Verwenden Sie das Dashboard Leistungsprofilierung des Gastbetriebssystems, um Informationen über die tatsächliche Leistung Ihrer Umgebung zu erhalten.

Einige Indikatoren wirken sich direkt auf die Leistung von Windows oder Linux aus – die in der VM ausgeführten Betriebssysteme. Diese KPIs befinden sich außerhalb der Kontrolle des Hypervisors.

Moderne Betriebssysteme wie Linux und Windows nutzen den Arbeitsspeicher als Cache, da er schneller als eine Festplatte ist. Einige Indikatoren wirken sich direkt auf die Leistung von Windows oder Linux aus. Diese KPIs befinden sich außerhalb der Kontrolle des Hypervisors, was bedeutet, dass der ESXi-VMkernel die Zunahme oder Abnahme der KPI-Werte nicht steuern kann. Die Sichtbarkeit der KPIs erfordert zudem einen Agenten, wie z. B. VMware Tools. Dies führt dazu, dass sie in der Regel in der Leistungsüberwachung ausgeschlossen werden.

Da sie näher an den Anwendungen sind, ist es wichtig, ihre Werte zu kennen und einen zulässigen Wertebereich festzulegen. Die zulässige Höhe dieser KPIs variiert unter allen VMs in Ihrer Umgebung. Durch Profilierung der tatsächlichen Leistung im Zeitverlauf sowie aller VMs können Sie einen Schwellenwert festsetzen, der durch Fakten untermauert wird. Da es 8766 Instanzen von 5 Minuten in einem Monat gibt, bedeutet die Profilierung von 1000 VMs über einen Monat hinweg, dass Sie 8,8 Millionen Datenpunkte analysieren.

Technische Erwägungen

Das Dashboard verwendet eine progressive Offenlegung, um die Informationsüberlastung zu minimieren, und es gewährleistet, dass die Webseite schnell lädt.

In einer großen Umgebung verlängert das Laden von Tausenden von VMs die Ladezeit von vRealize Operations. Dies führt dazu, dass die VM nach Datencenter gruppiert wird. Für eine kleine Umgebung wird vSphere World zur Verfügung gestellt. Somit können Sie alle VMs in der Umgebung sehen.

Wie wird das Dashboard verwendet?

Wählen Sie ein Datencenter aus der Liste der Datencenter aus. In den drei Tabellen, auf denen CPU, Arbeitsspeicher und Datenträger aufgelistet sind, werden die VMs im ausgewählten Datencenter oder in vSphere World angezeigt. Jede Tabelle zeigt den höchsten Wert in der letzten Woche (2016 Datenpunkte, basierend auf Erfassungszyklen von fünf Minuten) an und verwendet daher den Begriff „maximal“ als Präfix, z. B. maximales Page-Out/Sek. oder maximale Festplattenwarteschlange des Gastbetriebssystems.

Wählen Sie eine der VMs in einer der Tabellen aus. Es werden die drei Liniendiagramme angezeigt. Sie zeigen Daten von derselben VM an, um die Korrelation zu vereinfachen.

  • Widget „CPU-Tabelle“:
    • Die Spalte „maximale CPU-Warteschlange“ zeigt die höchste Anzahl an Prozessen in der Warteschlange im angegebenen Zeitraum an. Als Best Practice gilt, dafür zu sorgen, dass der Wert für jede Warteschlange unter drei bleibt. Eine VM mit acht CPUs weist acht Warteschlangen auf, sorgen Sie daher dafür, dass diese Anzahl unter 24 bleibt.
    • Das Hyper-Threading der CPU gibt die doppelte Anzahl an Warteschlangen aus, da beide Threads in der Kernpipeline voneinander durchsetzt sind.
    • CPU-Kontextswitch Dem Kontextswitch sind Kosten zugeordnet. Für diese Zahl gibt es keinen Leitfaden, sie variiert erheblich.
  • Widget „Arbeitsspeicherliste“
    • Bei der Speicherauslagerung nutzen moderne Betriebssysteme (Linux und Windows) den Arbeitsspeicher als Cache, da er viel schneller als eine Festplatte ist. Er ruft vorab proaktiv Seiten ab und prognostiziert zukünftige Anforderungen (Windows nennt dies Superfetch). Die Bewertungsseiten, die eingestellt und ausgegeben werden, können Anormalitäten bei der Arbeitsspeicherleistung offenlegen. Eine plötzliche oder über einen längeren Zeitraum bestehende Veränderung kann auf Seitenfehler hinweisen. Seitenfehler deuten darauf hin, dass Seiten nicht ohne Weiteres verfügbar sind und eingestellt werden müssen. Wenn ein Seitenfehler zu regelmäßig auftritt, kann sich dies negativ auf die Anwendungsleistung auswirken. Es gibt zwar keine konkreten Anweisungen, da diese sich je nach Anwendungen unterscheiden. Sie können sich jedoch eine relative Größe anzeigen lassen Betriebssysteme verwenden in der Regel Seitengrößen von 4 KB oder 2 MB.
  • Widget „Datenträgerliste“
    • Festplattenwarteschlangen sind in Warteschlangen befindliche E/A-Befehle, die nicht an die VM gesendet werden. Sie wurden innerhalb des Gastbetriebssystems beibehalten (entweder auf Kernelebene oder auf Treiberebene). Eine lange Festplattenwarteschlange im Gastbetriebssystem, begleitet von einer niedrigen IOPS auf der VM, kann darauf hindeuten, dass die E/A-Befehle hängen geblieben sind und auf die Verarbeitung durch Windows/Linux warten. Es gibt keine konkreten Anweisungen bezüglich der Schwellenwerte für diese E/A-Befehle, da diese sich je nach Anwendungen unterscheiden. Sie sollten sich dies in Bezug auf die ausstehenden Datenträger-E/A auf der VM-Ebene anzeigen lassen.

Zu beachtende Punkte

  • Diese Gastbetriebssystem-Widgets werden nur angezeigt, wenn die vSphere-Voraussetzungen erfüllt sind. Weitere Informationen finden Sie unter KB-Artikel 55697.
  • Sobald Sie einen zulässigen Schwellenwert für Ihre Umgebung festgestellt haben, sollten Sie der Tabelle Schwellenwerte hinzufügen, damit Sie sich die VMs, die einen Schwellenwert überschreiten, problemlos anzeigen lassen können.
  • Die CPU-Warteschlange ist die Summe aus allen virtuellen CPUs. Eine größere VM kann eine längere Warteschlange tolerieren, da Sie über mehr Prozessoren verfügt. Wenn Sie VMs unterschiedlicher Größe vergleichen möchten, erstellen Sie eine Supermetrik, mit der die Warteschlange pro vCPU berechnet wird. Weitere Informationen finden Sie unter Erstellen einer Supermetrik.
  • Gruppieren Sie die VM nach Clustern derselben Klasse (z. B. „Gold“), sodass Sie das Profil für jede Umgebung sehen können.
  • Für eine kleinere Umgebung sollten Sie erwägen, die Tabelle von der Auflistung von Datencentern in das Auflisten von Clustern zu ändern.