vSphere Replication kann eine oder mehrere virtuelle Maschinen und ihre virtuellen Festplatten schützen, indem diese zwischen vCenter Server-Instanzen repliziert werden. Konfigurieren Sie die Replizierung mit den gewünschten Einstellungen, indem Sie wie folgt vorgehen.
Beim Konfigurieren einer Replizierung legen Sie einen RPO-Wert (Recovery Point Objective) fest, um den maximal tolerierbaren Datenverlust zu bestimmen. Ein RPO von einer Stunde soll z. B. sicherstellen, dass eine virtuelle Maschine während der Wiederherstellung nicht mehr als eine Stunde an Daten verliert. Bei kleineren RPO-Werten gehen weniger Daten bei einer Wiederherstellung verloren, jedoch wird mehr Netzwerkbandbreite belegt, um die Replik aktuell zu halten. Der RPO-Wert beeinflusst die Replizierungsplanung, aber vSphere Replication hält sich nicht an einen strengen Replizierungsplan. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Recovery Point Objective.
vSphere Replication garantiert Absturzkonsistenz unter allen Festplatten, die zu einer virtuellen Maschine gehören. Wenn Sie die Stilllegung verwenden, können Sie möglicherweise eine höhere Konsistenzstufe erzielen. Die verfügbaren Stilllegungstypen hängen vom Betriebssystem der virtuellen Maschine ab. Weitere Informationen finden Sie unter Kompatibilitätstabellen für vSphere Replication 8.x für Windows- und Linux-VMs.
Für virtuelle Maschinen können Sie die Replizierung von und zu vSAN-Datenspeichern konfigurieren. Unter Verwenden von vSphere Replication mit vSAN-Speicher finden Sie Informationen zu Einschränkungen bei der Verwendung von vSphere Replication mit vSAN.
Voraussetzungen
- Überprüfen Sie, ob die vSphere Replication-Appliance an Quell- und Ziel-Site bereitgestellt ist.
- Für erweiterte Replizierungen sind Mindestversionen vSphere Replication 9.0.x, vCenter Server 8.0u2 und ESXi-Host 8.0u2 auf der Ziel-Site erforderlich, wenn es sich bei dem Ziel um ein lokales SDDC handelt.
- vSphere Replication 9.0 benötigt eine Netzwerkverschlüsselung für erweiterte Replizierungen.
- Für erweiterte Replizierungen ist TCP-Netzwerkkonnektivität auf den Ports 31031 und 32032 der ESXi-Hosts, auf denen die replizierten VMs ausgeführt werden, zu den ESXi-Hosts des Clusters erforderlich, der den Zieldatenspeicher enthält. Stellen Sie sicher, dass Ihre Firewalleinstellungen entsprechend angepasst sind.
- Für die Aktivierung der Stilllegung von virtuellen Maschinen, auf denen ein Linux-Gastbetriebssystem ausgeführt wird, installieren Sie die neueste Version von VMware Tools auf jeder Linux-Maschine, die Sie replizieren möchten.
- Wenn Sie eine verschlüsselte VM replizieren oder die Netzwerkverschlüsselung einer Replizierung aktivieren möchten, stellen Sie sicher, dass Ihre Umgebung die Anforderungen erfüllt. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Replizieren von verschlüsselten virtuellen Maschinen.
Prozedur
- Melden Sie sich beim vSphere Client an.
- Klicken Sie auf der Startseite auf Site Recovery und dann auf Site Recovery öffnen.
- Wählen Sie auf der Startseite der Site-Wiederherstellung ein Site-Paar aus und klicken Sie auf Details anzeigen.
- Klicken Sie auf die Registerkarte Replizierungen, wählen Sie Ausgehend oder Eingehend aus und klicken Sie auf das Symbol Neue Replizierung erstellen.
- Akzeptieren Sie die automatische Zuweisung eines vSphere Replication-Servers oder wählen Sie einen bestimmten Server auf der Ziel-Site aus und klicken Sie auf Weiter.
Um
vSphere Replication mit erweiterter Replizierung zu verwenden, wählen Sie
Erweiterte Replizierung aus.
- Wählen Sie auf der Seite Virtuelle Maschinen des Assistenten Replizierung konfigurieren die virtuellen Maschinen aus, die Sie replizieren möchten, und klicken Sie auf Weiter.
- Wählen Sie auf der Seite Zieldatenspeicher einen Datenspeicher oder Datenspeicher-Cluster aus, in dem Dateien repliziert werden sollen.
Beim Replizieren mehrerer virtueller Maschinen können Sie einen anderen Zieldatenspeicher für jede virtuelle Maschine konfigurieren. Sie können auch verschiedene Zieldatenspeicher für die verschiedenen Festplatten verwenden.
Hinweis: Auf alle Datenspeicher, die als Ziel der replizierten Festplatten ausgewählt wurden, muss durch mindestens einen Host auf der Ziel-Site per Lese- und Schreibzugriff zugegriffen werden können.
Wenn nach dem Konfigurieren der Replizierung der Lese- und Schreibzugriff unterbrochen wird, wird die Replizierung in einen nicht behebbaren Zustand versetzt.
- (Optional) Aktivieren Sie das Kontrollkästchen Speicher auswählen.
Replizierungsspeicher können während der anfänglichen vollständigen Synchronisierung den Netzwerkdatenverkehr verringern. Eine unbeabsichtigte Verwendung von Replizierungsspeichern kann jedoch zu Datenverlust führen.
- (Optional) Aktivieren oder deaktivieren Sie das Kontrollkästchen Neue Festplatten automatisch in Replizierung einschließen.
Behalten Sie die Aktivierung des Kontrollkästchens bei, um automatisch neue Festplatten mit derselben Replizierungskonfiguration wie die Quell-VM in die Replizierung aufzunehmen. Das Festplattenformat für die automatisch aufgenommenen Festplatten wird wie folgt ermittelt: Wenn alle replizierten Festplatten das Format
Wie Quelle verwenden, wird das Format
Wie Quelle auf die automatisch aufgenommenen Festplatten angewendet. Wenn dies nicht der Fall ist, alle replizierten Festplatten jedoch dasselbe Format verwenden, wie z. B.
Thin-Provision, wird dasselbe Format (
Thin-Provision) auf die automatisch aufgenommenen Festplatten angewendet. Wenn alle replizierten Festplatten unterschiedliche Formate verwenden, wird das Format
Wie Quelle auf die automatisch aufgenommenen Festplatten angewendet.
Wenn Neue Festplatten automatisch in Replizierung einschließen deaktiviert ist, führt das Hinzufügen einer neuen Festplatte dazu, dass die Replizierung in einen Fehlerzustand wechselt und darin verharrt, bis die neue Festplatte mithilfe des Assistenten Replizierung neu konfigurieren in die Liste der replizierten Festplatten eingeschlossen oder daraus ausgeschlossen wird. VM-Festplattenänderungen müssen vermieden werden, bis sich die Replizierung im Zustand „OK“ befindet.
- (Optional) Aktivieren bzw. deaktivieren Sie die Ansicht Datenspeicher pro Festplatte konfigurieren.
Wenn Sie die Ansicht
Datenspeicher pro Festplatte konfigurieren aktivieren, können Sie für jede Festplatte einen anderen Datenspeicher angeben. Sie können auch vorhandene Festplatten bei der Replizierung einbeziehen oder ausschließen und die automatische Replizierung neuer Festplatten aktivieren bzw. deaktivieren. Um eine neue oder vorhandene Festplatte bei der Replizierung ein- oder auszuschließen, aktivieren bzw. deaktivieren Sie die entsprechende Festplatte.
- Klicken Sie auf Weiter.
- (Optional) Testen Sie auf der Seite Replizierungszuordnungstests die Konnektivität zwischen allen Computing-Ressourcen in der Replizierung.
- Um die Konnektivität in einem bestimmten Clusterpaar zu testen, wählen Sie ein Clusterpaar aus und klicken Sie auf Test ausführen.
- Um die Konnektivität in allen Clusterpaaren zu testen, klicken Sie auf Alle Tests ausführen.
- Klicken Sie auf Weiter.
- (Optional) Überprüfen Sie auf der Seite Speicher auswählen die vorgeschlagenen Replizierungsspeicher und ändern Sie diese bei Bedarf.
Sie können für jede Festplatte der virtuellen Maschine Speicherdateien auswählen und im Dropdown-Menü nach Replizierungsspeichern suchen, indem Sie auf
Durchsuchen klicken.
- Aktivieren Sie das Kontrollkästchen Die ausgewählten Datenspeicher sind korrekt und klicken Sie auf Weiter.
Die Replikatdateien für die Festplatte werden in den Speicherdateiordner geschrieben.
- Geben Sie auf der Seite Replizierungseinstellungen die erforderlichen Einstellungen für die virtuelle Maschine ein.
- Legen Sie auf mit dem RPO-Schieberegler die akzeptable Zeitspanne fest, für die ein Datenverlust beim Ausfall einer Site toleriert wird.
Der verfügbare RPO-Bereich geht von 5 Minuten bis 24 Stunden. Wenn Sie
Erweiterte Replizierung ausgewählt haben und über ein aktives
VMware Live Recovery-Abonnement verfügen, liegt der verfügbare RPO-Bereich zwischen 1 Minute und 24 Stunden.
Hinweis: Wenn Sie
vSphere Replication im Offline-Modus verwenden, können Sie ein RPO von weniger als 5 Minuten für die Anzahl der geschützten VMs in der Lizenz festlegen.
- (Optional) Um mehrere Replizierungsinstanzen zu speichern, die während der Wiederherstellung in Snapshots der Quell-VM konvertiert werden können, wählen Sie Point-in-Time-Instanzen aktivieren aus und passen die Anzahl der beizubehaltenden Instanzen an.
Hinweis: Sie können bis zu 24 Instanzen einer virtuellen Maschine beibehalten. Wenn Sie
vSphere Replication beispielsweise so konfigurieren, dass sechs Replizierungsinstanzen pro Tag beibehalten werden, können Sie als maximale Anzahl von Tagen vier Tage festlegen.
Wie viele Replizierungsinstanzen vSphere Replication beibehält, hängt von der konfigurierten Aufbewahrungsrichtlinie ab, setzt aber auch voraus, dass die RPO-Zeitspanne kurz genug für die Erstellung dieser Instanzen ist. vSphere Replication überprüft nicht, ob mit den RPO-Einstellungen genügend Instanzen erstellt werden, und zeigt keine Warnmeldung an, wenn die Instanzen nicht ausreichen. Deshalb müssen Sie vSphere Replication so einstellen, dass die gewünschte Anzahl von Instanzen erstellt wird. Wenn Sie vSphere Replication beispielsweise anweisen, sechs Replizierungsinstanzen pro Tag beizubehalten, darf der RPO-Zeitraum vier Stunden nicht überschreiten, damit vSphere Replication sechs Instanzen in 24 Stunden erstellen kann.
- (Optional) Aktivieren Sie die Stilllegung für das Gastbetriebssystem der virtuellen Quellmaschine.
Hinweis: Stilllegungsoptionen sind nur für virtuelle Maschinen verfügbar, die eine Stilllegung unterstützen.
vSphere Replication unterstützt die Stilllegung mit VSS nicht für vVols.
- (Optional) Wählen Sie Netzwerk-Komprimierung für VR-Daten aktivieren aus.
Durch das Komprimieren der Replizierungsdaten, die über das Netzwerk übertragen werden, wird Bandbreite eingespart und gegebenenfalls die vom
vSphere Replication-Server benötigte Menge an Pufferspeicher reduziert. Für das Komprimieren und Dekomprimieren der Daten sind aber zusätzliche CPU-Ressourcen sowohl auf der Quell-Site als auch auf dem Server nötig, der den Zieldatenspeicher verwaltet.
- (Optional) Aktivieren Sie die Netzwerkverschlüsselung des Replizierungsdatenverkehrs.
Wenn Sie Erweiterte Replizierung ausgewählt haben, wird diese Option automatisch ausgewählt und die Auswahl kann nicht aufgehoben werden. Wenn Sie eine Replizierung einer verschlüsselten VM konfigurieren, wird diese Option automatisch ausgewählt und die Auswahl kann nicht aufgehoben werden.
- (Optional) Aktivieren Sie die DataSets-Replizierung.
- Fügen Sie auf der Seite Schutzgruppe die virtuellen Maschinen einer Schutzgruppe hinzu.
Sie können die VMs einer vorhandenen oder einer neuen Schutzgruppe hinzufügen.
- Überprüfen Sie auf der Seite „Bereit zum Abschließen” die Replizierungseinstellungen und klicken Sie auf Beenden.
Ergebnisse
vSphere Replication startet eine anfängliche vollständige Synchronisierung der Dateien der virtuellen Maschinen in den festgelegten Datenspeicher auf der Ziel-Site.