Beachten Sie bei der Verwendung von Virtual Volumes mit ESXi und vCenter Server die folgenden Empfehlungen.

Richtlinien und Einschränkungen bei der Verwendung von Virtual Volumes

Für eine optimale Erfahrung mit den Funktionen von Virtual Volumes müssen Sie bestimmte Richtlinien einhalten.

Virtual Volumes unterstützt die folgenden Funktionen und VMware-Produkte:

  • Mit Virtual Volumes können Sie erweiterte Speicherdienste wie Replikation, Verschlüsselung, Deduplizierung und Komprimierung auf einzelnen virtuellen Festplatten verwenden. Informationen zu den mit Virtual Volumes unterstützten Diensten erhalten Sie von Ihrem Speicheranbieter.
  • Die Funktionen von Virtual Volumes unterstützen Sicherungssoftware, die vSphere APIs - Data Protection verwendet. Virtuelle Volumes werden auf virtuellen Festplatten modelliert. Sicherungsprodukte, die vSphere APIs - Data Protection verwenden, werden auf virtuellen Volumes ebenso unterstützt wie auf VMDK-Dateien in einer LUN. Snapshots, die die Sicherungssoftware mithilfe von vSphere APIs - Data Protection erstellt, werden in vSphere und der Sicherungssoftware wie Nicht-vVols-Snapshots behandelt.
    Hinweis: Der SAN-Transportmodus wird von Virtual Volumes nicht unterstützt. vSphere APIs - Data Protection wählt automatisch eine alternative Datenübertragungsmethode aus.

    Weitere Informationen zur Integration mit vSphere Storage APIs - Data Protection erhalten Sie vom Hersteller Ihrer Sicherungssoftware.

  • Virtual Volumes unterstützt vSphere-Funktionen wie vSphere vMotion, Storage vMotion, Snapshots, verknüpfte Klone und DRS.
  • Sie können Clustering-Produkte wie beispielsweise Oracle Real Application Clusters mit Virtual Volumes verwenden. Hierzu aktivieren Sie die Multiwrite-Einstellung für eine im Virtual Volumes-Datenspeicher gespeicherte virtuelle Festplatte.

Weitere Informationen finden Sie im Knowledgebase-Artikel unter http://kb.vmware.com/kb/2112039. Eine Liste der von Virtual Volumes unterstützten Funktionen und Produkte finden Sie in der VMware-Produkt-Interoperabilitätsmatrix.

Einschränkungen von Virtual Volumes

Wenn Sie sich über die folgenden Einschränkungen bewusst sind, können Sie Ihre Erfahrung mit Virtual Volumes optimieren:
  • Da für die Umgebung der Virtual Volumes vCenter Server erforderlich ist, können Sie Virtual Volumes nicht mit einem eigenständigen Host verwenden.
  • Virtual Volumes-Funktionen unterstützen RDMs nicht.
  • Ein Virtual Volumes-Speichercontainer kann nicht mehrere physische Arrays umfassen. Einige Anbieter stellen mehrere physische Arrays als einen einzigen Array dar. In diesen Fällen verwenden Sie technisch gesehen nach wie vor nur ein logisches Array.
  • Hostprofile, die Virtual Volumes-Datenspeicher enthalten, sind vCenter Server-spezifisch. Nachdem Sie diesen Hostprofiltyp extrahiert haben, können Sie ihn nur an Hosts oder Cluster anbinden, die vom gleichen vCenter Server wie der Referenzhost verwaltet werden. Weitere Informationen finden Sie im Dokument Maximalwerte für die Konfiguration.

Virtual Volumes-Einschränkungen bei NVMe

Die folgenden Funktionen werden für NVMe über Virtual Volumes in der Version vSphere 8.0 nicht unterstützt:
  • Replizierungs- und Site Recovery Manager-Vorgänge.
  • NVMe-Reservierungen.
  • NVMe-Vorgänge zum Aufheben der Zuteilung und Aufhebung der Zuordnung.
  • Festplattenfreigabe über VMs hinweg.
  • NVMe-In-Band-Migration.

Best Practices für die Bereitstellung von Speichercontainern

Halten Sie sich bei der Bereitstellung von Speichercontainern auf dem Virtual Volumes-Array an die folgenden Best Practices.

Erstellen von Containern basierend auf Grenzwerten

Speichercontainer wenden beim Gruppieren von Virtual Volumes logische Grenzwerte an. Deshalb muss der Container mit den Grenzwerten übereinstimmen, die Sie anwenden möchten.

Beispiele hierfür sind ein Container, der für einen Mandanten in einer Bereitstellung mit mehreren Mandanten erstellt wird, bzw. ein Container für eine Abteilung in einer Unternehmensbereitstellung.
  • Organisationen oder Abteilungen wie beispielsweise die Personalabteilung und die Finanzabteilung
  • Gruppen oder Projekte wie beispielsweise „Team A“ und „Rotes Team“
  • Kunden

Alle Speicherfunktionen in einem einzelnen Container

Speichercontainer sind einzelne Datenspeicher. Ein einzelner Speichercontainer kann mehrere Speicherfunktionsprofile exportieren. Deshalb können virtuelle Maschinen mit verschiedenen Anforderungen und verschiedenen Speicherrichtlinieneinstellungen Teil desselben Speichercontainers sein.

Die Änderung von Speicherprofilen muss auf der Array-Seite vorgenommen werden. Es handelt sich dabei nicht um eine Speichermigration auf einen anderen Container.

Vermeiden der übermäßigen Bereitstellung von Speichercontainern

Bei der Bereitstellung eines Speichercontainers sind die Speicherplatzgrenzwerte, die Sie im Rahmen der Containerkonfiguration anwenden, lediglich logische Grenzwerte. Stellen Sie den Container nicht größer als für den geplanten Zweck erforderlich bereit. Wenn Sie später den Container vergrößern, müssen Sie ihn nicht neu formatieren oder neu partitionieren.

Verwenden der speicherspezifischen Management-UI zum Bereitstellen von Protokollendpunkten

Jeder Speichercontainer benötigt Protokollendpunkte (PEs), auf die ESXi-Hosts zugreifen können.

Bei Verwendung des Blockspeichers stellt der PE eine Proxy-LUN dar, die durch einen T10-basierten LUN-WWN definiert wird. Für NFS-Speicher ist der PE ein Einhängepunkt, wie zum Beispiel eine IP-Adresse oder ein DNS-Name und ein Freigabename. Für NVMe-Speicher ist PE eine ANA-Gruppe und Proxy-Namespaces sind virtuell.

Die Konfiguration von PEs ist in der Regel Array-spezifisch. Bei der Konfiguration von PEs müssen Sie ihnen möglicherweise spezifische Speicherprozessoren oder bestimmte Hosts zuordnen. Sie sollten PEs nicht manuell konfigurieren, um Fehler zu vermeiden. Verwenden Sie stattdessen nach Möglichkeit speicherspezifische Verwaltungstools.

Keine Zuweisung von IDs höher als Disk.MaxLUN zu Protokollendpunkt-LUNs

Standardmäßig kann ein ESXi-Host auf LUN-IDs im Bereich 0 bis 1023 zugreifen. Wenn die ID der Protokollendpunkt-LUN, die Sie konfigurieren, größer als 1023 ist, wird der PE möglicherweise vom Host ignoriert.

Wenn in Ihrer Umgebung LUN-IDs verwendet werden, die größer als 1023 sind, ändern Sie die Anzahl der gescannten LUNs über den Parameter Disk.MaxLUN. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Ändern der Anzahl gescannter Speichergeräte.

Best Practices für die Virtual Volumes-Leistung

Halten Sie sich an die folgenden Empfehlungen, um eine optimale Leistung von Virtual Volumes sicherzustellen.

Verwenden unterschiedlicher VM-Speicherrichtlinien für einzelne Virtual Volume-Komponenten

Standardmäßig weisen alle Komponenten einer virtuellen Maschine in der Virtual Volumes-Umgebung eine einzelne VM-Speicherrichtlinie auf. Die Leistungsmerkmale unterschiedlicher Komponenten können jedoch variieren, beispielsweise eine virtuelle Festplatte für die Datenbank und eine entsprechende virtuelle Festplatte für das Protokoll. In Abhängigkeit von den Leistungsanforderungen können Sie einzelnen virtuellen Festplatten und der VM-Home-Datei oder config-vVol unterschiedliche VM-Speicherrichtlinien zuweisen.

Wenn Sie den vSphere Client verwenden, können Sie die zugewiesene VM-Speicherrichtlinie für swap-vVol, memory-vVol oder snapshot-vVol nicht ändern.

Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Erstellen einer VM-Speicherrichtlinie für Virtual Volumes.

Erstellen eines Hostprofils mit Virtual Volumes

Zum Erstellen eines Hostprofils mit Virtual Volumes wird empfohlen, einen Referenzhost zu konfigurieren und dessen Profil zu extrahieren. Wenn Sie ein vorhandenes Hostprofil im vSphere Client manuell bearbeiten und das bearbeitete Profil an den neuen Host anhängen, kann es zu Compliance-Fehlern und anderen unvorhersehbaren Problemen kommen. Weitere Informationen finden Sie im VMware-Knowledgebase-Artikel 2146394.

Überwachen der E/A-Last auf einem einzelnen Protokollendpunkt

  • Die E/A-Abwicklung eines virtuellen Volumes erfolgt vollständig über Protokollendpunkte (PEs). Arrays wählen Protokollendpunkte aus mehreren PEs aus, auf die ein ESXi-Host Zugriff hat. Arrays können den Lastausgleich durchführen und den Bindungspfad ändern, der das virtuelle Volume und den PE miteinander verbindet. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Binden und Aufheben der Bindung von Virtuellen Volumes.
  • Beim Blockspeicher verwendet ESXi aufgrund der potenziell hohen Anzahl von virtuellen Volumes einen hohen Warteschlangentiefewert für E/A. Der Parameter Scsi.ScsiVVolPESNRO kontrolliert die Anzahl der E/A-Instanzen, die für PEs zur Warteschlange hinzugefügt werden können. Diesen Parameter können Sie auf der Seite „Erweiterte Systemeinstellungen“ des vSphere Client konfigurieren.

Überwachen der Array-Grenzwerte

Eine einzelne VM kann mehrere virtuelle Volumes belegen. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Virtual Volume-Objekte.

Angenommen, Ihre VM weist zwei virtuelle Festplatten auf und Sie erstellen zwei Snapshots des Arbeitsspeichers. Ihre VM kann bis zu 10 Virtual Volumes-Objekte belegen: ein config-vVol, ein swap-vVol, zwei data-vVols, vier snapshot-vVols und zwei Arbeitsspeicher-snapshot-vVols.

Sicherstellen der Verfügbarkeit des Speicheranbieters

Für den Zugriff auf Virtual Volumes-Speicher benötigt Ihr ESXi-Host einen Speicheranbieter (VASA-Anbieter). Hierbei handelt es sich entweder um eine in die Firmware des Speicherarrays integrierte Lösung oder um eine Appliance in Form einer VM. Wenn Ihr VASA-Anbieter eine VM-basierte Appliance ist, ist der Speicheranbieter immer verfügbar. Halten Sie sich an die folgenden Richtlinien, um sicherzustellen, dass der Speicheranbieter immer verfügbar ist:
  • Migrieren Sie eine Speicheranbieter-VM nicht auf Virtual Volumes-Speicher.
  • Sichern Sie Ihre Speicheranbieter-VM.
  • Verwenden Sie im Bedarfsfall vSphere HA oder Site Recovery Manager für den Schutz der Speicheranbieter-VM.