Um die vSphere-Ressourcenverwaltung zu verstehen, müssen Sie ihre Komponenten sowie Ziele kennen und wissen, wie Sie sie in einer Clusterumgebung am besten implementieren können.

Es werden Einstellungen für die Ressourcenzuteilung für eine virtuelle Maschine (Anteile, Reservierung und Grenzwert), einschließlich der Einrichtung und der Anzeige, behandelt. Außerdem wird die Zugangssteuerung erklärt, der Prozess, durch den die Einstellungen für die Ressourcenzuteilung anhand vorhandener Ressourcen validiert werden.

Ressourcenverwaltung ist die Zuweisung von Ressourcen von Anbietern von Ressourcen an Ressourcenverbraucher.

Der Bedarf für die Ressourcenverwaltung entsteht durch die Mehrfachvergabe von Ressourcen, d. h., dass es mehr Bedarf als Kapazität gibt, und aus der Tatsache, dass Bedarf und Kapazität variieren. Mithilfe der Ressourcenverwaltung können Sie Ressourcen dynamisch neu zuteilen, um die verfügbare Kapazität effektiver zu verwenden.

Hinweis: In diesem Kapitel bezieht sich „Arbeitsspeicher“ auf den physischen Arbeitsspeicher.

ESXi-Ressourcentypen

Zu den Ressourcen gehören CPU-, Arbeitsspeicher-, Energie-, Speicher- und Netzwerkressourcen.

Hinweis: ESXi verwaltet Netzwerkbandbreite und Datenträgerressourcen pro Host, indem es den Netzwerkverkehr anpasst und einen Mechanismus zur proportionalen Freigabe verwendet.

Verwenden von physischen Ressourcen

Sie können Hosts und Cluster, einschließlich Datenspeicher-Clustern, als physische Ressourcen mit vSphere verwenden.

Für Hosts bestehen die verfügbaren Ressourcen aus der Hardwarespezifikation des Hosts, abzüglich der von der Virtualisierungssoftware genutzten Ressourcen.

Ein Cluster ist eine Gruppe von Hosts. Mithilfe des vSphere Client können Sie einen Cluster erstellen und dem Cluster mehrere Hosts hinzufügen. vCenter Server verwaltet die Ressourcen dieser Hosts gemeinsam: Dder Cluster besitzt sämtliche CPUs und den gesamten Arbeitsspeicher aller Hosts. Für den Cluster können die Funktionen für den gemeinsamen Lastausgleich oder für Failover aktiviert werden. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Erstellen eines vSphere DRS-Clusters.

Ein Datenspeicher-Cluster ist eine Gruppe von Datenspeichern. Wie bei DRS-Clustern können Sie mithilfe von vSphere Client einen Datenspeicher-Cluster erstellen und mehrere Datenspeicher zum Cluster hinzufügen. vCenter Server verwaltet die Datenspeicherressourcen gemeinsam. Sie können Speicher-DRS aktivieren, um die E/A-Last und die Speicherplatznutzung auszugleichen. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Erstellen eines Datenspeicher-Clusters.

Nutzen von Ressourcen

Bei virtuellen Maschinen handelt es sich um Ressourcenverbraucher.

Bei den meisten Maschinen funktionieren die bei der Erstellung zugewiesenen Standardressourceneinstellungen einwandfrei. Die Einstellungen der virtuellen Maschine können später bearbeitet werden, um einen anteilsabhängigen Prozentsatz der Gesamtmenge an CPU, Arbeitsspeicher und Speicher-E/A des Ressourcenlieferanten oder eine garantierte CPU- und Arbeitsspeicherzuteilung zuzuweisen. Beim Einschalten der virtuellen Maschine überprüft der Server, ob ausreichend noch nicht reservierte Ressourcen verfügbar sind und ermöglicht das Einschalten, wenn dies der Fall ist. Dieser Vorgang wird als Zugangssteuerung bezeichnet.

Ein Ressourcenpool ist eine logische Abstraktion für eine flexible Verwaltung von Ressourcen. Ressourcenpools können in Hierarchien angeordnet und zur hierarchischen Partitionierung verfügbarer CPU- und Arbeitsspeicherressourcen verwendet werden. Ressourcenpools können demzufolge sowohl als Anbieter als auch als Verbraucher von Ressourcen betrachtet werden. Sie bieten Ressourcen für untergeordnete Ressourcenpools und virtuelle Maschinen, sind aber auch Ressourcenverbraucher, weil sie die Ressourcen der ihnen übergeordneten Elemente verbrauchen. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Verwalten von Ressourcenpools mit vSphere.

ESXi-Hosts weisen jeder virtuellen Maschine einen Teil der zugrunde liegenden Hardwareressourcen zu, ausgehend von verschiedenen Faktoren:

  • Vom Benutzer definierte Ressourcenlimits.
  • Menge der verfügbaren Ressourcen für den ESXi-Host (oder den Cluster).
  • Anzahl der eingeschalteten virtuellen Maschinen und ihre Ressourcennutzung.
  • Erforderlicher Overhead zum Verwalten der Virtualisierung.

Ziele der Ressourcenverwaltung mit vSphere

Bei der Verwaltung Ihrer Ressourcen mit vSphere sollten Sie wissen, was Ihre Ziele sind.

Die Ressourcenverwaltung über vSphere kann Ihnen neben dem Vermeiden der Ressourcenüberbelegung dabei helfen, Folgendes zu erreichen:

  • Leistungsisolierung: Virtuelle Maschinen am Monopolisieren von Ressourcen hindern und vorhersehbare Dienstraten garantieren.
  • Effiziente Verwendung: Ausnutzen unterbelegter Ressourcen und Überbelegen mit geregelter Herabstufung.
  • Einfache Verwaltung: Beschränken der relativen Wichtigkeit von virtuellen Maschinen, Bereitstellung von flexibler und dynamischer Partitionierung und Erfüllen von absoluten Service Level Agreements.