Um virtuelle Maschinen effizient zu replizieren, können Sie vor der Konfiguration einer Replizierung die Anforderungen an die Speicher- und Netzwerkbandbreite für vSphere Replication festlegen.

Die Anforderungen an die Speicherbandbreite sowie an die Netzwerkbandbreite können sich bei der Verwendung von vSphere Replication erhöhen. Die folgenden Faktoren beeinflussen die Netzwerkbandbreite, die vSphere Replication für eine effiziente Replizierung benötigt.

Netzwerkbasierter Speicher

Die Anforderungen an die Netzwerkbandbreite steigen, wenn alle Speicher netzwerkbasiert sind, da Datenoperationen zwischen dem Host und dem Speicher ebenfalls das Netzwerk verwenden. Beachten Sie beim Planen Ihrer Bereitstellung das folgende Datenaufkommen:
  • Zwischen dem Host, auf dem die replizierte virtuelle Maschine ausgeführt wird, und dem vSphere Replication-Server.
  • Zwischen dem vSphere Replication-Server und einem Host mit Zugriff auf den Replizierungs-Zieldatenspeicher.
  • Zwischen dem Host und dem Speicher.
  • Zwischen dem Speicher und dem Host während der Erstellung von Redo-Protokoll-Snapshots.

Netzwerkbasierte Speicher können ein Problem darstellen, wenn Sie virtuelle Maschinen innerhalb einer einzelnen vCenter Server-Instanz replizieren, die das Netzwerk für aufgelistetes Datenaufkommen teilt. Bei zwei Sites, die jeweils eine vCenter Server-Instanz enthalten, ist die Verbindungsgeschwindigkeit zwischen den beiden Sites am wichtigsten, da sie den Datenverkehr für die Replizierung zwischen diesen beiden Sites verlangsamen kann.

Größe des Datensatzes

vSphere Replication repliziert möglicherweise nicht jede virtuelle Maschine oder jede VMDK-Datei in den replizierten virtuellen Maschinen. Um die Größe des Datensatzes zu berechnen, die vSphere Replication repliziert, berechnen Sie zunächst den Prozentsatz des insgesamt für virtuelle Maschinen verwendeten Speichers, dann die Anzahl der VMDKs innerhalb des Teildatensatzes, den Sie für die Replizierung konfiguriert haben.

Sie können beispielsweise 2 TB an virtuellen Maschinen in den Datenspeichern haben und vSphere Replication verwenden, um die Hälfte dieser virtuellen Maschinen zu replizieren. Sie replizieren möglicherweise nur eine Teilmenge der VMDKs und die für eine Replizierung maximal verfügbare Datenmenge beträgt 1 TB.

Daten-Änderungsrate und RPO (Recovery Point Objective)

RPO (Recovery Point Objective) wirkt sich auf die Datenänderungsrate aus. Um den Umfang der Datenübertragung für jede Replizierung einschätzen zu können, müssen Sie feststellen, wie viele Blöcke in einem bestimmten RPO für eine virtuelle Maschine verändert werden. Die Daten-Änderungsrate innerhalb des RPO-Zeitraums liefert die Gesamtzahl an Blöcken, die vSphere Replication überträgt. Diese Anzahl kann sich im Laufe eines Tages verändern, wodurch sich auch die Menge des Datenverkehrs ändert, den vSphere Replication zu verschiedenen Zeiten generiert.

vSphere Replication überträgt die Blöcke auf der Grundlage des RPO-Zeitplans. Wenn Sie einen RPO-Wert von einer Stunde festlegen, überträgt vSphere Replication alle in dieser Stunde geänderten Blöcke. vSphere Replication überträgt den Block nur einmal im aktuellen Zustand zu dem Zeitpunkt, zu dem vSphere Replication das Blockpaket für die Übertragung erstellt. vSphere Replication registriert nur, dass sich der Block innerhalb des RPO-Zeitraums geändert hat, nicht wie oft er geändert wurde. Die durchschnittliche tägliche Daten-Änderungsrate liefert eine Einschätzung der Menge und Häufigkeit von Datenübertragungen durch vSphere Replication.

Wenn Sie den Volume Shadow Copy Service (VSS) zur Stilllegung der virtuellen Maschine verwenden, kann der Replizierungs-Datenverkehr nicht über den RPO-Zeitraum hinweg auf kleine Pakete verteilt werden. Stattdessen überträgt vSphere Replication alle Blöcke, an denen Änderungen vorgenommen wurden, als einen Datensatz, wenn sich die virtuelle Maschine im Leerlauf befindet. Ohne VSS-Verwendung kann vSphere Replication durchgängig kleinere Pakete mit veränderten Blöcken übertragen, sobald die jeweiligen Änderungen vorgenommen werden, sodass der Datenverkehr auf den gesamten RPO-Zeitraum verteilt wird. Der Umfang des Datenverkehrs ändert sich, wenn Sie VSS verwenden, und vSphere Replication geht mit dem Replizierungsplan anders um, was zu unterschiedlichen Datenverkehrsmustern führt.

Wenn Sie das RPO verändern, überträgt vSphere Replication je nach Änderung mehr oder weniger Daten pro Replizierung, um dem neuen RPO zu entsprechen.

Verbindungsgeschwindigkeit

Wenn ein durchschnittliches Replizierungspaket von 4 GB in einem Zeitraum von einer Stunde übertragen werden soll, müssen Sie die Verbindungsgeschwindigkeit ermitteln, um zu bestimmen, ob das RPO erreicht werden kann. Bei einer 10 MB-Verbindung dauert die Übertragung von 4 GB unter idealen Bedingungen bei einer dafür genutzten Verbindung mit wenig Overhead etwa eine Stunde. Eine 10 MB-WAN-Verbindung ist mit dem Erreichen des RPO ausgelastet. Die Verbindung ist auch unter idealen Bedingungen ausgelastet, ohne Overhead oder einschränkende Faktoren wie Rückübertragungen, gemeinsamer Datenverkehr oder übermäßig ansteigende Daten-Änderungsraten.

Gehen Sie davon aus, dass nur 70 % einer Verbindung für die Replizierung von Datenverkehr zur Verfügung stehen. Das bedeutet, dass Sie bei einer 10 MB-Verbindung eine Verbindungsgeschwindigkeit von ca. 3 GB pro Stunde erreichen. Bei einer 100-MB-Verbindung erreichen Sie eine Geschwindigkeit von ca. 30 GB pro Stunde.

Weitere Informationen zum Berechnen der Bandbreite finden Sie unter Berechnen der Bandbreite für vSphere Replication.

Es gibt keine zwingende Anforderung für die minimale Latenz über das WAN (Wide Area Network), die durch die geografische Entfernung zwischen den Datencentern verursacht wird. Wenn jedoch im WAN, das die beiden Datencenter verbindet, Latenz oder fehlerhafte bzw. verworfene Pakete auftreten, kann der Replizierungsdurchsatz beeinträchtigt werden, was zu RPO-Verstößen führt.