Mithilfe von vSphere Lifecycle Manager können Sie ESXi-Hosts und -Cluster mit Images oder Baselines verwalten. vSphere Lifecycle Manager-Baselines und vSphere Lifecycle Manager-Images unterscheiden sich in ihrem Wesen, ihrer Arbeitsweise und den von ihnen unterstützten Funktionen.

Sie verwenden vSphere Lifecycle Manager-Baselines und -Baselinegruppen, um die folgenden Aufgaben auszuführen.
  • Aktualisieren und Patchen von ESXi-Hosts.
  • Installieren und Aktualisieren von Drittanbietersoftware auf ESXi-Hosts.
Sie verwenden vSphere Lifecycle Manager-Images um die folgenden Aufgaben auszuführen.
  • Installieren Sie eine gewünschte ESXi-Version auf allen Hosts in einem Cluster.
  • Installieren und aktualisieren Sie die Drittanbietersoftware auf allen ESXi-Hosts in einem Cluster.
  • Update und Upgrade der ESXi-Version auf allen Hosts in einem Cluster.
  • Aktualisieren Sie die Firmware aller ESXi-Hosts in einem Cluster.
  • Generieren von Empfehlungen und Verwenden eines empfohlenen Images für Ihren Cluster.
  • Überprüfen der Hardwarekompatibilität der Hosts und Cluster anhand des VMware-Kompatibilitätshandbuchs und der vSAN-Hardwarekompatibilitätsliste.

vSphere Lifecycle Manager-Images

Mithilfe von vSphere Lifecycle Manager-Images wenden Sie Software- und Firmware-Updates auf die ESXi-Hosts in einem Cluster an. Durch die Verwendung eines einzelnen Images zur Verwaltung aller Hosts in einem Cluster wird die clusterweite Homogenität des Host-Images gewährleistet.

Sie können verschiedene Methoden und Tools verwenden, um ESXi-Hosts bereitzustellen und ihren Softwarelebenszyklus aufrechtzuerhalten. Sie können beispielsweise ein Upgrade von Hosts mit VMware vSphere® ESXi™ Image Builder CLI, ESXCLI und vSphere Auto Deploy durchführen. Die verschiedenen Optionen für die Bereitstellung und das Upgrade umfassen verschiedene Workflows und erfordern die Verwendung verschiedener ESXi-Imageformate. Wenn Sie vSphere Lifecycle Manager-Images verwenden, befolgen Sie einen Workflow und verwenden dasselbe ESXi-Imageformat für alle Vorgänge im Zusammenhang mit dem Softwarelebenszyklus: Installation, Upgrade, Update und Patching. Dadurch wird die Lebenszyklusverwaltung erheblich vereinfacht.

Grundlegendes zu vSphere Lifecycle Manager-Images

Ein vSphere Lifecycle Manager-Image stellt eine gewünschte Softwarespezifikation dar, die auf alle Hosts in einem Cluster angewendet werden soll. Wenn Sie ein vSphere Lifecycle Manager-Image einrichten, können Sie den vollständigen Software-Stack festlegen, der auf den Hosts in einem Cluster ausgeführt werden soll: die ESXi-Version, zusätzliche Software von VMware, Anbieter- und Drittanbietersoftware, z. B. Firmware und Treiber.

Ein vSphere Lifecycle Manager-Image kann aus den folgenden vier Elementen bestehen:
  • ESXi-Basisimage

    Das Basisimage ist enthält ein Image von VMware ESXi Server und zusätzliche Komponenten wie Treiber und Adapter enthält, die zum Starten eines Servers erforderlich sind. Das Basisimage ist das einzige obligatorische Element in einem vSphere Lifecycle Manager-Image. Alle anderen Elemente sind optional.

  • Anbieter-Add-On

    Das Anbieter-Add-On ist eine Sammlung von Softwarekomponenten, die OEMs erstellen und verteilen. Das Anbieter-Add-On kann Treiber, Patches und Lösungen enthalten.

  • Firmware- und Treiber-Add-On

    Das Firmware- und Treiber-Add-On ist ein spezielles Anbieter-Add-On, das zur Unterstützung des Firmware-Updates konzipiert wurde. Das Firmware- und Treiber-Add-On enthält Firmware für einen bestimmten Servertyp und die entsprechenden Treiber. Um dem Image ein Firmware- und Treiber-Add-On hinzuzufügen, müssen Sie das Hardware-Support-Manager-Plug-In installieren, das der Hardwareanbieter im entsprechenden Cluster für die Hosts bereitstellt.

  • Unabhängige Komponenten

    Die Komponente stellt die kleinste Einheit in einem Image dar. Die unabhängigen Komponenten, die Sie zu einem Image hinzufügen, enthalten Drittanbietersoftware, z. B. Treiber oder Adapter.

Sie können während der Erstellung des Clusters ein vSphere Lifecycle Manager-Image für einen Cluster einrichten. Alternativ dazu können Sie für vorhandene Cluster, die Sie mit vSphere Lifecycle Manager-Baselines verwalten, zu einem späteren Zeitpunkt von der Verwendung von Baselines zur Verwendung von Images wechseln.
Hinweis:

Wenn Sie für einen Cluster Images statt Baselines verwenden möchten, ist eine Rückkehr zu Baselines für diesen Cluster nicht mehr möglich. Sie können die Hosts nur zu einem Cluster verschieben, der Baselines verwendet.

Das Modell des gewünschten Zustands

Das von vSphere Lifecycle Manager eingeführte Konzept der Images basiert auf dem Modell des gewünschten Zustands für die Verwaltung von ESXi-Hosts und -Clustern.

Der gewünschte Zustand eines ESXi-Hosts stellt sowohl die Zielsoftware als auch die Zielkonfiguration für den Host dar, im Gegensatz zur Software und Konfiguration, die zurzeit darauf ausgeführt wird. Beim Modell des gewünschten Zustands handelt es sich um die Idee, dass Hosts und Cluster durch Definieren und Anwenden eines gewünschten Zustands verwaltet werden, statt die Schritte zur Änderung des aktuellen Zustands aufzulisten und zu befolgen.

vSphere Lifecycle Manager-Baselines und -Baselinegruppen

Sie verwenden Baselines und Baselinegruppen, um Updates und Upgrades der ESXi-Hosts in Ihrer Umgebung zu durchzuführen. Um mit der Verwaltung eines Clusters mit Baselines und Baselinegruppen zu beginnen, müssen Sie die Einrichtung eines Images während der Erstellung des Clusters überspringen.

Baselines

Eine Baselinegruppe ist eine Gruppierung mehrerer Bulletins. Sie können eine Baselinegruppe an einen ESXi-Host anhängen und die Konformität des Hosts anhand der zugeordneten Baseline prüfen.

Baselines können nach unterschiedlichen Kriterien klassifiziert werden.
  • Abhängig vom Inhaltstyp können Baselines Patch-Baselines, Erweiterungs-Baselines und Upgrade-Baselines sein.

    Die Patch- und Erweiterungs-Baselines enthalten Bulletins der entsprechenden Art. Upgrade-Baselines enthalten ESXi-Images.

  • Je nachdem, wie der Update-Inhalt ausgewählt wurde, sind die Baselines entweder festgelegt oder dynamisch.
  • Je nachdem, wie sie erstellt und verwaltet werden, sind Baselines vordefiniert, Empfehlungen oder benutzerdefinierte Baselines.

Baselinegruppen

Eine Baselinegruppe ist eine Sammlung nicht miteinander in Konflikt stehender Baselines. Sie können die gesamte Baselinegruppe an ein Bestandslistenobjekt anhängen, um den Konformitätsstatus des Objekts anhand aller Baselines in der Gruppe insgesamt zu prüfen.

Sie können benutzerdefinierte Baselines mit einer der vordefinierten Baselines kombinieren, um Baselinegruppen zu erstellen.

Baselinegruppen für Hosts können eine einzelne Upgrade-Baseline und mehrere Patch- und Erweiterungs-Baselines enthalten.

Um Updates oder Upgrades von ESXi-Hosts mithilfe von Baselines oder Baselinegruppen durchzuführen, müssen Sie die Baselines oder Baselinegruppen zuerst an ein Bestandslistenobjekt anhängen.

Sie können Baselines und Baselinegruppen an einzelne Objekte anhängen, effizienter ist es jedoch, sie an Containerobjekte wie Ordner, vApps, Cluster und Datencenter anzuhängen. Einzelne vSphere-Objekte übernehmen Baselines, die an das übergeordnete Containerobjekt angehängt sind. Beim Entfernen eines Objekts aus einem Container werden auch die übernommenen Baselines vom Objekt entfernt.

Weitere Informationen zum Erstellen und Verwalten von Baselines und Baselinegruppen finden Sie unter Erstellen von und Arbeiten mit Baselines und Baselinegruppen.

Vergleich zwischen vSphere Lifecycle Manager-Images und -Baselines

Bei einer vSphere Lifecycle Manager-Baseline handelt es sich um eine Sammlung von Bulletins. Bei einem vSphere Lifecycle Manager-Image handelt es sich um eine Sammlung von Komponenten. Es gibt einige Unterschiede zwischen den Vorgängen, die Sie mit einem vSphere Lifecycle Manager-Image durchführen können, und den Vorgängen, die Sie mit vSphere Lifecycle Manager-Baselines durchführen können.

Vorgang Baselines Images
Verteilung Bulletins werden über Online-Depots und als Offline-Pakete verteilt. Sie können ISO-Images importieren und verwenden, um Upgrade-Baselines zu erstellen. Basis-Image, Anbieter-Add-Ons und -Komponenten werden über Online-Depots und als Offline-Pakete verteilt. Sie können keine ISO-Images verwenden, um ein vSphere Lifecycle Manager-Image für einen Cluster einzurichten.
Validierung Nicht unterstützt.

Sie validieren eine Baseline nicht, bevor Sie die Updates auf die Hosts anwenden. Sie können nur eine Standardisierungsvorabprüfung durchführen.

Wird unterstützt.

Sie können ein vSphere Lifecycle Manager-Image validieren, um zu überprüfen, ob es auf alle Hosts im Cluster anwendbar ist. Sie können auch eine Standardisierungsvorabprüfung durchführen.

Import/Export Sie können eine benutzerdefinierte Baseline erstellen und sie an verschiedene Objekte in derselben vCenter Server-Instanz anhängen. Sie können Baselines nicht exportieren und über vCenter Server-Instanzen verteilen. Sie können ein Image exportieren und es verwenden, um andere Cluster in derselben oder in einer anderen vCenter Server-Instanz zu verwalten. Images sind über vCenter Server-Instanzen hinweg portierbar. Sie können ein Image als ISO- oder JSON-Datei exportieren, aber Sie können nur Images importieren, die im JSON-Format vorliegen.
Konformitätsüberprüfungen Mit Baselines können Sie die Konformität eines Objekts anhand einer einzelnen oder mehrerer Baselines prüfen. Mit vSphere Lifecycle Manager-Images können Sie die Konformität der Hosts anhand eines einzelnen Images überprüfen. Um die Konformität anhand eines weiteren Images zu überprüfen, müssen Sie das neue Image zuerst einrichten.
Staging

Sie können Updates für die Hosts bereitstellen, bevor Sie sie tatsächlich installieren.

Nicht unterstützt.
Standardisierung Bei Verwendung von vSphere Lifecycle Manager-Baselines können Sie ein Objekt anhand einer einzelnen Baseline oder anhand mehrerer Baselines standardisieren. Daher können Sie mit einem einzelnen Vorgang einen Host patchen und ein Upgrade eines Hosts ausführen.

In vSphere Lifecycle Manager-Baselines werden jedoch die auf die Hosts anzuwendenden Updates aufgelistet, aber das Standardisierungsergebnis ist nicht immer vorhersehbar, da sich das ESXi-Image auf den Hosts nach der Standardisierung ändern kann.

Bei Verwendung von vSphere Lifecycle Manager-Images können Sie die Komponente, die Sie für einen Cluster verwenden, im Image hinzufügen, entfernen oder ändern. Wenn Sie die Hosts anhand des neuen Images standardisieren, werden alle geänderten Komponenten auf den Host angewendet. So können Sie einen Host mit einem einzelnen Standardisierungsvorgang ein Upgrade eines Hosts ausführen und den Host patchen.

vSphere Lifecycle Manager-Images definieren das präzise Image, das nach der Standardisierung auf die Hosts angewendet werden soll. Nach der Standardisierung ist keine Abweichung von dem definierten Image mehr möglich. vSphere Lifecycle Manager lässt keine Lösungen zu, die VIBs an die Hosts weitergeben.

Firmware-Updates Nicht unterstützt. Bei Verwendung von vSphere Lifecycle Manager-Images werden Firmware-Updates über Firmware- und Treiber-Add-Ons ausgeführt, die Sie dem Image hinzufügen, das Sie zum Verwalten eines Clusters verwenden. Für die Aktualisierung von Firmware mit Images ist ein vom OEM bereitgestelltes Hardware-Support-Manager-Plug-In erforderlich, das in vSphere Lifecycle Manager integriert wird.
Hardwarekompatibilitätsprüfungen Nicht unterstützt.

Sie können die Hardwarekompatibilität der Hosts in einem Cluster anhand des VMware-Kompatibilitätshandbuchs prüfen.

Darüber hinaus können Sie die Kompatibilität aller Hosts in einem vSAN-fähigen Cluster anhand der vSAN-Hardwarekompatibilitätsliste (vSAN-HCL) prüfen.

Softwareempfehlungen Eingeschränkte Unterstützung.

Softwareempfehlungen sind nur für vSAN-Cluster in Form von Empfehlungs-Baselines verfügbar.

Wird unterstützt.

Basierend auf der Hardware der Hosts im Cluster erhalten Sie Empfehlungen zu verfügbaren und gültigen ESXi-Updates oder -Upgrades.

Vorgänge auf vCenter Server-/Datencenterebene Bei Verwendung von vSphere Lifecycle Manager-Baselines können Sie beliebige der Hauptvorgänge auf vCenter Server- oder Datencenterebene auslösen. Bei Verwendung von vSphere Lifecycle Manager-Images können Sie nicht auf vSphere Lifecycle Manager- oder Datencenterebene arbeiten.
Verwalten von virtuellen Maschinen Sie können ein Upgrade der VMware Tools und der virtuellen Hardwareversionen der virtuellen Maschinen in einem Cluster durchführen, den Sie mit vSphere Lifecycle Manager-Baselines verwalten. Sie können ein Upgrade der VMware Tools und der virtuellen Hardwareversionen der virtuellen Maschinen in einem Cluster durchführen, den Sie mit vSphere Lifecycle Manager-Images verwalten.
Update Manager Download Service (UMDS) Wird unterstützt. Wird unterstützt.
Unterstützung für Remote Office/Branch Office (ROBO) Nicht bereitgestellt.

Obwohl keine spezifische Optimierung für ROBO-Bereitstellungen vorhanden ist, können Sie weiterhin Baselines und Baselinegruppen mit ROBO-Clustern verwenden.

Bereitgestellt.

Mit vSphere Lifecycle Manager-Images können Sie ein lokales Depot einrichten und es in ROBO-Umgebungen verwenden. Weitere Informationen finden Sie unter Verwalten von Depot-Außerkraftsetzungen für einen Cluster.

REST-APIs Nicht verfügbar. Verfügbar.