Sie können die Elastic DRS-Richtlinie für jeden SDDC-Cluster verwalten, um die Clusterskalierung entsprechend der Anforderungen der Arbeitslasten zu optimieren.

Horizontale Skalierung wird für jede Richtlinie ausgelöst, wenn ein Cluster den oberen Schwellenwert für eine Ressource erreicht. Unabhängig von der ausgewählten Richtlinie kann der Schwellenwert für die horizontale Speicherskalierung auf maximal 80 % festgelegt werden. Vertikale Skalierung wird erst ausgelöst, wenn alle unteren Schwellenwerte erreicht wurden. Weitere Informationen zur Logik für das horizontale Hoch- oder Herunterskalieren von EDRS finden Sie unter Funktionsweise des Algorithmus von Elastic DRS. VMware Cloud on AWS verfügt über eine Registerkarte Elastizität, auf der ein Raster mit einer Zeile zu sehen ist, in der die aktuell auf jeden Cluster angewendete EDRS-Richtlinie angezeigt wird. Zum Anzeigen oder Bearbeiten von Richtliniendetails erweitern Sie eine Zeile.

Hinweis: In SDDCs mit zwei Hosts und Stretched Clustern mit weniger als sechs Hosts ist nur die Richtlinie Elastic DRS-Baseline verfügbar. EDRS benötigt mindestens zwei Hosts und gilt daher nicht für Einzelhost-SDDCs.
Die folgenden Richtlinien sind verfügbar:
Baseline für Elastic DRS
Dies ist die Standardrichtlinie für ein neues SDDC. Sie kann nicht deaktiviert werden und gilt solange für einen Cluster, bis eine andere Richtlinie ausgewählt wird. Sie fügt Hosts hinzu, wenn die Speicherauslastung 80 % erreicht oder ein Ausfall der AWS-Verfügbarkeitszone in einem SDDC mit mehreren Verfügbarkeitszonen auftritt. Sie können eine andere Richtlinie auswählen, wenn diese bessere Unterstützung für die Arbeitslast-VMs bietet. Diese Richtlinie überschreitet bei Bedarf die maximale Anzahl an Hosts, um den vSAN-Schlupfspeicher aufrechtzuerhalten. Die Richtlinie weist folgende Schwellenwerte auf:
Ressource Oberer Schwellenwert Unterer Schwellenwert
CPU Nicht verfügbar Nicht verfügbar
Arbeitsspeicher Nicht verfügbar Nicht verfügbar
Speicher 80 % Nutzung Nicht verfügbar
Für beste Leistung optimieren
Diese Richtlinie fügt Hosts hinzu, die zur Aufrechterhaltung der Leistung benötigt werden, und entfernt diese nur dann, wenn der Ressourcenverbrauch drastisch reduziert wird. Hosts werden nicht entfernt, wenn festgestellt wird, dass durch das Entfernen die Leistung beeinträchtigt und eine kurzfristige horizontale Skalierung erzwungen wird. Die Richtlinie weist folgende Schwellenwerte auf:
Ressource Oberer Schwellenwert Unterer Schwellenwert
CPU 90 % Nutzung 50 % Nutzung
Arbeitsspeicher 80 % Nutzung 50 % Nutzung
Speicher 80 % Nutzung 20 % Nutzung
Für niedrigste Kosten optimieren

Beim horizontalen Herunterskalieren entfernt diese Richtlinie Hosts schnell, um die Baseline-Leistung aufrechtzuerhalten und gleichzeitig die Hostanzahl auf ein praktikables Minimum zu reduzieren. Hosts werden nur entfernt, wenn davon auszugehen ist, dass die Speichernutzung nach dem Entfernen des Hosts nicht kurzfristig zu einer horizontalen Skalierung führt. Die Richtlinie weist folgende Schwellenwerte auf:

Ressource Oberer Schwellenwert Unterer Schwellenwert
CPU 90 % Nutzung 60 % Nutzung
Arbeitsspeicher 80 % Nutzung 60 % Nutzung
Speicher 80 % Nutzung 40% Nutzung
Schnelle Skalierung

Diese Richtlinie fügt jeweils mehrere Hosts hinzu, wenn diese für Arbeitsspeicher oder CPU benötigt werden, und immer jeweils einen Host, wenn dieser für den Speicher benötigt wird. Standardmäßig werden vier Hosts auf einmal hinzugefügt. Sie können größere Schritte für die horizontale Skalierung (8 oder 12) angeben, wenn Sie für die Notfallwiederherstellung, die virtuelle Desktopinfrastruktur (Virtual Desktop Infrastructure, VDI) und ähnliche Anwendungsfälle eine schnellere Skalierung benötigen. Wie bei jeder EDRS-Richtlinie nimmt die Dauer der horizontalen Skalierung mit der Schrittgröße zu. Bei großen Schritten (12 Hosts) kann dies in einigen Konfigurationen bis zu 40 Minuten dauern.

Beim horizontalen Herunterskalieren entfernt diese Richtlinie Hosts schnell, um die Baseline-Leistung aufrechtzuerhalten und gleichzeitig die Hostanzahl auf ein praktikables Minimum zu reduzieren. Hosts werden nicht entfernt, wenn davon auszugehen ist, dass hierdurch die Leistung beeinträchtigt und eine kurzfristige horizontale Skalierung erzwungen wird. Die vertikale Skalierung wird angehalten, wenn der Cluster die Mindestanzahl an Hosts erreicht hat oder die Anzahl der Hosts im vertikalen Skalierungsschritt entfernt wurde. Diese Richtlinie hat die folgenden Schwellenwerte:

Ressource Oberer Schwellenwert Unterer Schwellenwert
CPU 80 % Nutzung 50 % Nutzung
Arbeitsspeicher 80 % Nutzung 50 % Nutzung
Speicher 80 % Nutzung 40% Nutzung
Benutzerdefinierte EDRS-Richtlinie

Mit dieser Richtlinie können Sie Richtlinienparameter unabhängig konfigurieren, um Leistungsstandards bei gleichzeitiger Kostenoptimierung zu gewährleisten. Sie können die oberen und unteren Schwellenwerte für alle Ressourcen festlegen.

Die horizontale Hochskalierung basiert auf dem Ressourcentyp (CPU, Arbeitsspeicher und Speicher). Die horizontale Hochskalierung wird ausgelöst, wenn einer der oberen Schwellenwerte erreicht wurde, aber für die horizontale Herunterskalierung müssen alle Ressourcentypen unter diesen Schwellenwerten liegen. Die horizontale Hochskalierung kann für CPU und Arbeitsspeicher, aber nicht für Speicher deaktiviert werden. Die horizontale Herunterskalierung kann im Cluster deaktiviert werden.

Standardmäßig fügt diese Richtlinie mehrere Hosts gleichzeitig hinzu, wenn diese für Arbeitsspeicher oder CPU benötigt werden, und je einen Host, wenn dieser für den Speicher benötigt wird. Wie bei jeder EDRS-Richtlinie nimmt die Dauer der horizontalen Skalierung mit der Schrittgröße zu. Bei großen Schritten (12 Hosts) kann dies in einigen Konfigurationen bis zu 40 Minuten dauern. Diese Richtlinie weist die folgenden Schwellenwertbereiche auf:

Ressource Oberer Schwellenwertbereich Unterer Schwellenwertbereich
CPU 60 % – 95 % Auslastung bei Aktivierung 5 % – 60 % Auslastung
Arbeitsspeicher 60 % – 95 % Auslastung bei Aktivierung 5 % – 60 % Auslastung
Speicher 70 % – 80 % Auslastung 5 % – 40 % Auslastung
Hinweis:

Als Best Practice sollte der Abstand zwischen hohen und niedrigen Schwellenwerten nicht weniger als 15 Prozentpunkte betragen. Bei größeren Abständen ist es weniger wahrscheinlich, dass das Hinzufügen/Entfernen von Ereignissen für Hosts erzwungen wird. Beachten Sie beim Festlegen von Schwellenwerten für horizontale Herunterskalierung, dass die beim Entfernen eines Hosts erforderliche Datenevakuierung vorübergehend eine zusätzliche Belastung für die verbleibenden Hosts darstellen kann. Gehen Sie beim Konfigurieren einer benutzerdefinierten EDRS-Richtlinie umsichtig vor, wenn sich die Clustergröße dem SLA-Schwellenwert von 6 Hosts für den Wechsel zwischen FTT=1 und FTT=2 nähert. Bei jeder Änderung der FTT wird die Neuerstellung von Daten im Hintergrund erzwungen, was eine zusätzliche Belastung für die Cluster darstellt.

Elastic DRS-Richtlinien werden durch drei Variablen bestimmt:
Minimale Clustergröße
Die niedrigste Anzahl an Hosts, auf die EDRS unabhängig von der Ressourcennutzung vertikal skaliert wird. Wenn die minimale Clustergröße erreicht ist, kann EDRS keinen vertikalen Skalierungsvorgang mehr durchführen. Hosts können weiterhin manuell entfernt werden, solange die Speichernutzung unter dem Mindestschwellenwert bleibt und die Clustergröße die Mindestanforderungen nicht unterschreitet (in der Regel zwei Hosts für einen konventionellen Cluster und sechs Hosts für einen Stretched Cluster).
Maximale Clustergröße
Die höchste Anzahl an Hosts, auf die EDRS unabhängig von der Ressourcennutzung vertikal skaliert wird. Sobald die maximale Clustergröße erreicht ist, kann EDRS keinen horizontalen Skalierungsvorgang mehr für den CPU- oder Arbeitsspeicherverbrauch durchführen. Es können jedoch weiterhin Hosts als Speicher hinzugefügt werden. Hosts können immer manuell hinzugefügt werden, solange die Clustergröße den für Ihre Organisation zulässigen Höchstwert nicht überschreitet.
Inkrement für Skalierung
(Nur Richtlinien für benutzerdefinierte und schnelle Skalierung) Die Anzahl der Hosts, die basierend auf CPU und Arbeitsspeicher während eines horizontalen Hochskalierungsereignisses hinzugefügt oder während eines horizontalen Herunterskalierungsereignisses entfernt werden. Bei dem Skalierungsinkrement für Speicher handelt es sich immer um einen einzelnen Host (1). In einem konventionellen Cluster (einzelne Verfügbarkeitszone) unterstützt die benutzerdefinierte EDRS-Richtlinie Inkremente von 1 bis 6. In einem Stretched Cluster unterstützt sie geradzahlige Inkremente von 2 bis 12.

Prozedur

  1. Melden Sie sich bei der VMware Cloud-Konsole unter https://vmc.vmware.com an.
  2. Klicken Sie auf Bestandsliste > SDDCs, wählen Sie dann ein SDDC aus und klicken Sie auf DETAILS ANZEIGEN.
  3. Wählen Sie einen Cluster aus und geben Sie die Elastic DRS-Richtlinie an, die im Cluster verwendet werden soll.

    Klicken Sie auf der Karte für den Cluster auf AKTIONEN und wählen Sie Einstellungen für Elastic DRS bearbeiten aus. Sie können auch zunächst die Registerkarte Elastizität öffnen, auf der ein Raster mit einer Zeile zu sehen ist, in der die aktuell auf jeden Cluster angewendete EDRS-Richtlinie angezeigt wird. Zum Anzeigen oder Bearbeiten von Richtliniendetails erweitern Sie die Zeile.

    Die Elastic DRS-Baseline -Richtlinie hat keine Parameter. Geben Sie für andere Richtlinien eine Minimale Clustergröße von 2 oder mehr und eine Maximale Clustergröße ein, die dem erwarteten Ressourcenverbrauch der Arbeitslasten entspricht. Maximale Clustergröße gilt für CPU und Arbeitsspeicher. Wenn der Dienst zum Beibehalten der Speicherkapazität und Gewährleisten der Datenhaltbarkeit benötigt wird, kann er mehr Hosts hinzufügen, als unter Maximale Clustergröße angegeben wurden.

    Unter Benutzerdefinierte EDRS-Richtlinie stehen Standardwerte für alle Ressourcen bereit. Sie können diese an die Bedürfnisse Ihrer Arbeitslasten anpassen. Sie können auch die Skalierung für Arbeitsspeicher und CPU deaktivieren.

  4. Klicken Sie auf SPEICHERN.

Nächste Maßnahme

Alle EDRS-Richtlinienänderungen werden im SDDC-Aktivitätsprotokoll protokolliert.