Vor der Verwendung von vSphere vMotion müssen Sie Ihre Hosts ordnungsgemäß konfigurieren.
- Jeder Host muss für vSphere vMotion lizenziert sein.
- Jeder Host muss die Anforderungen an gemeinsam genutzten Speicher für vSphere vMotion erfüllen. Weitere Informationen finden Sie unter Anforderungen an den gemeinsam genutzten Speicher für vSphere vMotion.
- Jeder Host muss die Netzwerkanforderungen für vSphere vMotion erfüllen. Weitere Informationen finden Sie unter Definition der vSphere vMotion-Netzwerkanforderungen.
vSphere vMotion über große Entfernungen
Sie können zuverlässige Migrationen zwischen Hosts und Sites durchführen, die durch hohe Round-Trip-Netzwerklatenzzeiten getrennt werden. vSphere vMotion über große Entfernungen ist aktiviert, wenn die entsprechende Lizenz installiert ist. Eine Konfiguration durch den Benutzer ist nicht erforderlich.
Für eine Migration über große Entfernungen überprüfen Sie die Netzwerklatenz zwischen den Hosts und Ihrer Lizenz.
- Die Round-Trip-Zeit zwischen den Hosts darf maximal 150 Millisekunden betragen.
- Ihre Lizenz muss vSphere vMotion über große Entfernungen abdecken.
- Sie müssen den Datenverkehr im Zusammenhang mit der Übertragung der VM-Dateien auf den Zielhost auf dem bereitstellenden TCP/IP-Stack platzieren. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Vorgehensweise zum Platzieren des Datenverkehrs für Cold-Migration, Klonen und Snapshots auf dem Bereitstellungs-TCP/IP-Stack.
Anforderungen an den gemeinsam genutzten Speicher für vSphere vMotion
Konfigurieren Sie Ihre Hosts für vSphere vMotion mit gemeinsam genutztem Speicher, um sicherzustellen, dass sowohl Quell- als auch Zielhosts auf virtuelle Maschinen zugreifen können.
Während der Migration mit vMotion muss sich die zu migrierende virtuelle Maschine an einem Speicherort befinden, auf den sowohl der Quell- als auch der Zielhost zugreifen kann. Stellen Sie sicher, dass die für vMotion konfigurierten Hosts gemeinsam genutzten Speicher verwenden. Der gemeinsam genutzte Speicher kann sich in einem Fibre-Channel-SAN befinden oder kann mithilfe von iSCSI und NAS implementiert werden.
Wenn Sie vMotion zum Migrieren von virtuellen Maschinen mit RDM-Dateien (Raw Device Mapping) verwenden, stellen Sie sicher, dass die LUN-IDs für RDMs auf allen teilnehmenden Hosts konsistent bleiben.
In der Dokumentation vSphere-Speicher finden Sie Informationen zu SANs und RDMs.
Definition der vSphere vMotion-Netzwerkanforderungen
Die Migration mit vMotion setzt ordnungsgemäß konfigurierte Netzwerkschnittstellen auf den Quell- und Zielhosts voraus.
Konfigurieren Sie jeden Host mit mindestens einer Netzwerkschnittstelle für vMotion-Datenverkehr. Um eine sichere Datenübertragung zu gewährleisten, muss das vMotion-Netzwerk ein sicheres Netzwerk sein, das nur für vertrauenswürdige Parteien zugänglich ist. Durch zusätzliche Bandbreite wird die vMotion-Leistung erheblich verbessert. Wenn Sie eine virtuelle Maschine mit vMotion migrieren, ohne gemeinsam genutzten Speicher zu verwenden, wird der Inhalt der virtuellen Festplatte ebenfalls über das Netzwerk übertragen.
Mit vSphere 6.5 und höher kann der Netzwerkdatenverkehr mit vMotion verschlüsselt werden. Verschlüsseltes vMotion richtet sich nach der Hostkonfiguration oder nach der Kompatibilität zwischen den Quell- und Zielhosts.
Anforderungen für gleichzeitige vMotion-Migrationen
Sie müssen sicherstellen, dass das vMotion-Netzwerk über eine dedizierte Bandbreite von mindestens 250 Mbit/s pro gleichzeitiger vMotion-Sitzung verfügt. Eine größere Bandbreite ermöglicht eine schnellere Fertigstellung von Migrationen. Durchsatzgewinne durch WAN-Optimierungstechniken werden nicht auf das 250 Mbit/s-Limit angerechnet.
Informationen zur maximalen Anzahl von gleichzeitig möglichen vMotion-Vorgängen finden Sie unter vCenter Server-Grenzwerte für gleichzeitig ausgeführte Migrationen. Diese Höchstzahl ändert sich mit der Verbindungsgeschwindigkeit eines Hosts mit dem vMotion-Netzwerk.
Round-Trip-Zeit für vMotion-Migration über große Entfernungen
Verlässliche Migrationen zwischen Hosts, die durch eine hohe Round-Trip-Netzwerklatenzzeit voneinander getrennt sind, können Sie ausführen, wenn Sie über die entsprechende Lizenz für Ihre Umgebung verfügen. Die maximale unterstützte Netzwerk-Round-Trip-Zeit für vMotion-Migrationen ist 150 Millisekunden. Diese Round-Trip-Zeit ermöglicht Ihnen, virtuelle Maschinen an einen anderen, geografisch weit entfernten Standort zu migrieren.
Multiple-NIC vMotion
Sie können mehrere Netzwerkkarten für vMotion konfigurieren, indem Sie zwei oder mehr Netzwerkkarten dem erforderlichen Standard-Switch oder Distributed Switch hinzufügen. Details finden Sie im Knowledgebase-Artikel KB 2007467.
Netzwerkkonfiguration
Konfigurieren Sie die virtuellen Netzwerke auf vMotion-fähigen Hosts wie folgt:
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Konfigurieren Sie auf jedem Host eine VMkernel-Portgruppe für vMotion.
Damit der vMotion-Datenverkehr über IP-Subnetze geroutet wird, aktivieren Sie den vMotion-TCP/IP-Stack auf dem Host. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Vorgehensweise zum Platzieren von vSphere vMotion-Datenverkehr auf dem vMotion-TCP/IP-Stack Ihres ESXi-Hosts.
- Wenn Sie Standard-Switches im Netzwerk verwenden, stellen Sie sicher, dass die Netzwerkbezeichnungen für die Portgruppen virtueller Maschinen auf allen Hosts konsistent sind. Während einer Migration mit vMotion weist vCenter Server virtuelle Maschinen basierend auf übereinstimmenden Netzwerkbezeichnungen Portgruppen zu.
Hinweis:
Standardmäßig können Sie vMotion nicht verwenden, um eine virtuelle Maschine, die einem Standard-Switch ohne konfigurierte physische Uplinks zugeordnet ist, zu migrieren, selbst wenn der Zielhost ebenfalls einen Standard-Switch ohne Uplink mit der gleichen Beschriftung enthält.
Um dieses Standardverhalten außer Kraft zu setzen, stellen Sie die erweiterten config.migrate.test.CompatibleNetworks.VMOnVirtualIntranet-Einstellungen von vCenter Server auf false ein. Die Änderung wird sofort wirksam. Einzelheiten zu dieser Einstellung finden Sie im Knowledgebase-Artikel KB 1003832. Informationen zur Konfiguration von erweiterten Einstellungen für vCenter Server finden Sie unter vCenter Server-Konfiguration.
- Wenn Sie Systeme zur Erkennung von Eindringversuchen (Intrusion Detection Systems, IDS) und Firewalls verwenden, um Ihre Umgebung zu schützen, stellen Sie sicher, dass sie so konfiguriert sind, dass Verbindungen zu den Ports zugelassen werden, die für vMotion auf den ESXi-Hosts verwendet werden. Eine Liste der derzeit unterstützten Ports und Protokolle für vMotion finden Sie im Tool VMware Ports and Protocols™ auf https://ports.esp.vmware.com/home/vSphere.
Informationen zum Konfigurieren von vMotion-Netzwerkressourcen finden Sie unter Optimale Vorgehensweisen für Netzwerke für vSphere vMotion.
Weitere Informationen zu den Netzwerkanforderungen für vMotion finden Sie im Knowledgebase-Artikel KB 59232.
Optimale Vorgehensweisen für Netzwerke für vSphere vMotion
Berücksichtigen Sie bestimmte Best Practices zum Konfigurieren der Netzwerkressourcen für vMotion auf einem ESXi-Host.
- Geben Sie die erforderliche Bandbreite auf eine der folgenden Weisen an:
Konfiguration des physischen Adapters Best Practices Reservieren Sie mindestens einen Adapter für vMotion. Verwenden Sie mindestens einen 10-GbE-Adapter für Arbeitslasten mit einer geringen Anzahl von Arbeitsspeichervorgängen oder wenn Sie Arbeitslasten mit vielen Arbeitsspeichervorgängen migrieren.
Wenn nur zwei Ethernet-Adapter verfügbar sind, kombinieren Sie zur Optimierung der Verfügbarkeit die beiden Adapter in einer Gruppe und verwenden Sie VLANs, um den Datenverkehr auf mehrere Netzwerke aufzuteilen: eines oder mehrere für den Datenverkehr virtueller Maschinen und eines für vMotion.
Leiten Sie vMotion-Datenverkehr an eine oder mehrere physische Netzwerkkarten, die über hohe Bandbreitenkapazität verfügen und die auch für andere Datenverkehrstypen genutzt werden. - Verwenden Sie Multiple-NIC vMotion zur Verteilung und Zuordnung von mehr Bandbreite zum vMotion-Datenverkehr über mehrere physische Netzwerkkarten hinweg.
- Verwenden Sie auf vSphere Distributed Switch 5.1 und höher vSphere Network I/O Control-Freigaben, um die Bandbreite für ausgehenden vMotion-Datenverkehr zu gewährleisten. Durch die Definition von Freigaben werden auch Konflikte infolge von zu hohem vMotion- oder anderem Datenverkehrsaufkommen vermieden.
- Um die Auslastung der Verknüpfung der physischen Netzwerkkarte aufgrund von starkem eingehendem vMotion-Datenverkehr zu vermeiden, verwenden Sie Traffic-Shaping in Ausgangsrichtung (Egress-Traffic-Shaping) für die vMotion-Portgruppe am Zielhost. Mit Traffic-Shaping können Sie die durchschnittliche und maximale Bandbreite begrenzen, die für vMotion-Datenverkehr verfügbar ist, und Ressourcen für andere Datenverkehrstypen reservieren.
- In vSphere 7.0 Update 1 oder früher lastet vMotion physische 1-GbE- und 10-GbE-Netzwerkkarten mit einer einzelnen vMotion VMkernel-Netzwerkkarte (NIC) aus. Ab vSphere 7.0 Update 2 lastet vMotion Hochgeschwindigkeitsverknüpfungen, wie z. B. 25 GbE, 40 GbE und 100 GbE, mit einer einzelnen vMotion VMkernel-Netzwerkkarte (NIC) aus. Wenn Sie nicht über dedizierte Uplinks für vMotion verfügen, können Sie Network I/O Control verwenden, um die Bandbreitennutzung von vMotion einzuschränken.
- Verwenden Sie für eine optimale vMotion-Leistung Jumbo-Frames.
Stellen Sie sicher, dass Jumbo-Frames für alle Netzwerkgeräte im vMotion-Pfad aktiviert sind, einschließlich der physischen Netzwerkkarten, physischen Switches und virtuellen Switches.
- Platzieren Sie vMotion-Datenverkehr auf dem vMotion-TCP/IP-Stack zur Migration über IP-Subnetze hinweg, die über ein dediziertes Standard-Gateway verfügen, das nicht das Gateway des Verwaltungsnetzwerks ist. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Vorgehensweise zum Platzieren von vSphere vMotion-Datenverkehr auf dem vMotion-TCP/IP-Stack Ihres ESXi-Hosts.
Weitere Informationen zum Konfigurieren von Netzwerken auf einem ESXi-Host finden Sie in der Dokumentation zu vSphere-Netzwerk.