Beim Einschätzen der CPU-Anforderungen müssen Sie Informationen zur durchschnittlichen CPU-Nutzung der verschiedenen Nutzertypen in Ihrem Unternehmen sammeln.

Die CPU-Anforderungen variieren je nach Nutzertyp. Überprüfen Sie in der Pilotphase mit einem Systemüberwachungsprogramm, z. B. Perfmon in der virtuellen Maschine, esxtop in ESXi oder vCenter Server-Leistungsüberwachungstools, die durchschnittliche und maximale Auslastung der CPU für diese Nutzergruppen. Beachten Sie außerdem die folgenden Richtlinien:

  • Softwareentwickler und andere Hauptbenutzer mit hohem Systemleistungsbedarf haben ggf. wesentlich höhere CPU-Anforderungen als Büroanwender und Sachbearbeiter. Virtuelle duale oder vierfache CPUs sind für virtuelle 64-Bit-Windows 7 Maschinen empfohlen, die intensive Aufgaben ausführen, beispielsweise CAD-Anwendungen, Abspielen von HD-Videos oder Bildschirmauflösungen von 4K.
  • Einfache virtuelle CPUs werden im Normalfall empfohlen.

Da viele virtuelle Maschinen auf einem einzigen Server ausgeführt werden, kann es zu CPU-Spitzen kommen, wenn Agents, z.B. von Antivirusprogrammen, alle zugleich eine Überprüfung auf Updates durchführen. Bestimmen Sie, welche bzw. wie viele Agents Leistungsprobleme verursachen können, und wählen Sie eine Strategie, um diesen Problemen zu begegnen. Die folgenden Strategien können sich beispielsweise in Ihrem Unternehmen als hilfreich erweisen:

  • Verwenden Sie Instant Clones oder View Composer-Linked-Clones zum Aktualisieren von Images, anstatt mit Softwareverwaltungs-Agenten auf jeden einzelnen virtuellen Desktop Software-Updates herunterzuladen.
  • Planen Sie die Ausführung von Antivirus- und Software-Updates außerhalb der Spitzenzeiten ein, wenn meist nur wenige Benutzer angemeldet sind.
  • Staffeln Sie Updates, und lassen Sie die Zeitpunkte nach dem Zufallsprinzip auswählen.
  • Verwenden Sie ein Antivirenprodukt, das mit der VMware vShield-API kompatibel ist. Diese API wurde z. B. in VMware vCloud® Networking und Security 5.1 und höher integriert.

Als Faustregel zum Festlegen der Anfangsgröße nehmen Sie an, dass jede virtuelle Maschine 1/10 bis 1/8 eines CPU-Kerns als garantierte Mindestrechenleistung benötigt. Planen Sie daher eine Pilotumgebung mit 8 bis 10 virtuellen Maschinen pro Kern. Wenn Sie beispielsweise von 8 virtuellen Maschinen pro Kern ausgehen und einen 8-Kern-ESXi-Host mit 2 Sockets verwenden, können Sie während der Pilotphase 128 virtuelle Maschinen auf dem Server hosten. Überwachen Sie während dieser Phase die CPU-Gesamtauslastung auf dem Host und stellen Sie sicher, dass sie selten eine Sicherheitstoleranz von 80 Prozent überschreitet, um genügend Spielraum für Spitzenauslastungen zu geben.