Erfahren Sie mehr über grundlegende Konzepte und verschiedene Komponenten der Virtual Volumes-Funktion in vSphere.
Virtual Volume-Objekte
Virtuelle Volumes sind Verkapselungen der Dateien und virtuellen Festplatten von virtuellen Maschinen sowie deren Derivate.
Virtuelle Volumes werden systemseitig in einem Speichersystem gespeichert, das über Ethernet oder SAN mit Ihren ESXi-Hosts verbunden ist. Sie werden als Objekte von einem Speichersystem exportiert und vollständig von der Hardware auf der Speicherseite verwaltet. In der Regel wird ein virtuelles Volume von einer eindeutigen GUID identifiziert. Virtuelle Volumes werden nicht im Voraus bereitgestellt, sondern automatisch erstellt, wenn Sie Verwaltungsvorgänge an virtuellen Maschinen durchführen. Zu diesen Vorgängen zählen die VM-Erstellung, das Klonen und das Erstellen von Snapshots. +ESXi und vCenter Server ordnen einen oder mehrere virtuelle Volumes einer virtuellen Maschine zu.
Typen von Virtual Volumes
- Data-vVol
- Ein virtuelles Daten-Volume, das direkt jeder .vmdk-Datei der virtuellen Festplatte entspricht. Wie virtuelle Festplattendateien in herkömmlichen Datenspeichern werden virtuelle Volumes den virtuellen Maschinen als SCSI- oder NVMe-Festplatten angezeigt. Data-vVols können Thick- oder Thin-bereitgestellt sein.
- Config-vVol
- Ein virtuelles Konfigurations-Volume bzw. Stammverzeichnis stellt ein kleines Verzeichnis mit Metadatendateien für eine virtuelle Maschine dar. Die Datei umfasst eine .vmx-Datei, Deskriptordateien für virtuelle Festplatten, Protokolldateien usw. Das virtuelle Konfigurations-Volume wird mit einem Dateisystem formatiert. Wenn ESXi das SCSI- oder NVMe-Protokoll für die Verbindung mit dem Speicher verwendet, werden virtuelle Konfigurations-Volumes mit VMFS konfiguriert. Beim NFS-Protokoll werden virtuelle Konfigurations-Volumes als NFS-Verzeichnis angezeigt. In der Regel ist es Thin-bereitgestellt.
- Swap-vVol
- Wird beim erstmaligen Einschalten einer virtuellen Maschine erstellt. Es stellt ein virtuelles Volume dar, auf dem Kopien von Speicherseiten virtueller Maschinen gespeichert werden, die nicht im Arbeitsspeicher beibehalten werden können. Seine Größe wird von der Speichergröße der virtuellen Maschine festgelegt. Standardmäßig ist es Thick-bereitgestellt.
- Snapshot-vVol
- Ein virtuelles Speichervolume, auf dem der Inhalt des Arbeitsspeichers einer virtuellen Maschine für einen Snapshot gespeichert wird. Thick-bereitgestellt.
- Andere
- Ein virtuelles Volume für bestimmte Funktionen. So wird beispielsweise ein virtuelles Digest-Volume für Content-Based Read Cache (CBRC) erstellt.
Eine virtuelle Maschine erstellt im allgemeinen mindestens drei virtuelle Volumes: data-vVol, config-vVol und swap-vVol. Die maximale Anzahl hängt davon ab, wie viele virtuelle Festplatten und Snapshots sich in der virtuellen Maschine befinden.
Indem Sie unterschiedliche virtuelle Volumes für verschiedene VM-Komponenten verwenden, können Sie Speicherrichtlinien auf der feinsten Granularitätsstufe anwenden und handhaben. Beispiel: Ein virtuelles Volume, das eine virtuelle Festplatte enthält, kann mehr Dienste enthalten als das virtuelle Volume für das VM-Startlaufwerk.
Festplattenbereitstellung
Die Virtual Volumes-Funktionalität unterstützt das Konzept von Thin- und Thick-bereitgestellten virtuellen Festplatten. Vom E/A-Standpunkt aus betrachtet ist die Implementierung und Verwaltung von Thin oder Thick Provisioning durch die Arrays jedoch für die ESXi-Hosts transparent. ESXi lagert alle Funktionen im Zusammenhang mit Thin Provisioning in die Speicher-Arrays aus.
Sie wählen den Typ „Thin“ oder „Thick“ für die virtuelle Festplatte bei der Erstellung der VM aus. Handelt es sich um eine Festplatte vom Typ „Thin“ und befindet sie sich in einem Virtual Volumes-Datenspeicher, können Sie diesen Typ später nicht durch Vergrößern der Festplatte ändern.
Gemeinsam genutzte Festplatten
Sie können eine gemeinsam genutzte Festplatte auf einem Virtual Volumes-Speicher ablegen, der dauerhafte SCSI-Reservierungen für Virtual Volumes unterstützt. Sie können diese Festplatte als Quorum-Festplatte verwenden und RDMs in den MSCS-Clustern vermeiden. Weitere Informationen finden Sie in der Dokumentation Handbuch zur vSphere-Ressourcenverwaltung.
Virtual Volumes-Speicheranbieter
Ein Virtual Volumes-Speicheranbieter, auch VASA-Anbieter genannt, ist eine Softwarekomponente, die für vSphere die Aufgaben eines Storage-Awareness-Diensts übernimmt. Der Anbieter ermöglicht die Out-of-Band-Kommunikation zwischen vCenter Server und ESXi-Hosts auf einer Seite und einem Speichersystem auf der anderen.
Der Speicheranbieter wird über VMware APIs für Storage Awareness (VASA) implementiert und verwaltet alle Aspekte der Virtual Volumes-Speicherung.
Der Speicheranbieter liefert Informationen vom zugrunde liegenden Datenspeicher. Die Funktionen des Speichercontainers werden in vCenter Server und dem vSphere Client angezeigt. Anschließend übermittelt er die Speicheranforderungen der virtuellen Maschine, die Sie in Form einer Speicherrichtlinie definieren können, an die Speicherebene. Der Integrationsprozess stellt sicher, dass ein in der Speicherebene erstelltes virtuelles Volume die Anforderungen in der Richtlinie erfüllt.
Speicheranbieter, die in vSphere integriert werden können und Virtual Volumes unterstützen, werden üblicherweise von externen Herstellern bezogen. Jeder Speicheranbieter muss von VMware zertifiziert sein und ordnungsgemäß bereitgestellt werden. Informationen zum Bereitstellen und Aktualisieren des Virtual Volumes-Speicheranbieters auf eine Version, die mit der aktuellen Version von ESXi kompatibel ist, erhalten Sie bei Ihrem Speicheranbieter.
Nachdem Sie den Speicheranbieter bereitgestellt haben, müssen Sie ihn in vCenter Server registrieren. Weitere Informationen finden Sie unter Registrieren von Virtual Volumes-Speicheranbietern. Informationen zum Upgrade Ihrer Speicheranbieter oder für andere Vorgänge, die Sie durchführen können, finden Sie unter Verwalten von Speicheranbietern für vSphere Virtual Volumes.
Virtual Volumes-Speichercontainer
Im Unterschied zu traditionellem block- oder dateibasiertem Speicher sind für die Virtual Volumes-Funktionalität keine vorkonfigurierten Speicher auf Speicherseite erforderlich. Stattdessen verwenden Virtual Volumes einen Speichercontainer, d. h. einen Pool von Rohspeicherkapazität bzw. eine Zusammenfassung von Speicherfunktionen, die ein Speichersystem für virtuelle Volumes bereitstellen kann.
Ein Speichercontainer ist ein Teil der logischen Speicher-Fabric und eine logische Einheit der zugrunde liegenden Hardware. Der Speichercontainer gruppiert virtuelle Volumes logisch basierend auf den Verwaltungs- und Administratoranforderungen. Der Speichercontainer kann zum Beispiel alle virtuellen Volumes enthalten, die für einen Mandanten in einer Mehrmandantenbereitstellung oder eine Abteilung in einer Unternehmensbereitstellung erstellt wurden. Jeder Speichercontainer dient als Speicher für virtuelle Volumes, und virtuelle Volumes werden entsprechend der Kapazität des Speichercontainers zugeteilt.
In der Regel definiert ein Speicheradministrator auf der Speicherseite Speichercontainer. Die Anzahl der Speichercontainer, deren Kapazität und Größe hängen von einer anbieterspezifischen Implementierung ab. Es ist mindestens ein Container pro Speichersystem erforderlich.
Nach dem Registrieren eines mit dem Speichersystem verknüpften Speicheranbieters erkennt vCenter Server alle konfigurierten Speichercontainer zusammen mit ihren Speicherfunktionsprofilen, Protokollendpunkten und anderen Attributen. Ein einzelner Speichercontainer kann mehrere Funktionsprofile exportieren. Deshalb können virtuelle Maschinen mit verschiedenen Anforderungen und verschiedenen Speicherrichtlinieneinstellungen Teil desselben Speichercontainers sein.
Anfangs ist keiner der erkannten Speichercontainer mit einem bestimmten Host verbunden, und sie werden im vSphere Client nicht angezeigt. Zum Mounten eines Speichercontainers müssen Sie diesen einem Virtual Volumes-Datenspeicher zuordnen.
Statische Protokollendpunkte
Bei SCSI- oder NFS-Transporten verwenden ESXi-Hosts einen logischen E/A-Proxy, den so genannten Protokollendpunkt, für die Kommunikation mit virtuellen Volumes. ESXi verwendet Protokollendpunkte zum Einrichten eines Datenpfads auf Anforderung von virtuellen Maschinen zu ihren jeweiligen virtuellen Volumes.
Jedes virtuelle Volume ist an einen speziellen Protokollendpunkt gebunden. Wenn eine virtuelle Maschine auf dem Host einen E/A-Vorgang ausführt, leitet der Protokollendpunkt die E/A zum entsprechenden virtuellen Volume. Im Allgemeinen benötigt ein Speichersystem nur einige wenige Protokollendpunkte. Ein einzelner Protokollendpunkt kann mit Hunderten oder Tausenden von virtuellen Volumes verbunden werden.
Auf der Speicherseite konfiguriert ein Speicheradministrator Protokollendpunkte, einen oder mehrere pro Speichercontainer. Die Protokollendpunkte sind ein Teil des physischen Speicher-Fabric. Das Speichersystem exportiert die Protokollendpunkte mit den dazugehörigen Speichercontainern über den Speicheranbieter. Nach dem Zuordnen des Speichercontainers zu einem Virtual Volumes-Datenspeicher erkennt der ESXi-Host die Protokollendpunkte, die anschließend im vSphere Client sichtbar werden. Die Protokollendpunkte können auch während der Neuprüfung eines Speichers erkannt werden. Die Protokollendpunkte können von mehreren Hosts erkannt und gemountet werden.
Im vSphere Client sieht die Liste verfügbarer Protokollendpunkte ähnlich wie die Liste der Hostspeichergeräte aus. Sie können verschiedene Speichertransporte verwenden, um die Protokollendpunkte für ESXi offenzulegen. Wenn der SCSI-basierte Transport verwendet wird, stellt der Protokollendpunkt eine durch eine T10-basierte LUN WWN definierte Proxy-LUN dar. Für das NFS-Protokoll ist der Protokollendpunkt ein Mount-Punkt, wie zum Beispiel eine IP-Adresse und ein Freigabename. Sie können Mehrfachpfade auf dem SCSI-basierten Protokollendpunkt, aber nicht auf dem NFS-basierten Protokollendpunkt konfigurieren. Unabhängig vom verwendeten Protokoll kann ein Speicher-Array mehrere Protokollendpunkte zu Verfügbarkeitszwecken bereitstellen.
Protokollendpunkte werden pro Array verwaltet. ESXi und vCenter Server gehen davon aus, dass alle zu einem Array gemeldeten Protokollendpunkte mit allen Containern in diesem Array verknüpft sind. Wenn es in einem Array beispielsweise zwei Container und drei Protokollendpunkte gibt, geht ESXi davon aus, dass die virtuellen Volumes in beiden Containern an alle drei Protokollendpunkte gefunden werden können.
Informationen zum Anzeigen der statischen Protokollendpunkte im vSphere Client finden Sie unter Prüfen und Verwalten von statischen Protokollendpunkten.
Binden und Aufheben der Bindung von Virtuellen Volumes
Zum Zeitpunkt seiner Erstellung stellt das virtuelle Volume ein passives Element dar, das nicht sofort für E/A bereit ist. Für den Zugriff auf das virtuelle Volume sendet ESXi oder vCenter Server eine Bindungsanforderung.
Das Speichersystem antwortet mit einer Protokollendpunkt-ID, die zu einem Zugriffspunkt zum virtuellen Volume wird. Der Protokollendpunkt nimmt alle E/A-Anforderungen an das virtuelle Volume an. Diese Bindung besteht so lange, bis ESXi eine Anforderung zum Aufheben der Bindung für das virtuelle Volume sendet.
Für spätere Bindungsanforderungen zum selben virtuellen Volume kann das Speichersystem unterschiedliche Protokollendpunkt-IDs zurückgeben.
Wenn Sie das NVMe-Protokoll verwenden, stellt die Antwort des virtuellen Bind-Volumes den NVMe-Untersystem-NQN und die Namespace-ID (nsid) des Namespace-vVol-Objekts bereit. Der ESXi-Host verwendet diese Informationen und löst sie in die ANA-Gruppe innerhalb des Subsystems auf. Entsprechend dieser ANA-Gruppe wird gegebenenfalls ein virtueller Protokollendpunkt (vPE) erstellt. Es wird verwendet, um alle E/A-Anforderungen an Virtual Volumes zu leiten.
Wenn von mehreren ESXi-Hosts gleichzeitige Bindungsanforderungen zu einem virtuellen Volume eingehen, kann das Speichersystem für jeden anfordernden ESXi-Host dieselben oder andere Endpunktbindungen zurückgeben. Anders ausgedrückt, das Speichersystem kann verschiedene gleichzeitige Hosts über unterschiedliche Endpunkte an dasselbe virtuelle Volume binden.
Bei der Aufhebung der Bindung wird der D/A-Zugriffspunkt vom virtuellen Volume entfernt. Das Speichersystem kann die Bindung des virtuellen Volumes zu seinem Protokollendpunkt sofort oder verzögert aufheben oder eine andere Aktion durchführen. Ein gebundenes virtuelles Volume kann erst gelöscht werden, nachdem die Bindung aufgehoben wurde.
Virtual Volumes-Datenspeicher
Ein Virtual Volumes-Datenspeicher stellt einen Speichercontainer in vCenter Server und im vSphere Client dar.
Nachdem vCenter Server von Speichersystemen exportierte Speichercontainer erkannt hat, müssen Sie diese als Virtual Volumes-Datenspeicher bereitstellen. Die Virtual Volumes-Datenspeicher werden nicht auf herkömmliche Art und Weise formatiert, wie z. B. VMFS-Datenspeicher. Sie müssen sie dennoch erstellen, da das Datenspeicher-Konstrukt für alle vSphere-Funktionen einschließlich FT, HA, DRS usw. ordnungsgemäß funktionieren muss.
Mit dem Assistenten zum Erstellen von Datenspeichern im vSphere Client ordnen Sie einen Speichercontainer einem Virtual Volumes-Datenspeicher zu. Der erstellte Virtual Volumes-Datenspeicher entspricht direkt dem jeweiligen Speichercontainer.
Vom Standpunkt eines vSphere-Administrators aus ähnelt der Virtual Volumes-Datenspeicher jedem beliebigen anderen Datenspeicher und wird als Behälter für virtuelle Maschinen verwendet. Wie andere Datenspeicher kann der Virtual Volumes-Datenspeicher durchsucht werden; dabei werden virtuelle Volumes nach dem Namen der virtuellen Maschine aufgelistet. Wie traditionelle Datenspeicher unterstützt der Virtual Volumes-Datenspeicher Unmounten und Mounten. Bestimmte Vorgänge wie beispielsweise Aktualisieren oder Vergrößern/Verkleinern sind allerdings nicht auf den Virtual Volumes-Datenspeicher anwendbar. Die Kapazität des Virtual Volumes-Datenspeichers kann vom Speicheradministrator außerhalb von vSphere konfiguriert werden.
Informationen zur Erstellung eines Virtual Volumes-Datenspeichers finden Sie unter Erstellen eines Virtual Volumes-Datenspeichers in einer vSphere-Umgebung.
Virtual Volumes und VM-Speicherrichtlinien
Für eine virtuelle Maschine, die auf einem Virtual Volumes-Datenspeicher ausgeführt wird, ist eine VM-Speicherrichtlinie erforderlich.
VM-Speicherrichtlinien sind Regelsätze, die die Platzierungs- und Dienstqualitätsanforderungen für eine virtuelle Maschine beschreiben. Die Richtlinie setzt die angemessene Platzierung der virtuellen Maschine im Virtual Volumes-Speicher durch und sorgt dafür, dass der Speicher die Anforderungen der virtuellen Maschine erfüllen kann.
Mithilfe der Schnittstelle für VM-Speicherrichtlinien können Sie eine Virtual Volumes-Speicherrichtlinie erstellen. Wenn Sie der virtuellen Maschine die neue Richtlinie zuweisen, bewirkt diese, dass der Virtual Volumes-Speicher die Anforderungen erfüllt.
Virtual VolumesStandardspeicherrichtlinie
Für Virtual Volumes bietet VMware eine Standardspeicherrichtlinie, die keine Regeln oder Speicheranforderungen enthält. Diese wird als Virtual Volumes-Richtlinie ohne Anforderungen bezeichnet. Diese Richtlinie wird auf VM-Objekte angewendet, wenn Sie keine andere Richtlinie für die virtuelle Maschine im Virtual Volumes-Datenspeicher festlegen. Mit der Richtlinie „Keine Anforderungen“ können Speicher-Arrays die optimale Platzierung für die VM-Objekte bestimmen.
Die von VMware zur Verfügung gestellte Standardrichtlinie „Keine Anforderungen“ weist die folgenden Merkmale auf:
- Sie können diese Richtlinie nicht löschen, bearbeiten oder klonen.
- Die Richtlinie ist nur mit den Virtual Volumes-Datenspeichern kompatibel.
- Sie können eine VM-Speicherrichtlinie für Virtual Volumes erstellen und als Standard festlegen.
Virtual Volumes und Speicherprotokolle
Ein Virtual Volumes-Speichersystem stellt Protokollendpunkte bereit, die im physischen Speicher-Fabric erkennbar sind. ESXi-Hosts verwenden die Protokollendpunkte zum Herstellen einer Verbindung zu virtuellen Volumes im Speicher. Der Betrieb der Protokollendpunkte hängt von den Speicherprotokollen ab, die die Endpunkte für ESXi-Hosts offenlegen.
Virtual Volumes unterstützt NFS-Version 3 und 4.1, iSCSI, Fibre-Channel, FCoE, NVMe over Fibre-Channel und NVMe over TCP.
Unabhängig vom verwendeten Speicherprotokoll bieten Protokollendpunkte einheitlichen Zugriff sowohl auf SAN- als auch auf NAS-Speicher. Ein virtuelles Volume, wie z. B. eine Datei auf einem anderen traditionellen Datenspeicher, wird auf einer virtuellen Maschine als SCSI- oder NVMe-Datenträger dargestellt.
Ein Speichercontainer wird SAN (SCSI oder NVMe) oder NAS zugewiesen und kann nicht von diesen Protokolltypen gemeinsam genutzt werden. Ein Array kann einen Speichercontainer mit SCSI-Endpunkten und einen anderen Container mit NFS-Protokollendpunkten darstellen. Der Container kann keine Kombination aus SCSI-, NVMe- und NFS-Speicherzugriffsprotokollen verwenden.
Virtual Volumes und SCSI-basierter Transport
Auf Festplatten-Arrays unterstützt Virtual Volumes Fibre Channel-, FCoE- und iSCSI-Protokolle.
Wenn das SCSI-basierte Protokoll verwendet wird, stellt der Protokollendpunkt eine durch eine T10-basierte LUN WWN definierte Proxy-LUN dar.
Protokollendpunkte werden wie blockbasierte LUNs mithilfe von LUN-Standard-Erkennungsbefehlen erkannt. Der ESXi-Host prüft regelmäßig auf neue Geräte und erkennt asynchron blockbasierte Protokollendpunkte. Auf den Protokollendpunkt kann von mehreren Pfaden zugegriffen werden. Der Datenverkehr auf diesen Pfaden befolgt bekannte Richtlinien zur Pfadauswahl, wie dies für LUNs typisch ist.
ESXi erstellt auf SCSI-basierten Festplatten-Arrays zum Zeitpunkt der Erstellung der virtuellen Maschine ein virtuelles Volume und formatiert dieses als VMFS. Auf diesem kleinen virtuellen Volume werden alle Metadaten der virtuellen Maschine gespeichert. Es wird als Konfigurations-vVol bezeichnet. Das Konfigurations-vVol fungiert als Speicher-Locator der virtuellen Maschine für vSphere.
Virtual Volumes auf Festplatten-Arrays unterstützt denselben Satz von SCSI-Befehlen wie VMFS und verwenden ATS als Sperrmechanismus.
CHAP-Unterstützung für iSCSI-Endpoints
Virtual Volumes unterstützt das Challenge Handshake Access Protocol (CHAP) mit iSCSI-Zielen. Mit dieser Option können ESXi-Hosts die Anmeldedaten des CHAP-Initiators an Virtual Volumes-Speicheranbieter, auch als VASA-Anbieter bezeichnet, freigeben und Virtual Volumes-Speicheranbietern die Möglichkeit geben, Systemereignisse auszugeben, die vCenter Server über Änderungen an den Anmeldedaten des CHAP-Ziels auf dem Speicher-Array benachrichtigen.
Jeder ESXi-Host kann über mehrere HBAs verfügen, und für jeden HBA können Eigenschaften konfiguriert werden. Eine dieser Eigenschaften ist die Authentifizierungsmethode, die der HBA verwenden muss. Die Authentifizierung ist optional, aber wenn sie implementiert wird, muss sie sowohl vom Initiator als auch vom Ziel unterstützt werden. CHAP ist eine Authentifizierungsmethode, die in beiden Richtungen zwischen Initiator und Ziel verwendet werden kann.
Weitere Informationen zu verschiedenen CHAP-Authentifizierungsmethoden finden Sie unter Auswählen der CHAP-Authentifizierungsmethode. Informationen zum Konfigurieren von CHAP auf dem ESXi-Host finden Sie unter Konfigurieren von CHAP-Parametern für iSCSI- oder iSER-Speicheradapter auf dem ESXi-Host..
Virtual Volumes und NFS-Transport
Beim NAS-Speicher stellt ein Protokollendpunkt eine NFS-Freigabe dar, die der ESXi-Host unter Verwendung der IP-Adresse oder des DNS-Namens und eines Freigabenamens mountet. Virtual Volumes unterstützt die NFS-Versionen 3 und 4.1 für den Zugriff auf den NAS-Speicher. Sowohl IPv4- als auch IPv6-Formate werden unterstützt.
Unabhängig von der verwendeten Version kann ein Speicher-Array mehrere Protokollendpunkte zu Verfügbarkeitszwecken bereitstellen.
Darüber hinaus werden mit NFS-Version 4.1 Trunking-Mechanismen eingeführt, die den Lastausgleich und das Multipathing ermöglichen.
Virtual Volumes auf NAS-Geräten unterstützt dieselben NFS-RPCs (Remote Procedure Calls), die ESXi-Hosts zum Verbinden mit NFS-Mount-Punkten verwenden.
Auf NAS-Geräten stellt ein Konfigurations-vVol eine Verzeichnisunterstruktur dar, die einem Konfigurations‐vVolID entspricht. Das Konfigurations-vVol muss Verzeichnisse und andere Vorgänge unterstützen, die für NFS erforderlich sind.
Virtual Volumes und NVMe
Virtual Volumes unterstützt NVMe-Protokolle, einschließlich NVMe over Fibre Channel und NVMe over TCP. Ein Virtual Volume-Objekt wird einem Namespace innerhalb eines NVMe-Subsystems zugeordnet. ANA-Gruppen innerhalb des NVMe-Subsystems werden als virtuelle Protokollendpunkte auf dem ESXi-Host angesehen.
Virtuelle Protokollendpunkte werden für die Pfadzustandsverwaltung verwendet, wenn sich der ANA-Gruppenstatus ändert. Der ESXi-Host erkennt die ANA-Gruppen dynamisch nach Bedarf. Dies bedeutet, dass der virtuelle Protokollendpunkt nur erstellt wird, wenn der ESXi-Host E/A-Zugriff auf ein Virtual Volume eines Namespace innerhalb des NVMe-Subsystems benötigt. Config-vVols auf NVMe ähneln SCSI, die mit VMFS formatiert sind. Sie werden auch zum Speichern der VM-Metadatendateien verwendet.
Informationen zum Konfigurieren von NVMe mit Virtual Volumes auf dem ESXi-Host finden Sie unter NVMe und Virtual Volumes in vSphere.
Virtual Volumes – Architektur
Ein architektonisches Diagramm bietet eine Übersicht darüber, wie alle Komponenten der Virtual Volumes-Funktionalität miteinander interagieren.
Informationen zur Architektur von Virtual Volumes erhalten Sie im entsprechenden Video.