Machen Sie sich mit der Verwendung von Large Receive Offload (LRO) vertraut, um den CPU-Overhead bei der Verarbeitung von Paketen zu reduzieren, die mit hoher Frequenz aus dem Netzwerk eingehen.

LRO fasst eingehende Netzwerkpakete zu größeren Puffern zusammen und überträgt die so entstandenen größeren und weniger zahlreichen Pakete an den Netzwerk-Stack des Hosts oder der virtuellen Maschine. Die CPU muss nun weniger Pakete als bei deaktiviertem LRO verarbeiten, was ihre Nutzung im Netzwerk reduziert, besonders bei Verbindungen mit hoher Bandbreite.

Um die höhere Leistung mit LRO zu nutzen, aktivieren Sie LRO entlang des gesamten Datenpfads auf dem ESXi-Host. Dazu gehören auch VMkernel und Gastbetriebssystem. LRO ist standardmäßig im VMkernel und den VMXNET3-Adaptern von virtuellen Maschinen aktiviert.

Informationen über die Position der TCP-Paketzusammenfassung im Datenpfad erhalten Sie in der VMware-Knowledgebase im Artikel über TCP Segmentation Offload (TSO) und Large Receive Offload (LRO) in VMware-Umgebungen.

Verwaltung von Hardware-LRO für alle VMXNET3-Adapter auf einem ESXi-Host

Aktivieren Sie die Hardwarefunktionen der physischen Hostadapter, um beim Aggregieren der eingehenden TCP-Pakete für VXMNET3-VM-Adapter die LRO-Technologie zu nutzen, anstatt die Assembling-Ressourcen des Gastbetriebssystems zu verbrauchen.

Prozedur

  1. Navigieren Sie im vSphere Client zum Host.
  2. Erweitern Sie auf der Registerkarte Konfigurieren System.
  3. Klicken Sie auf Erweiterte Systemeinstellungen.
  4. Bearbeiten Sie den Wert des Parameters Net.Vmxnet3HwLRO.
    • Zur Aktivierung von Hardware-LRO setzen Sie Net.Vmxnet3HwLRO auf 1.
    • Zur Deaktivierung von Hardware-LRO setzen Sie Net.Vmxnet3HwLRO auf 0.
  5. Klicken Sie auf OK, damit die Änderungen wirksam werden.

Verwaltung von Software-LRO für alle VMXNET3-Adapter auf einem ESXi-Host

Bei mangelnder Unterstützung von Hardware-LRO durch die physischen Hostadapter verbessern Sie mit Software-LRO im VMkernel-Backend von VMXNET3-Adaptern die Netzwerkleistung von virtuellen Maschinen.

vSphere unterstützt Software-LRO für IPv4- und IPv6-Pakete.

Voraussetzungen

Prozedur

  1. Navigieren Sie im vSphere Client zum Host.
  2. Erweitern Sie auf der Registerkarte Konfigurieren System.
  3. Klicken Sie auf Erweiterte Systemeinstellungen.
  4. Bearbeiten Sie den Wert des Parameters Net.Vmxnet3SwLRO für VMXNET3-Adapter.
    • Zur Aktivierung von Software-LRO setzen Sie Net.Vmxnet3SwLRO auf 1.
    • Um Software-LRO zu deaktivieren, setzen Sie Net.Vmxnet3SwLRO auf 0.
  5. Klicken Sie auf OK, damit die Änderungen wirksam werden.

Ermitteln, ob LRO für VMXNET3-Adapter auf einem ESXi-Host aktiviert ist

Untersuchen Sie den Status von LRO auf einem ESXi, wenn Sie die Netzwerkleistung auf einem Host mit latenzempfindlichen Arbeitslasten abschätzen.

Voraussetzungen

Prozedur

  1. Navigieren Sie im vSphere Client zum Host.
  2. Erweitern Sie auf der Registerkarte Konfigurieren System.
  3. Klicken Sie auf Erweiterte Systemeinstellungen.
  4. Prüfen Sie den Wert der LRO-Parameter für VMXNET2 und VMXNET3.
    • Prüfen Sie für Hardware-LRO den Parameter Net.Vmxnet3HwLRO. Wenn er 1 beträgt, ist Hardware-LRO aktiviert.
    • Prüfen Sie für Software-LRO den Parameter Net.Vmxnet3SwLRO. Wenn er 1 beträgt, ist Hardware-LRO aktiviert.

Ändern der Größe des LRO-Puffers für VMXNET 3-Adapter

Sie können die Größe des Puffers für die Paketzusammenfassung für Verbindungen virtueller Maschinen durch VMXNET 3-Netzwerkadapter ändern. Erhöhen Sie die Puffergröße zum Verringern der Anzahl der TCP-Bestätigungen und zum Erhöhen der Effizienz in Arbeitslasten.

Prozedur

  1. Navigieren Sie im vSphere Client zum Host.
  2. Erweitern Sie auf der Registerkarte Konfigurieren System.
  3. Klicken Sie auf Erweiterte Systemeinstellungen.
  4. Geben Sie einen Wert zwischen 1 und 65535 für den Parameter Net.VmxnetLROMaxLength zum Festlegen der LRO-Puffergröße in Byte ein.
    Standardmäßig beträgt die Größe des LRO-Puffers 32000 Byte.

Aktivieren oder Deaktivieren von LRO für alle VMkernel-Adapter auf einem ESXi-Host

Mit LRO in VMkernel-Netzwerkadaptern auf einem ESXi-Host verbessern Sie die Netzwerkleistung bei eingehendem Infrastrukturdatenverkehr.

Prozedur

  1. Navigieren Sie im vSphere Client zum Host.
  2. Erweitern Sie auf der Registerkarte Konfigurieren System.
  3. Klicken Sie auf Erweiterte Systemeinstellungen.
  4. Bearbeiten Sie den Wert des Parameters Net.TcpipDefLROEnabled.
    • Um LRO für die VMkernel-Netzwerkadapter auf dem Host zu aktivieren, setzen Sie Net.TcpipDefLROEnabled auf 1.
    • Zum Deaktivieren von Software-LRO für die VMkernel-Netzwerkadapter auf dem Host setzen Sie Net.TcpipDefLROEnabled auf 0.
  5. Klicken Sie auf OK, damit die Änderungen wirksam werden.

Ändern der Größe des LRO-Puffers für VMkernel-Adapter

Sie können die Puffergröße für die Paketzusammenfassung in VMkernel-Verbindungen ändern. Erhöhen Sie die Puffergröße, um die Anzahl von TCP-Bestätigungen zu reduzieren und die Effizienz im VMkernel zu verbessern.

Prozedur

  1. Navigieren Sie im vSphere Client zum Host.
  2. Erweitern Sie auf der Registerkarte Konfigurieren System.
  3. Klicken Sie auf Erweiterte Systemeinstellungen.
  4. Geben Sie für den Parameter Net.TcpipDefLROMaxLength einen Wert zwischen 1 und 65535 ein, um die Größe des LRO-Puffers in Byte anzugeben.
    Standardmäßig beträgt die Größe des LRO-Puffers 32768 Byte.

Verwaltung von LRO auf einem VMXNET3-Adapter auf einer Linux-VM

Wenn LRO für VMXNET3-Adapter auf dem Host aktiviert ist, aktivieren Sie auch die LRO-Unterstützung in einem Netzwerkadapter einer virtuellen Linux-Maschine. Dadurch stellen Sie sicher, dass das Gastbetriebssystem keine Ressourcen darauf verwendet, eingehende Pakete zu größeren Paketen zusammenzufassen.

Voraussetzungen

Stellen Sie sicher, dass der Linux-Kernel die Version 2.6.24 oder höher aufweist.

Prozedur

  • Geben Sie in einem Terminalfenster auf dem Linux-Gastbetriebssystem den Befehl ethtool mit den Optionen -K und lro aus.
    • Führen Sie zum Aktivieren von LRO den folgenden Befehl aus:
      ethtool -K ethY lro on

      Das Y in „ethY“ gibt hier die Sequenznummer der Netzwerkkarte in der virtuellen Maschine an.

    • Führen Sie folgenden Befehl aus, um LRO zu deaktivieren:
      ethtool -K ethY lro off

      Das Y in „ethY“ gibt hier die Sequenznummer der Netzwerkkarte in der virtuellen Maschine an.

Verwaltung von LRO auf einem VMXNET3-Adapter auf einer Windows-VM

Wenn LRO für VMXNET3-Adapter auf dem Host aktiviert ist, aktivieren Sie auch die LRO-Unterstützung in einem Netzwerkadapter einer virtuellen Windows-Maschine. Dadurch stellen Sie sicher, dass das Gastbetriebssystem keine Ressourcen darauf verwendet, eingehende Pakete zu größeren Puffern zusammenzufassen.

Unter Windows wird die LRO-Technologie auch als „Empfangsseitige Zusammenfügung (Receive Side Coalescing, RSC)“ bezeichnet.

Voraussetzungen

  • Stellen Sie sicher, dass die virtuelle Maschine Windows Server 2012 oder höher bzw. Windows 8 oder höher ausführt.
  • Stellen Sie sicher, dass die virtuelle Maschine mit ESXi 6.0 und höher kompatibel ist.
  • Stellen Sie sicher, dass die Version des auf dem Gastbetriebssystem installierten VMXNET3-Treibers 1.6.6.0 oder höher ist.
  • Stellen Sie sicher, dass LRO global auf einer virtuellen Maschine aktiviert ist, auf der Windows Server 2012 und höher oder Windows 8 und höher ausgeführt wird. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Globale Verwaltung von LRO auf einer virtuellen Windows-Maschine.

Prozedur

  1. Klicken Sie in Netzwerk- und Freigabecenter in der Systemsteuerung des Gastbetriebssystems auf den Namen des Netzwerkadapters.
    Ein Dialogfeld zeigt den Status des Adapters an.
  2. Klicken Sie auf Eigenschaften und unter dem VMXNET3-Netzwerkadaptertyp auf Konfigurieren.
  3. Legen Sie auf der Registerkarte Erweitert sowohl Empfangssegmentzusammenfügung (IPv4) als auch Empfangssegmentzusammenfügung (IPv6) auf Aktiviert bzw. Deaktiviert fest.
  4. Klicken Sie auf OK.

Globale Verwaltung von LRO auf einer virtuellen Windows-Maschine

Um LRO (Large Receive Offload) auf einem VMXNET3-Adapter auf einer virtuellen Maschine unter Windows 8 oder Windows Server 2012 (und höher) zu verwenden, müssen Sie LRO global für das Gastbetriebssystem aktivieren. Unter Windows wird die LRO-Technologie auch als „Empfangsseitige Zusammenfügung (Receive Side Coalescing, RSC)“ bezeichnet.

Prozedur

  1. Um zu überprüfen, ob LRO global auf einem Windows 8- oder Windows Server 2012-Gastbetriebssystem (und höher) deaktiviert ist, führen Sie den Befehl netsh int tcp show global an der Eingabeaufforderung aus.
    netsh int tcp show global

    Der Befehl zeigt den Status der globalen TCP-Parameter (Transmission Control Protocol) an, die auf dem Windows 8.x-Betriebssystem festgelegt sind.

    Globale TCP-Parameter ---------------------------------------------- Zustand der empfangsseitigen Skalierung : enabled Chimney-Abladestatus : disabled NetDMA-Zustand : disabled Direkter Cachezugriff (DCA) : disabled Autom. Abstimmungsgrad Empfangsfenster : normal Add-On "Überlastungssteuerungsanbieter" : none ECN-Funktion : disabled RFC 1323-Zeitstempel : disabled RTO (anfänglich) : 3000 Zustand der Empfangssegmentzusammenfügung : disabled 

    Wenn LRO auf dem Windows 8- oder Windows Server 2012-System (und höher) global deaktiviert ist, wird die Eigenschaft „Status Empfangssegmentzusammenfügung“ als deaktiviert angezeigt.

  2. Um LRO global für das Windows-Betriebssystem zu aktivieren, führen Sie den Befehl netsh int tcp set global an der Befehlszeile aus:
     netsh int tcp set global rsc=enabled

Nächste Maßnahme

Aktivieren Sie LRO auf dem VMXNET3-Adapter auf der virtuellen Windows 8- oder Windows Server 2012-Maschine (und höher). Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Verwaltung von LRO auf einem VMXNET3-Adapter auf einer Windows-VM.