Wenn Sie beim Konfigurieren der Replizierung einen Wert für das RPO (Recovery Point Objective) festlegen, bestimmen Sie den maximal tolerierbaren Datenverlust.
Auswirkungen des RPO (Recovery Point Objective) auf die Replizierungsplanung
Der RPO-Wert beeinflusst die Replizierungsplanung, aber vSphere Replication hält sich nicht an einen strengen Replizierungsplan. Wenn Sie den RPO beispielsweise auf 15 Minuten festlegen, teilen Sie vSphere Replication mit, dass Sie maximal den Verlust von Daten der letzten 15 Minuten tolerieren können. Das bedeutet nicht, dass die Daten alle 15 Minuten repliziert werden.
Wenn Sie ein RPO von x Minuten einstellen und der RPO-Wert nicht verletzt wird, kann die neueste verfügbare Replizierungsinstanz keinen Zustand widerspiegeln, der mehr als x Minuten alt ist. Eine Replizierungsinstanz spiegelt den Zustand einer virtuellen Maschine zum Zeitpunkt des Beginns der Synchronisierung wider.
Wenn Sie das RPO auf 15 Minuten festlegen und die Replizierung 7:30 Minuten braucht, um eine Instanz zu übertragen, übertragt vSphere Replication stets eine Instanz. Falls die Replizierung mehr als 7:30 Minuten benötigt, treten bei der Replizierung regelmäßig RPO-Verstöße auf.
Der Replizierungs-Scheduler versucht, durch Überlappen von Replizierungen diese Einschränkungen zu berücksichtigen, indem er die Nutzung der Bandbreite optimiert, und startet möglicherweise Replizierungen für einige virtuellen Maschinen früher als erwartet.
Zum Ermitteln der Übertragungszeit bei der Replizierung greift der Replizierungs-Scheduler auf die Dauern der letzten Instanzen zurück, um die Dauer der nächsten Übertragung abzuschätzen.
Verstöße gegen das Recovery Point Objective nach der anfänglichen vollständigen Synchronisierung
Die anfängliche vollständige Synchronisierung der Festplatten der virtuellen Maschine ist ein zeitaufwändiger Vorgang. Sobald der Vorgang abgeschlossen ist, beginnt vSphere Replication mit der Replizierung der in der Zwischenzeit geänderten Festplattenblöcke (erste inkrementelle Synchronisierung), die möglicherweise eine längere Übertragungszeit als die festgelegte RPO-Zeit benötigen.
Nach der ersten inkrementellen Synchronisierung erkennt vSphere Replication die generierte Replikatinstanz als veraltet und meldet RPO-Verstöße. Da sich die Replizierung hinter dem RPO-Zeitplan befindet, beginnt die zweite inkrementelle Synchronisierung, sobald die erste abgeschlossen ist.
Dieser Vorgang der sofortigen nachfolgenden inkrementellen Synchronisierung wird fortgesetzt, bis vSphere Replication eine Replikatinstanz erstellt, die den RPO-Zeitplan erfüllt und keinen RPO-Verstoß meldet. Der Replizierungsstatus wird als OK angezeigt.
Funktionsweise des RPO-Werts (Recovery Point Objective) von 5 Minuten
Wenn die Ziel- und die Quell-Sites VMFS 6.0-, VMFS 5.x-, NFS 4.1-, NFS 3-, vVol- oder vSAN 6.2 Update 3-Speicher und höher verwenden, können Sie einen RPO-Wert von 5 Minuten verwenden.
vSphere Replication zeigt eine Einstellung für den RPO-Wert von 5 Minuten an, wenn die Ziel- und die Quell-Site VMFS 6.0-, VMFS 5.x-, NFS 4.1-, NFS 3-, vVol- oder vSAN 6.2 Update 3-Speicher und höher verwenden.
Wenn Sie auf der Quell- und der Ziel-Site unterschiedliche Datenspeichertypen verwenden, können Sie die RPO-Einstellung von 5 Minuten verwenden.
Die 5 minütige RPO erfordert für den Quellhost mindestens ESXi 6.5 oder höher.
Weitere Informationen finden Sie unter Best Practices für die Verwendung und Konfiguration von vSphere Replication und https://kb.vmware.com/s/article/2102463.