In diesem Abschnitt werden die erweiterten Migrationsmodi behandelt, die Sie verwenden können, um bestimmte Teile Ihrer NSX-V-Umgebung zu migrieren, ohne in Ihrer NSX-Umgebung zusätzliche Hardware, wie z. B. getrennte Computing-Cluster, bereitstellen zu müssen.

Beispielsweise kann es sein, dass Ihre Organisation eine neue NSX-Topologie erstellen und die NSX Edges und anderen Netzwerkdiensten manuell ohne Verwendung des Migrationskoordinators konfigurieren möchte. Sie können beispielsweise NSX Edge-Knoten auf vorhandenen NSX-V-Hosts bereitstellen.

Ziel ist es, mit dem Migrationskoordinator nur die vorhandene Konfiguration der verteilten Firewall (DFW) und NSX-V-Computing-Hosts auf NSX zu migrieren. Sie möchten, dass die Arbeitslast-VMs bei der Migration auf die neue NSX-Umgebung weiterhin auf der vorhandenen Computing-Hardware mit einer minimalen Unterbrechung des Sicherheitsschutzes für den horizontalen Datenverkehr ausgeführt werden.

Da Sie eine direkte Migration nur für die DFW-Konfiguration und die Computing-Hosts durchführen, können Sie Ihre eigene NSX-Topologie flexibel definieren. Mit anderen Worten: Die in Feste Topologien für End-to-End-Migration erwähnten unterstützten festen Topologien sind für diese direkte Migration nicht relevant.

Wenn die NSX-V-Umgebung VDS 7.0 oder höher aufweist, kann vSphere-Hochverfügbarkeit (HA) aktiviert werden. Wenn die NSX-V-Umgebung VDS 6.5 oder 6.7 aufweist und die VMkernel-Ports (VMKs) an VDSe angehängt sind, verlieren die Hosts und VMs während einer Direktmigration die Netzwerkkonnektivität für einen Zeitraum, der ausreichend lang ist, damit HA ausgelöst wird. Der HA-Mechanismus wird versuchen, VMs auszuschalten, zu migrieren und neu zu starten. Dies kann fehlschlagen, weil die NSX-V-Umgebung zu NSX-V migriert wird. Dies führt dazu, dass VMs nach der Migration möglicherweise ausgeschaltet bleiben oder, sofern sie eingeschaltet sind, über keine Netzwerkkonnektivität verfügen. Um diese Situation zu vermeiden, deaktivieren Sie HA oder hängen Sie die Verwaltungs-VMK an ein VSS an, bevor Sie die Migration zu NSX starten.

Hinweis: Während der Migration erstellte logische Ports und Switches werden nicht gelöscht, wenn die Arbeitslast-VMs gelöscht werden. Diese Ports und Switches müssen Sie über die NSX Manager-Benutzeroberfläche oder -API löschen.

Stellen Sie Folgendes sicher, um Unterbrechungen während der Migration möglichst kurz zu halten:
  • NSX-V- und NSX-Edges befinden sich auf unterschiedlichen ESXi-Hosts.
  • Arbeitslast-VMs, die direkt mit einem Edge Services Gateway (ESG) verbunden sind, befinden sich auf einem anderen ESXi-Host als das ESG.

Wenn Sie für diese Migration VMs von einigen NSX-V-Hosts manuell auf NSX-Hosts migrieren möchten bzw. müssen, müssen Sie die Exportversion der verteilten Firewall konfigurieren (siehe Konfigurieren der Exportversion des Filters „Verteilte Firewall“).

Wenn die NSX-V-Umgebung VDS 7.0 oder höher aufweist, müssen Sie für alle zu migrierenden NSX-V-Cluster DRS aktivieren und konfigurieren. Legen Sie unter Automatisierung für Automatisierungsebene die Option Vollautomatisiert fest. Um zu verhindern, dass DRS eine VM automatisch von einem NSX-V-Host auf einen NSX-Host migriert, bevor der Migrationsvorgang die Migration des NSX-V-Hosts startet, legen Sie unter Automatisierung den konservativsten Migrationsschwellenwert fest. Aktivieren Sie unter Zusätzliche Optionen außerdem nicht die VM-Verteilung. Nachdem die Migration eines Clusters zu NSX abgeschlossen wurde, können Sie den Migrationsschwellenwert in einen aggressiven Wert ändern und unter Zusätzliche Optionen die VM-Verteilung aktivieren, damit DRS die VMs gleichmäßig auf die Hosts verteilt.