Sie können einen dynamischen Instant-Clone-Desktop-Pool anhand einer virtuellen Linux-Maschine mithilfe des Assistenten Desktop-Pool hinzufügen in Horizon Console erstellen. Nach dem Erstellen eines dynamischen Instant-Clone-Desktop-Pools haben Sie die Möglichkeit, die virtuellen Linux-Maschinen als Remote-Desktops in einer VMware Horizon 8-Bereitstellung zu verwenden.

Horizon Agent for Linux unterstützt nur Instant-Clone-Desktop-Pools, die aus virtuellen Maschinen mit den folgenden Betriebssystemen erstellt wurden:

  • Ubuntu 18.04/20.04/22.04
  • Debian 10.x/11.x
  • RHEL 7.9/8.x/9.x
  • CentOS 7.9
  • SLED/SLES 15.x
Hinweis: Die vGPU-Grafikfunktionen werden nur auf Instant-Clone-Desktop-Pools unterstützt, die von Linux-Maschinen mit den folgenden Betriebssystemen erstellt wurden:
  • Ubuntu 18.04/20.04/22.04
  • Debian 10.x
  • RHEL 7.9/8.x/9.x
  • CentOS 7.9

Voraussetzungen

  • Stellen Sie sicher, dass der virtuelle Switch, zu dem die Instant Clone-VMs eine Verbindung herstellen, über genügend Ports verfügen, um die erwartete Anzahl an VMs zu unterstützen. Für jede Netzwerkkarte auf einem VM ist ein Port erforderlich.
  • Stellen Sie sicher, dass vCenter Server zu Horizon Connection Server hinzugefügt wird.
  • Machen Sie sich mit den Schritten für das Erstellen virtueller Maschinen in vCenter Server und mit der Installation von Linux-Betriebssystemen vertraut. Weitere Informationen finden Sie unter Erstellen einer virtuellen Maschine und Installieren von Linux.
  • Machen Sie sich mit den Installationsschritten von Horizon Agent for Linux vertraut. Weitere Informationen finden Sie unter Installieren von Horizon Agent auf einer virtuellen Linux-Maschine.
  • Machen Sie sich mit den Schritten zur AD-Integration mithilfe der PBISO-Authentifizierungslösung oder dem Samba Winbind-Offlinebeitritt vertraut. Weitere Informationen finden Sie unter PowerBroker Identity Services Open(PBISO)-Authentifizierung konfigurieren oder Konfigurieren des Samba-Offline-Domänenbeitritts.
    Hinweis: Um einen Instant-Clone-Desktop-Pool von einer virtuellen Linux-Maschine zu erstellen, auf der RHEL 9.x/8.x ausgeführt wird, führen Sie die AD-Integration mithilfe des Samba Winbind-Offlinebeitritts durch. Instant-Clone-Desktop-Pools werden für virtuelle RHEL 9.x-/8.x-Maschinen, die die PBISO-Authentifizierung verwenden, nicht unterstützt.
  • Stellen Sie sicher, dass das Golden Image verfügbar ist. Weitere Informationen finden Sie unter Konfigurieren einer Golden Image-Linux-VM für Instant Clones.
    Hinweis: Es ist nicht möglich, einen Instant Clone-Desktop-Pool über eine VM-Vorlage zu erstellen. Sie müssen zuerst die VM-Vorlage in eine VM konvertieren.
  • Stellen Sie die Konfigurationsinformationen für den Pool zusammen. Siehe Arbeitsblatt zum Erstellen eines Instant-Clone-Desktop-Pools unter Linux.
  • Stellen Sie sicher, dass ein Instant-Clone-Domänenadministrator in Horizon Console hinzugefügt wurde. Weitere Informationen finden Sie unter Horizon 8-Installation und -Upgrade im VMware Horizon-Dokumentationsportal.
  • Legen Sie vor dem Erstellen eines Instant-Clone-Desktop-Pools einen Snapshot des Golden Image an. Vor dem Erstellen des Snapshots müssen Sie das Golden Image in vCenter Server herunterfahren. Weitere Informationen finden Sie unter „Erstellen eines Snapshots im VMware Host Client“ im Dokument Verwaltung eines einzelnen Hosts von vSphere – VMware Host Client im VMware vSphere-Dokumentationsportal.

Prozedur

  1. Erstellen Sie eine übergeordnete Linux-VM und führen Sie eine Neuinstallation des Betriebssystems durch, das die Erstellung von Instant-Clone-Desktop-Pools unterstützt. Eine Liste der unterstützten Betriebssysteme finden Sie weiter oben in diesem Artikel.
    Weitere Informationen finden Sie unter Erstellen einer virtuellen Maschine und Installieren von Linux.
    Wichtig: Verwenden Sie als übergeordnete VM eines Instant-Clone-Desktop-Pools immer eine VM mit einem neuinstallierten Linux-Betriebssystem. Verwenden Sie nicht ein bereits geklontes System als übergeordnete VM.
  2. Bei Ubuntu-Maschinen installieren Sie Open VMware Tools (OVT) manuell mit dem folgenden Befehl:
    apt-get install open-vm-tools

    Weitere Informationen finden Sie unter Vorbereiten einer Linux-Maschine für die Remote-Desktop-Bereitstellung.

  3. Installieren Sie alle für die Linux-Verteilung erforderlichen Abhängigkeitspakete.
    Weitere Informationen finden Sie unter Installieren von Abhängigkeitspaketen für Horizon Agent.
  4. Installieren Sie Horizon Agent for Linux auf der Linux-VM. Siehe Installieren von Horizon Agent auf einer virtuellen Linux-Maschine.
  5. Integrieren Sie Ihre Linux-VM in Active Directory.
    • Zur Verwendung der PBISO-Authentifizierungslösung führen Sie das in PowerBroker Identity Services Open(PBISO)-Authentifizierung konfigurieren beschriebene Verfahren aus.
    • Um den Samba Winbind-Offlinebeitritt zu verwenden, konfigurieren Sie die folgenden Optionen in der Datei /etc/vmware/viewagent-custom.conf. Ersetzen Sie YOURDOMAIN durch den NetBIOS-Namen Ihrer Domäne.
      OfflineJoinDomain=samba
      
      NetbiosDomain=YOURDOMAIN
      Hinweis: Sie müssen Samba Winbind verwenden, um eine RHEL 9.x-/8.x-VM in Active Directory zu integrieren. Andernfalls kann kein dynamischer Instant-Clone-Desktop-Pool erstellt werden.
    • Wenn Sie den Offline-Domänenbeitritt deaktivieren möchten, müssen Sie in der Datei /etc/vmware/viewagent-custom.conf die Option OfflineJoinDomain auf none festlegen. Andernfalls kann kein dynamischer Instant-Clone-Desktop-Pool erstellt werden.
  6. Wenn Ihr DHCP-Server nicht an einen DNS-Server sendet, geben Sie einen DNS-Server für Ihr Linux-System an.
    Beim Erstellen einer neuen Instant-Clone-VM wird ein neuer virtueller Netzwerkadapter hinzugefügt. Wenn der neue Netzwerkadapter der Instant-Clone-VM hinzugefügt wird, gehen alle Einstellungen im Netzwerkadapter wie z. B. der DNS-Server in der VM-Vorlage verloren. PBIS erfordert einen gültigen DNS-Server. Die FQDN-Zuordnung in /etc/hosts wird nicht akzeptiert. Um den Verlust der DNS-Server-Einstellung beim Hinzufügen des neuen Netzwerkadapters zur geklonten VM zu vermeiden, müssen Sie in Ihrem Linux-System einen DNS-Server angeben. Geben Sie beispielsweise in einem Ubuntu 18.04-System den DNS-Server durch Hinzufügen der im Folgenden aufgeführten Zeilen in der Datei /etc/resolvconf/resolv.conf.d/head an.
    nameserver 10.10.10.10
    search mydomain.org
    Hinweis: Verwenden Sie für optimale Ergebnisse NetworkManager anstelle von WICD für die Netzwerkverwaltung. WICD kann Probleme verursachen, wenn es mit durch Instant Clone geklonten SLED/SLES 15.x-VMs verwendet wird.
  7. (Optional) Wenn Sie in der Datei /etc/fstab des Linux Golden Image ein NFS Mount hinzufügen möchten, stehen Ihnen die im Folgenden aufgeführten Möglichkeiten zur Verfügung.
    • Fügen Sie zu /etc/fstab ein „Soft“-Flag hinzu, z. B.:
      10.111.222.333:/share 	/home/nfsmount	nfs	rsize=8192,wsize=8192,timeo=14,soft,intr,tcp
    • Ohne „Soft“-Flag in /etc/fstab können Sie die Datei /etc/fstab im Linux Golden Image nicht konfigurieren. Sie können ein Ausschaltskript schreiben, um die Datei /etc/fstab zu konfigurieren, und dann dieses Ausschaltskript für das ClonePrep-Tool angeben. Weitere Informationen finden Sie im Dokument Horizon 8-Verwaltung.
  8. Fahren Sie die Linux-VM herunter und legen Sie ein Golden Image durch Erstellen eines Snapshots Ihrer ausgeschalteten Linux-VM mithilfe des vSphere Client an.
    Weitere Informationen finden Sie unter „Erstellen eines Snapshots in VMware Host Client“ im Dokument Verwaltung eines einzelnen Hosts von vSphere – VMware Host Client auf der Website der VMware vSphere-Dokumentation.
  9. Fügen Sie in Horizon Console einen automatisierten Desktop-Pool hinzu.
    Wählen Sie Bestandsliste > Desktops > Hinzufügen aus.
  10. Wählen Sie Automatisierter Desktop-Pool aus und klicken Sie auf Weiter.
  11. Wählen Sie Instant Clones aus und anschließend die vCenter Server-Instanz. Klicken Sie dann auf Weiter.
  12. Folgen Sie den Anweisungen des Assistenten, um den Pool zu erstellen.
    In den folgenden Schritten wird die Konfiguration der erforderlichen Mindesteinstellungen für den Pool erläutert. Verwenden Sie zum Konfigurieren zusätzlicher Einstellungen die Konfigurationsinformationen, die Sie im Arbeitsblatt zum Erstellen eines Instant-Clone-Desktop-Pools unter Linux gesammelt haben. Sie können jederzeit auf eine beliebige Assistentenseite zurückwechseln, indem Sie im Navigationsbereich auf den Seitennamen klicken.
    1. Wenn Sie dazu aufgefordert werden, legen Sie die Optionen für die Benennung virtueller Maschinen fest.
      Option Beschreibung
      Bereitstellung aktivieren Wählen Sie diese Option aus.
      Bereitstellung bei Fehler abbrechen Wählen Sie diese Option aus.
      Benennungsmuster Geben Sie ein Muster an, das als Präfix in allen Desktop-VM-Namen verwendet werden kann, gefolgt von einer eindeutigen Zahl. Geben Sie z. B. LinuxVM-{n} ein.
      Maximale Anzahl an Computern Legen Sie gesamte Anzahl an Computern im Pool fest.
      Anzahl der (eingeschalteten) Reservemaschinen Legen Sie die Anzahl der Desktop-VMs fest, die für Benutzer verfügbar sein sollen.
      Alle Computer im Voraus bereitstellen Wählen Sie diese Option aus, damit Horizon Agent die Anzahl der VMs bereitstellt, die in Maximale Anzahl an Maschinen angegeben sind.
    2. Wenn Sie dazu aufgefordert werden, geben Sie die Sitzungstypen an, die der Pool unterstützt. Sie können die Funktion „Gehostete VM-Anwendungen“ aktivieren, indem Sie den unterstützten Sitzungstyp für den Desktop-Pool auswählen.
      Option Beschreibung
      Desktop Wählen Sie diese Option aus, um den Pool als regulären Desktop-Pool zu verwenden. Alle virtuellen Maschinen im Pool können nur für Host-Desktops verwendet werden.
      Anwendung Wählen Sie diese Option aus, um alle virtuellen Maschinen im Pool zum Hosten von Anwendungen zu verwenden.
      Desktop und Anwendung Wenn diese Option ausgewählt ist, kann die virtuelle Maschine im Pool entweder eine reguläre Desktop-Sitzung hosten oder eine Anwendungssitzung hosten. Bei der ersten Verbindung mit der jeweiligen virtuellen Maschine wird der Sitzungstyp der virtuellen Maschine ermittelt.
    3. Wenn Sie dazu aufgefordert werden, wählen Sie VMware Virtual SAN verwenden als Speicherverwaltungsrichtlinie aus.
    4. Wenn Sie dazu aufgefordert werden, geben Sie die Domäneneinstellung, den AD-Container und alle zusätzlichen Anpassungsskripts an, die ausgeführt werden müssen, nachdem die virtuelle Maschine geklont wurde.
      Wichtig: Wenn Sie zum Ausschalten oder nach der Synchronisierung ClonePrep-Skripts verwenden, stellen Sie sicher, dass sich die Skripts im Ordner mit /var/userScript im Besitz des Root-Benutzers befinden und für die Dateiberechtigungen „700“ festgelegt ist.

Ergebnisse

In Horizon Console können Sie die Desktop-VMs so anzeigen, wie sie dem Pool hinzugefügt werden. Wählen Sie hierzu Bestandsliste > Desktops aus.

Löschen Sie nach dem Erstellen des Pools nicht das Golden Image und entfernen Sie es auch nicht aus dem vCenter Server-Bestand, wenn der Pool vorhanden ist. Wenn Sie die Golden Image-VM versehentlich aus dem Bestand von vCenter Server entfernt haben, müssen Sie diese wieder hinzufügen und dann eine Image-Übertragung mit dem aktuellen Image durchführen.

Nächste Maßnahme

Erteilen Sie Benutzern die Berechtigung für den Zugriff auf den Pool. Weitere Informationen finden Sie unter „Erteilen von Berechtigungen für Benutzer und Gruppen“ in Horizon 8-Verwaltung im VMware Horizon-Dokumentationsportal.