ESXi unterstützt NFS-Protokolle der Versionen 3 und 4.1. Zur Unterstützung beider Versionen verwendet ESXi zwei verschiedene NFS-Clients.

Vergleich der Versionen der NFS-Clients

In der folgenden Tabelle sind die Funktionen aufgeführt, die von den NFS-Versionen 3 und 4.1 unterstützt werden.

Merkmale NFS Version 3 NFS-Version 4.1
Sicherheitsmechanismen AUTH_SYS

AUTH_SYS und Kerberos (krb5 und krb5i)

Verschlüsselungsalgorithmen mit Kerberos n.v. AES256-CTS-HMAC-SHA1-96 und

AES128-CTS-HMAC-SHA1-96

Multipathing Nicht unterstützt Unterstützt durch Session Trunking
Sperrmechanismen Proprietäre clientseitige Sperren Serverseitige Sperren
Hardwarebeschleunigung Unterstützt Unterstützt
Virtuelle Festplatten im Thick-Format Unterstützt Unterstützt
IPv6 Unterstützt Unterstützt für AUTH_SYS und Kerberos
ISO-Images, die virtuellen Maschinen als CD-ROMs angezeigt werden Unterstützt Unterstützt
Snapshots einer virtuellen Maschine Unterstützt Unterstützt
Virtuelle Maschinen mit virtuellen Festplatten mit mehr als 2 TB Unterstützt Unterstützt

NFS-Protokolle und vSphere-Lösungen

In der folgenden Tabelle sind die vSphere-Hauptlösungen aufgeführt, die von NFS-Versionen unterstützt werden.

vSphere-Funktionen NFS Version 3 NFS-Version 4.1
vMotion und Storage vMotion Ja Ja
High Availability (HA) Ja Ja
Fault Tolerance (FT) Ja Ja
Distributed Resource Scheduler (DRS) Ja Ja
Hostprofile Ja Ja
Storage DRS Ja Nein
Storage I/O Control Ja Nein
Site Recovery Manager Ja Nein
Virtual Volumes Ja Ja
vSphere Replication Ja Ja
vRealize Operations Manager Ja Ja

NFS 4.1 und Fault Tolerance

Virtuelle Maschinen unter NFS v4.1 unterstützen den in vSphere 6.0 eingeführten neuen Fault Tolerance-Mechanismus.

Virtuelle Maschinen unter NFS v4.1 bieten keine Unterstützung für den alten Legacy-Fault-Tolerance-Mechanismus.

In vSphere 6.0 kann der neuere Fault Tolerance-Mechanismus mit symmetrischen Multiprozessor-VMs (SMP) mit bis zu vier vCPUs eingerichtet werden. Frühere Versionen von vSphere verwendeten eine andere Technologie für Fault Tolerance, die andere Anforderungen und Merkmale aufwies.

NFS-Upgrades

Wenn Sie ein Upgrade von einer früheren ESXi-Version als 6.5 durchführen, beginnen bestehende NFS 4.1-Datenspeicher automatisch mit der Unterstützung der Funktionen, die in der vorherigen ESXi-Version nicht verfügbar waren. Zu diesen Funktionen zählen u. a. Virtual Volumes und Hardwarebeschleunigung.

ESXi bietet keine Unterstützung für automatische Datenspeicherkonvertierungen von NFS 3 zu NFS 4.1.

Wenn Sie Ihren Datenspeicher aus NFS 3 aktualisieren möchten, haben Sie folgende Möglichkeiten:

  • Erstellen Sie den NFS 4.1-Datenspeicher und führen Sie anschließend mithilfe von Storage vMotion die Migration der virtuellen Maschinen vom alten zum neuen Datenspeicher durch.
  • Verwenden Sie die von Ihrem NFS-Speicheranbieter vorgesehenen Konvertierungsmethoden. Weitere Informationen erhalten Sie von Ihrem Speicheranbieter.
  • Unmounten Sie den NFS 3-Datenspeicher und mounten Sie ihn dann als NFS 4.1-Datenspeicher.
    Vorsicht: Wenn Sie so vorgehen, achten Sie darauf, dass Sie den Datenspeicher von allen Hosts unmounten, die Zugriff auf den Datenspeicher haben. Ein Datenspeicher kann niemals mit zwei Protokollen gleichzeitig gemountet werden.