealize Automation-Remoteinstanz zurück. Wenn Sie aufgefordert werden, das Zertifikat als vertrauenswürdig einzustufen, geben Sie yes ein.
  3. Warten Sie etwa 5 Minuten, bis der vRealize Automation-Erweiterbarkeits-Proxy die erforderlichen Softwarekomponenten bereitgestellt hat, und fahren Sie dann fort.

Schritt 4: Erstellen oder Bearbeiten eines vCenter Cloud-Kontos in vRealize Automation zum Herstellen einer Verbindung mit einem Konto des vCenter-Remoteservers unter Verwendung eines vRealize Automation-Erweiterbarkeits-Proxys

Informationen zum Erstellen eines vCenter Cloud-Kontos in vRealize Automation finden Sie unter Erstellen Sie ein vCenter-Cloud-Konto in vRealize Automation..

Informationen zum Umwandeln eines vorhandenen vCenter Cloud-Kontos finden Sie unter Umwandeln eines herkömmlichen vCenter Cloud-Kontos in ein Konto, das auf einem vRealize Automation-Erweiterbarkeits-Proxy (vREx) basiert.

Upgrade einer virtuellen Appliance des vRealize Automation-Erweiterbarkeits-Proxys (vREx)

Der vRealize Automation-Erweiterbarkeits-Proxy wurde mit vRealize Automation 8.8.1 eingeführt.

Upgrade-Binärdateien können unter VMware Customer Connect heruntergeladen werden. Suchen Sie nach der spezifischen vRealize Automation-Produktversion und öffnen Sie sie. Die Upgrade-Binärdateien werden auf der Seite mit der Produktversion als VMware vRealize Automation Extensibility-Appliance angezeigt. Der Download kann spezifisch für eine bestimmte vRealize Automation-Version sein, z. B. vRealize Automation 8.9.1.

Voraussetzungen
  1. Navigieren Sie zur Seite VMware Customer Connect-Downloads und suchen Sie nach dem Namen und der Version Ihres Produkts. Klicken Sie auf Jetzt herunterladen im Abschnitt Virtuelle VMware vRealize Automation Extensibility <version>-Appliance, um die benötigte OVA der virtuellen VMware vRealize Extensibility <version>-Appliance herunterzuladen. Weitere Informationen finden Sie im KB-Artikel 80305.
  2. Verbinden Sie das CD-ROM-Laufwerk der virtuellen Maschine des vRealize Automation-Erweiterbarkeits-Proxys in vSphere. Weitere Informationen finden Sie in der Produktdokumentation zu Verwaltung virtueller vSphere-Maschinen.
    Hinweis: Navigieren Sie nach dem Verbinden des CD-ROM-Laufwerks zur Seite „VM-Einstellungen“ des vRealize Automation-Erweiterbarkeits-Proxys und stellen Sie sicher, dass die Option Beim Einschalten verbinden aktiviert ist.
  3. Mounten Sie das ISO-Image auf das CD-ROM-Laufwerk der virtuellen Maschine des vRealize Automation-Erweiterbarkeits-Proxys in vSphere. Weitere Informationen finden Sie in der Produktdokumentation zu Verwaltung virtueller vSphere-Maschinen.

Verfahren

  1. Melden Sie sich bei der Befehlszeile des vRealize Automation-Erweiterbarkeits-Proxys als root an.
  2. Führen Sie den Befehl blkid aus und notieren Sie sich den Gerätenamen für das CD-ROM-Laufwerk des vRealize Automation-Erweiterbarkeits-Proxys.
  3. Mounten Sie das CD-ROM-Laufwerk mithilfe des folgenden Verfahrens.
    mount /dev/xxx /mnt/cdrom
  4. Sichern Sie Ihren vRealize Automation-Erweiterbarkeits-Proxy, indem Sie einen Snapshot der virtuellen Maschine (VM) erstellen. Informationen finden Sie unter Erstellen eines Snapshots einer virtuellen Maschine.

    Der vRealize Automation-Erweiterbarkeits-Proxy unterstützt keine Arbeitsspeicher-Snapshots. Stellen Sie vor dem Erstellen des Snapshots sicher, dass die Option Snapshot des Arbeitsspeichers der virtuellen Maschine erstellen deaktiviert ist.

  5. Führen Sie zum Initiieren des Upgrades folgenden Befehl auf Basis der Version aus, von der Sie das Upgrade durchführen.
    Führen Sie ein Upgrade von vRealize Automation 8.8.1 oder 8.8.2 mithilfe des folgenden Befehls aus.
    vracli upgrade exec -y --repo cdrom://
    Führen Sie ein Upgrade von vRealize Automation 8.9.0 oder höher mithilfe des folgenden Befehls aus.
    vracli upgrade exec -y --profile lcm --repo cdrom://

    Während des Upgrade-Vorgangs werden Sie automatisch abgemeldet, da der vRealize Automation-Erweiterbarkeits-Proxy neu gestartet wird.

  6. Melden Sie sich bei der Befehlszeile des vRealize Automation-Erweiterbarkeits-Proxys als root an und führen Sie den folgenden Befehl aus.
    vracli upgrade status --follow

    Ergebnisse

    Sie haben Ihren vRealize Automation-Erweiterbarkeits-Proxy erfolgreich auf die neueste Version aktualisiert.

Nächste Schritte

Überprüfen Sie, ob das Upgrade der virtuellen Appliance des vRealize Automation-Erweiterbarkeits-Proxys erfolgreich durchgeführt wurde, indem Sie den Befehl vracli version in der Befehlszeile der Appliance ausführen. Durch Ausführen dieses Befehls können Sie die Produktversion und die Build-Nummer der virtuellen Appliance des vRealize Automation-Erweiterbarkeits-Proxys validieren.