Zur Vorbereitung einer Linux-Maschine für die Verwendung als Desktop in einer VMware Horizon 8-Bereitstellung müssen Sie bestimmte Aufgaben durchführen.

Zur Vorbereitung einer Linux-Maschine müssen Sie die Kommunikation zwischen der Maschine und dem Horizon Connection Server aktivieren. Sie müssen die Netzwerkeinstellungen auf der Linux-Maschine konfigurieren, damit diese unter Verwendung des vollqualifizierten Domänennamens (FQDN) die Verbindungsserver-Instanz pingen kann.

Wenn Sie die Linux-Maschine zur Verwendung als Mehrfachsitzungshost für einen veröffentlichten Desktop- oder Anwendungspool vorbereiten, müssen Sie ein paar weitere Vorbereitungsschritte durchführen.

Voraussetzungen

  • Stellen Sie sicher, dass Sie eine neue virtuelle Maschine (VM) in vCenter Server erstellt und Ihre Linux-Gastdistribution auf der Maschine installiert haben. Siehe Erstellen einer virtuellen Maschine und Installieren von Linux.
    Hinweis: Wenn Sie die Linux-Maschine zur Verwendung als Mehrfachsitzungshost vorbereiten, stellen Sie sicher, dass eine der folgenden erforderlichen Distributionen auf der Maschine installiert ist:
    • RHEL Workstation 7.9/8.x/9.x
    • Rocky Linux 8.x/9.x
    • Ubuntu 20.04/22.04
    • Debian 10.x/11.x/12.x
  • Konfigurieren Sie einen Active Directory-Domänencontroller für Ihre Remote-Desktops. Weitere Informationen finden Sie im Dokument Horizon 8-Installation und -Upgrade im VMware Horizon-Dokumentationsportal.
  • Um sicherzustellen, dass Desktop-Benutzer zur lokalen Gruppe „Remote-Desktop-Benutzer“ der virtuellen Maschine hinzugefügt werden, erstellen Sie eine eingeschränkte Gruppe „Remote-Desktop-Benutzer“ in Active Directory. Weitere Informationen finden Sie im Dokument Horizon 8-Installation und -Upgrade im VMware Horizon-Dokumentationsportal.
  • Wenn Sie 3D-Grafikwiedergabe für Desktop-Pools konfigurieren möchten, machen Sie sich mit der Einstellung 3D-Unterstützung aktivieren für virtuelle Maschinen vertraut. Auf ESXi-Hosts können Sie Optionen auswählen, mit denen die Art der Verwaltung des 3D-Renderers auf dem ESXi-Host festgelegt werden kann. Ausführliche Informationen finden Sie im Dokument Verwaltung virtueller vSphere-Maschinen im VMware vSphere-Dokumentationsportal.
  • Machen Sie sich mit den Schritten zur Konfiguration Ihrer Linux-Maschine für deren Auflösung über das DNS vertraut. Die Schritte sind im Einzelnen von den jeweiligen Linux-Verteilungen und -Versionen abhängig. Anleitungen dazu finden Sie in der Dokumentation Ihrer Linux-Verteilungen und -Versionen.

Wenn Sie die Linux-Maschine für die Bereitstellung als automatisierter Full-Clone-Desktop-Pool oder Instant-Clone-Desktop-Pool oder auch für die Aufnahme in eine automatisierte Instant-Clone-Farm vorbereiten, müssen Sie auch Folgendes durchführen:

  • Stellen Sie sicher, dass der virtuelle Switch, zu dem die Instant Clone-VMs eine Verbindung herstellen, über genügend Ports verfügen, um die erwartete Anzahl an VMs zu unterstützen. Für jede Netzwerkkarte auf einem VM ist ein Port erforderlich.
  • Um Instant-Clone-Desktop-Pools oder ‑Farmen zu unterstützen, stellen Sie sicher, dass Sie einen Instant-Clone-Domänenadministrator in Horizon Console hinzugefügt haben.

Prozedur

  1. Ordnen Sie den Hostnamen der Linux-Maschine zu 127.0.0.1 in der Datei /etc/hosts zu.
    Für RHEL, Rocky Linux, CentOS, SLES und SLED müssen Sie den Hostnamen normalerweise manuell zu 127.0.0.1 zuordnen, da dies nicht automatisch erfolgt. Für Ubuntu/Debian ist dieser Schritt nicht erforderlich, da die Zuordnung hier standardmäßig erfolgt.
    Hinweis: Wenn Sie den Hostnamen der Linux-Maschine nach der Installation von Horizon Agent ändern, müssen Sie den neuen Hostnamen zu 127.0.0.1 in der Datei /etc/hosts zuordnen. Andernfalls wird der alte Hostname weiterhin verwendet.
  2. Stellen Sie sicher, dass die Linux-Maschine mit einer zuverlässigen Zeitquelle synchronisiert ist.

    Gastbetriebssysteme dürfen nur eine Methode der Uhrzeitsynchronisierung verwenden.

    Im Allgemeinen können Gastbetriebssysteme die Methode zur Uhrzeitsynchronisierung von VMware Tools statt anderer vergleichbarer Methoden verwenden. Die VMware Tools-Online-Hilfe stellt Informationen zum Konfigurieren der Uhrzeitsynchronisierung zwischen Gast und Host bereit.

    Wichtig: Hosts, die für eine Uhrzeitsynchronisierung verwendet werden, müssen selbst mit einer zuverlässigen Zeitquelle synchronisiert sein und dabei den integrierten NTP-Client verwenden. Stellen Sie sicher, dass alle Hosts in einem Cluster die gleiche Zeitquelle verwenden.
    Hinweis: Domänencontroller können entweder die VMware Tools-Uhrzeitsynchronisierung oder eine andere zuverlässige Zeitquelle verwenden. Alle Domänencontroller in einer Gesamtstruktur und die Domänencontroller in Gesamtstrukturen mit Vertrauensbeziehungen untereinander müssen mit der gleichen Zeitquelle konfiguriert sein.
  3. Installieren Sie Service Packs und Updates für die Linux-Gastdistribution.
  4. Installieren Sie die Antivirus-Software auf der Linux-Maschine.
  5. Stellen Sie sicher, dass Open VMware Tools (OVT) auf der Maschine installiert ist. Installieren Sie OVT bei Bedarf manuell auf der Maschine. Sie können beispielsweise den folgenden Installationsbefehl für Ubuntu-/Debian-Maschinen verwenden:
    sudo apt-get install open-vm-tools
  6. Installieren Sie weitere notwendige Software, wie z. B. Smartcard-Treiber, wenn Sie Smartcard-Authentifizierung verwenden.
  7. Wenn in Ihrer Netzwerkumgebung ein Proxy-Server verwendet wird, konfigurieren Sie die Proxy-Einstellungen für das Netzwerk.
  8. Konfigurieren Sie die Eigenschaften für Netzwerkverbindungen.
    1. Weisen Sie eine statische IP-Adresse zu oder geben Sie eine IP-Adresse an, die durch einen DHCP-Server vergeben wurde.
      VMware Horizon 8 bietet keine Unterstützung für verbindungslokale Adressen (169.254.x.x) für Horizon 8-Desktops.
    2. Legen Sie die bevorzugte und alternative DNS-Serveradressen auf Ihre Active Directory-Serveradresse fest.
  9. Zur Vorbereitung der Linux-Maschine für die Verwendung in einer automatisierten Instant-Clone-Farm deaktivieren Sie in vSphere Client die vApp-Optionseinstellung auf der virtuellen Maschine.
  10. (Nur für RHEL, Rocky Linux und CentOS) Stellen Sie sicher, dass virbr0 deaktiviert ist.
    sudo virsh net-destroy default
    sudo virsh net-undefine default
    sudo service libvirtd restart
  11. Stellen Sie sicher, dass die Horizon Connection Server-Verbindungsserver-Instanzen im Pod über das DNS aufgelöst werden können.
  12. Konfigurieren Sie den Linux-Computer so, dass er standardmäßig im grafischen Modus ausgeführt wird.
    Beispiel: Mit dem folgenden Befehl wird ein CentOS-Computer für die Ausführung im grafischen Modus konfiguriert.
    sudo systemctl set-default graphical.target
  13. (Nur Ubuntu/Debian) Wenn die Maschine für die Authentifizierung bei einem OpenLDAP-Server konfiguriert ist, legen Sie den FQDN auf der Maschine fest.
    Dieser Schritt stellt sicher, dass die Informationen im Benutzerfeld auf der Seite „Sitzungen“ in Horizon Console korrekt dargestellt werden. Bearbeiten Sie die Datei /etc/hosts wie folgt:
    1. # nano /etc/hosts
    2. Fügen Sie den FQDN hinzu. Beispiel: 127.0.0.1 hostname.domainname hostname.
    3. Beenden Sie und speichern Sie die Datei.
  14. (Nur für SLED/SLES) Deaktivieren Sie die Option Hostnamen über DHCP ändern. Legen Sie dann den statischen Hostnamen und den Domänennamen fest.
    1. Klicken Sie in Yast auf Netzwerkeinstellungen.
    2. Klicken Sie auf die Registerkarte Hostname/DNS.
    3. Deaktivieren Sie Hostnamen über DHCP ändern
    4. Geben Sie den Hostnamen und den Domänennamen ein.
    5. Klicken Sie auf OK.
  15. Um eine virtuelle Maschine für die Verwendung als Mehrfachsitzungshost in einer Farm vorzubereiten, installieren Sie die erforderlichen Softwarepakete.
    • Für RHEL-Workstation:
      sudo yum install http://mirror.centos.org/centos/7/os/x86_64/Packages/cpptest-1.1.1-9.el7.x86_64.rpm
      sudo yum install https://rpmfind.net/linux/centos/7.8.2003/os/x86_64/Packages/uriparser-0.7.5-10.el7.x86_64.rpm
      
    • Für Ubuntu/Debian:
      sudo apt-get install liburiparser1
  16. Installieren Sie Horizon Agent gemäß der Beschreibung in Installieren von Horizon Agent auf einer Linux-VM auf der Maschine. Stellen Sie sicher, dass Sie die entsprechenden Parameter in das Installationsskript aufnehmen, um erforderliche Funktionen zu installieren oder zu aktivieren, wie in Befehlszeilenoptionen für die Installation von Horizon Agent for Linux beschrieben. Beispiel:
    • Verwenden Sie das folgende Installationsskript, um die virtuelle Maschine für die Aufnahme in eine automatisierte Instant-Clone-Farm vorzubereiten:
      sudo ./install_viewagent.sh --multiple-session
    • Verwenden Sie das folgende Installationsskript, um die virtuelle Maschine für die Aufnahme in eine manuelle Farm vorzubereiten:
      sudo ./install_viewagent.sh --multiple-session -M no 
  17. Wenn Sie die Golden Image-VM für einen dynamischen Instant-Clone-Desktop-Pool oder eine automatisierte Instant-Clone-Farm vorbereiten möchten, verwenden Sie vSphere Client, um einen Snapshot der virtuellen Maschine im ausgeschalteten Zustand zu erstellen. Dieser Snapshot wird als Baselinekonfiguration für den ersten Satz an Instant-Clone-Maschinen verwendet, die an die virtuelle Maschine gekoppelt sind.
    Weitere Informationen finden Sie unter „Erstellen eines Snapshots in VMware Host Client“ im Dokument Verwaltung eines einzelnen Hosts von vSphere – VMware Host Client auf der Website der VMware vSphere-Dokumentation.
    Wichtig: Bevor Sie einen Snapshot erstellen, müssen Sie die Golden Image-VM vollständig herunterfahren. Verwenden Sie hierzu den Befehl zum Herunterfahren oder Ausschalten des Linux-Betriebssystems.